Die Aktie der Deutsche Konsum REIT-AG (ISIN: DE000A14KRD3) macht bereits seit einiger Zeit nicht wirklich Freude und blieb beispielsweise im Vergleich zur Aktie der DEFAMA Deutsche Fachmarkt AG (ISIN: DE000A13SUL5), die in einem ähnlichen Segment tätig ist, stark zurück. Und in den letzten Tagen markiert die Aktie sogar neue Jahrestiefststände bei 13,00 EUR, Gestern im Stuttgarter Handel oder heute in Frankfurt, ebenfalls bei 13.10 EUR. Nachrichten? KEINE. Nach den eigentlich „normalen“ bis positiven 9 Monatszahlen zum 30,06.2021 (Geschäftsjahresende 30.09.2021) findet sich keine greifbare, fundamentale Begründung für das weitere Abfallen der Aktie. Gut: Grössere Stückzahlen sollen gegen Ende des Handels immer wieder auf den Markt kommen. Und bei einem sowieso schon relativ illiquiden Handel kann natürlich eine grössere Verkaufsorder, auch wenn sie zeitlich gestaffelt sein sollte, zu Kursrückgängen führen.
Mittlerweile nähert sich der Kurs dem EPRA NAV von 12,97 EUR
Während in der Vergangenheit die Aktie eher mit einem 20-30% Aufschlag zum EPRA NAV handelte. Im August stellten wir in unserer Reihe Defensiver Aktien neben der DEFAMA und NORATIS auch die Deutsche Konsum REIT als ein substanzstarkes, relativ wetterfestes Aktieninvestment aus dem Immobiliensektor vor. An der fundamentalen Begründung hat sich nach unserem Informationsstand nichts geändert. Wobei die Anleger mit den genannten Alternativen bisher natürlich besser gefahren wären. Aber mittlerweile ist der Bewertungsabstand zwischen den – wenn auch nicht in der Grösse – vergleichbaren Nahversorgungszentrums-Investoren schon gewaltig.
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Woran liegt’s und wie dauerhaft ist „der“ oder besser gesagt sind die Gründe für die Kursschwäche?
Hier sind der Spekulation und der Gerüchteküche natürlich Tür und Tor geöffnet. Konkretes findet sich nicht. Spekuliert wird im Netz über eine grössere Verkaufsorder in den letzten Tagen. Meldepflichtige Veränderungen im Aktionariat wurden bisher aber nicht vorgenommen. Die letzten Meldungen bezüglich Positionsveränderungen betrafen KÄUFE des Vorstands Rolf Elgeti im Juni 2021 (Insiderkäufe).
Die kontinuierlich fallenden Kurse sind möglicherweise auch in einer weniger intensiven Kapitalmarktkommunikation des Managements begründet. Während beispielsweise der CEO der DEFAMA kontinuierlich sowohl in Form von Unternehmensmeldungen auch übe rEinzeltransaktionen, Teilnahme an Kapitalmarktveranstaltungen und durch fast tägliche Tweets „aus dem Berufsalltag des DEFAMA-CEO“ an der Unternehmensentwicklung teilhaben lässt, fehlt diese bei der DKR auf jeden Fall in der Breite.
Vielleicht ist die fehlende Zusprache der Anleger auch in den vielfältigen wirtschaftlichen Aktivitäten des Vorstands neben der DKR begründet. Möglicherweise fehlt den Aktionären die Fokussierung auf „das Deutsche Konsum REIT“ – Geschäft. Vielleicht sind aber auch Entwicklungen einigen Wenigen bekannt, die zukünftig die Kurse negativ beeinflussen könnten. Und diese ziehen daraus ihre Konsequenzen durch entsprechende Börsengeschäfte. Dieses wäre jedoch ein wahrscheinlich klarer Insidertatbestand, dem das Unternehmen durch entsprechende Offenlegungspflichten die Basis entziehen müsste.
Also viele Fragezeichen, keine eindeutigen Antworten. Und eine Aktie die zumindest im langjährigen Vergleich günstig wie selten zuvor ist. Falls sich die wirtschaftlichen Voraussetzungen nicht wesentlich verändert haben sollten…
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