Die comdirect Gruppe (ISIN: DE0005428007) hat die ersten neun Monate 2018 mit einem Vorsteuerergebnis in Höhe von 64,3 Millionen Euro abgeschlossen (Vorjahr: 72,5 Millionen Euro).
Die Eigenkapitalrendite vor Steuern lag bei 13,7 Prozent (Vorjahr 16,3 Prozent). „Wir haben kräftig in Wachstum investiert und gleichzeitig ein gutes Ergebnis erreicht“, sagt Arno Walter, Vorstandsvorsitzender der comdirect bank AG. „comdirect ist ein Wachstumsunternehmen. Im dritten Quartal haben wir 60 Tausend B2C-Neukunden gewonnen, seit Jahresbeginn sind es rund 160 Tausend. Gegenüber dem Vorjahr haben wir unser Kundenwachstum damit mehr als verdoppelt.“
Beschleunigtes Wachstum bei Kunden, Depots und Kundenvermögen
Der Anstieg im Vorjahreszeitraum lag bei den Netto-Neukunden noch bei 73 Tausend (exklusive anorganisches Wachstum durch die Übernahme der onvista bank Kunden im April 2017). Zum Ende des Neunmonatszeitraums 2018 liegt die Kundenzahl im Geschäftssegment B2C bei 2,45 Millionen. Auch die Zahl der Depots stieg mit einem Plus von 134 Tausend auf 1,34 Millionen doppelt so stark wie im Vorjahr (Anstieg um 65 Tausend). Die Anzahl der Girokonten erhöhte sich um 83 Tausend auf 1,51 Millionen. Das betreute Kundenvermögen kletterte um 6,4 Milliarden Euro auf 65,4 Milliarden Euro, das Depotvolumen um 4,0 Milliarden Euro auf 41,1 Milliarden Euro, trotz Kursverlusten an den Börsen. Walter: „Unsere Kunden haben verstärkt in Wertpapiere investiert. Mit 4,7 Milliarden Euro sind die Nettomittelzuflüsse in die Depots auf einem Höchstwert. Das freut uns natürlich besonders. Auf dem Weg zur ersten Adresse für Sparen, Anlegen und Handeln mit Wertpapieren ist es unser Ziel, noch mehr Kunden für die Wertpapieranlage zu begeistern. Denn wer sein Geld ausschließlich in niedrig verzinsten Geldanlagen anlegt, erzielt real einen Wertverlust, der durch die steigende Inflation immer weiter zunimmt. Für den langfristigen Vermögensaufbau führt an Wertpapieren kein Weg vorbei.“
comdirect bietet API zur Anbindung externer Trading- und Investmentplattformen
Um noch mehr Kunden an die Wertpapieranlage heranzuführen, hat comdirect in den vergangenen Monaten wieder einige Neuerungen auf den Markt gebracht. Das gilt zum Beispiel für das weiterentwickelte Angebot Motiv-Investing, mit dem Kunden bei der Wertpapierauswahl über ein Anlagemotiv unterstützt werden. Unter anderem wurden die zur Auswahl stehenden Anlagemotive um Zukunftstrends wie Robotics und Biotechnologie ergänzt. Zudem stehen neben Fonds jetzt auch ETFs und Aktien zur Auswahl. Auch die digitale Vermögensverwaltung cominvest, die mittlerweile rund 400 Millionen Euro an Kundenvermögen betreut, wurde ausgebaut: Mit einem Sparplan ab 100 Euro monatlich können cominvest Kunden seit dem dritten Quartal zusätzlich in ihren Vermögensaufbau investieren.
Ab sofort stellt comdirect eine moderne Brokerage-Schnittstelle (API) für Trading-, Investment- und Analyseplattformen externer Partner zur Verfügung. Der erste Partner, der angebunden wird, ist Guidants, eine der größten und innovativsten Investmentplattformen Deutschlands. Ab Ende November können Trader bei comdirect handeln, ohne ihre bei Guidants individualisierte Informationsoberfläche zu verlassen.
Smarter Finanzbegleiter hilft, Ausgaben und Versicherungen zu optimieren
Über den comdirect sparCheck können Kunden jetzt Strom- und Gasanbieter vergleichen und ganz einfach wechseln. Die eingesparten Beträge sollen künftig automatisch in ETFs investiert werden können. Walter: „Als smarter Finanzbegleiter möchte comdirect die Kunden nicht nur bei ihren Bankgeschäften unterstützen, sondern ebenso dabei helfen, ihre Ausgaben zu optimieren.“ Dies ist künftig auch für das Thema Versicherungen geplant. Kunden sollen im Laufe des nächsten Jahres nicht nur ihre Versicherungsverträge bei comdirect einfach digital zusammenführen, sondern auch in wenigen Schritten optimieren können. Kunden haben so neben den Finanzen auch ihre Versicherungen jederzeit im Blick.{loadmodule mod_custom,Sentifi Text Widget}
Bei der Entwicklung neuer Banking-Services hat comdirect insbesondere die Bedürfnisse einer zunehmend mobilen und digitalen Generation im Fokus. Die innovative comdirect App, die bereits Chat- und Sprachüberweisungen bietet und den German Design Award 2019 in Gold erhält, wird in kurzen Entwicklungszyklen gemeinsam mit Kunden weiterentwickelt. Ab Mitte November können Kunden über die Apple Watch auf die App zugreifen und mit nur einem Klick ihren aktuellen Kontostand einsehen.
Positive Entwicklung sowohl bei Zins- als auch bei Provisionsüberschuss
Im Neunmonatszeitraum hat comdirect die Erträge im Kerngeschäft B2C um acht Prozent auf 252,2 Millionen Euro erhöht (Vorjahr: 234,3 Millionen Euro). Der Provisionsüberschuss stieg gegenüber Vorjahr (139,1 Millionen Euro) um zwölf Prozent auf 155,5 Millionen Euro. Der Anstieg beruht vornehmlich auf organischem Wachstum sowie der Einbeziehung der onvista bank und der onvista media GmbH im gesamten Berichtszeitraum 2018. Die Anzahl der B2C-Trades lag in den ersten neun Monaten 2018 mit 15,9 Millionen 29 Prozent über dem Vorjahr (12,3 Millionen) und hat damit ein neues Rekordhoch erreicht.
Trotz des weiter anhaltenden Niedrigzinsumfelds stieg der Zinsüberschuss nach Risikovorsorge von 73,2 Millionen Euro im Vorjahr um 18 Prozent auf 86,2 Millionen Euro. Hintergrund sind ein gestiegenes Volumen im Einlagen- und Kreditgeschäft sowie die moderate Anpassung der Anlagestrategie. Die sonstigen Erträge lagen mit 10,4 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert von 22,0 Millionen Euro, der durch ein hohes Finanzanlageergebnis geprägt war.
Wachstumsinvestitionen in Produkte, Technologie und Vermarktung forciert
Der Anstieg bei den Verwaltungsaufwendungen im Kerngeschäft B2C von 171,9 Millionen Euro im Vorjahr um 16 Prozent auf 198,8 Millionen Euro geht im Wesentlichen auf die Zunahme des Sachaufwands zurück. Dazu gehören neben den erhöhten Kosten durch die Einbeziehung von onvista im gesamten Berichtszeitraum 2018 vor allem erhöhte Wachstumsinvestitionen in neue Produkte, technologische Weiterentwicklung und Maßnahmen zur Gewinnung von Kunden und Kundenvermögen. Außerdem sind die Pflichtbeiträge für den Einlagensicherungsfonds wachstumsbedingt und aufgrund einer veränderten Bemessungsgrundlage gestiegen.
Ergebniserwartung bleibt bestehen
Das Ergebnis im Kerngeschäft B2C lag nach neun Monaten bei 53,4 Millionen Euro vor Steuern (Vorjahr 62,4 Millionen Euro). Die nicht fortgesetzten Aktivitäten (ebase) erzielten ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von 10,9 Millionen Euro (Vorjahr: 10,1 Millionen Euro).
An der zum Halbjahr kommunizierten Ergebniserwartung für das Gesamtjahr 2018 von rund 145 Millionen Euro vor Steuern für die Gruppe hält comdirect weiterhin fest. Das angestrebte Ergebnis berücksichtigt zusätzliche Wachstumsinvestitionen von bis zu 30 Millionen Euro und gilt vorbehaltlich des Abschlusses des vereinbarten Verkaufs des ebase GmbH noch im laufenden Jahr. Der Verkauf der Tochtergesellschaft ebase an die FNZ Group war im Juli 2018 vereinbart worden und steht noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung der Aufsichtsbehörden sowie der Erfüllung vertraglich vereinbarter Vollzugskonditionen. Der Abschluss der Transaktion noch im vierten Quartal hätte für 2018 einen Einmalertrag in Höhe von mindestens 85 Millionen Euro vor Steuern zur Folge. Die Wachstumsinvestitionen hat comdirect im zweiten und dritten Quartal unter anderem vor dem Hintergrund des erwarteten Einmalbetrags deutlich erhöht.
Verstärkter Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI)
Auch künftig wird comdirect weiter in Wachstum investieren. Dazu gehören neben Vermarktungsoffensiven und Investitionen in innovative Produkte auch Investitionen in technologische Weiterentwicklung durch den Einsatz von KI-Komponenten. Aktuelle Beispiele hierfür sind intelligente Sprachdialogsysteme sowie Robotic Process Automation (RPA), wodurch Standardprozesse im Kundenmanagement automatisiert durchgeführt werden, und Chatbots, die die Kundenbetreuer im persönlichen Kontakt mit den Kunden unterstützen. Walter: „Durch den Einsatz von KI schaffen wir es, Prozesse für den Kunden noch bequemer, individueller und schneller zu gestalten. Außerdem bildet KI eine wichtige Basis für die Skalierung unseres Geschäftsmodells und ein kosteneffizientes Wachstum.“