In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2021 verzeichnete die Biotest Gruppe (ISIN: DE0005227235) Umsatzerlöse in Höhe von 371,4 Mio. € (Vorjahreszeitraum: 341,6 Mio. €). Damit lag der Umsatz um 29,8 Mio. € oder 8,7 % über dem Wert im Vorjahreszeitraum. Speziell die Verkäufe von Intratect(R), Biotests Immunglobulin-Präparat, lagen deutlich über dem Vorjahr.
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) belief sich in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2021 auf 11,2 Mio. € (Vorjahreszeitraum: 7,8 Mio. €). Darin enthalten sind Aufwendungen für das Biotest Next Level Projekt in Höhe von 57,5 Mio. € (Vorjahreszeitraum: 59,3 Mio. €). Der EBIT-Rückgang gegenüber dem Vorjahr resultiert aus überproportional gestiegenen Herstellkosten, insbesondere bei den Plasmabeschaffungskosten, sowie aus einem im Vorjahresvergleich margenschwachen Länder- und Produktmix.
Bereinigt um Aufwendungen für das Expansionsprojekt Biotest Next Level lag das bereinigte EBIT in den ersten neun Monaten 2021 bei 46,3 Mio. € und damit wie im Vorjahr deutlich im positiven Bereich (Vorjahreszeitraum: 51,6 Mio. €).
Das Ergebnis nach Steuern der Biotest Gruppe verbesserte sich in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2021 auf 28,3 Mio. € nach 31,8 Mio. € im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Im dritten Quartal 2021 konnte Biotest den Ausbau der Plasmasammelkapazität fortsetzen. Im Juli 2021 genehmigte die ungarische Gesundheitsbehörde das elfte Plasmapheresezentrum in Ungarn. Das Zentrum befindet sich in Sopron. Seit Mitte August 2021 liegen auch alle behördlichen Genehmigungen für das sechste Plasmapheresezentrum von Biotest in Tschechien vor, welches sich in Brünn befindet. Damit steigert das Unternehmen seine Kapazitäten zur Plasmagewinnung weiter. Insgesamt verfügte Biotest zum Ende der ersten neun Monate 2021 über 26 Plasmasammelzentren in Europa. Es ist geplant, zukünftig weitere Zentren zu eröffnen.
Im Expansionsprojekt Biotest Next Level wurde im März 2021 im Zuge der Erteilung der Herstellungserlaubnis gemäß § 13 Arzneimittelgesetz eine weitere Teilinspektion durch das Regierungspräsidium Darmstadt durchgeführt. Anfang Juli 2021 erfolgte die finale Abnahme durch das Regierungspräsidium Darmstadt. Hierbei lag der Fokus auf den Prozessvalidierungs-Chargen (Process Performance Qualification = PPQ), deren Herstellung vor Ort vom Regierungspräsidium Darmstadt begutachtet wurde. Die Inspektion wurde ohne kritische oder schwerwiegende Mängel bestanden und in diesem Zuge die Herstellungserlaubnis gemäß § 13 Arzneimittelgesetz erteilt. Anfang August 2021 wurde die letzte der PPQ-Chargen erfolgreich hergestellt. Mit dem Erreichen dieses Meilensteins sind alle Daten zur Herstellung erhoben und werden jetzt im Rahmen der Dossier-Erstellung zusammengeführt.
Ausblick
Der Vorstand erwartet für das Geschäftsjahr 2021 einen Umsatzanstieg im mittleren einstelligen Prozentbereich. Das Ergebnis wird im Jahr 2021 von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden. Neben den erwarteten Belastungen aus dem Expansionsprojekt Biotest Next Level in Höhe von 75 bis 85 Mio. €, inklusive der zugehörigen Forschungs- und Entwicklungskosten, könnte sich die angespannte Lage in den Krisenregionen insbesondere im Nahen Osten und Asien sowie die weltweiten Auswirkungen der COVID-19-Pandemie bemerkbar machen. Aufgrund der vorgenannten Einflussfaktoren geht der Vorstand von einem EBIT von -5 bis -10 Mio. € aus.
Aktuell (11.11.2021 / 08:20 Uhr) notieren die Aktien der Biotest AG im Frankfurter-Handel bei 39,20 EUR (-0,30 EUR / -0,76 %) . Auch diese Aktie können Sie für 0,00 EUR auf Smartbroker handeln.
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