Die Porsche Automobil Holding SE (Porsche SE), Mehrheitsaktionärin der Volkswagen AG und der Porsche AG, hat bekanntgegeben, dass für das Geschäftsjahr 2024 erhebliche Wertberichtigungen auf die Beteiligungsbuchwerte anfallen werden. Diese bilanziellen Anpassungen führen dazu, dass die ursprünglich prognostizierten 2,4 bis 4,4 Milliarden Euro Konzernergebnis nach Steuern für das Jahr 2024 nicht erreicht werden können.
Porsche – Milliardenschwere Abschreibungen: Was steckt dahinter?
Der Vorstand der Porsche SE hat in Vorbereitung auf den Jahresabschluss 2024 einen Wertberichtigungsbedarf festgestellt. Die Höhe der außerplanmäßigen Abschreibungen wird auf bis zu 20 Milliarden Euro für die Beteiligung an der Volkswagen AG und bis zu 2 Milliarden Euro für die Beteiligung an der Porsche AG geschätzt. Diese Anpassungen basieren auf der Verwendung externer Analystenschätzungen, da für die Werthaltigkeitsprüfung keine aktualisierten Planungen der beiden Kernbeteiligungen vorliegen.
- Volkswagen AG: Voraussichtliche Abschreibung zwischen 7 Milliarden Euro und 20 Milliarden Euro.
- Porsche AG: Abschreibung im Bereich von 1 Milliarde Euro bis 2 Milliarden Euro.
Trotz dieser signifikanten Anpassungen bleiben die Konzernbuchwerte der Beteiligungen weiterhin oberhalb der anteiligen Börsenwerte, was auf das langfristige Wertsteigerungspotenzial der Beteiligungen hinweist.
Kein Einfluss auf Liquidität und Dividendenpolitik
Die Wertberichtigungen sind rein bilanzieller Natur und haben keine Auswirkungen auf die Finanzkraft der Porsche SE. Der Vorstand betont, dass die Liquiditätslage des Unternehmens unverändert stark bleibt.
- Die Nettoverschuldung zum 31. Dezember 2024 wird weiterhin zwischen 5,0 Milliarden Euro und 5,5 Milliarden Euro erwartet.
- Die Dividendenpolitik der Porsche SE bleibt unangetastet, und es wird mit einer Ausschüttung für das Geschäftsjahr 2024 gerechnet.
Ursachen und Konsequenzen der Wertberichtigung
Die Anpassungen resultieren aus einem konservativen Ansatz bei der Bewertung der Beteiligungen. Da keine aktuellen, verabschiedeten Planungen von Volkswagen und Porsche vorliegen, wurden externe Analystenerwartungen herangezogen, um zukünftige Zahlungsströme abzuleiten. Dieses Vorgehen zeigt, dass die Porsche SE auch in schwierigen Zeiten auf Transparenz und Glaubwürdigkeit setzt.
Trotz der erheblichen Abschreibungen steht die Porsche SE weiterhin uneingeschränkt hinter den strategischen Zielen ihrer Kernbeteiligungen und sieht langfristig Wertsteigerungspotenzial.
Porsche: Herausforderungen und Zukunftsaussichten
Die Nachricht kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Automobilindustrie mit makroökonomischen Unsicherheiten, steigenden Rohstoffpreisen und Herausforderungen durch die Elektrifizierung konfrontiert ist. Dennoch bleibt der Vorstand der Porsche SE optimistisch und unterstreicht die langfristige Ausrichtung des Unternehmens.
Mit den Abschreibungen reagiert die Porsche SE frühzeitig und passt ihre Bilanz an die aktuellen Rahmenbedingungen an. Dies schützt das Unternehmen vor zukünftigen Überraschungen und bewahrt das Vertrauen der Investoren.
Einfluss auf die Volkswagen AG und Porsche AG
Wichtig ist, dass die Abschreibungen auf Seiten der Porsche SE keine Auswirkungen auf die von Volkswagen und Porsche kommunizierten Prognosen für 2024 haben. Beide Unternehmen haben ihre jeweiligen Ziele und Planungen für das Jahr bestätigt und sehen sich gut aufgestellt, um ihre strategischen Meilensteine zu erreichen.
Fazit: Eine Herausforderung, kein Rückschlag
Die Wertberichtigungen markieren einen Wendepunkt für die Porsche SE im Jahr 2024, doch die langfristige Ausrichtung des Unternehmens bleibt unberührt. Die starke finanzielle Basis, das Vertrauen in die Kernbeteiligungen und die uneingeschränkte Unterstützung des Volkswagen-Konzerns sprechen für die Solidität der Porsche SE.
Der Vorstand setzt weiterhin auf eine stabile Dividendenpolitik und langfristiges Wachstumspotenzial, was die Porsche SE trotz kurzfristiger Rückschläge zu einem robusten und zukunftsorientierten Unternehmen macht.
