PNE – wird da jemand nervös? Warum?

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PNE baut sein Portfolio aus. Ausschreibungserfolge im Schatten der Übernahmespekulationen um Encavis oder Clearvise

PNE – Vertreter einer Branche, die eigentlich im Fokus des Kapitalmarktes stehen könnte. Nachhaltigkeit als Geschäftskonzept. notwendig für den Erfolg der Decarbonisierungsprogramme der EU – aber der Kapitalmarkt zeigt derzeit der PNE Aktie eher die kalte Schulter. Sieht man bei PNE zumindest so.

Erkennbarer Kursrückgang „ungefähr“ seit Veröffentlichung der Halbjahreszahlen am 14.08. – trotz Prognosebestätigung, bremsten einige Verzögerungen bei Projekten. Und die Gewissheit über den relativ geringen Upfronterlös aus dem verkauften US-Geschäft, war bestimmt auch kein Kurstreiber. Eigentlich aber Zahlen im Rahmen der Erwartungen. Der Aktienkurs kommt aus ehemals ganz anderen Regionen, was möglicherweise die heutige Reaktion des neuen Vorstands erklären könnte.

Als der Hauptaktionär – 40% liegen bei Morgan Stanley – plante seine Beteiligung zu veräussern und dieses am Markt allgemein bekannt war, stieg die Aktie bis über 24,00 EUR. Als dann im Januar 2023 Morgan Stanley aufgrund verfehlter Preiserwartungen die Verkaufspläne aufgab, fiel die Aktie und stabilisierte sich dann auf dem aktuellen Niveau „um die 13,00 EUR“. Im Hinterkopf sollte man diese Abgabebereitschaft „bei richtigem Preis“ haben. Gerade wenn man sich die erfolgreiche Übernahme der Encavis durch  KKR anschautdazu die Übernahmeofferte für Neoen (ISIN: FR0011675362) – eine grössere Encvais aus Frankreich, die eine MarketCap von rund 5,7 Mrd EUR in die Waagschale werfen kann. Oder die offene Frage, ob EQT, durch die  TION Übernahme auch grösster Aktionär der Clearvise,  möglicherweise diese Beteiligung als Basis für ein Übernahmeangebot nutzen will.

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Heute eine „ungewöhnliche“ Unternehmensmeldung – PNE sieht „spekulationsgetriebenen Kursrückgang“?

Selten nehmen Gesellschaften Bezug zur Kursentwicklung ihrer Aktie – eigentlich aus gutem Grund: Die Kursentwicklung sollte zumindest mittel- bis langfristig die operative, fundamentale Verfassung des Unternehmens widerspiegeln. Und somit kann „das Management“ durch Taten unerquicklich erscheinende Kursentwicklungen durch operative Erfolge beeinflussen. Ob das Lamentieren über „spekulationsgetriebenen Kursrückgang“ Einfluss auf die weitere Kursentwicklung haben kann? Wenn dazu gute Gründe für steigende Kurse kommen, möglicherweise. Heute gab PNE folgende „Corporate“ heraus:

Rückgang des Aktienkurses der PNE AG ist aus unserer Sicht spekulationsgetrieben/

 Cuxhaven, 26. August 2024 – In den letzten Handelstagen kam es zu deutlichen Kursverlusten in der PNE-Aktie. Aus Sicht des Unternehmens sind diese starken Kursverluste nicht nachvollziehbar und spekulationsgetrieben. Per Hornung Pedersen, Vorstandsvorsitzender der PNE AG erklärt: „Aus unserer Sicht gibt es keinen in der Geschäftsentwicklung der PNE sowie in den Fundamentals begründeten Auslöser für den Kursrutsch. Im Gegenteil: wie bereits im Halbjahresbericht erläutert, geht die operative Entwicklung gut voran und wir liegen im Plan. Wir bestätigen weiter unsere Guidance mit einem EBITDA in Höhe von 40 bis 50 Mio. Euro für das Geschäftsjahr 2024 und sind zuversichtlich, diese zu erreichen. Auch für die Jahre nach 2024 sehen wir uns gut aufgestellt.(…)“ (Corporate News, PNE, 26.08.2024)

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The Platform Group geht konsequent weiter mit ihrer Übernahmepolitik. Und die Halbjahreszahlen bestätigen die Strategie. Passt.
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Ist die Kursentwicklung wirklich so aufsehenerregend? Welchen Zweck verfolgt man mit ihr?

Schaut man sich Wettbewerber an – und deren Kursentwicklung – fällt die PNE eher positiv auf, zumindest auf Jahressicht:

Chart PNE Aktie im Vergleich, Powered by Goyax.de.

Im Kurzfristvergleich sieht es schlechter aus für die PNE-Aktie. Oder schwindet „nur“ die früher gehandelte Übernahmephantasie bei PNE gegenüber den Vergleichswerten? Spektakulär scheint die Entwicklung nicht zu sein. Beweggründe für die Veröffentlichung? Denkbar wären viele, aufdrängen kann sich keiner. Und so bleibt diese Meldung schwer zu greifen, ist möglicherweise Hinweis auf anstehende Veröffentlichungen, die durch fallende Kurse negativ beeinflusst werden könnten – alles nur Kaffeesatzlesen. Hingucken in nächster Zeit bei PNE könnte auf jeden Fall nicht schaden. Und zum Hingucken gibt es ja durchaus auch operativ gute Gründe.

Chart PNE Aktie im Vergleich, Powered by Goyax.de.

Operativ wurden 2024 Hausaufgaben erledigt – PNE wurde US-Geschäft los, PPA’s sollen alles berechenbarer machen – und Prognose bestätigt.

PNE konnte zuletzt zeigen, dass man in der Lage ist, Hausaufgaben zu erledigen. Geld freisetzen für den Ausbau des Eigenportfolio’s und Ausbau des europäischen Geschäfts. Nach langer Wartezeit konnte man die Veräusserung des US-Projektgeschäfts melden- auch wenn der Upfront-Kaufpreis wie mit den Halbjahreszahlen veröffentlicht nur im einstelligen Mio EUR-Bereich lag, gibt es klare Vorteile. Man muss in den US-Geschäftsbetrieb keine weitere Liquidität einbringen, Anlaufverluste tragen andere und je nach Projektfortschritten winken „Milestonezahlungen“, die dann auch die Kassen entsprechend für europäische Zielsetzungen füllen sollten. Ziel scheint es zu sein mindestens die in der Vergangenheit getätigten Inevstitionen zurückzubekommen. Kein Aha-Geschäft, aber zeigt Bodenständigkeit und Realitätssinn.

Grossangelegter PPA-Einsatz macht für PNE (und den Kapitalmarkt) Erträge langfristig berechenbar.

Gleichzeitig wird der Eigenbestand refinanzierbarer und berechenbarer – steigert die Prognostizierbarkeit des Geschäfts. Und sollte dem Kapitalmarkt ein weiteres Argument für die Aktie liefern. Deshalb: Zum ersten Mal schrieb Ende Juni das Cuxhavener Energieunternehmen große Strommengen für industrielle Abnehmer aus. Unternehmen, die in Deutschland grünen Strom beziehen möchten und an einem langfristigen Stromvertrag (Power Purchase Agreement – PPA) interessiert sind, waren  eingeladen, Preisvorschläge einzureichen. Zur Ausschreibung kamen über 300 Gigawattstunden pro Jahr (GWh/a) in fünf Portfolios in unterschiedlichen Größen von 32 bis 124 GWh/a. Der Grünstrom soll ab 2026 aus Windparks und Photovoltaikanlagen von PNE stammen, darunter sowohl Bestands- als auch Neubauprojekte.

Shelly Group 3U Holding MasterflexSmallcaps, die einen zweiten Blick verdient haben. Aktien mal im Rampenlicht. Zu selten, eigentlich.
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Branicks Group Aktie vor besseren Zeiten? Halbjahreszahlen liegen im Plan – Brückenfinanzierung auf 40 Mio EUR reduziert.
YOC: 2024 konnte das profitable Wachstum aus 2023 fortgesetzt werden. Halbjahreszahlen zeigen 23% Umsatzplus, schwarze Zahlen.
Halbjahreszahlen lassen Prognose weiter erreichbar sein.

Für das erste Halbjahr 2024 wies der Konzern eine Gesamtleistung von 174,9 Mio EUR (im Vorjahreszeitraum: 116,7 Mio), Umsatzerlöse in Höhe von 60,6 Mio EUR (im Vorjahreszeitraum: 57,1 Mio), ein EBITDA von 8,7 Mio EUR (im Vorjahreszeitraum: 18,1 Mio) sowie ein unverwässertes Ergebnis je Aktie von -0,26 EUR (im Vorjahreszeitraum: -0,18 EUR) aus. In Deutschland und Frankreich befanden sich zum Ende des ersten Halbjahres 2024 zehn Windparks mit einer Nennleistung von insgesamt 226 MW (im Vorjahreszeitraum: 183 MW) in Bau. Weitere 118 MW haben im ersten Halbjahr den Zuschlag in den Ausschreibungen der Bundesnetzagentur erhalten.

Gab ein paar Probleme, Verzögerungen, aber eigentlich nichts Weltbewegendes.

Bei einigen Projekten habe sich die Fertigstellung oder der Verkauf aus liefer- beziehungsweise wettertechnischen Gründen verzögert, sodass sich die gute operative Leistung noch nicht im Ergebnis ablesen lasse. Zudem wirke sich das geringere Windangebot im zweiten Quartal dieses Jahres im Zusammenspiel mit den erwartet niedrigeren Strompreisen auf das Ergebnis negativ aus. „Auch wenn die Ergebnisse im ersten Halbjahr noch nicht da sind, wo wir sie gerne sehen würden, sind wir zuversichtlich, im zweiten Halbjahr aufzuholen und unser geplantes Ergebnis für das Gesamtjahr zu erreichen“, sagte am 14.08.  Per Hornung Pedersen, seit 1. August 2024 Vorstandsvorsitzender der PNE AG. „Die Voraussetzungen dafür sind sehr gut. Viele Projekte haben einen hohen Reifegrad erreicht und sind kurz vor Inbetriebnahme oder Verkauf. Wir erwarten vor allem im vierten Quartal Meilensteinzahlungen aus vorhergegangenen Projektverkäufen.“

Das Windparkportfolio im Eigenbetrieb der PNE lag Ende des zweiten Quartals bei rund 412 MW (im Vorjahreszeitraum: 346 MW). Und so bleibt es dabei: Man nähert sich langsamer als ursprünglich geplant den 500 MW Eigenbestand, die ja nur ein Zwischenziel in 2023 auf dem Weg zu den geplanten 1.500 MW Eigenbestand bis 2027 sein sollten. Mit geplanten 1,6 Mrd EUR Investitionssumme sollen es ja 1.500 MW bis 2027 sein – hier zur Scale up-Strategie mit „20 GW Entwicklungspipeline, 1,6 Mrd EUR für Eigenbestandsausbau, Servicegeschäft „Life Cycle Management“ 3,5 GW betreuen – 150 Mio EBITDA ab 2027„.

PNE Aktie steht für Bestandsaufbau, Servicegeschäft und Projektierer. Auch wenn Verzögerungen die Zahlen der ersten sechs Monate bremsten, geht das Management bisher von einem Aufholer in der zweiten Jahreshälfte aus. Der US-Geschäftsverkauf als noch offener Scheck – eine nur „erste Zahlung im einstelligen Millionenbereich“ soll von diversen Meilensteinzahlungen gefolgt werden. Und im Hintergrund immer die mögliche Branchenkonsolidierung und die noch eher leise Übernahmephantasie. Dass Morgan Stanley trotz 40%-Beteiligung nicht beliebig durchregieren kann, zeigte die Verweigerung neuen genehmigten Kapitals. Trotzdem oder gerade deswegen: SPANNEND. Schlimmstenfalls auf Jahre relativ stabiler Cash Flow. Und der US-Exit sollte Mittel freisetzen für weitere Projekte und Bestandsaufbau in Europa. Dabei sollte die Trennung vom US-Geschäft fortlaufend zu Liquiditätszuflüssen führen, gemäss den Kaufvertragsbedingungen. Und der Einsatz von PPA’s macht das Ganze berechenbarer. Refinanzierbarer. Spannend.

 

 

 

 

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