PNE. Um 500 MW Ziel in 2023 zu erreichen, wird „schöngerechnet“. Hat man doch eigentlich nicht nötig.

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Windkraftanlagen erste Wahl gegen Abhängigkeit von Erdgas und Öl. Heisst fürEncavis PNE Energiekontor Nordex ABO Wind oder Clearvise

PNE – „Erneuerbare Energien – Aktie“ mit einem kräftigen Schuss Übernahmephantasie. So war es spätestens seit Morgan Stanley offiziell bestätigte, dass man die Abgabe der PNE-Beteiligung „prüfe“. Damit ist es erstmal vorbei. Selbst wer es nicht mitbekommen hat, kann es am Aktienkurs ablesen.

Aktuell zeigt ein Kurs von 12,54 EUR (17:29 Uhr) die neue Realität, was zuvor inclusive Übernahmephantasie die Aktie in einem Band zwischen 20,00 und 24,10 EUR seit Ende November handeln liess. Allein die operativen Ergebnisse konnten das hohe Kursniveau nicht rechtfertigen – man darf nicht vergessen, das Morgan Stanley noch für sagenhafte 4,00 EUR seine Übernahmeofferte „durchzog“, die letztendlich immerhin gut 40% der Aktien einbrachte. Zu wenig zum durchregieren, genug um schöne Gewinne selbst auf dem aktuellen Kursniveau zu erzielen. Beim Exit soll Morgan Stanley „zu hoch gepokert“ haben – kolportiert werden Forderungen weit über 25,00 EUR je Aktie, was letztendlich „der Markt nicht hergab“. Oder noch nicht?

Nach den Zahlen 2022 sieht man sich wohl jetzt bemüssigt beim PNE Management zu erklären, warum die 500 MW Eigenbestand zum Ende 2023 „eigentlich ja erreicht werden“,

wenn auch nicht so ganz. Genauer gesagt man kommt zu der Schlussfolgerung zum Ende des Jahres 500 MW Eigenbestand „im Bau oder im Bestand“ ereicht werden. Tja eine Krücke und halt nicht wirklich eine Erfüllung der alten Zielsetzungen. Auch wenn die Stichtagsverfehlung gegenüber den Plänen bis 2027 und deren Vorgaben eigentlich uninteressant ist. Ob nun am 31.12.2023 oder 4 bis 6 Monate später – gibt wichtigeres.

500 MW-Krücke. Stand des Ausbaus – und wie es weitergehen soll bei PNE. Stark.

Zuletzt meldete PNE bei Bekanntgabe der 2022er-Zahlen den Ausbau des Eigenportfolios auf 320,5 MW plus 89 MW im Bau. Die eigenen Windparks erzeugten 509 GWh Strom im Jahr 2022 (Vorjahr: 295 GWh). So nähert man nähert sich langsamer als ursprünglich geplant den 500 MW, die ja nur ein Zwischenziel in 2023 auf dem Weg zu den geplanten 1.500 MW Eigenbestand bis 2027 sein sollen. Mit geplanten 1,6 Mrd EUR Investitionssumme – hier zur Scale up-Strategie mit „20 GW Entwicklungspipeline, 1,6 Mrd EUR für Eigenbestandsausbau, Servicegeschäft „Life Cycle Management“ 3,5 GW betreuen – 150 Mio EBITDA ab 2027„.

Und heute gibt man eine andere Zahl „in die Hände des Kapitalmarktes“: Aktuell befänden sich Windparks mit einer Nennleistung von 207 Megawatt (MW) in Bau oder haben erfolgreich die Ausschreibung durchlaufen und sind in Bauvorbereitung. Mit dabei ist mit „Saint-Aubin-du-Plain“ (12 MW Leistung) in Frankeich erstmals ein Projekt außerhalb Deutschlands. Darüber hinaus erhielt PNE im ersten Quartal die Genehmigung für drei Windkraftprojekte in Deutschland mit insgesamt 67 MW. Sie sind für die nächste Ausschreibung vorgesehen.

„Allein für die knapp über 200 MW Windenergieprojekte, die wir jetzt in Bau haben oder mit dem Bau in den kommenden Monaten beginnen überschreiten wir Investments von einer halben Milliarde Euro“, sagt Markus Lesser, Vorstandsvorsitzender der PNE AG. „Noch nie hatten wir so viele Projekte, die für den Eigenbetrieb vorgesehen sind, gleichzeitig in dieser Phase der Projektentwicklung. Das ist ein Rekord sowohl bei der Nennleistung der Windparks als auch bei der Höhe der Investition.“

PNE’s Ziel: Ausbau ihres Eigenbetriebsportfolios an Windparks und Solar-Anlagen auf 1.500 MW/MWp bis 2027  In Deutschland, Frankreich, Polen, Italien und Spanien.

„In einem Zwischenschritt möchten wir bis Ende dieses Jahres 500 MW Wind in Betrieb oder in Bau haben“, so Markus Lesser. „Mit dem Stand der aktuellen Planungen und den erfolgreichen Ausschreibungen sind wir sehr zufrieden. Damit sind wir auf besten Weg, unser Ziel zu erreichen, ein bedeutender unabhängiger Stromerzeuger zu werden. Die Investitionen der vergangenen Jahre zahlen sich dann aus und werden im Ergebnis sichtbar.“

Bei den im ersten Quartal genehmigten Windparks handelt es sich um „Heidmoor“ mit 36 MW, „Bebensee I“ mit 18,6 MW und „Bebensee II“ mit 12,4 MW. Sie liegen alle in Schleswig-Holstein und werden nun für die nächste Ausschreibung im Mai vorbereitet.

2022 starke Zahlen, aber wohl nicht stark genug für die alten Kursniveaus „über 20,00 EUR“ – bei weitem nicht.

Mit einer Gesamtleistung von 243,3 Mio EUR (Vorjahr: 252,0 Mio) und einem EBITDAv on  35,4 Mio EUR (Vorjahr: 32,7 Mio) zeigt man sich zufrieden. Das EBIT) betrug 6,2 Mio EUR (Vorjahr: 9,3 Mio) – diesem EBIT könnte man aus Vergleichbarkeitsgründen mit reinen Projektiereren die Investitionen in eigene Projekte auf Konzernebene in Höhe von 42,5 Mio EUR im Geschäftsjahr 2022 (Vorjahr: 53,0 Mio) hinzurechnen. Denn diese wurden „an Gewinnen vor Steuern eliminiert“ durch die Umbuchung in den Eigenbestand eliminiert.

Unverwässertes Ergebnis je Aktie sinkt auf 0,20 EUR von 0,33 EUR im Vorjahr.

Mit diesen Zahlen habe die PNE AG die Guidance für das Konzern-EBITDA in Höhe von 20 bis 30 Mio EUR deutlich übertroffen und liege auch in der erhöhten Spanne der Guidance im oberen Bereich. „Für die PNE AG war das Geschäftsjahr 2022 ein sehr erfolgreiches Jahr. Wir haben außerordentlich gute Ergebnisse erzielt und dabei die Guidance übertroffen. Wir sind dazu dem strategischen Ziel, dem Aufbau eines großen Eigenbetriebsportfolios an Windparks und Photovoltaikanlagen, einen großen Schritt nähergekommen. Zudem konnten wir die Projektpipeline auf eine Rekordhöhe steigern“, sagt Markus Lesser, Vorstandsvorsitzender der PNE AG. „Strategisch haben wir darüber hinaus mit der Weiterentwicklung unserer Strategie Scale up 2.0 die Weichen auf weiteres Wachstum gestellt.“

PNE’s Projektpipeline kann gefallen.

Die Projektpipeline wurde weiter ausgebaut und auf ein Rekordniveau mit einer Nennleistung von insgesamt 11.883 MW / MWp gesteigert. Es entfielen dabei auf Windparkprojekte an Land 7.587 MW (im Vorjahr: 5.706 MW) und auf Photovoltaik-Projekte (PV-Projekte) 4.296 MWp (im Vorjahr: 1.210 MWp). Die PNE-Gruppe konnte im Jahr 2022 die Projektpipeline für Photovoltaikprojekte erneut deutlich ausweiten. Großen Anteil an diesem Wachstum hat der Mehrheitserwerb von 51 Prozent an der spanischen Coliaenergia ESPAÑA, S.L. (KOLYA) im Juli 2022.

Servicegeschäft wächst ebenfalls – insgesamt reicht’s für einen Dividendenvorschlag von 0,04 plus 0,04 EUR.

Mit Verträgen für das Betriebsmanagement von Windparks in Deutschland, Frankreich, Polen und Schweden stieg die Nennleistung der von PNE betreuten Windparks auf mehr als 2.500 MW. Das ist ein Wachstum von rund 25 % im Vergleich zum Vorjahr. Und anders als Encavis heute, will man die Aktionäre an der Entwicklung beteiligen:  „Vorstand und Aufsichtsrat schlagen vor, aus dem Bilanzgewinn der PNE AG in Höhe von 251.571.002,25 Euro eine Dividende in Höhe von 0,04 Euro sowie eine Sonderdividende in Höhe von 0,04 Euro für das Geschäftsjahr 2022 je dividendenberechtigter Stückaktie des Geschäftsjahres 2022 auszuschütten. “ (CN PNE, 29.03.2023)

Bonbon könnte dieses Jahr der Verkauf des US-Geschäfts von PNE werden – hohe Nachfrage könnte hohe Preise bringen.

In den USA prüfe PNE den Verkauf ihres US-Geschäfts. Hintergrund sei, dass auf dem US-amerikanischen Markt im Moment sehr hohe Garantien und Sicherheitsleistungen zu hinterlegen seien. Das betreffe insbesondere Investitionen in Netze, die stark ausgebaut werden sollen. Auch werde ein Gutteil der Margen mit dem Bau der Projekte erreicht, was hohe Investitionen erforderlich mache. Um also erhöhte Margen zu erhalten, müsste PNE sehr stark investieren, was zu Lasten des Ausbaus des Eigenbetriebsportfolios in Europa gehen würde. Gleichzeitig sei die Nachfrage nach Projektpipelines in Entwicklung und erfahrenen Teams in den USA aufgrund des Inflation Reduction Acts derzeit besonders hoch. Hört sich nach einem attraktiven EXIT-Szenario an. Könnte der Aktie und ihrem Kurs einen Schubser geben – wenn der Preis stimmen sollte.

Also Wasserstoff plus was? Die PNE-Gruppe (ISIN: DE000A0JBPG2) verfügt…

…neben einem wachsenden Eigenbestand über eine sehr grosse Projektpipeline, die durchaus interessant sein könnte. PNE hat operativ einiges zu bieten. Dass in Verbindung mit einem positiven Umfeld für die „ganze Branche“: Denn wie es 2023 weitergeht, ist natürlich die grosse Frage. Steht die Windenergiebranche vor einer Sonderkonjunktur für mehrere Jahre? EU-Milliarden-EUR-Förderprogramme zur Decarbonisierung, erhöhter Elektrizitätsbedarf aus erneuerbaren Quellen für die immer grössere Marktanteile gewinnende E-Mobilität und der gewaltige Ausbau der „green hydrogen“-Erzeugung durch Elektrolyse – in Europa und „fürEuropa“, wie im REPowerEU-Programm definiert.

Markus Lesser ist optimisitsch für 2023:„Wir haben den Schwung aus dem vergangenen Geschäftsjahr mitgenommen und konnten vor allem beim weiteren Ausbau unseres Eigenbetriebsportfolios weitere Erfolge erzielen. So haben wir alle Windparks, die wir im Februar in Deutschland in der Ausschreibung hatten, erfolgreich durchgebracht.“

PNE Aktie steht für Bestandsaufbau, Servicegeschäft und Projektierer: PNE Aktie – Aufsteigeraktie. Zum 20.06.2022 stieg PNE in den SDAX auf – Nachhaltigkeit als Anlagekriterium scheint immer mehr im Kapitalmarkt anzukommen. PNE steht für Aufbau eines Wind- und Solaranlagenportfolios, profitables Wachstum und politischen Rückenwind „auf Jahre“. ESG-Wert mit Perspektive, durch die Ukraine-Krise un das REPowerEU-Programm nochmals „geschubst“. Dazu ein wenig Wasserstoffphantasie.
Aktienkurs aktuell: 12,54 EUR (XETRA, 17:30 Uhr, 12.04.2023)
Markkapitalisierung: 960 Mio EUR
52-Wochen Hoch/Tief: 24,10 EUR/ 9,23 EUR
Fazit: Aktuell handelt die Aktie weit unter 52-Wochen Hoch, 2022 ein normal gutes, nicht exorbitantes Jahr, aber die Aktie handelt erstmal ohne Übernahmephantasie.  Wenn auch die TION-Übernahme durch EQT mit hoher Prämie auf den Börsenkurs die Dynamik des Marktes für Bestandshalter und Projektpipelines im Bereich erneuerbare Energien gezeigt hat. „Meteorologische Auswirkungen“ sollten aufgrund der derzeitigen Grösse des Portfolios keine wesentlichen Auswirkungen auf die Gesamtprognose haben. Also erstmal abwarten oder sich andere, günstiger erscheinende Werte aus dem Sektor ansehen. Oder ist PNE derzeit eine günstige Chance, bevor wieder Übernahmegerüchte die Aktie hochtreiben? Oder lieber eine ABO Wind? Energiekontor? Oder ist der Sektor noch zu hoch bewertet? Ansichtssache…
Chart - Windenergie Aktien Encavis PNE Energiekontor BayWa oder ABO Wind
Chart: PNE AG | Powered by GOYAX.de

 

 

 

 

 

 

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