PNE – Morgan Stanley schafft nicht alles. Im Schatten der durch Neoen angeheizten Übernahmespekulationen.

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PNE baut sein Portfolio aus. Ausschreibungserfolge im Schatten der Übernahmespekulationen um Encavis oder Clearvise

PNE – Vertreter einer Branche, die eigentlich im Fokus des Kapitalmarktes stehen könnte. Nachhaltigkeit als Geschäftskonzept. notwendig für den Erfolg der Decarbonisierungsprogramme der EU – aber der Kapitalmarkt zeigt derzeit eher die kalte Schulter. Sah bei PNE mal anders aus.

Als der Hauptaktionär – 40% liegen bei Morgan Stanley – plante seine Beteiligung zu veräussern und dieses am Markt allgemein bekannt war, stieg die Aktie bis über 24,00 EUR. Als dann im Januar 2023 Morgan Stanley aufgrund verfehlter Preiserwartungen die Verkaufspläne aufgab, fiel die Aktie bis auf das aktuelle Niveau „um die 13,00 EUR“. Im Hinterkopf sollte man diese Abgabebereitschaft „bei richtigem Preis“ haben. Gerade wenn man sich die aktuelle Übernahmespekulation um Encavis anschaut, die am 7.3. bestätigten in offenen Gesprächen mit KKR zu sein. Oder die offene Frage, ob EQT, durch die  TION Übernahme auch grösster Aktionär der Clearvise,  möglicherweise diese Beteiligung als Basis für ein Übernahmeangebot nutzen will.

Dazu heute die Übernahmeofferte für Neoen (ISIN: FR0011675362) – eine grössere Encvais aus Frankreich, die eine MarketCap von rund 5,7 Mrd EUR in die Waagschale werfen kann und nun die Begehrlichkeiten der kanandischen Brookfield weckte. Mit einem Angebot von 27% über dem aktuellen Kursniveau wollen die Kanadier – der Zustimmung des Managements gewiss – letztendlich mit Temasek im Bunde 100% des Unternehmens. Stabile, langfristig sichere Geldflüsse sind für einige Hedgefonds oder Infrastrukturfonds spannend. Und beim aktuellen Kursniveau von EE-Bestandshaltern gibt es im langjährigen Vergleich relativ günstige Möglichkeiten die zersplitterte Branche zu konsolidieren.

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PNE ist im Kreis der potentiellen Übernahmekandidaten – aber wohl nicht zum Discount. Da ist Morgan Stanley vor.

Aber Morgan Stanley ist nicht unumschränkter Herrscher bei PNE. Nachdem in den letzten Jahre wiederholt Versuche gescheitert waren, über Kapitalmassnahmen den Unternehmens-Anteil auszubauen, zeigten die Aktionäre auf der Hauptversammlung am 30.05.2024, dass die Amerikaner nicht alles schaffen, was möglicherweise gewollt ist. Während alle Tagesordnungspunkte die entsprechend ausreichende Zustimmung erreichten, musste man bei der Schaffung neuen genehmigten Kapitals konstatieren: „Für den Vorschlag zur Schaffung eines neuen Genehmigten Kapitals wurde die nötige 75%-Mehrheit nicht erreicht.“ (PNE, 30.05.2024, CN) Somit wieder eventuellen Versuchen die Beteiligungsverhältnisse durch Kapitalerhöhungen ohne Bezugsrechte zu ändern, einen Riegel vorgeschoben. Morgan Stanley müsste sich was anderes einfallen lassen – oder eben die Beteiligung abgeben. wobei natürlich 50% plus x begehrter für eine  eventuelle Übernahme wären, als „nur“ 40%.

Im Schaufenster – neben vielen anderen Branchenvertretern – macht man bei PNE einfach das Tagesgeschäft.

Und das relativ erfolgreich. Für die ersten drei Monate 2024 weist der Konzern eine Gesamtleistung von 57,0 Mio EUR (im Vorjahreszeitraum: 45,3 Mio), Umsatzerlöse in Höhe von 31,4 Mio EUR (im Vorjahreszeitraum: 32,2 Mio), ein EBITDA von 8,5 Mio EUR (im Vorjahreszeitraum: 8,6 Mio) sowie ein unverwässertes Ergebnis je Aktie von -0,06 EUR(im Vorjahreszeitraum: -0,08 EUR) aus. In Deutschland und Frankreich befanden sich zum Ende des ersten Quartals 2024 zehn Windparks mit einer Nennleistung von insgesamt 276 MW (im Vorjahreszeitraum: neun Windparks mit 201 MW) in Bau. Weitere 73 MW haben den Zuschlag in der Ausschreibung erhalten oder sind im Ausschreibungsverfahren. Zudem sind Windparks und Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von 826 MW/MWp alleine in Deutschland und Frankreich im Genehmigungsverfahren.

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Die letzten Monate waren jedoch weiter durch zu spät erteilte Transportgenehmigungen und Kapazitätsengpässe bei Lieferanten und Netzbetreibern geprägt. Hinzu kamen witterungsbedingte Erschwernisse beim Bau hinsichtlich der Windverhältnisse und nasser Böden. Dies verzögerte den Aufbau und die Inbetriebnahme neuer Windparks.„Wir mit dem Ergebnis der ersten drei Monate dieses Jahres sehr zufrieden“, sagte Anfang Mai Markus Lesser, Vorstandsvorsitzender der PNE AG. „Wir sehen mit der großen Anzahl an Projekten, die derzeit in Bau, in Bauvorbereitung und im Genehmigungsverfahren sind, einem sehr erfolgreichen Gesamtjahr entgegen. Das Tempo der Umsetzung von Projekten steigt. Das sind beste Voraussetzungen, um das Ziel unserer Strategie „Scale up 2.0“ zu erreichen, Ende 2027 eigene Windparks und Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von 1.500 MW/MWp in Betrieb oder in Bau zu haben.“

Man nähert sich langsamer als ursprünglich geplant den 500 MW Eigenbestand, die ja nur ein Zwischenziel in 2023 auf dem Weg zu den geplanten 1.500 MW Eigenbestand bis 2027 sein sollen. Das Windparkportfolio im Eigenbetrieb der PNE lag Ende des ersten Quartals bei rund 370 MW (im Vorjahreszeitraum: 321 MW). Mit geplanten 1,6 Mrd EUR Investitionssumme sollen es ja 1.500 MW bis 2027 sein – hier zur Scale up-Strategie mit „20 GW Entwicklungspipeline, 1,6 Mrd EUR für Eigenbestandsausbau, Servicegeschäft „Life Cycle Management“ 3,5 GW betreuen – 150 Mio EBITDA ab 2027„.

PNE Aktie steht für Bestandsaufbau, Servicegeschäft und Projektierer, aber die Fragezeichen um die Konzernverluste aus Bewertungsdifferenzen sollten geklärt werden, zumindest für die nächsten Quartale oder Jahre in einer Bandbreite „prognostiziert“ werden. Oder in Form einer Zinssensitivitätsanalyse, sofern das möglich sein sollte. Und im Hintergrund immer die mögliche Branchenkonsolidierung und die noch eher leise Übernahmephantasie. Dass Morgan Stanley trotz 40%-Beteiligung nicht beliebig durchregieren kann, zeigte die Verweigerung neuen genehmigten Kapitals. Trotzdem oder gerade deswegen: SPANNEND. Schlimmstenfalls auf Jahre relativ stabiler Cash Flow.

 

 

 

 

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