PNE – „Erneuerbare Energien – Aktie“ mit einem kräftigen Schuss Übernahmephantasie. So war es spätestens seit Morgan Stanley offiziell bestätigte, dass man die Abgabe der PNE-Beteiligung „prüfe“. Damit ist es vorbei. Selbst wer es nicht mitbekommen hat, kann es am Aktienkurs ablesen.
Aktuell zeigt ein Kurs von 12,84 EUR (XETRA-Schluss) die neue Realität, was zuvor inclusive Übernahmephantasie die Aktie in einem Band zwischen 20,00 und 24,10 EUR seit Ende November handeln liess. Allein die operativen Ergebnisse konnten das hohe Kursniveau nicht rechtfertigen – man darf nicht vergessen, das Morgan Stanley noch für sagenhafte 4,00 EUR seine Übernahmeofferte „durchzog“, die letztendlich immerhin gut 40% der Aktien einbrachte. Zu wenig zum durchregieren, genug um schöne Gewinne selbst auf dem aktuellen Kursniveau zu erzielen. Beim Exit soll Morgan Stanley „zu hoch gepokert“ haben – kolportiert wurden Forderungen weit über 25,00 EUR je Aktie, was letztendlich „der Markt nicht hergab“. Oder noch nicht?
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Eigentlich wollte PNE bis Ende des Jahres 500 MW EE-Anlagen im Eigenbestand haben. Aktuell 349,5 MW. Dazu meldete man vor einer Woche den Gewinn von zwei Asuschreibungen, die insgesamt 69 MW Windenergie-Anlagen für den Eigenbestand ab 2024 „in Betrieb gehen lassen“ sollten. Während „der Kapitalmarkt“ immer noch voller Spannung auf Fortschritte beim angekündigten Verkauf der US-Projekt-Pipeline wartet, kommt heute PNE einen Schritt weiter beim Ausbau des Eigenbestandes:
3 geplante PNE- Windparks mit insgesamt 59,6 MW erhalten Genehmigungen nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz.
Mit diesen neuen Anlagen hat PNE in diesem Jahr bereits Genehmigungen für Windparks mit einer Leistung von zusammen 127 MW erhalten. Und alle Windanlagen von denen hier die Rede ist, sollen in den Eigenbestand übergehen. Im nordrhein-westfälischen Sundern-Allendorf soll ein Windpark mit 33 MW Nennleistung entstehen. Hier sind fünf Windenergieanlagen geplant. Auch im Norden Deutschlands war die PNE-Gruppe erfolgreich. In Schleswig-Holstein wurde die Genehmigung für den Windpark Gnutz II mit 22,4 MW Leistung erteilt. Hier sollen sich künftig vier Windturbinen drehen. Hinzu kommt eine weitere Genehmigung in Hessen. Am Großen Mittelberg entsteht ein Windrad mit 4,2 MW Leistung.
„Wir sind sehr froh, dass wir in diesem Jahr bereits zahlreiche Genehmigungen mit insgesamt 127 MW für neue Windparks erhalten haben. Die drei neuen Windparks können rein rechnerisch rund 36.000 Haushalte mit sauberer Energie versorgen“, sagt Markus Lesser, Vorstandsvorsitzender der PNE. „Wir kommen damit unserem strategischen Ziel, dem Ausbau des Eigenbetriebsportfolios näher. Bis 2027 sollen sich Windparks und Photovoltaik-Anlagen von 1.500 MW/MWp im Eigenbetrieb der PNE-Gruppe befinden.“
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Jetzt muss PNE halt operativ überzeugen – 500 MW Eigenbestandsziel für 2023 ist für PNE kein offizielles Thema mehr,
wohl auch weil es bis Ende 2023 nicht für die 500 MW reichen wird. Die PNE AG baut ihr Eigenbetriebsportfolio weiter aus, zuletzt wurde am 24. April im hessischen Mansbach (Gemeinde Hohenroda)wurde ein weiterer Windpark in Betrieb genommen. Die fünf Windenergieanlagen des Typs Nordex N 149 erreichen zusammen eine Leistung von 28,5 Megawatt (MW). „Es ist unser Ziel als Clean Energy Solutions Provider, also als Anbieter für saubere Energielösungen, die Anzahl der Windparks, die wir als unabhängiger Stromerzeuger selbst betreiben, kontinuierlich steigern. Bis Ende 2027 sollen Windparks und Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von 1.500 MW/MWp in Betrieb oder in Bau sein“, sage im Aprilt Markus Lesser, Vorstandsvorsitzender der PNE AG. Mit dem neuen Windpark erhöhte sich die Leistung der Windparks im Eigenbetrieb der PNE-Gruppe auf 349,5 MW.
500 MW in 2023 war Gestern, jetzt gilt 1.500 MW bis 2027 -Krücke. Stand des Ausbaus – und wie es weitergehen soll bei PNE.
Man nähert sich langsamer als ursprünglich geplant den 500 MW Eigenbestand, die ja nur ein Zwischenziel in 2023 auf dem Weg zu den geplanten 1.500 MW Eigenbestand bis 2027 sein sollen. Mit geplanten 1,6 Mrd EUR Investitionssumme – hier zur Scale up-Strategie mit „20 GW Entwicklungspipeline, 1,6 Mrd EUR für Eigenbestandsausbau, Servicegeschäft „Life Cycle Management“ 3,5 GW betreuen – 150 Mio EBITDA ab 2027„.
Aktuell nach dem Ausschreibungserfolg von Ende Juni über 69 MW – befinden sich Windparks mit einer Nennleistung vonrund 276 Megawatt (MW) in Bau oder haben erfolgreich die Ausschreibung durchlaufen und sind in Bauvorbereitung. Mit dabei ist mit „Saint-Aubin-du-Plain“ (12 MW Leistung) in Frankeich erstmals ein Projekt außerhalb Deutschlands. Darüber hinaus erhielt PNE im ersten Quartal die Genehmigung für drei Windkraftprojekte in Deutschland. Und hinzu kommen jetzt nochmal die 59,6 MW von heute – genehmigt.
PNE’s Ziel: Ausbau ihres Eigenbetriebsportfolios an Windparks und Solar-Anlagen auf 1.500 MW/MWp bis 2027 In Deutschland, Frankreich, Polen, Italien und Spanien.
„In einem Zwischenschritt möchten wir bis Ende dieses Jahres 500 MW Wind in Betrieb oder in Bau haben“, so Markus Lesser. „Mit dem Stand der aktuellen Planungen und den erfolgreichen Ausschreibungen sind wir sehr zufrieden. Damit sind wir auf besten Weg, unser Ziel zu erreichen, ein bedeutender unabhängiger Stromerzeuger zu werden. Die Investitionen der vergangenen Jahre zahlen sich dann aus und werden im Ergebnis sichtbar.“
Bei den im ersten Quartal genehmigten Windparks handelt es sich um die nun bei der Ausschreibung erfolgreichen Windparks „Heidmoor“, „Bebensee I“ und „Bebensee II“ in Schleswig-Holstein.
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Und im Q1 drücktenPNE fallende Strompreise die Zahlen – Guidance steht.
Für das erste Quartal 2023 weist der Konzern eine Gesamtleistung von 45,3 Mio EUR (im Vorjahreszeitraum: 37,9 Mio), Umsatzerlöse in Höhe von 32,2 Mio EUR (im Vorjahreszeitraum: 29,5 Mio), ein EBITDA von 8,6 Mio EUR (im Vorjahreszeitraum: 15,8 Mio) sowie ein unverwässertes Ergebnis je Aktie von Minus 0,08 EUR(im Vorjahreszeitraum: 0,13 EUR) auf. Das erste Quartal im Vorjahr war durch höhere Strompreise sowie ein hohes Windangebot geprägt. Im Zuge der sinkenden Strompreisentwicklung und dem geringeren Windangebot gab das Ergebnis nach. Zudem wirkte sich die Strompreisbremse auf das EBITDA aus.
„Gerade bei Genehmigungen neuer Windparks und den Ausschreibungen waren wir in den ersten drei Monaten dieses Jahres sehr erfolgreich. Auch unsere Projektpipeline haben wir sehr deutlich auf ein Rekordniveau gesteigert“, sagte Markus Lesser, Vorstandsvorsitzender der PNE AG. „Der Ausbau unseres Geschäfts läuft also planmäßig. Zudem haben unsere eigenen Windparks im ersten Quartal rund 204 Gigawattstunden (GWh) (im Vorjahreszeitraum: 170 GWh) sauberen Strom produziert und der Umwelt damit rund 132.000 Tonnen an CO2-Emissionen erspart. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zur sicheren Energieversorgung.“
Prognose: Guidance des Geschäftsjahres 2023 mit einem positiven EBITDA im Konzern in Höhe von 30 bis 40 Mio EUR bestätigt.
Bonbon könnte dieses Jahr der Verkauf des US-Geschäfts von PNE werden – hohe Nachfrage könnte hohe Preise bringen.
In den USA prüfe PNE den Verkauf ihres US-Geschäfts. Hintergrund sei, dass auf dem US-amerikanischen Markt im Moment sehr hohe Garantien und Sicherheitsleistungen zu hinterlegen seien. Das betreffe insbesondere Investitionen in Netze, die stark ausgebaut werden sollen. Auch werde ein Gutteil der Margen mit dem Bau der Projekte erreicht, was hohe Investitionen erforderlich mache. Um also erhöhte Margen zu erhalten, müsste PNE sehr stark investieren, was zu Lasten des Ausbaus des Eigenbetriebsportfolios in Europa gehen würde. Gleichzeitig sei die Nachfrage nach Projektpipelines in Entwicklung und erfahrenen Teams in den USA aufgrund des Inflation Reduction Acts derzeit besonders hoch. Hört sich nach einem attraktiven EXIT-Szenario an. Könnte der Aktie und ihrem Kurs einen Schubser geben – wenn der Preis stimmen sollte.
Also Wasserstoff plus was? Die PNE-Gruppe (ISIN: DE000A0JBPG2) verfügt…
…neben einem wachsenden Eigenbestand über eine sehr grosse Projektpipeline, die durchaus interessant sein könnte. PNE hat operativ einiges zu bieten. Dass in Verbindung mit einem positiven Umfeld für die „ganze Branche“: Denn wie es 2023 weitergeht, ist natürlich die grosse Frage. Steht die Windenergiebranche vor einer Sonderkonjunktur für mehrere Jahre? EU-Milliarden-EUR-Förderprogramme zur Decarbonisierung, erhöhter Elektrizitätsbedarf aus erneuerbaren Quellen für die immer grössere Marktanteile gewinnende E-Mobilität und der gewaltige Ausbau der „green hydrogen“-Erzeugung durch Elektrolyse – in Europa und „fürEuropa“, wie im REPowerEU-Programm definiert.
Markus Lesser ist optimisitsch für 2023:„Wir haben den Schwung aus dem vergangenen Geschäftsjahr mitgenommen und konnten vor allem beim weiteren Ausbau unseres Eigenbetriebsportfolios weitere Erfolge erzielen. So haben wir alle Windparks, die wir im Februar in Deutschland in der Ausschreibung hatten, erfolgreich durchgebracht.“
PNE Aktie steht für Bestandsaufbau, Servicegeschäft und Projektierer:: Aktuell handelt die Aktie weit unter 52-Wochen Hoch, 2022 ein normal gutes, nicht exorbitantes Jahr, aber die Aktie handelt erstmal ohne Übernahmephantasie. Wenn auch die TION-Übernahme durch EQT mit hoher Prämie auf den Börsenkurs die Dynamik des Marktes für Bestandshalter und Projektpipelines im Bereich erneuerbare Energien gezeigt hat. „Meteorologische Auswirkungen“ sollten aufgrund der derzeitigen Grösse des Portfolios keine wesentlichen Auswirkungen auf die Gesamtprognose haben. Also erstmal abwarten oder sich andere, günstiger erscheinende Werte aus dem Sektor ansehen. Oder ist PNE derzeit eine günstige Chance, bevor wieder Übernahmegerüchte die Aktie hochtreiben? Oder lieber eine ABO Wind? Energiekontor? Oder ist der Sektor noch zu hoch bewertet? Ansichtssache…
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