Plug Power Inc. (ISIN: US72919P2020) hatte ihn. Den grossen Auftritt. Alle Augen auf Andy Marsh und, das, was er zu sagen hatte. Und konnte er die Erfolgs- Meldung des Joint Venture Partner’s Fortescue Future Industries über den Wasserstoffdeal mit Covestro SE (ISIN: DE0006062144) vom Montag toppen?.
Um 16:00 Uhr deutscher Zeit startete der Webcast Plug Powers. CEO und CFO präsentierten ihr Update und stellten sich dann den Fragen von zahlreichen Analysten. Und was wurde erwartet? Am Montag wagten wir den Blick in die Kristallkugel: „Neben dem Update zu den grossen Themen H2-Netz, Acciona, SG Group, Renault, Fortescue sollte die Jahresplanung 2022 konkretisiert werden. Möglicherweise wieder mit Prognoseerhöhung? Dazu sollten zumindest ein paar vorläufige Zahlen zum letzten Jahr kommen. Hier sehen die Erwartungen der Analysten derzeit folgendermassen aus:
Analystenkonsens: Für 2021 wird ein Umsatz von rund 496 Mio USD erwartet (für das Q4: rund 156 Mio USD). Mit einem Verlust von erwarteten 305 Mio USD für das Gesamtjahr. Und für 2022 wird derzeit ein Umsatz von rund 891 Mio USD bei einem Verlust von rund 149 Mio USD erwartet. „
Und Plug Power mit einem Stakkato. Prognose 2022 blieb auf dem Stand „vom November“ mit einem Zückerli.
Und Andy Marsh, CEO, und Paul Middleton, CFO, brachten die Finanzcommunity auf den aktuellen Stand. Zu Beginn ein Unternehmensüberblick mit Betonung des in 2021 erweiterten weltweiten Markteintritts, den mittlerweile 2.500 Mitarbeitern. Und dann direkt eine „bullishe Erwartung“ für die Auslieferungen in 2022: Oberhalb der Konsenserwartungen der Wallstreet Analysten setzte man das Ziel auf 900 bis 925 Mio USD, wie bereits bei den Q3-Zahlen mitgeteilt. Die Konsens-Schätzungen bewegten sich vor der Veranstaltung bei rund 891 Mio USD. Und die Aktie tauchte erstmal ab nach dieser Nachricht.
Wahrscheinlich hatten die Anleger/Analysten noch mehr erwartet, eine weitere Erhöhung. Da hilft bisher auch nicht die spätere Äusserung, das die Prognose konservativ sei und „Prognoseerhöhungen nicht überraschend wären im Laufe des Jahres“. Für Ende 2022 plant man eine Produktion von täglich 70 Tonnen grünen Wasserstoffs zu erreichen. Bis 2025 solll diese Kennzahl 500 Tonnen erreichen und ab 2028 soll die Tagesproduktion 1.000 Tonnen erreichen. Wohlgemerkt diese Zahlen betreffen nur das US-H2-Infrastrukturnetz.
Für 2025 blieb man bei den 3 Mrd USD angestrebtem Umsatzvolumen, legte sich dabei auf eine angestrebte EBITDA-Marge von 20% fest.In den letzten zwei Jahren schwankte die Plug Power Aktie an Tagen, an denen „Business Updates“ respektive Quartalszahlen veröffentlicht wurden um rund 8 % – also „business as usual“ bei Plug Power heute.
Politische Entwicklungen helfen Plug Power – 2021er Highlights
Hier hob Marsh besonders auf Entwicklungen in den USA ab: 8,5 Mrd USD Regierungs-Programm für US-Wasserstoffhubs in den USA, eine Milliarde USD für Elektrolyse-Projekte und Erweiterung der steuerlichen Abschreibungsmöglichkeiten bei Wasserstoffnutzung – noch „im Fluss“. Er nutzte diese Zusammenfassung für die Pläne Plug Powers einen grossen Marktanteil im boomenden Wasserstoffmarkt zu erreichen “ to become a big player“, wie es Andy Marsh umschrieb. In eiber anschliessenden Fragerunde ging es um Plug Powers bisherige Aussagen:
„...working this week on a 2.5 GW projekt...“ so Andy Marsh zu einer Frage zu den Perspektiven des Elektrolyseur Geschäfts
Desweiteren verwies er auf eine Projektpipeline von mehreren GW (6-7), woran gearbeitet werde. Analog zu Nel ist man offensichtlich in diversen Ausschreibungen „im Rennen“. Vielleicht im Wettbewerb zu Nel? Eine Verzehnfachung des 2022er Elektrolyseur-Geschäfts wird derzeit für die nächsten Jahre für möglich gehalten. Für 2022 werden Elektrolyseur Auslieferungen von 155 MW angestrebt und ein Auftragsbestand von 1 GW zum Jahresende: Erscheint sehr konservativ. Dazu das 2 GW Elektrolyseur-Joint Venture mit Fortescue. Und das in Südkorea mit SK Group.
„material handling “ auf dem Weg die 2025er Ziele zu erreichen
Die grossen Kunden/Nutzer der Plug Power Brennstoffzellen und der Plug Power H2-Versorgung weiteten ihre Volumina in 2021 aus. Gleichzeitig konnte man die Zahl der Big Customer auf 5 erhöhen: Stellantis setzte in einem ersten Standort auf Plug Power. Und Amazon verdoppelte seine Nachfrage durch die Einbeziehung von weiteren 32 Standorten. Home Depot brachte zehn neue Standorte „ein“. Bei Wal Mart wurden weitere 4 Standorte umgerüstet und im Rahmen von Flotttenerneuerungen kamen weitere 2.979 Brennstoffzellen zum Einsatz. Dazu Freezpack mit drei Standortumstellungen. Mit weiteren drei Kunden sei Plug Power derzeit im Gespräch.
Prognoseerhöhungen „nicht überraschend“ bei Plug Power im verlaufe des Jahres
Und für das Ende des ersten Quartals avisierte Marsh die Veröffentlichung „grösserer Deals“, die gerade bei den Juristen „auf den Tischen“ lägen. Auf die Frage, wie konservativ die Prognose für 2022 wäre, stellte Andy Marsh klar, das er „wouldn’t be surprised to increase the numbers“. Zumindest sobald in Aussicht stehende Geschäfte sich der Umsetzung mehr angenähert hätten. Man liess klar erkennen, dass die derzeitige Prognose für 2022 noch Luft nach oben habe. Luft für mehrere „Prognoseerhöhungen“ im Laufe des Geschäftsjahres?
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Plug Power erwartet bis Ende des Jahres 2022 die eigene Produktionsmenge grünen Wasserstoffs (70 Tonnen täglich erwartet) so weit zu steigern, dass man mehr als den eigenen Bedarf produzieren könne. Derzeit ist Plug Power, als der grösste Verbraucher grünen Wasserstoffs in den USA, noch auf Zukäufe angewiesen. Um 17:11 Uhr endete die Fragerunde. Jetzt liegt es am Markt, die Aussagen sinken zu lassen und daraus seine Schlussfolgerungen zu ziehen. Grosse Überraschungen gab es keine, vielmehr „eine allgemein optimistische Grundstimmung“, die von den fragenden Analysten zumindest dem Tonfall nach geteilt wurde.
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Plug Power’s Aktionäre erwarten für 2024 erstmals Gewinne, die sich dann jährlich kräftig steigern sollen
Ab 2024 soll sich das Vertrauen der Anleger erstmals in einem Gewinn von rund 100 Mio USD bei einem erwarteten Umsatz von knapp 2 Mrd USD auszahlen. Für 2025 sollen dann schon 330 Gewinn bei einem Umsatz von gut 2,8 Mrd USD (Schätzungen, Prognose von heute 3,0 Mrd USD) erreicht werden. Viel Phantasie erforderlich für die Zukunft Plug Powers. Immer noch. Bei einem Aktienkurs von derzeit 21,78 USD (New York, 11:44 Eastern Time)) und einer Kapitalisierung von immer noch 12,55 Mrd USD, kann Plug Power sich keine Schwächen leisten. Gerade deshalb sind „solche Events“, wie das am Mittwoch anstehende „Business Update“ für Andy Marsh wichtig. Und entscheidend für die „Refinanzierungsquelle“ eigene Aktie.
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Und heute Mittwoch lag es nun in den Händen des Kommunikations-„Meisters“ Andy Marsh, das Momentum wieder auf Plug Powers Seite zu ziehen. Und? Wie reagiert der Aktienkurs?
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