Plug Power’s Aktie nachbörslich Minus 5,34% – LIDL wird’s. Quartalszahlen unter Erwartungen – kein Nachfrageproblem, sondern Lieferkettenprobleme.

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Plug Power Symposium
Plug Power Symposium aktuell

Plug Power Inc. (ISIN: US72919P2020) ist auf dem Weg ein globaler Player im Geschäft mit „grünem Wasserstoff“ zu werden. Und Gestern nach Börsenschluss gab es Deutscher Zeit 22:01 die Quartalszahlen – im nachbörslichen US-Handel war die Reaktion ernüchternd: Minus 5,34% auf 14,18 USD (8.11.2022, 23:26 Uhr)

Bereits der neue Hauptkunde FreezPak und die Olin-Kooperation zum Aufbau einer H2-Produktionsstätte Mitte Oktober gemeldet, fanden keine positive Resonanz an der Börse (AUSFÜHRLICH ZU DEN BEIDEN TOP _ MELDUNGEN.).  Und nun erstmal eine negative Reaktion auf die Gestern veröffentlcihten Quartalszahlen – im Vergleich zu den Erwartungen bestimmt nicht befriedigend. Aber es wurde noch mehr gemeldet mit hohem Zukunftswert. Und eigentlich warendoch  nach der Prognosereduktion,ebenfalls im Oktober die Erwartungen bereits gedämpft.

Aber die Realität im Q3 ist noch etwas schlechter, was wir als positiv wahrgenommen haben vorab in Kurzform: reduzierte Prognose für 2022 soll „in der Mitte der Range getroffen werden“, Umsatzschwäche liegt an Lieferkettenproblemen und sie kein Nachfrageproblem. Dazu wurde es endlich bestätigt, was lange vermutet wurde: LIDL wird der nächste Hauptkunde für Plug Power mit grossen Plänen in 2023 zur Umrüstung – nach FreezPak im Oktober ein Riesenerfolg für Plug Power. Und wnen man dann an den 2,1 Mrd Gesamtauftrag von einem anderen Hauptkunden – Amazon – denkt, der im Q3 gegengezeichnet wurde…

Quartalszahlen im Vergleich zu den  Erwartungen – nach Handelsschluss USA präsentierte Plug Power seine Ergebnisse

Für das Q3/2022 erwarteten die 30 covernden Analysten mittlerweile von Plug Power Umsätze von 247 Mio USD im Schnitt. Und dass dabei Verluste gemacht werden, ist bei Plug Power „selbstverständlich“. Erwartet wurde ein Quartalsverlust (EBIT) von 126 Mio USD, ein Nettoergebnis von Minus 140 Mio USD und somit ein EPS von Minus 0,23 USD.

Weniger Umsatz, mehr Verlust als erwartet – aber es gibt auch Posiitves – Umsatz im Q3 erreicht 188,6 Mio USD – immerhin gut 30% mehr als im Q3/21 mit 143,9 Mio USD – ABER unter den von den Analysten erwarteten 247 Mio USD.  EBIT liegt bei Minus 159,7 Mio USD – gegenüber erwartetem Minus 126 Mio USD. Das Nachsteuerergebnis beläuft sich auf Minus 170,7 Mio USD, was ein EPS von Minus 0,30 USD ergibt.

Und wie bereits gesagt – nach der Prognosereduktion vom 15.10.2022, als Plug Power die Umsatzerwartung von 900 bis zu 925 Mio USD auf eine Range „um möglicherweise 5 bis 10%“ niedriger senkte, wäre etwas mehr Umsatz, etwas weniger Verlust wünschenswert gewesen. Wäre wohl für den in den letzten Wochen stark zurückgekommenen Kurs ein potentieller Kurstreiber gewesen. ABER die ausdrückliche Bestätigung der Prognosen für die Folgejahre mit der Ansage Ende 2023 den operativen Break-Even erreichen zu können/wollen. Dazu die Perspektiven aus den laufenden Projekten, Bidens H2-Steuersubvention, der Auftragspipeline, der entstehenden/im Bau befindlichen US-H2-Infrastruktur, Antwerpen, dem renault Joint Venture, den neuen Hauptkunden LIDL und…

Umsatzziel in 2030 von 20 Mrd USD mit einer angestrebten Marge von 22% – WOW. Und mit den diversen Joint Ventures, den um 2 erhöhten Hauptkunden allein im Q3 durchaus vorstellbar. Und dann wäre die Plug Power Aktie derzeit mit einer MarketCap von rund 8 Mrd….

Mit einer potentiellen Auftragspipeline allein für Elektrolyser von rund 25 Mrd USD strotzt man vor Selbstbewustsein und baut mit Hochdruck die Produktionsstääte in Rochester aus und fährt die Produktion hoch. „Plug’s electrolyzer backlog currently stands at 1.5GW, with a sales funnel of over $25B. “ Und mit 3,5 Mrd USD Cash in der Firmenkasse ist das Geld für Kapazitätsausbau der Elektrolyseurproduktion – neben Rochester auch mit dem Neubau in Australien mit Fortescue und der mit SK geplanten Produktionsstätte in Südkorea.

Und die Katze wurde aus dem Sack gelassen – wir hatten bereits vor Monaten darüber spekuliert – LIDL wird nächster „pedestal customer“ der Plug Power

Oder wie es im Aktionärsbrief heisst: „We have also added Lidl, one of the largest retailers in Europe, as a pedestal customer. We have installed our fuel cell systems, converted our first site with Lidl earlier this year in France, and expect to convert several sites with them in 2023. “ Dazu stehen ASDA und Grainger „auf dem Sprung“ die elitäre Liste der „pedestal customers“ zu ergänzen. Und nachdem amazon, einer der ersten pedestal customers,  einen Rahmenvertrag über ein potentielles Auftragsvolumen von 2,1 Mrd USD geschlossen hat, ahnt man das Potential dieser „Big Kunden“. Wie gesagt elitäre Liste: amazon, Walmart, Home Depot, FreezPak, LIDL,Stellantis, Mercedes,…

Am 3.04. diesen Jahres ahnten wir es bereits: „(…)Andy Marsh scheint aus der Übung zu sein, denn am Freitag findet sich nur ein Hinweis auf www,kommunalwirtschaft,eu unter Tagesanzeiger: „Lidl eröffnet mit Lhyfe und Plug Power erstes europäisches Logistikzentrum auf Basis von grünem Wasserstoff„. Früher hätte es dafür bei Plug Power einen „grossen Bahnhof“ gegeben. Als seinerzeit Walmart oder amazon ihre ersten Logistikzentren auf Wasserstoff mit Plug Power’s Technik umstellten, gab es grosse Presseerklärungen und gegenseitige Lobpreisungen. Insbesondere da man hier sowohl die Elektrolyseure als auch die Brennstoffzellen liefert.(…) Was bei amazon und Walmart berechtigt war – kontinuierlich werden mehr und mehr Logisitkzentren der Konzerne umgerüstet. Und jetzt fängt einer der grössten Lebensmittelhändler Europas mit „dem ersten Zentrum“ anHIER DER GESAMTE BEITRAG – WARUM WIR DAMALS SCHON LIDL AUF DIE LISTE SETZTEN.

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Umsatzwachstum unter Erwartungen liege an Zulieferproblemen und Projektverzögerungen – nicht an der Nachfrage/Auftragslage! Erwartung die reduzierte Prognose „in der Mitte der Range  zu treffen“, was immer noch eine Umsatzsteigerung von 70% gegenüber 2021 wäre!

Oder im Wortlaut: „We recently shared that our 2022 revenue could be potentially 510% below our prior previous target of $900$925M given some larger projects potentially being completed in 2023 instead of 2022 due to timing and broader supply chain issues. We believe it is important to note that the midpoint of our updated projection still reflects potential growth of nearly 70% year over year. We want to remind you that this is not a demand issue; this is largely a function of delays due to supply chain and timing of some large projects.

Wird auch Wirkungen auf die Analysteneinschätzungen haben – derzeit positiv, bleibt aber nur so, wenn…

Von den 30 covernden Analysten kommen 15 auf ein BUY-Rating, sieben sehen zumindest „ACCUMULATE“ als treffend und acht kommen zu einem „HOLD“. Mit einem durchschnittlichen Kursziel von 33,34 USD und derzeit keiner SELL-Bewertung, sehen beim aktuellen Kursniveau die Analysten wohl mehr die Chancen aus den weltweiten Wasserstoffinitiativen für Plug Powers Geschäftsmodell, als die Risiken, dass Plug Power auf dem Weg zum Break-Even scheitert.

Aktuelle Analysteneinschätzungen werden wir zeitnah weitergeben.

Wichtig – Prognosereduktion läge „nur“ an zeitlichen Verzögerungen“ – müsste also für 2023 die Umsatzerwartungen aufhellen

Klar betonte Plug Power im Rahmen der Prognsoereduktion, dass keine Aufträge storniert worden sind, sondern dass definitiv in 2023 die in 2022 möglicherweise nicht realisierten Umsätze spätestens in 2023 verbucht werden können. Sollte dann in erhöhter Range für 2023 wiederzufinden sein. Und ebenfalls wichtig: Auftragseingang sei nicht von Prognoseanpassung betroffen – verbleibe vielmehr auf „robustem Niveau“.

Dazu kommen die in den letzten Monaten gewonnenen Aufträge, die bisher in den Planungen für die Folgejahre wahrscheinlich nicht in vollem Umfang berücksichtigt waren – angefangen vom „Amazon-Deal“, 50 MW Lhyfe-Auftrag, 120 MW Golfküstenauftrag und die möglicherweise sichtbareren HYVIA-Potentiale. Und FreezPak…

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Passend zur aktuellen Newslage: Ein Ausschnitt aus unserem Interview mit CEO Andy Marsh von Plug Power Inc.: Weltweit engagiert

nwm: Sie haben gerade Ihre Prognose für 2025 erneut bestätigt. Wie konservativ haben Sie in dieser Prognose die Entwicklungschancen der potenziell großvolumigen Joint Ventures auf allen Kontinenten (Fortescue, Acciona, Renault, SK Group,…) betrachtet?

Marsh: Wir haben sehr ehrgeizige Ziele für unsere Joint Ventures. Das Joint Venture mit Renault weist den Weg zu einem kompletten Ökosystem von Brennstoffzellen-LCVs, grünem Wasserstoff und Tankstellen in ganz Europa. Bis 2030 streben wir einen Marktanteil von 30 % am Brennstoffzellen-LCV-Markt in Europa an.

Gemeinsam mit Acciona wollen wir das Wachstum der Wasserstoffwirtschaft in den Bereichen Industrie, Mobilität und Pipelinegas in Europa beschleunigen.  Die Partnerschaft zielt darauf ab, bis 2030 einen Marktanteil von 20% an grünem Wasserstoff auf der Iberischen Halbinsel zu erreichen.

Die Zusammenarbeit mit der SK Group wird Wasserstoff-Brennstoffzellensysteme, Wasserstofftankstellen, Elektrolyseure und grünen Wasserstoff für den koreanischen und andere asiatische Märkte bereitstellen. Die Partnerschaft umfasst eine strategische Investition der SK Group in Höhe von 1,6 Milliarden US-Dollar in Plug . Diese Partnerschaft wird durch die Ziele der südkoreanischen Regierung für 2040 befeuert. Ihr Ziel ist eine Reihe von mehr als 6.000.000 Wasserstoff-Brennstoffzellenfahrzeugen und 1.200 Wasserstofftankstellen.

Plug und Fortescue sind eine strategische Partnerschaft zur Herstellung von Elektrolyseurtechnologie in Australien eingegangen. Die Partnerschaft umfasst Pläne zum Bau einer Gigafactory in Queensland, Australien.  Im Rahmen der Vereinbarung wird FFI auch 250 Megawatt der Elektrolyseurlösungen von Plug erwerben, was in Zukunft auf  Brennstoffzellensysteme und andere wasserstoffbezogene Betankungs- und Speicherinfrastruktur erweitert werden könnte.  Die Partnerschaft soll  die weltweit führende Erfolgsbilanz von Fortescue bei der Innovation und Entwicklung großer integrierter Infrastrukturanlagen nutzen, um die Vision von FFI von grünem Wasserstoff zu verwirklichen. Im ersten Schritt will man bis 2030 15 Millionen Tonnen grünen Wasserstoff pro Jahr zu produzieren.

UND ES GEHT IM INTERVIEW AUCH UM ZUKÜNFTIGE PRODUKTIONSZIELE FÜR GRÜNEN WASSERSTOFF. DAZU AUSWIRKUNGEN DER ERDGASPREIS-STEIGERUNGEN. WEITER MIT  NEUEN PROJEKTEN IN EUROPA. DANN NOCH VISIONEN FÜR PLUG 2025. UND ÜBER ANDY MARSH’S ZEIT BEI PLUG POWER.

DEUTSCHE VERSION DES INTERVIEWS.

ENGLISH VERSION OF THE INTERVIEW.

 

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