Plug Power Aktie stottert. Bis Mittwoch Abends Vorsicht angesagt. Erwartungen? So eine Sache bei Plug.

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Plug Power

Plug Power Aktie – einst gefeierter Überflieger unter den Wasserstoffwerten. Zuletzt nach dem Analyst Day mit einem Zwischenhoch – sah am 12. Mai das Tief bei 7,39 USD. Danach setzte eine kräftige Erholungsphase, man könnte fast sagen Rallye ein: letzte Woche Montag lag man bei 13,12 USD. Annähernd verdoppelt.Ab Dienstag machte sich dann eine gewisse Zurückhaltung bei den Anlegern breit, Während die norwegische Nel in den letzten Monaten – konkret seit der Bekanntgabe der Q1-Zahlen – nur einen grösseren Auftrag (für die Tankstellensparte) melden konnte, lieferte Plug Power zuletzt mehrere beeindruckende Auftragseingänge, mit einem 100 MW-Auftrag Mitte Juli als „Glanzpunkt“. Das wirkte sich natürlich positiv auf die Kursentwicklung aus.

Aber letzte Woche  verdüsterte sich das allgemeine Marktumfeld – Bloom Energy verfehlte am Freitag, wenn auch knapp, die Analystenerwartungen – und die Aktien von Nel kamen kräftig zurück. Selbst der Highflyer Nikola kam Ende der Woche unter Druck: CEO weg, Q2-Zahlen „so lala“, aber genehmigtes Kapital durchgewunken. Anlass für Gewinnmitnahmen bei Nikola. Und so kam auch die Plug Power Aktie unter die Räder, was das Chartbild „vor den Quartalszahlen“ zunehmend eintrübt. Um so wichtiger wäre es, dass Plug Power am 9. August wenigstens die Analystenerwartungen trifft.

Der letzte 100 MW Auftrag trägt den Kurs Plug Power’s wohl doch nicht ganz bis zu den Quartalszahlen am 9. August.

Zu oft hatte Plug Power in der Vergangenheit mit Vorlage der Quartalszahlen die Erwartungen verfehlt, als dass die Anleger blind auf eine Erfüllung der Erwartungen dieses Mal vertrauen könnten. Jedenfalls wird Plug Power am 9.August „ announce its 2023 second quarter results„. Um 22:00 Uhr deutscher Zeit werden die Zahlen erläutert: „Join the call:

The webcast can also be accessed directly from the Plug homepage (www.plugpower.com). A playback of the call will be available online for a period of time following the call.“

Und was muss man liefern? Analystenerwartungen für das Q2.
Umsatzerwartung Q2: 234 Mio USD – erreicht:

Im Q1 erreichte man 210,3 Mio USD (Vorjahr 140,8 Mio USD). und übertraf die Erwartungen von 208 Mio USD knapp. Plug lieferte 62 MW Elektrolyseurkapazität aus im Q1, mehr als im gesamten Jahr 2022.

EBIT-Erwartung Q2: Minus 151 Mio USD – erreicht:

Im Q1 hatte man ein EBIT von Minus 143 Mio USD  erwartet, musste aber 209 Mio USD Minus melden, bei den Konzern-Verlusten wurden „nur noch“ 148 Mio USD (Minus 170 Mio USD im Q4/22) erwartet, aber gemeldet wurden: Minus 209 Mio USD EBIT und  Minus 207 Mio USD Konzernverlust.

Konzernverlust-Erwartung Q2: Minus 154 Mio USD – erreicht:
 erwartetes EPS Q2: Minus 0,26 USD. – erreicht:

Im ersten Quartal lag Plug Power noch bei Minus 0,36 USD.

Gerade die Entwicklung der Burn-Rate wird unter besonderer Aufmerksamkeit der Anleger liegen. Hier wusste Plug Power schon zu oft zu enttäuschen, als das man hier Geduld von den Anlegern erwarten sollte. Am 10.August werden die Märkte entsprechend wahrscheinlich hochnervös auf die nach Börsenschluss am 9.August veröffentlichten Zahlen reagieren.  Spannend ist die Frage welche „Meldungen“ Plug Power im Umfeld der Zahlen noch veröffnetlciht – hier gab es in den letzten Quartalen immer wieder neue Kunden, Kooperationen oder technologische Fortschritte im Newsflow. Langfristig sind Andy Marh’s Visionen und Ziele klar – fraglich ist nur, ob man auf dem Weg zum 2025 Break-Even voarngekommen ist.

2030 soll es werden …

Für 2030 definierte und präzisierte Plug Power beim letzten Analyst Day neue Ziele, wie beispielsweise eine Produktionskapazität von insgesamt 10 GW für die Brennstoffzellen- und Elektrolyseursparten des Unternehmens, eine Produktionskapazität von 1 GW zur Erzeugung von grünem Wasserstoff, 100.000 HYVIA „auf der Strasse“ (HYVIA ist das 50:50 Joint Venture mit Renault), jährlich 5 GW Elektrolyseure auszuliefern und 500.000 wasserstoffbetriebene Gabelstapler „in Betrieb halten“.

In diesem Jahr gab es bereits spannende Entwicklungen.

Um die Refinanzierungskraft des Kapitalmarktes lebendig zu halten, betrieben die Amerikaner eine aktive Newspolitik. Natürlich, um den Kapitalmarkt positiv zu stimmen. Nachdem man Anfang März eine Produktoffensive im bereits bei Grosskunden überaus erfolgreichen Lagerlogistikbereich(Gabelstapler plus H2-Infrastruktur) für Kunden mit einer Gabelstaplerflotte unter 100 Stück gestartet hatte, ging man nun einen weiteren neuen Markt an. Einen Markt der gerade für das schwache Stromnetz im US-Markt grosse Perspektiven bietet: Wasserstoff als Energiequelle für E-Charging Stationen.

Dazu konnte Plug Power die ersten Elektrolyseure nach Europa ausliefern: 3 Elektrolyseure im Container mit je 1 MW-Leistung zur ungarischen Ganzair für zwei Projekte: Einmal für den  Bukkabrany Solar PV Park,  wo täglich 850 kg Wasserstoff erzeugt werden sollen zur Einspeisung in das lokale Gasnetz. Das andere Projekt, Aquamarine, soll Wasserstoff als Energiespeicher testen. Dann die Fördermillionen für das HOPE-ProjektUnd nicht zu vergessen die drei Meldungen rund um den Analyst Day:

H2-Update. Ballard Power Aktie springt gestern hoch – Ford Trucks will eine FCEV-LKW-Serienfertigung. Test-LKW erhalten Ballard Brennstoffzellen. Heisst?
DIC Asset heute mit neuem Tiefststand. Seit FFO-Schock am 7. Juli „fallendes Messer“. Zahlen schwach, aber wirklich so schwach wie der Kurs?
Schaeffler liefert operativ ab. Umsatz und EBIT steigen im zweistelligen Prozentbereich. Dazu moderate Prognoseerhöhung. Und Aktie in rot?

Einen neuen Pedestial Kunden, der als europäischer Marktführer für Lebensmittellogistik mit „Gefrorenem“ beginnt, die ersten zwei Kühlhäuser auf wasserstoffbetriebene Gabelstapler umzustellen. Die ersten zwei von insgesamt über 100 Kühlhäusern des Konzerns in Europa. Dazu Verträge über die Auslieferung von 5 MW-Modulen (Elektrolyseuren) nach Südkalifornien für den Mobilitätssektor und einen Produktlaunch für mobile Wasserstoffbetankung mit den ersten drei Kunden, eine Kooperation über den Einsatz diverser 5MW-Elektrolyseur-Container in Südkalifornien zur Dekarbonisierung des Schwerlastverkehrs. Dann zuletzt am 12. Juli gingen zwei 5 MW-Elektrolyseure nach Australien und am 13. Juli meldete man einen echten Grossauftrag: 100 MW an einen europäischen Kunden aus der Erdölindustrie.

Egal wie viele Produktoffensiven Plug Power liefert. Entscheidend werden immer wieder neue Grossaufträge für den Aktienkurs sein. Und ob man irgendwann auch mal die Erwartungen an die „nächsten“ Quartalszahlen erfüllen kann. Plug Power Aktie. Billiger Einstieg oder ewiger Verlustbringer ohne Perspektiven? Meinungssache.
Und am 9. August sollte Plug Power bei den nächsten Quartalszahlen ein kräftiges Wachstum hinlegen, um die Erwartungen an 1,4 Mrd USD Jahresumsatz zu bestätigen. Denn hinter diese Zahl kann Andy Marsh nicht mehr zurück – es sei denn, er will vollends sein Gesicht verlieren. Dazu wird die Verlustentwicklung ein wichtiger Hinweis sein, ob der 2025 erwartete Break-Even realistisch ist.
DIC Asset heute mit neuem Tiefststand. Seit FFO-Schock am 7. Juli „fallendes Messer“. Zahlen schwach, aber wirklich so schwach wie der Kurs?
Schaeffler liefert operativ ab. Umsatz und EBIT steigen im zweistelligen Prozentbereich. Dazu moderate Prognoseerhöhung. Und Aktie in rot?

Plug Power Nel -Plug Power Aktie Chartbild.

Chart: Plug Power Aktie | Powered by GOYAX.de

 

 

 

 

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