Plug Power Aktie Phoenix aus der Asche? Höhenflug geht weiter? Shortsellers Alptraum wird wahr?

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Plug Power Abfüllung von flüssigem Wasserstoff in Georgia – Bildquelle Plug Power Inc.

Plug Power  – erleben wir gerade die Wiedeauferstehung einer „Lieblingsaktie“ der Kleinanleger? Wie ist es möglich, dass man innerhalb von gut zwei Wochen von 2,26 USD mit einen Kursgewinn von mehr als 100% auf Kurse von heute bis zu 5,14 USD kommt? Wunder? Unternehmensmeldungen? Shortsellereindeckungen? Oder ein Mix mehrerer Faktoren? Wie nachhaltig ist die aktuelle Kursentwicklung? Dass die Plug Power Aktie nach dem fulminanten Start heute im US-Handel bei 4,98 USD und einem Anstieg bis 5,14 USD dann wieder „heruntergehandelt wurde auf aktuell 4,55 USD deutet auf kurzfristige Gewinnmitnahmen (vom Tief rund 100%) und möglicherweise Gegensteuern von Shortsellern hin, die ihre schönen Gewinne der letzten Monate dahinschmelzen sehen. Wird spannend bei der Aktie. Aber der Reihe nach.

Zuvor geschah:  2 Grossaufträge über insgesamt 830 MW Elektrolyseurkapazität vom 11. Oktober, die Erfolge bei dem 7 Mrd USD-Subventionsregen des DoE wenig  später – alles perdu, wenn man sich die Kursentwicklung als Reaktion auf die katastrophalen Quartalszahlen anschaut. Und es kam noch schlimmer.Seit dem 9.11., 16:30 Uhr New Yorker Zeit kämpft Plug Power mit den Folgen eines extremen Vertrauensverlustes. Logische Folge: ein desaströser Kurseinbruch. Offen die Frage, wie das Unternehmen seinen zukünftigen Kapitalbedarf decken will. In 2023 mussten die Aktionäre von Plug Power beinahe hilflos mitansehen, wie aus einem Aktienkurs von 12,18 USD am 3. Januar 2023 – seinerzeit von Analysten als günstig bezeichnet – nach einem Jahreshoch von 18,88 USD im Februar am Ende des Jahres 4,71USD je Aktie übrigblieben (Schlusskurs 28.12.2023).

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Am 18.01.2024 nächster Nackenschlag für die Plug Power Aktie.

Dann noch weiter runter – bis auf 2,26 USD am 18. Januar 2024. Pleitegeier kreisen über dem Unternehmen, so die Ängste. Die Pläne neue Aktien für 1 Mrd USD zu platzieren über einen Verkauf „über die Börse“ erschienen auf dem Kursniveau schwierig – und mindestens mit extremer Verwässerung der Altaktionäre verbunden. In einem SEC-Filing vom 17.01.2023 standen die „schockenden Pläne“, für eine erläuternde Corporate News sah man in Richmond keinen Anlass. Es ging und geht immer noch um „Plug Power Inc. (the “Company”) entered into an At Market Issuance Sales Agreement (the “Sales Agreement”) with B. Riley
Securities, Inc. (“B. Riley”), pursuant to which the Company may, from time to time, offer and sell shares of the Company’s common stock, par value $0.01
per share (“Common Stock”), having an aggregate offering price of up to $1.0 billion (the “Shares”)“ (SEC-Filing, Form 8K, Plug Power)

Danach ging es zuerst langsam wieder aufwärts – bis zum nächsten Kurssprung der Plug Power Aktie nach „Produktionsstart in Georgia“ – Proof of concept!

Aus dem Kurstal mit zweistelligem prozentualen Tagesgewinn ging es los, als Plug Power am 23.01.2024 den Produktionsstart im ersten und derzeit grösstem Wasserstoffproduktionswerk in Nordamerika – von insgesamt 5 von Plug Power ins Auge gefassten US-Produktionsstätten, die in verschiedenen Bau- oder Planungsstadien sind. Endlich mal „abliefernd“ sagte Andy Marsh, Plug Power’s CEO: “We have achieved a historic milestone for Plug and the entire hydrogen ecosystem.” Und weiter: “Bringing this green hydrogen plant online demonstrates that we are the leading builder of global hydrogen infrastructure for supporting customer demand in decarbonizing their operations.” Sah der Markt genauso.

Eigene H2-Produktion wird den Hauptverlustbringer Plug Powers aus 2023 – die hohen H2-Beschaffungskosten – sukzessive reduzieren.

Plug Power hat in Georgia die größte Anlage für grünen Flüssigwasserstoff auf dem US-Markt in Betrieb genommen. Es handelt sich um die größte elektrolytische Anlage zur Herstellung von Flüssigwasserstoff und den größten Einsatz von PEM-Elektrolyseuren in den USA, was einen Meilenstein im Aufbau eines vertikal integrierten Wasserstoff-Ökosystems von Plug darstellt. Die Anlage zeigt die Plug-eigene Elektrolyseur-Technologie und demonstriert den Kunden aus erster Hand ihre Zuverlässigkeit bei der Produktion von nachhaltigem Kraftstoff.

Die Anlage in Woodbine, Georgia, ist für die Produktion von 15 Tonnen flüssigem Elektrolyse-Wasserstoff pro Tag (TPD) ausgelegt – genug, um etwa 15.000 Gabelstapler pro Tag zu betreiben. In acht 5-Megawatt (MW)-PEM-Elektrolyseuren wird Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff zerlegt. Das Wasserstoffgas wird dann bei -423 Grad Celsius in flüssiger Form kondensiert und über das Logistiknetz von Plug mit Hilfe von Plug-Kryoanhängern an die Wasserstofftankstellen der Kunden geliefert.

Und dann Gerüchte, dass die angefragten staatlichen Darlehen von 1,6 Mrd USD kurz vor Bewilligung stehen würden – reichte für Kurse über 3,30 USD.

Spekulationen über mögliche, kurzfristige Zusagen des US-Energieministeriums kursierten am 31.01.2024 am Markt. Die Behörde plane, Darlehen in Höhe von 1,6 Milliarden Dollar zur Verfügung zu stellen – ein Schritt, der Plug Power erheblich zugutekommen dürfte. Und den Plug Power ebreits vor Monaten als „nicht verwässernde“ Finanzierungsvariante ins Spiel brachte. Hier scheint man nun klare Signale aus Washington bekommen zu haben, dass zu „überschaubaren Zinsen“ deutlich unter 10%, die Wasserstoffinitiative Plug Powers staatliche Darlehen erhalten werde. War zu erwarten, schaut man sich die politische Mannaschaft an, die bereits die Fördermittel und letztendlich auch die Einweihung der Gigafactory in Richmond begleitete – Top-Demokraten, die dem POTUS und seiner Administration nahestehen.

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Heute nächster Schub für die Aktie – als Shortseller sollte man langsam nervös werden.

Georgia ist wieder der Ursprung für einen Kurssprung im zweistelligen Prozentbereich: Plug Power meldete heute die erste Befüllung eines Plug-eigenen Kryotank-LKWs mit flüssigem grünem Wasserstoff(Abbildung). Der grüne Wasserstoff wurde in Plugs Produktionsanlage in Woodbine, Georgia in den USA, hergestellt und wird von dort direkt zum Einsatz bei den Plug-Kunden Walmart, Amazon und Home Depot transportiert – bereits eine Woche nach der offiziellen Inbetriebnahme der Anlage. Der Flüssigwasserstoff reicht für die Betankung von 3.216 Gabelstaplern pro Tag.

Die Anlage von Plug in Georgia betreibt derzeit acht 5-Megawatt (MW)-Elektrolyseure und ist damit die größte Protonenaustauschmembran (PEM)-Elektrolyseur-Anlage in den USA. Die Anlage kann bis zu 15 Tonnen flüssigen grünen Wasserstoff pro Tag produzieren. Von der Produktion bis zur Befüllung dauerte es etwa vier Tage. Über sein umfangreiches Logistiknetzwerk liefert Plug von nun an den grünen Wasserstoff an seine Kunden im Osten der USA.

Meilenstein – für Plug Power. Operativ. Und für die Anleger!

„Die erste Lieferung unseres grünen Wasserstoffmoleküls ist ein wichtiger Meilenstein für die grüne Wasserstoffwirtschaft“, sagte Andy Marsh, CEO bei Plug. „Das Wasserstoff-Ökosystem der Zukunft finden Sie schon heute bei Plug. Mit realen Produkten und Projekten in großem Maßstab demonstriert Plug, wie die Zukunft aussehen kann.“ „Wir haben heute einen großen Schritt getan, um unseren Kunden kostengünstigen grünen Wasserstoff zur Verfügung zu stellen. Dies bestätigt uns in unseren Investitionen in den Aufbau eines Produktionsnetzwerks – und kommt dem Wunsch unserer Kunden nach nachhaltigeren Lösungen nach“, sagte Sanjay Shrestha, General Manager, Energy Solutions und Chief Strategy Officer bei Plug.

Die fortschrittlichen Tieftemperatur- und Verflüssigungskapazitäten von Plug ermöglichen den sicheren und effizienten Transport des grünen Wasserstoffs zu den Kunden. Die Flüssigwasserstoff-Tankwagen von Plug können bis zu ca. 36.000kg maximales Bruttogewicht transportieren. Um die gleiche Menge an gasförmigem Wasserstoff zu transportieren wie ein Flüssigwasserstofftankwagen, wären etwa acht Tube-Trailer erforderlich.

Was wird 2024? Wie löst man den Kapitalbedarf? Die Gretchenfrage.

Mit weiteren Kapitalerhöhungen zu Kursen, die einen extreme Verwässerung der Altaktionäre bedeuten würden? Und dazu die Frage, ob überhaupt die Bereitschaft des Kapitalmarktes vorhanden ist, eine solche Kapitalerhöhung zu zeichnen. Alternativ sprach Plug Power’s Managementteam von der Suche nach Finanzierungen und Subventionen im Rahmen der staatlichen H2-Programme – vornehmlich in den USA (IRA, Infrastructure Act) und Europa (RePowerEU, ICPEI-Mittel, Wasserstoffbank). Dazu versucht man „normale Finanzierungen“ zu sichern und die Kosten von Projekten durch die „Aufnahme“ von Partnern zu reduzieren ( Erster Erfolg: Fortescue steigt mit 40% beim Texas-Projekt ein). Und bei dieser Suche nach alternativen Finanzierungen sei man guter Dinge, wie es immer gebetsmühlenhaft hiess.

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Überzeugungstäter gefragt? Oder wieder „investierbar“? In einem Interview vom Dienstag kündigte Andy Marsh an „He May Surprise Short Sellers“ – gelungen?

Letztendlich ist folgendes zu bedenken: Plug Powers hohe Burnrate muss kurzfristig reduziert werden. Neues Geld muss her. Druck steigt auf Plug Power, die mit dem Rücken zur Wand steht. Natürlich scheint die laufende Projekt-, Produkt- und Produktionsplanung und -umsetzung spannend – mit viel Phantasie für extreme Wachstumsraten. Aber kommt Plug Power so weit? Ist zuviel Porzellan zerschlagen? Schwierige Situation. Selten liegen bei einer Aktie Untergang und Höhenflug so nahe beieinander…

Im Moment sieht es besser aus, als noch vor zwei Wochen – wenn jetzt noch das DoE die 1,6 Mrd USD-Darlehen bewilligen sollte, der Abverkauf der Aktien im Wert von 1 Mrd USD zu „vernünftigen Kursen“ realisert werden sollte, die Shortseller aufgrund der aktuellen Kursentwicklung ihre Positionen reduzieren sollten, dann scheint wieder einiges möglich mit Plug Power. Aber es sind noch einige „Wenn’s“ im Spiel. Für eine Entwarnung zu früh. Oder?

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