Plug Power Aktie – Kurs-Gewinne der letzten Wochen perdu. Wieder mal enttäuscht. Und jetzt? Kommt wieder eine Erholung?

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Plug Power

Plug Power Aktie – einst gefeierter Überflieger unter den Wasserstoffwerten. Zuletzt nach dem Analyst Day mit einem Zwischenhoch – sah am 12. Mai das Tief bei 7,39 USD. Danach setzte eine kräftige Erholungsphase, man könnte fast sagen Rallye ein. Im Hoch im Juli zweimal klar über 13,00 USD. Dann machte sich dann eine gewisse Zurückhaltung bei den Anlegern breit. Zu oft hatte Plug Power bei den Quartalszahlen enttäuscht. Auch wenn Plug Power im Vorfeld der Zahlen mehrere beeindruckende Auftragseingänge, mit einem 100 MW-Auftrag Mitte Juli als „Glanzpunkt“, ablieferte, erwies sich die Zurückhaltung im Nachhinein als berechtigt. Als am 9. August nach Handelsschluss die Quartalsergebnisse veröffentlicht wurden, gab es wieder das in den letzten Quartalen mehrfach erlebte Déjà-vu-Erlebnis:

Umsatzentwicklung stark – Marge unter, Verluste über den Erwartungen bei Plug Power.

Zuerst einmal die nackten Zahlen:

Umsatzerwartung Q2: 234 Mio USD – erreicht: 260,18 Mio USD – TOP.

Im Q1 erreichte man 210,3 Mio USD (Vorjahr 140,8 Mio USD). Und übertraf die Erwartungen von 208 Mio USD knapp. Plug lieferte 62 MW Elektrolyseurkapazität aus im Q1, mehr als im gesamten Jahr 2022.

EBIT-Erwartung Q2: Minus 151 Mio USD – erreicht: 233,84 Mio USD – FLOP.

Im Q1 hatte man ein EBIT von Minus 143 Mio USD  erwartet, musste aber 209 Mio USD Minus melden, bei den Konzern-Verlusten wurden „nur noch“ 148 Mio USD (Minus 170 Mio USD im Q4/22) erwartet, aber gemeldet wurden: Minus 209 Mio USD EBIT und  Minus 207 Mio USD Konzernverlust.

Konzernverlust-Erwartung Q2: Minus 154 Mio USD – erreicht: 236,39 Mio USD – FLOP.
 erwartetes EPS Q2: Minus 0,26 USD. – erreicht: Minus 0,40 USD – FLOP.

Im ersten Quartal lag Plug Power noch bei Minus 0,36 USD.

Gerade die Entwicklung der Burn-Rate lag unter besonderer Aufmerksamkeit der Anleger liegen. Hier wusste Plug Power schon zu oft zu enttäuschen, als das man hier Geduld von den Anlegern erwarten sollte. Am 10.August reagierten die Märkte entsprechend enttäuscht auf die nach Börsenschluss am 9.August veröffentlichten Zahlen.  Langfristig sind Andy Marsh’s Visionen und Ziele klar – aber auf dem Weg zum 2025 Break-Even ist man eher zurückgefallen. Und jetzt?

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Wenig Licht, viel Schatten und eine neue Möhre für die Märkte – oder vielleicht doch mehr?

Nachdem es Plug Power in den ganzen Jahren, in denen man Brennstoffzellen produziert hatte und dabei  jedes jahr – Ausnahme 2021 – schöne Wachstumsraten beim Umsatz zeigen konnte, nicht gelungen ist profitabel zu werden, wird diese Frage mittlerweile zum bestimmenden Punkt. Und mit der Aussage zum Q4 erstmals eine positive Bruttomarge erreichen zu können, gibt es endlich eine klare Aussage zur Margenentwicklung. Eine Aussage, die in überschaubarer Zeit die Entscheidung über die Zukunft Plug Powers fällen könnte.

Andy Marsh wollte sich bei Präsentation der Zahlen nicht auf eine Bruttomarge für 2023 festlegen lassen, aber hinter der Aussage zu Q4 wird er nicht mehr zurückkönnen.

Der Großteil des Umsatzes von Plug Power wurde aus dem Verkauf von Brennstoffzellensystemen, Ausrüstung und zugehöriger Infrastruktur generiert. Dazu gehören GenDrive-Brennstoffzellen, stationäre GenSure-Notstromaggregate, Elektrolyseure, Wasserstoff-Betankungsinfrastruktur und andere Geräte wie Verflüssiger und kryogene Speichergeräte. Der Umsatz stieg im zweiten Quartal im Jahresvergleich um 86 %, was vor allem auf neue Wasserstoffinstallationsstandorte bei den Pedestial-Kunden und die starke Nachfrage nach GenDrives und kryogener Speicherausrüstung zurückzuführen ist.

Insgesamt stieg der Umsatz von Plug Power im zweiten Quartal im Jahresvergleich um 72 % auf ein Rekordhoch. Das Unternehmen geht davon aus, dass sich dieser Trend fortsetzt, und ist insbesondere hinsichtlich seiner Elektrolyseur- und Kryotechnik-Geschäfte optimistisch. Und man lehnt sich vor:

Plug Power sei in der „Endphase“ des Abschlusses weiterer großer Deals.

Unterdessen erwartet das Unternehmen im zweiten Halbjahr 2023 ein starkes Umsatz- und Margenwachstum für Verflüssiger und Kryotechnik und spricht von Chancen, die mittelfristig zu Auftragseingängen in Höhe von 1,5 Milliarden US-Dollar führen könnten. So ist Plug Power bestrebt, in den USA in 2023 erste eigene Wasserstoff-Produktionsanlagen in Betrieb zu nehmen, die den nicht-kostendeckenden Einkauf von Wasserstoff bei Dritten für die Gabelstaplerflotten der Pedestial Kunden durch selbstproduzierten Wasserstoff ersetzen sollen. Und dabei wäre die Kostenbasis um 1/3 günstiger – was sich direkt auf die Marge auswirken sollte. So bleibt Plug Power optimistisch in diesem Jahr einen Umsatz von 1,2 bis 1,4 Mrd USD zu erzielen.

Energiekontor – nur positive Vorzeichen. Umsatz, EBT, EPS, Projektpipeline, Eigenbestand – Wachstum ungebremst. So machen EE auch dem Kapitalmarkt Spass.
Mutares bestätigt im Q2 die ambitionierten Ziele für das Geschäftsjahr 2023. Dazu kann man heute auch noch Übernahme Nummer 6 melden.

Turn around im zweiten Halbjahr auf Gross-Margin-Seite laut Andy Marsh möglich. Burn Rate zwingt fast dazu…

Cash-Burn-Rate bleibt das grösste Problem für Plug Power. In den sechs Monaten bis zum 30. Juni verbrauchte Plug Power 625 Mio USD an Barmitteln für betriebliche Aktivitäten, während der Nettoverlust 443 Mio USD betrug. Egal was Plug Power sagt, man wird bis zum Break-Even auf EBT-Ebene neues Geld brauchen. Und die Aussagen Plug Powers dazu sind für die Aktionäre eigentlich positiv:

Aussagegemäss sei Plug Power bereits auf der Suche nach mehr Geld und prüft Optionen, wie die Kreditprogramme des Energieministeriums sowie Unternehmensanleihen und Investitionspartner zur Mittelbeschaffung. Zwar wird die Verschuldung einen zusätzlichen Geldabfluss in Form von Zinszahlungen bedeuten, aber dafür keine Verwässerung für die Aktionäre.

2030 soll es werden …

Für 2030 definierte und präzisierte Plug Power beim letzten Analyst Day neue Ziele, wie beispielsweise eine Produktionskapazität von insgesamt 10 GW für die Brennstoffzellen- und Elektrolyseursparten des Unternehmens, eine Produktionskapazität von 1 GW zur Erzeugung von grünem Wasserstoff, 100.000 HYVIA „auf der Strasse“ (HYVIA ist das 50:50 Joint Venture mit Renault), jährlich 5 GW Elektrolyseure auszuliefern und 500.000 wasserstoffbetriebene Gabelstapler „in Betrieb halten“.

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Plug Power stellt die Anleger auf eine Geduldsprobe – Planungen, Wachstumsperspektiven und Argumente jetzt „gross zu investieren“. Um später eine wichtige Rolle in der exponentiell wachsenden „grossen Wasserstoffwirtschaft“ zu spielen. Spannende Visionen, die aussagegemäss ohne weitere Verwässerungen, für die Aktionäre finanziert werden sollen. Falls – und nur falls – es gelingt im Q4 wenigstens bei der Bruttomarge positiv zu werden, könnte der Glaube an eine Chance auf Profitabilität nachhaltig gestärkt werden. Und kurzfristig? Die Aktie ist charttechnisch mehr als angeschlagen und bräuchte wohl einen positiven Impuls – möglicherweise eine Order aus der behaupteten Milliardenpipeline, die kurzfristig vor der Entscheidung stehen sollen.

Plug Power Nel -Plug Power Aktie Chartbild.

Chart: Plug Power Aktie | Powered by GOYAX.de

 

 

 

 

Manz CFO im Interview. Klare Worte zur Aktie, Erfolgen und Misserfolgen. „Wir überzeugen nicht über den Preis…
KATEK, da stimmt’s. E-Charging und Solar als Erfolgsbringer mit grosser Prise Nordamerika.

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