Nordex sammelt weiter Aufträge ein.

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Nordex und Acciona. Geht da mehr?

Nordex kämpft mit der Marge und muss ein schwaches 2022 verdauen. Und neben den angekündigten Preiserhöhungen im Kerngeschäft scheint das Management ein neues Geschäftsfeld identifiziert zu haben, von dem man sich hohe Gewinnbeiträge zu versprechen scheint. Dabei scheint Klotzen, nicht Kleckern angesagt.Hierbei beschränkt man sich nicht auf eine Stossrichtung, sondern setzt mit 2 Joint Ventures direkt an zwei Punkten der Wertschöpfungskette an – finanziell unterstützt durch den Hauptaktionär Acciona. Einmal geht es um eine im Windsektor bereits von Nordex mit hohem Erfolg umgesetzte Strategie: Eigene Projekte entwickeln und dann mit Partnern umsetzen. Seinerzeit (2020) verkaufte Nordex ihr erfolgreiches Wind-Projektgeschäft an RWE für 402,5 Mio EUR. Damals ein wichtiger Schritt für die strauchelnde Nordex. Also einmal will man eine Projektgesellschaft gemeinsam mit Acciona aufbauen mit einer Wasserstoffprojektpipelin von 50 GW – wirklich gross gedacht und geplant. Und als zweites Eisen im Feuer setzt man auf die Entwicklung und Vermarktung eigener Elektrolyseure – HIER EINZELHEITEN ZUR WASSERSTOFFINITIATIVE DER NORDEX.

Dabei darf man aber nicht das Tagesgeschäft mit „Wind“ vernachlässigen – heute meldet Nordex einen 106 MW Auftrag aus Litauen.

Im Wortlaut: „Ende März hat die Nordex Group mit der E energija group einen Vertrag über die Lieferung und Installation von Windenergieanlagen für ein 106-MW-Windprojekt in Litauen unterzeichnet. Der Auftrag umfasst die Lieferung, Errichtung und Inbetriebnahme von 16 Windenergieanlagen des Typs N163/6.X sowie einen langfristigen Servicevertrag für die Wartung der Anlagen. Die Auslieferung der Turbinen beginnt 2024, die Inbetriebnahme ist für das gleiche Jahr geplant.“

Wichtig dabei: „langfristiger Servicevertrag für Wartung“ – von solchen Verträgen sollen die berechenbaren, langfristigen Dienstleistunsgerträge kommen, die bereits jetzt rund ein Drittel des gesamtem Auftragsbestands aus: „Der Auftragsbestand im Segment Service ist um 7,2 Prozent auf EUR 3,3 Mrd. gestiegen (2021: EUR 3,0 Mrd.) und im Segment Projekte um 5,8 Prozent auf EUR 6,5 Mrd. (2021: EUR 6,2 Mrd.).

Dazu gab es die endgültigen Bilanzzahlen – Verlust, wie erwartet. Etwas niedriger als befürchtet.

Heute die endgültigen Zahlen: „Der Konzernumsatz ist um 4,6 Prozent auf EUR 5,7 Mrd. gewachsen (2021: EUR 5,4 Mrd.). Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) belief sich auf minus EUR 244,3 Mio (2021: EUR 52,7 Mio.) und entspricht einer Marge von minus 4,3 Prozent (2021: 1,0 Prozent). Damit hat der Umsatz das obere Ende des zuletzt prognostizierten Korridors erreicht, während die EBITDA-Marge nach einem sehr volatilen vierten Quartal wie zuletzt erwartet lag

Dazu eine verhaltene Prognose – 2023 sind Verluste möglich – zumindest innerhalb der Prognosepanne.

„Für das Jahr 2023 erwartet die Nordex Group einen Konzernumsatz von EUR 5,6 bis 6,1 Mrd. und eine EBITDA-Marge von minus 2,0 bis plus 3,0 Prozent. Dabei rechnet das Unternehmen im unterjährigen Vergleich mit einer stärkeren zweiten Jahreshälfte 2023. Wesentliche Voraussetzungen für diese Prognose sind ein stabiles Makroumfeld mit planbaren Kosten, Verlässlichkeit der Lieferkette sowie Preisrationalität auf den Kernabsatzmärkten. Diese Prognose reflektiert das weiter angespannte Marktumfeld. Dabei bleibt es für die Nordex Group wesentlich, Risiken zu reduzieren. “

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Bei der geplanten – und durch die Acciona-Majorität auf der Hauptversammlung sicheren – Umwandlung von Schulden in neue Aktien hält sich der Verwässerungseffekt noch in „normalen Grenzen“ und das mit dem schönen Beieffekt rund 46 Mio EUR Zinsen zu sparen. Bilanziell wird die Nordex gestärkt aus dieser Transaktion hervorgehen, da man so wohl die Verluste 2022 im Eigenkapitalkonto mehr als kompensieren kann. Dazu wird die „Übernahmespekulation“ am Köcheln gehalten. Denn für Acciona wäre die wesentlich kleinere Nordex durchaus „verdaubar“. Und bei den schwachen Zahlen und dem im langjährigen Vergleich noch relativ niedrigem Kursniveau noch „günstig“ darstellbar.

Nordex Chart.
Chart:Nordex SE | Powered by GOYAX.de

 

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