Die Nordex Group meldet für das erste Halbjahr eine robuste finanzielle und operative Entwicklung mit einem Umsatzanstieg von knapp 25 Prozent auf EUR 3,4 Mrd. (H1/2023: EUR 2,8 Mrd.). Die Gesamtleistung, einschließlich der Bestandsveränderungen, stieg um 16 Prozent auf EUR 3,3 Mrd. (H1/2023: EUR 2,8 Mrd.).
Das operative Ergebnis EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) verbesserte sich im ersten Halbjahr 2024 deutlich auf EUR 118,0 Mio. (H1/2023: minus EUR 114,3 Mio.). Mit einer EBITDA-Marge von 3,4 Prozent hat sich die Profitabilität im ersten Halbjahr 2024 auf einem Niveau von über 3 Prozent stabilisiert, nachdem sie bereits im ersten Quartal 3,3 Prozent erreicht hatte (H1/2023: minus 4,2 Prozent). Im zweiten Quartal 2024 betrug das EBITDA EUR 65,8 Mio. mit einer EBITDA-Marge von 3,5 Prozent (Q2/2023: EUR 0,6 Mio. und 0,0 Prozent).
Aufgrund der stabilen Leistung im ersten Halbjahr 2024 hat die Nordex Group ihre Prognose für das Gesamtjahr überarbeitet. Das Unternehmen erwartet nun eine EBITDA-Marge von 3,0 bis 4,0 Prozent, die über der ursprünglichen Bandbreite von 2,0 bis 4,0 Prozent liegt. Die Umsatzerwartungen liegen weiterhin bei EUR 7,0 bis 7,7 Mrd., bei Investitionen in Höhe von EUR 175 Mio. Die auf den Konzernumsatz bezogene Working-Capital-Quote wird bei unter minus 9 Prozent erwartet.
„Wir haben in den letzten Quartalen eine deutliche Stabilisierung in unserer Margen-Entwicklung erzielt und dieser positive Trend sollte sich auch in der Zukunft fortsetzen. Vor diesem Hintergrund und zusammen mit unserem robusten Auftragsbuch sowie einem stabilen Preisumfeld heben wir unsere ursprüngliche Prognose für die EBITDA-Marge auf 3 bis 4 Prozent für das Gesamtjahr an“, sagt José Luis Blanco, Vorstandsvorsitzender (CEO) der Nordex Group.
Operative Entwicklung
Im Segment Projekte verzeichnete die Nordex-Gruppe im ersten Halbjahr 2024 einen Auftragseingang von 3,4 GW, nach 2,6 GW im ersten Halbjahr 2023. Dies entspricht einem Anstieg von 27 %, wobei der Gesamtwert der neuen Aufträge EUR 3,0 Mrd. erreichte (H1/2023: EUR 2,4 Mrd.). Diese Aufträge kamen aus 17 Ländern und umfassen verschiedene Turbinenvarianten. Der Auftragsbestand der Nordex-Gruppe belief sich im Juni 2024 auf EUR 11,0 Mrd., verglichen mit EUR 9,8 Mrd. im ersten Halbjahr 2023. Davon entfallen EUR 6,9 Mrd. (H1/2023: EUR 6,4 Mrd.) auf das Segment Projekte und EUR 4,1 Mrd. (H1/2023: EUR 3,4 Mrd.) auf das Segment Service.
In der ersten Jahreshälfte 2024 erreichte die Turbinenmontageproduktion 3.023 MW, was einer Steigerung von 4,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht (H1/2023: 2.886 MW). Auch die Produktion von Rotorblättern stieg von 2.224 Einheiten in H1 2023 auf 2.333. Davon wurden 718 Rotorblätter selbst produziert (H1/2023: 506), während 1.615 (H1/2023: 1.718) von externen Lieferanten bezogen wurden.
Die Nordex-Gruppe hat in den ersten sechs Monaten des Jahres 2024 entsprechend der internen Planung 592 Windenergieanlagen in 20 Ländern mit einer Gesamtleistung von 3,0 GW erfolgreich errichtet. Zum Vergleich: Im ersten Halbjahr 2023 waren es 632 Windenergieanlagen in 22 Ländern mit einer Gesamtleistung von 3,1 GW. Von den im Berichtszeitraum erfolgten Installationen (in MW) entfielen 73 Prozent auf Europa, 16 Prozent auf Lateinamerika, 2 Prozent auf Nordamerika und 9 Prozent auf die Region „Rest der Welt“.
Der Umsatz im Segment Projects stieg im ersten Halbjahr um 26 Prozent auf EUR 3,1 Mrd., nach EUR 2,5 Mrd. im ersten Halbjahr 2023. Auch das Segment Service verzeichnete ein Wachstum und steigerte den Umsatz um 12 Prozent auf EUR 343 Mio. (H1/2023: EUR 305 Mio.).
Finanzkennzahlen im Überblick
Die Bilanzsumme blieb unverändert bei rund EUR 5,4 Mrd. und damit auf dem Niveau von Ende 2023. Die Eigenkapitalquote betrug 17,9 Prozent gegenüber 18,0 Prozent zum 31. Dezember 2023. Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente des Konzerns beliefen sich zum Stichtag auf EUR 747 Mio. (31. Dezember 2023: EUR 926 Mio.), was zu einer gesunden Nettoliquidität von EUR 446 Mio. (31. Dezember 2023: EUR 631 Mio.) führte. Die Working-Capital-Quote in Prozent des Konzernumsatzes betrug minus 7,4 Prozent (31. Dezember 2023: minus 11,5 Prozent). Der Free Cashflow lag im ersten Halbjahr 2024 bei minus EUR 160 Millionen (H1/2023: minus EUR 282 Millionen). Im zweiten Quartal 2024 erwirtschaftete Nordex jedoch einen positiven Free Cashflow in Höhe von EUR 94 Mio. (Q2/2023: minus EUR 167 Mio.), was vor allem auf einen positiven Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit und Working Capital zurückzuführen ist.