Nordex Aussichten hellen sich weiter auf: Grossauftrag aus Texas.

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Nordex Aussichten

14.12..2021 – Nordex operative Aussichten hellen sich auf. Dennoch ist die Nordex Group (ISIN: DE000A0D6554) Aktie unter Druck. Heute meldet das Unternehmen einen 196 MW Auftrag für den Verkaufsschlager Delta 400 Turbinen aus den USA.  Gründe für die Kursschwäche? Einerseits „hausgemachte“ Gründen, wie eine überraschende Kapitalerhöhung, Technische Probleme mit einer Onshorewindanlage in Haltern aus noch unbekannten Gründen, Analystenschelte, steigende Shortpositionen (Symptom oder Ursache?). Und dazu kam eine Prognoseanpassung – eigentlich erwartete Reaktion auf die anderen Branchenvertreter, die diesen Schritt bereits zuvor gehen mussten. Generell belastet  die Schwäche der Wettbewerber, die unter Lieferkettenproblemen leiden und insbesondere unter explodierenden Rohstoffkosten: Alte Aufträge werden so teilweise zum Kostenrisiko.

Nordex: Aussichten vielleicht sogar auf noch mehr bei dem US-Kunden

Dass die Nordex Group sich einen Auftrag über insgesamt 197 MW inclusive 5-jährigen Wartungsvertrag sichern konnte, ist bereits positiv. Und es wird noch interessanter, wenn man sich den Auftraggeber näher ansieht. Denn der hat eine derzeitige Projektpipeline von 6 GW Wind-, Solar- und Energiespeicherprojekten.  Aber zuerst zum aktuellen Auftrag:

Die 196 MW Anlagen der Nordex sollen im Castle Gap Windprojekt von Swift Current in den Mills und Lampasas Counties in Zentraltexas zum Einsatz kommen. Und Castle Gap ist die zweite große Windparkentwicklung von Swift Current in diesem Bundesstaat. Swift Current entwickelte und veräußerte 2019 erfolgreich bereits ein 550 MW Windprojekt in Texas.

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Der CEO von Swift Current, Eric Lammers, kommentiert, Texas sei der größte Erzeuger erneuerbarer Energien in den Vereinigten Staaten. Und rund ein Viertel der US-Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien werde dort generiert und über 21 Prozent der Stromerzeugung im Bundesstaat stamme von Erneuerbaren. Weiter sagt er: „Wir freuen uns, mit der Nordex Group zusammenzuarbeiten, um die Turbinenlieferung für unseren Windpark Castle Gap sicherzustellen und damit einen bedeutenden Beitrag für weitere saubere Energie in Texas zu leisten.“

„Wir freuen uns sehr, Swift Current Energy auf ihrem Weg zur Senkung der CO2-Emissionen des US-Stromsektors mit dem Einsatz unserer Windturbinentechnologie im Castle Gap Projekt zu unterstützen. Die N149/4.X-Turbinen mit ihren flexiblen Leistungsmodi werden in der Leistung von 4,8 MW betrieben, um eine maximale saubere Stromerzeugung am Standort zu gewährleisten“, erwidert Patxi Landa, CSO der Nordex Group.

Nordex Aussichten durch PROGNOSERÜCKSCHLAG eingetrübt

Umsatz soll zwar am oberen Ende der Prognose von 5,0 bis 5,2 Mrd EUR liegen, aber die EBITDA-Marge „zerbröselt“ auf 1 % von ursprünglich erwarteten 4 bis 5,5 %. Gründe sind eine Kostenexplosion. Wahrscheinlich auch fehlende Forwardkäufe von wichtigen Rohstoffen, die für die Produktion der Windenergieanlagen benötigt werden, lassen die Träume von Gewinnen bei hohem Auftragsbestand schwinden. Probleme, die eine ganze Branche treffen: Vestas, Siemens Gamesa und die anderen Produzenten leiden ebenso und haben teilweise sogar Verluste vor Augen wegen ungünstiger Verträge mit Kunden.

Windenergieanlagen werden zwingend benötigt, wenn die Energiewende funktionieren soll. Glasgow wird weitere Impulse liefern, aber…

…ohne profitable Windenergieanlagenbauer wird Innovation und Ausbauvolumen „nicht funktionieren“. Hohe Nachfrage sollte eigentlich auch zu steigenden Preisen führen – zumindest auf einem funktionierenden Markt. Überangebot? Offensichtlich finden die grossen Anlagenbauer aufgrund technologischer Vorteile gegenüber den aufkommenden neuen Massenproduzenten insbesondere in China immer noch die entsprechende Nachfrage. Also grosse Zukunft – möglicherweise auch für Nordex: Aussichten gut, triste Gegenwart.

Vorläufige Zahlen lassen ein schlechtes Q4 erwarten – wenn man die korrigierte Prognose ansieht

In den ersten neun Monaten 2021 erzielte die Nordex Group einen Umsatz von 4,0 Mrd EUR (9M 2020: 3,2 ). Und das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) belief sich auf 100,7 Mio EUR (9M 2020: 70,8 Mio. EUR), was einer EBITDA-Marge von 2,5 Prozent (9M 2020: 2,2 Prozent) entsprach. Wenn nun im Gesamtjahr nur noch 1 % EBITDA Marge erwartet wird, dann muss man kein Rechengenie sein, um bei aktuell 2,5 % Marge (für 9 Monate) die Zahlen für das Q4 zu ermitteln.

Klarer positionieren sich die Shortseller, die Schwächen eines Unternehmens schneller als andere zu erkennen meinen

Hier kommt – auch wenn aktuell keine wesentlichen Positionsänderungen erfolgten – Nordex auf ein für deutsche Aktien sehr hohes „Negativum“: Insgesamt meldepflichtig wurden Stand 14.12..2021: 7,5% (25.11.2021: 6,97 %. 22.11.2021: 6,92 % .08.11.2021: 8,43 %;  06.10. 2021: 6,93 % )aller Nordex-Aktien leerverkauft. Wohlgemerkt: Nur meldepflichtige Positionen von mindestens 0,5 % des Gesamtaktienkapitals werden erfasst, also sollte die vollständige Leerverkaufsquote wesentlich höher sein. Und dass ist schon eine kursbeeinflussende Grössenordnung. Und bisher scheinen die „shorts“ ja auch ganz richtigzuliegen.

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Die Gruppe hat derzeit über 37 GW Windenergieleistung in über 40 Märkten installiert. Und im Jahr 2020 erreichte man einen Umsatz von etwa 4,6 Mrd EUR. Derzeit hoffen über 8.500 Mitarbeiter darauf, dass Nordex Aussichten sich auch in Gewinnen niederschlagen werden. Die Nordex Group betreibt Werke in Deutschland. Spanien. Brasilien. USA. Indien und Mexiko. Wobei sich das Produktprogramm sich auf Onshore-Turbinen vor allem der 4- bis 6,X-MW-Klasse konzentriert, die auf die Marktanforderungen von Ländern mit begrenzten Ausbauflächen und Regionen mit begrenzten Netzkapazitäten ausgelegt sind.

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Aktuell (14.12.2021 / 10:56 Uhr) notieren die Aktien der Nordex SE im XETRA-Handel  zum Vortag leicht im Minus bei 14,55  Euro.


Chart: Nordex SE | Powered by GOYAX.de

 

 

 

 

 

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