Nordex Aktie als „Shorts“-Liebling? Zumindest könnte sich der Eindruck aufdrängen. Nachdem einer der ehemaligen Shortlieblinge, die Evotec Aktie, seit der Fast Pleite des Shortsellers Melvin Capital von insgesamt über 10 % meldepflichtiger Shortpositionen auf aktuell 0,68 % Shortquote inclusive einer Kursrallye blicken kann, steht nun unter anderem Nordex „im Blickpunkt“ der bekannten Namen. Natürlich ist die bekannte Margenschwäche der Nordex Group (ISIN: DE000A0D6554) ein klares Argument für die Shortseller. Und die aktuelle Rohstoffpreisexplosion und Lieferkettenproblematik sprechen auch nicht für Nordex. Aber die Frage ist natürlich: Was passiert, wenn Nordex, möglicherweise beflügelt durch die aktuelle Auftragsflut – heute ein 380 MW Auftrag aus Finnland – höhere Margen durchsetzen könnte. Und dann noch der Anteil der langfristigen, zu wiederkehrenden Zahlungen führenden, hochmargigen Serviceverträge am Gesamtumsatz weiter zunehmen sollte?
Nordex Aktie sieht sich 7,03 % meldepflichtigen Shortpositionen gegenüber zzgl. unbekannter Zahl von Positionen unter der Meldegrenze von 0,5 %
Sind die Gründe für die Kursschwäche der Nordex SE-Aktie wirklich dauerhaft? Einerseits scheinen die „hausgemachten“ Gründen, wie eine überraschende Kapitalerhöhung, technische Probleme mit einer Onshorewindanlage in Haltern aus noch unbekannten Gründen, dazu dann noch eine Prognoseanpassung, „abgefrühstückt“. Und auch die generelle Schwäche der Windanlagenbauer, die unter Lieferkettenproblemen und insbesondere unter explodierenden Rohstoffkosten leiden, so dass alte Aufträge so teilweise zum Kostenrisiko werden, scheint endlich: So sollte bei den neuen Aufträgen, die in 2022 und 2023 immer höhere Anteile am Gesamtumsatz der Windanlagenbauer ausmachen sollten, zumindest eine Preisanpassungsklausel enthalten sein, insbesondere da mittlerweile viele Projekte „auf die Belieferung mit Windturbinen“ als Engpassfaktor achten müssen. Vor einer näheren Betrachtung der Shortseller Aktuelles:
Nordex Aktie gestützt durch 380 MW Auftrag aus Finnland?
Und so setzt sich die Flut hochkarätiger Aufträge der letzten Wochen heute fort: Nordex Group erringt einen Auftrag für das 380 MW Windpark-Cluster Pjelax-Böle-Kristinestad Norr in Finnland vom finnischen Energieversorger Fortum. Insgesamt geht es um die Lieferung, Installation und Inbetriebnahme von 56 Windenergieanlagen des Typs N163 der neuesten 6.X-Variante, Baubeginn 2023. Dieser Auftrag enthalte auch einen „langfristigen Premium Service Vertrag.“ und könnte der Anfang eienr fruchtbaren Beziehung zu Fortum werden, die erstmals mit Nordex Windenergieanlagen planen und bauen.
„Wir freuen uns sehr über unseren ersten Auftrag mit Fortum und noch mehr, dass sich unser Kunde für unsere neueste Turbinengeneration der 6-MW-Klasse entschieden hat. Der Auftrag für die ersten N163/6.X Turbinen für die Nordischen Länder spiegelt das hohe Vertrauen wider, das Fortum in unsere Delta4000-Technologie setzt. Mit 380 MW stellt das Projekt Pjelax-Böle-Kristinestad Norr auch den bisher größten Auftragseingang aus Finnland dar und stärkt gleichzeitig unseren Marktanteil in einem der am schnellsten wachsenden Märkte der Windindustrie“, erläutert Patxi Landa, Vertriebsvorstand der Nordex SE.
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Nordex Aktie lockt eigentlich erst seit diesem Jahr vermehrt „grosse“ Shortseller an, bis jetzt 8, …
so viele Namen finden sich zumindest in der aktuellen Liste des Bundesanzeigers über meldepflichtige Positionen von 0,5% oder mehr des Aktienkapitals einer Gesellschaft. Und das „Interesse“ ist relativ frisch, zumindest bei einigen der Shortseller“. So ist die Gladstone Capital Management LLP seit dem 20.08.2021 „meldepflichtig“, derzeit mit 0,98 %. Und die SIH Partners, LLLP stieg erstmals am 14.12.2021 „über die Meldegrenze“, aktuell 0,54 %. Seit dem 15.07.2021 ist Arrowstreet Capital, Limited Partnership „dabei“, aktuell 0,80 %. Und seit dem 03.11.20221 ist Carmignac Gestion mit 0,50 % auf der Shortseite. Realtiv frisch ist auch Thélème Partners LLP an Bord: Seit dem September 2021 steigerte man seine Positon kontinuierlich auf aktuell 0,95 %. am 29.09.2021 stieg Tower House Partners LLP mit unveränderten 0,59 % ein.
Einer der „Shortveteranen“ ist Millennium Capital Partners LLP, die seit 2017 Shortpositionen „zwischen 0,46 und maximal 0,73 %“ hielten, aktuell 0,69 %. Also am oberen Ende der Bandbreite. Und AHL Partners LLP ist seit 09/2019 dabei – Bandbreite: 0,41 und 1.01 % – aktuell 0,69 %. Auch der „grösste Short“, die AKO Capital LLP, ist bereist seit 2017 dabei, mit steigenden Positionen, aktuell 1,88 %.
Steigende Aktivitäten auf der Shortseite deuten auf eine „Frontbildung“ der in den letzten Monaten auch einige mal schwer gebeutelten Hedgefonds hin. Erinnert an die MEME-Aktien und auch an Evotec. Könnte spannend in den nächsten Monaten werden: Was passiert, wenn Nordex die Margenverbesserung eher gelingen sollte, als vom Markt erwartet? Was passiert, wenn die Preissetzungsmacht zu den Anlagenbauern übergeht aufgrund der extrem steigenden Nachfrage nach Windenergieanlagen aufgrund der weltweiten Klimaanstrengungen?
Die Nordex Aktie ist eine der Windenergieaktien, die wir in unserer Reihe: „Windenergieaktien entlang der Wertschöpfungskette“ näher betrachten:
Windenergie Aktien. Die grössten Chancen in der Wertschöpfungskette? Anlagenbauer? Entwickler? Bestandshalter?
Windenergie Aktien Teil 1. Nordex. SiemensGamesa. Welcher Anlagenbauer ist besser? Teil 1 einer Reihe „entlang der Wertschöpfungskette“.
Windenergie Aktien Teil 2. Encavis. PNE. Welcher Bestandshalter ist besser? Teil 2 einer Reihe „entlang der Wertschöpfungskette“.
Und Aktuell (04.01.2022 / 11:17 Uhr) notieren die Aktien der Nordex SE im XETRA-Handel zum Vortag mit Plus 0,41 EUR (+2,83 %) bei 14,88 Euro.
Chart: Nordex SE | Powered by GOYAX.de