Nordex Group – eine Aktie, die sich im Konzert der Windanlagenbauer noch einigermassen gehalten hat. Rekordaufträge, RePowerEU und politischer Rückenwind beinahe weltweit und trotzdem scheinen die Windanlagenbauer auf dem Weg zur Profitabilität noch einige Altlasten abarbeiten zu müssen – unprofitable Altverträge.
Aber es tut sich was bei den Norddeutschen. Aufträge kommen rein und die Margen sollten zumindest bei den Neuen stimmen. Dafür sorgen die seit einiger Zeit durchgesetzten Preiserhöhungen und mittlerweile üblichen Klauseln, um übermässige Kostensteigerungen auf der Rohstoffseite abzufedern. Wenigstens hat Nordex – anders als Siemens Gamesa und auch andere Anlagenbauer – keine technologischen Probleme. Dennoch kommt bei den Analysten der Konkurrent aus dem Norden – Vestas – tendenziell besser weg. Ob die Auftragseingänge im ersten Halbjahr daran etwas ändern können?
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Derzeit gilt für Nordex „nur“ finanziell durchhalten, bis die margenträchtigere Aufträge zur Auslieferung kommen und die „alten“ Verträge abgearbeitet sind. Für Liquiditätssicherung steht der Hauptaktionär Acciona gerade, der in den letzten Jahren immer wieder „einsprang“. Und nach dem Zwischenschritt EBITDA-Breakeven – wenn auch knapp mit 2 Mio EUR auf Jahresbasis 2023 – sollten langsam die margenstarken neuen Aufträge die Oberhand gewinnen und dann auch wieder mal Gewinne ermöglichen. Und bei den Aufträgen kann man punkten – deutlich.
27% PLUS – Auftragseingänge zu „profitablen Preisen“ lassen für Nordex Optimismus aufkommen…
Ob das für die Aktie reichen kann, entscheiden letztendlich die Anleger – operativ stimmt die Richtung definitiv. Denn im ersten Halbjahr 2024 sicherte sich die Nordex Group im Segment Projekte (ohne Servicegeschäft) 3.357 MW an Aufträgen und wächst damit um 27% gegenüber dem Vorjahreswert (H1/2023: 2.641 MW). Davon entfielen 1.271 MW auf das zweite Quartal 2024 (Q2/2023: 1.620 MW). Der durchschnittliche Verkaufspreis in EUR je Megawatt Leistung (ASP) lag in der ersten Jahreshälfte bei EUR 0,89 Mio./MW (Q2/2024 0,96 Mio./MW) und hielt sich im Vergleich zu H1/2023 weiterhin auf einem stabilen Niveau.
Kröte gibt’s natürlich auch – Q2 schwächer als Q1. Aber dafür konnte Preisniveau im Q2 je MW gegenüber dem ersten Quartal erhöht werden –
was natürlich auch im höheren Anteil der relativ hochpreisigen „Spezialanforderungen“ in europäischen Märkten begründet ist. Auf jeden Fall, die Gesamtzahlen passen: Zwischen Januar und Juni 2024 bestellten Kunden insgesamt 602 Windkraftanlagen für Projekte in 17 Ländern. Die stärksten Einzelmärkte waren Deutschland, Südafrika, Litauen und die Türkei. Und der Anteil langlaufender Wartungsverträge scheint im Zunehmen begriffen – jeder mehrjährige Wartunsgvertrag bedeutet sichere, planbare und hochmargige Erträge für die Laufzeit. Und diese kann bis zu 20 Jahren oder mehr betragen.
„Wir sind mit unserem Auftragseingang im ersten Halbjahr dieses Jahres zufrieden und dies bei stabilen Preisen. Insbesondere die starke Nachfrage nach unseren Turbinen vom Typ N163, sowohl in Europa als auch weltweit, bestärkt uns in unseren Plänen für den Auftragseingang im weiteren Verlauf dieses Jahres“, sagt José Luis Blanco, Vorstandsvorsitzender (CEO) der Nordex Group.
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Prognose für 2024 und mittelfristige Zielmarge der Nordex lassen leichten Optimismus aufkommen.
Für das Jahr 2024 erwartet die Nordex Group einen Konzernumsatz von 7,0 bis 7,7 Mrd EUR und eine EBITDA-Marge von 2,0 bis 4,0 %. Dabei rechnet das Unternehmen im unterjährigen Vergleich mit einer stärkeren zweiten Jahreshälfte. Dass man nun im Q1 bereits eine EBITDA-Marge von 3,3% erreichen konnte, lässt die Prognose als sehr konservativ erscheinen. Wesentliche Voraussetzungen für diese Prognose sollen ein stabiles Politik- und Konjunkturumfeld sowie Verlässlichkeit entlang der Lieferkette sein. Für die Investitionen ist ein Volumen von rund 175 Mio EUR geplant. Des Weiteren ist das Unternehmen in Anbetracht der positiven Aussichten überzeugt, die angestrebte EBITDA-Marge von 8 % mittelfristig zu erzielen.
Und bevor die Q2 Zahlen vorliegen: Zwischenstand Q1 zeigte Stärke bereits Stärke.
(Mio. EUR) | 31.3.2024 | 31.3.2023 | Veränd. (%) |
Umsatz | 1.574,2 | 1.217,1 | 29,3 |
davon Segment Service | 165,9 | 151,8 | 9,3 |
EBITDA | 52,1 | -114,9 | n/a |
EBITDA-Marge | 3,3 | -9,4 | 12,7 PP |
EBIT-Marge | 0,4 % | -13,6 % | 14,0 PP |
Konzernergebnis | -13,1 | -214,8 | n/a |
Investitionen | 33,9 | 24,9 | 36,1 |
Free Cashflow | -253,7 | -114,8 | -121,2 |
Auftragseingang (Projekte) | 1.764,9 | 917,3 | 92,4 |
Auftragseingang (Service) | 308,8 | 250,4 | 23,3 |
Auftragsbestand (Projekte) | 7.333,3 | 6.458,1 | 13,6 |
Auftragsbestand (Service) | 3.791,3 | 3.405,1 | 11,3 |
(Mio. EUR) | 31.3.2024 | 31.12.2023 | Veränd. (%) |
Working-Capital-Quote | -7,0 % | -11,5 % | -4,5 PP |
Flüssige Mittel | 661,1 | 925,9 | -28,6 |
Netto-Cash-Position | 359,0 | 631,4 | -43,1 |
Eigenkapitalquote | 18,6 % | 18,0 % | 0,6 PP |
„2023 war für die Nordex Group ein Übergangsjahr, in dem sich das Marktumfeld, trotz einiger Schwankungen, insgesamt stabilisiert hat. Wir haben in diesem Jahr unsere Bilanz weiter gestärkt, gute Auftragseingänge erzielt und unsere Profitabilität sukzessive gesteigert. Damit verfügen wir über eine solide Ausgangssituation für das Jahr 2024 und darüber hinaus. Wichtig bleibt für uns, dass die politischen Rahmenbedingungen und Lieferketten dauerhaft verlässlich bleiben, sodass wir unseren Auftragsbestand effizient abarbeiten können“, sagte Ende Februar José Luis Blanco, CEO der Nordex Group.
Und zum Q1 hiess es vom CEO am 14. Mai: „Insgesamt haben wir einen starken Start auf unserem Weg zur Verbesserung unserer Margen und zur Erzielung stabilerer Ergebnisse hingelegt. Wir haben Projekte mit höherer Profitabilität durchgeführt und ein stabiles Kostenumfeld vorgefunden, was bedeutet, dass wir unsere Profitabilität im Vergleich zum Vorjahr deutlich verbessert haben. Nach mehreren Jahren mit starken Schwankungen erwarten wir nun eine stabilere Ergebnis- und Margenentwicklung im Jahresverlauf“.
Aktuell im nwm:
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