Nordex Group – eine Aktie, die sich im Konzert der Windanlagenbauer noch einigermassen gehalten hat. Rekordaufträge, RePowerEU und politischer Rückenwind beinahe weltweit und trotzdem scheinen die Windanlagenbauer auf dem Weg zur Profitabilität noch einige Altlasten abarbeiten zu müssen – unprofitable Altverträge.
Aber es tut sich was bei den Norddeutschen. Aufträge kommen rein und die Margen sollten zumindest bei den Neuen stimmen. Dafür sorgen die seit einiger Zeit durchgesetzten Preiserhöhungen und mittlerweile üblichen Klauseln, um übermässige Kostensteigerungen auf der Rohstoffseite abzufedern. Wenigstens hat Nordex – anders als Siemens Gamesa und auch andere Anlagenbauer – keine technologischen Probleme.
Derzeit gilt für Nordex „nur“ finanziell durchhalten, bis die margenträchtigere Aufträge zur Auslieferung kommen und die „alten“ Verträge abgearbeitet sind. Für Liquiditätssicherung steht der Hauptaktionär Acciona gerade, der in den letzten Jahren immer wieder „einsprang“. Und nach dem Zwischenschritt EBITDA-Breakeven – wenn auch knapp mit 2 Mio EUR auf Jahresbasis 2023 – sollten langsam die margenstarken neuen Aufträge die Oberhand gewinnen und dann auch wieder mal Gewinne ermöglichen.
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Hilfreich bestimmt dabei die sich abzeichnende Serie von Vertriebserfolgen der Windanlagenbauer – und das bestimmt zu Konditionen, die die mittelfristigen Margenziele erfüllen werden. Man muss nicht um jeden Preis verkaufen, wie die durchschnittliche Verkaufspreisentwicklung der letzten Jahre je MW widerspiegelt.
Spanien – Nordex freut sich über Auftrag mit Verdopplungspotential.
Die Nordex Group hat von Aquila Clean Energy einen Auftrag über 123,9 MW in Spanien erhalten. Ab Sommer 2025 soll das Unternehmen 21 Anlagen des Typs N163/5.X für den Cluster Baza in der südspanischen Provinz Granada liefern und errichten. Und fast fats noch wichtiger als der Auftrag alleine ist die langlaufende Servicevereinbarung – berechenbare Erträge, langfrisitg, margenstark. So umfasst der Auftrag einen Premium-Service-Vertrag mit einer Laufzeit von 20 Jahren. Dazu noch ein Stück Phantasie: Beide Parteien haben vereinbart, dass Aquila Clean Energy bis zum 31. August 2024 die Option hat, die Gesamtzahl der Turbinen für dieses Projekt um bis zu 24 zusätzliche Anlagen zu erweitern.
Der Baza-Cluster erstreckt sich über acht Standorte zwischen den Städten Granada und Almeria in Andalusien. Die Nordex Group wird hier Anlagen der Baureihe Delta4000 auf 108 Meter hohen Stahlrohrtürmen errichten. Die Inbetriebnahme des gesamten Windpark-Clusters ist im Laufe des Jahres 2026 geplant. „Wir freuen uns, mit Aquila Clean Energy nicht nur in den nordeuropäischen Ländern, sondern nun auch in Spanien zusammenzuarbeiten. Der neue Auftrag beweist einmal mehr das Vertrauen in unsere Technologie und unsere Fähigkeit, Projekte erfolgreich umzusetzen. In den letzten Jahren konnten wir uns in Spanien einen Marktanteil von über 30% bei Neuaufträgen sichern“, so Patxi Landa, Chief Sales Officer der Nordex Group.
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Prognose für 2024 und mittelfristige Zielmarge der Nordex lassen leichten Optimismus aufkommen.
Für das Jahr 2024 erwartet die Nordex Group einen Konzernumsatz von 7,0 bis 7,7 Mrd EUR und eine EBITDA-Marge von 2,0 bis 4,0 %. Dabei rechnet das Unternehmen im unterjährigen Vergleich mit einer stärkeren zweiten Jahreshälfte. Dass man nun im Q1 bereits eine EBITDA-Marge von 3,3% erreichen konnte, lässt die Prognose als sehr konservativ erscheinen. Wesentliche Voraussetzungen für diese Prognose sollen ein stabiles Politik- und Konjunkturumfeld sowie Verlässlichkeit entlang der Lieferkette sein. Für die Investitionen ist ein Volumen von rund 175 Mio EUR geplant. Des Weiteren ist das Unternehmen in Anbetracht der positiven Aussichten überzeugt, die angestrebte EBITDA-Marge von 8 % mittelfristig zu erzielen.
Zwischenstand Q1 zeigt Stärke: Kennzahlen der Nordex Group
(Mio. EUR) | 31.3.2024 | 31.3.2023 | Veränd. (%) |
Umsatz | 1.574,2 | 1.217,1 | 29,3 |
davon Segment Service | 165,9 | 151,8 | 9,3 |
EBITDA | 52,1 | -114,9 | n/a |
EBITDA-Marge | 3,3 | -9,4 | 12,7 PP |
EBIT-Marge | 0,4 % | -13,6 % | 14,0 PP |
Konzernergebnis | -13,1 | -214,8 | n/a |
Investitionen | 33,9 | 24,9 | 36,1 |
Free Cashflow | -253,7 | -114,8 | -121,2 |
Auftragseingang (Projekte) | 1.764,9 | 917,3 | 92,4 |
Auftragseingang (Service) | 308,8 | 250,4 | 23,3 |
Auftragsbestand (Projekte) | 7.333,3 | 6.458,1 | 13,6 |
Auftragsbestand (Service) | 3.791,3 | 3.405,1 | 11,3 |
(Mio. EUR) | 31.3.2024 | 31.12.2023 | Veränd. (%) |
Working-Capital-Quote | -7,0 % | -11,5 % | -4,5 PP |
Flüssige Mittel | 661,1 | 925,9 | -28,6 |
Netto-Cash-Position | 359,0 | 631,4 | -43,1 |
Eigenkapitalquote | 18,6 % | 18,0 % | 0,6 PP |
„2023 war für die Nordex Group ein Übergangsjahr, in dem sich das Marktumfeld, trotz einiger Schwankungen, insgesamt stabilisiert hat. Wir haben in diesem Jahr unsere Bilanz weiter gestärkt, gute Auftragseingänge erzielt und unsere Profitabilität sukzessive gesteigert. Damit verfügen wir über eine solide Ausgangssituation für das Jahr 2024 und darüber hinaus. Wichtig bleibt für uns, dass die politischen Rahmenbedingungen und Lieferketten dauerhaft verlässlich bleiben, sodass wir unseren Auftragsbestand effizient abarbeiten können“, sagte Ende Februar José Luis Blanco, CEO der Nordex Group.
Und zum Q1 hiess es vom CEO am 14. Mai: „Insgesamt haben wir einen starken Start auf unserem Weg zur Verbesserung unserer Margen und zur Erzielung stabilerer Ergebnisse hingelegt. Wir haben Projekte mit höherer Profitabilität durchgeführt und ein stabiles Kostenumfeld vorgefunden, was bedeutet, dass wir unsere Profitabilität im Vergleich zum Vorjahr deutlich verbessert haben. Nach mehreren Jahren mit starken Schwankungen erwarten wir nun eine stabilere Ergebnis- und Margenentwicklung im Jahresverlauf“.
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