Nordex Aktie aufwärts, dazu diese Woche 45 MW, 200 MW und 100 MW – läuft doch. Oder?

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Nordex Aktie auf Erholungskurs. Von den letztjährigen Tiefstständen bei 6,98 EUR hat sich die Aktie bis heute mehr als verdoppel. Woran liegt’s? Bestimmt haben die rosenroten Perspektiven für „Windenergie“ etwas dazu beigetragen. Und dazu die Hoffnung, dass Nordex ihre Margenprobleme in den Griff bekommt. Wie es weiter geht mit der Aktie hängt natürlich davon ab, ob die Mittelfristziele einer Marge von 8 % erreicht werden können und wie schnell man sich dieser Zielgrösse nähern kann. Die Nordex Group (ISIN: DE000A0D6554) hat in den letzten Jahren unter schwacher Marge, explodierenden Kosten für Rohstoffe, Transport und Personal gelitten. Die letzten Quartalszahlen und auch die 2022er Ergebnisse sind entsprechend.

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Um aus diesem Teufelskreis herauszukommen, wählte Nordex, finanziell durch Kapitalmassnahmen, die auch vom Hauptaktionär getragen wurden, abgesichert, den Weg von signifikanten Preiserhöhungen und Preissicherungsklauseln für Rohstoffe in den neu akquirierten Aufträgen. Dazu technologische Weiterentwicklungen, die am Markt Zuspruch zu finden scheinen, während der grosse Konkurrent Siemens Gamesa mit seinen On-shore Anlagen der neuesten Generation offensichtlich nur langsam technologische Probleme in den Griff bekommt.

Diese Woche meldet man insgesamt drei Aufträge…

… wobei leider nur einer der Aufträge konkrete  Angaben zu einem langfristigen Servicevertrag enthält. Den Anfang machte Nordex am Montag mit einem 45 MW Auftrag aus Deutschland. Die Nordex Group hat von einem nicht namentlich genannten Elektrizitätsversorger Ende 2022 den Auftrag zur Lieferung und Errichtung von zehn Anlagen des Typs N149/4.X für einen Windpark in Nordrhein-Westfalen erhalten. Und wichtig für berechenbare, dauerhafte und Marge bringende Umsätze beinhaltet der Auftrag auch einen Premium-Service zur Wartung des 45-MW-Windparks über 20 Jahre. Anrechenbarkeit noch im Geschäftsjahr 2023: Die Inbetriebnahme der ersten 4,5-MW-Anlagen soll ab Herbst 2023 erfolgen.  Und dazu die „deutschen Besonderheiten“, die der Marge guttun, aber auch die Anlagen verteuern: Die Anlagen werden mit einem Schattenwurfmodul ausgestattet und nachts schallreduziert betrieben. Für den Schutz von Fledermäusen stoppt ein Fledermausmodul die Turbinen, wenn die Tiere aktiv sind.

Weiterer Schritt zum Breakeven – 200 MW für Nordex.

Dienstagsmeldung: Die Nordex Group hat von einem nicht namentlich genannten Auftraggeber Ende 2022 einen Auftrag über 200 MW aus Kanada erhalten. Die Nordex Group soll 36 Turbinen des Typs N155/5.X für einen Windpark liefern, dessen Inbetriebnahme 2024 erfolgen soll. Leider erwähnt die Nordex Group keine Vereinbarung eines Service- und Wartungsvertrags. Was natürlich erstmal schade ist, da solche Verträge sich mittlerweile (Stand Q3/22) auf ein Auftragsvolumen von rund 3,1 Mrd EUR in der Bilanz summieren – langfristige, berechenbare und Marge bringende Umsätze. Teilweise bis zu 20, sogar 25 Jahre binden sich einzelnen Auftraggeber an den Service von Nordex, was für den Windanlagenbauer die „nächsten Jahre“ ein wenig berechenbarer macht.

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Auch bei diesem Auftrag gibt es einen Grund,warum man Nordex wählte: Es geht nicht um 08/15 Windräder, sondern… Weil der Windpark in der kanadischen Provinz Saskatchewan entsteht, wo in den Wintermonaten Temperaturen von bis zu –30 Grad Celsius herrschen, orderte der Auftraggeber eine besondere Variante. So besteht die Order aus Anlagen in der Kaltklimavariante, womit die Turbinen auch bei so niedrigen Temperaturen funktionieren und Strom produzieren können.

Dann eine 100 MW Order „zum Abschluss“ der Serie.

Ende 2022 hat SSE Renewables, der führende Entwickler und Betreiber von erneuerbaren Energien in Großbritannien und Irland, die Nordex Group mit der Lieferung von 29 Turbinen des Typs N117/3600 für den Windpark “Yellow River” in Irland beauftragt. Der Vertrag beinhaltet auch den „Service der Anlagen nach Inbetriebnahme“ – ohne Angaben über Umfang und Dauer dieses Service lässt sich die Bilanzwirkung nicht mal annähernd einschätzen. Auf jeden Fall errichtet Nordex die Turbinen für “Yellow River” auf Stahlrohrtürmen mit einer Gesamtbauhöhe von 156 und 166 Metern. Die Liefer- und Installationsarbeiten nahe der Stadt Rhode in der Grafschaft Offaly beginnen Ende 2023.

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Heather Donald, Onshore Renewables Development and Construction Director von SSE Renewables, sagt: “Da die Infrastrukturarbeiten in vollem Gange sind, bedeutet die heutige Ankündigung einen weiteren wichtigen Schritt der Entwicklung unseres Windparkprojekts am Yellow River. Wir begrüßen das Engagement von Nordex, wo immer dies möglich ist, auf lokale Zulieferer zu setzen und freuen uns darauf, ihre Arbeit mit Blick auf die Errichtung der Turbinen noch in diesem Jahr zu unterstützen.”

Patxi Landa, Vertriebsvorstand der Nordex Group: ”Wir sind stolz darauf, dass sich SSE Renewables für Nordex-Turbinen in ihrem Projekt Yellow River entschieden hat. Dies ist unser erstes gemeinsames Projekt, und wir danken SSE für das Vertrauen und die Unterstützung. Wir sind gespannt, was die Zukunft bringt und wie wir diese hervorragende Beziehung weiter stärken können.”

HIER NOCHMALS DIE Q3-Zahlen von Nordex, die zuerst irritiert vom Kapitalmarkt aufgenommen wurden, dann aber zumindest bei den Analysten von Jeffries Gnade fanden – Entwicklung stimmt, davor ein tiefes Tal. Dessen Scheitelpunkt scheint aber erreicht…


Chart: Nordex SE | Powered by GOYAX.de

 

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