Nordex Aktie unter Druck – Cyberangriff, Lieferkettenprobleme und Kostensteigerungen – kosten Umsatz, kosten Marge. Die Nordex Group (ISIN: DE000A0D6554) seit der Prognosereduktion an der Börse unter Druck. Hersteller von Windenergieanlagen müssen irgendwann beweisen,
das man auch profitabel die anstehende Auftragsflut abarbeiten kann. Und da gab es in der Vergangenheit branchenweit eigentlich nur Ernüchterndes. Was nützt poltischer Rückenwind, wenn die Vorprodukte förmliche Preisexplosionen durchmachen, wenn wichtige Zulieferer im „Lockdown“ ihre Produktion einstellen müssen – Stichwort Schanghai – , Lieferketten unterbrochen sind und Transport- und Logistikkosten sich vervielfachen. Dieser Erkenntnis musste auch Nordex nachgeben: „Vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen und der noch ausstehenden Veröffentlichung der Ergebnisse für Q1/2022 hat die Nordex Group (ISIN: DE000A0D6554) heute ihre Prognose für das Geschäftsjahr 2022 aktualisiert. Das Unternehmen erwartet nun einen Konzernumsatz von 5,2 bis 5,7 Milliarden Euro und eine operative Marge (EBITDA-Marge) von minus 4 bis 0 Prozent. “
Und dann kommt heute eine „Umsatzmeldung“ – Serbien wird neues Absatzgebiet für die Nordex Aktie respektive Produkte
Im heutigen Börsenumfeld eigentlich „irrelevant“, die Märkte stehen aus Ausverkauf. Zumindest weitere Konsolidierung. Dennoch macht Nordex genau das, was einzig hilft: Aufträge einsammeln und dieses – wenn man auf den gesunden Menschenverstand des Managements setzt – zu Preisen, die eine erkennbare Marge ermöglichen. Hier der Auftrag: 105 MW nach serbien – gleichzeitig der erste Auftrag überhaupt aus diesem europäischen Land.
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Im Frühjahr 2023 soll die Nordex Group für den Windpark „Krivaca“ 22 Turbinen des Typs N149/4.X der Delta4000-Serie liefern und errichten. Und wichtig für die laufenden Erträge: Der Auftrag umfasst ebenfalls einen Premium Service-Vertrag der Anlagen mit einer Laufzeit von 25 Jahren.Der Windpark “Krivaca” wurde vom österreichischen Windparkentwickler Ivicom entwickelt und wird künftig von der serbischen MK Group und vom slowenischen ALFI Green Energy Fund betrieben.
Mihailo Jankovic, CEO der MK Group: „Als führendes Unternehmen in der Produktion von grüner Energie in der adriatischen Region expandieren wir weiter in diesem Bereich. Selbständig und in Joint Ventures entwickeln wir Windkraftprojekte mit einer Gesamtkapazität von 800 MW und Solarenergieprojekte von 660 MW. Dabei werden wir 1 Mrd. EUR in den nächsten 5 Jahren investieren.”
Und dazu Patxi Landa, Vertriebsvorstand der Nordex Group: “Es freut uns, dass wir mit dem Projekt Krivaca unseren ersten Schritt in den sehr vielversprechenden serbischen Markt gehen können. Wir sind hoch motiviert, unsere Zusammenarbeit mit der serbischen MK Group und dem slowenischen ALFI Green Energy Fund zu beginnen und sie mit unserer Technologie bei einer nachhaltigen Stromerzeugung im Land zu unterstützen.”
Nordex Aktie bleibt wohl unter Druck – schwieriges Jahr voraus – Breakeven verschiebt sich weiter in die Zukunft
Erst am 20.06.2022 wird Nordex den Q1-Bericht vorlegen und bereits während seiner Konkretisierung materialisierte sich wohl, was gestern zur Prognosereduktion führte: Die aktualisierte Prognose berücksichtige direkte und indirekte Effekte, mit denen aus heutiger Sicht aufgrund des Kriegs in der Ukraine gerechnet wird, sowie Einmalaufwendungen für die Umstrukturierung der Produktion – Schliessung der Rotorproduktion in Mecklenburg-Vorpommern und die Schließung einer spanischen Produktionsstätte für die Montage von Maschinenhäusern, abgeschlossen. Insgesamt soll das insgesamt rund 1,5 % Marge kosten.
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Beide Aspekte konnten mangels ausreichender Vorhersehbarkeit in der Ende März veröffentlichten Prognose noch nicht berücksichtigt werden, so zumindest Nordex. Zudem schließe die aktualisierte Prognose die erwarteten Effekte der Lieferkettenstörungen in China sowie die zusätzlichen Kosten und Auswirkungen auf das Geschäft im Zusammenhang mit dem Cyber-Vorfall vom 31. März 2022 ein. Ursprünglich hatte die Nordex Group einen Konzernumsatz von 5,4 bis 6,0 Milliarden Euro und eine EBITDA-Marge von plus 1,0 bis 3,5 Prozent prognostiziert ohne Berücksichtigung etwaiger Kosten im Zusammenhang mit der geplanten Anpassung des Fertigungsnetzwerks und infolge geopolitischer Ereignisse. Die Erwartungen für Investitionen in Höhe von rund 180 Millionen Euro und die Working-Capital-Quote von unter minus 7 Prozent bleiben zumindest derzeit unverändert.
Schwieriges Jahr – und dann? Nordex Aktie braucht Perspektiven, aber woher…
„Aufgrund dieser zahlreichen und unerwarteten Turbulenzen wird das Geschäftsjahr 2022 schwieriger werden als wir ursprünglich angenommen haben. Die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine und des Lockdowns in China auf die globale Wirtschaft und die Lieferketten beeinträchtigen die Windindustrie und lasten auf der Entwicklung unseres Konzernumsatzes und der Marge. Wir müssen davon ausgehen, dass uns einige dieser Effekte bis in das kommende Jahr begleiten werden“, sagt José Luis Blanco, CEO der Nordex Group. „Mittelfristig gehen wir weiterhin davon aus, dass sich das weltweite Momentum für die erneuerbaren Energien durch die immer ehrgeizigeren Ziele zur Bekämpfung des Klimawandels verstärken und damit auch zu einem signifikanten Ausbau der Windkraft an Land führen wird.”
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Cyberangriff schlägt allein mit 1% Marge zu Buche. Nordex Aktie mehrfach getroffen…
Ausführlich begründet Nordex die Situation: „Allerdings ist der gesamte Sektor und speziell die Nordex Group zusätzlich zu den vorgenannten Faktoren von zwei weiteren Entwicklungen beeinflusst, die die ursprünglich erwarteten Margen in diesem Jahr weiter verschlechtern:
(i) Der Lockdown in Shanghai und anderen Provinzen in China wirkt sich erschwerend auf bereits bestehende Lieferkettenstörungen und die zunehmenden Probleme bei der Verfügbarkeit von Komponenten aus, die bereits die europäischen Produktionsstätten sowie Projekte weltweit beeinträchtigen.
(ii) Der Cyber-Vorfall Ende März 2022, der das Unternehmen zwang, verschiedene IT-Systeme in unterschiedlichen Geschäftsbereichen als Vorsichtsmaßnahme herunterzufahren, hat das operative Geschäft beeinträchtigt. Obgleich es keine Anzeichen dafür gibt, dass Windparks und Systeme Dritter betroffen sind, musste die Corporate IT-Infrastruktur des Unternehmens wieder hergestellt werden. Die daraus resultierenden Verzögerungen und Folgekosten kommen zu den direkten Kosten hinzu, die in Verbindung mit der Wiederherstellung und den Maßnahmen zur Stärkung der IT-Infrastruktur der Nordex Group anfallen. Der Vorstand erwartet aus heutiger Sicht, dass die Verzögerungen in der Lieferkette und der Cyber-Vorfall sich mit bis zu 1,0 Prozentpunkt auf die EBITDA-Marge im Jahr 2022 auswirken.“
Fazit: Eigentlich alles logisch, trotzdem erschreckt die Höhe der Prognosereduktion. Rationalisierungen in Spanien und Mecklenburg-Vorpommern sollten zukünftig die Kostenbasis verringern. Lieferkettenprobleme sollten im Laufe des Jahres reduziert werden können, aber wie lange die Transport- und Logistikkosten in der derzeitigen Höhe sich bewegen, lässt sich kaum abschätzen. Energie- und Rohstoffpreise sollten auch erstmal auf hohem Niveau verharren – ausser man schaut sich die Kursentwicklung der Klöckner Aktie an, die einen Einbruch der Stahlpreise spätestens in 2023 antizipiert…
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