NIKOLA Aktie kämpft mit niedrigen Kursen. Und wirkliche Entspannung kann man erst erwarten, wenn die Umsätze und somit Produktionszahlen ein Niveau erreichen, dass ein Break-even zumindest nah erscheint. Vor kurzem ein Allzeittief von 0,79 USD erreicht und heute endlich wieder mal klares Kursplus von über 7%.
Was ist passiert? Heute brachte NIKOLA direkt zwei grössere LKW-Verkäufe in trockene Tücher. Vielleicht endlich auch eine Trendwende für die seit dem Ausscheiden von direkt 3 Boardmitgliedern Mitte April auf neue Tiefs gefallene Aktie. Nachdem vor wenigen Tagen die für NIKOLA liquiditätsschonende Kooperation mit VOLTERA zumindest bis zu 50 H2-Tankstellen des auf 60 H2-Tankstellen bis 2026 geplanten US-H2-Infrastrukturnetzes „gesichert“ hatte, kommen nun die Aufträge. Und die beiden Aufträge scheinen dem Kapitalmarkt wohl das Vertrauen auf die Zukunftsfähigkeit des NIKOLA-Konzepts zu geben.
Zwei Aufträge für NIKOLA – und beide mit viel Potenzial.
AJR Trucking, die als Transportunternehmen für den United States Postal Service („USPS“) und ein wichtiger Logistik-Player in den Häfen von Los Angeles und Long Beach, bestätigt einen Kaufauftrag für 50 Wasserstoff-Brennstoffzellen-Elektrofahrzeuge von Nikola Tre ( „FCEV“)-Lastwagen. Abgewickelt wurde der Kauf von Tom’s Truck Centers, einem Mitglied des Vertriebs- und Servicehändlernetzes der Nikola Corporation. Die Lieferungen werden voraussichtlich zwischen Q4 2023 und Q1 2024 erfolgen.
270.000,00 USD plus 40.000,00 USD je LKW an Zuschüssen sichern laut AJR bereits jetzt die Kostenparität mit Verbrennern!
Hierfür werden Nikola und sein südkalifornischer Händler Tom’s Truck Centers AJR Trucking dabei unterstützen, den Gutscheinantrag für das kalifornische Hybrid and Zero-Emission Truck and Bus Voucher Incentive Project („HVIP“)-Programm von CARB zu stellen – 270.000 USD pro FCEV als Point-of-Sale-Incentive. Aus dem Inflation Reduction Act werden weitere 40.000 USD je FCEV an Bundessteuergutschriften erwartet.
AJR Trucking und Nikola werden die Möglichkeiten prüfen, die mobile Betankungslösung von Nikola mit 10.000 psi (700 bar) in den Liegenschaften von AJR Trucking in Compton, Kalifornien, und Santa Clarita, Kalifornien, einzusetzen, um eine effektive Betankung der FCEVs zu ermöglichen. Und Lieferant des Wasserstoffs wird NIKOLA sein: AJR Trucking erwartet, Wasserstoffkraftstoff zu wettbewerbsfähigen Preisen zu erhalten, der von Nikola an seine Terminals geliefert wird, um den FCEV-Einsatz zu unterstützen. Nach Abzug der verschiedenen Anreize rechnet AJR Trucking mit einer ungefähren Kostengleichheit mit seiner bestehenden LKW-Flotte im Postdienst und im Rolltransport.
Mutares – grössere Einheiten und somit Exits? Nach amaneo, aus drei Beteiligungen geformt, bringt man nun Balcke-Dürr und NEM Energy zusammen.
PlugPower sollte besser am 10. Mai abliefern. Bis dahin gibt’s ein neues Produkt für den EMobility-Markt und man drängt in die Öffentlichkeit – Messen, Konferenzen, Events.
GK Software – Weltmarktführer, der jetzt mehrheitlich zu Fujitsu gehört, steht vor Delisting. Handelbarkeit der Aktie bleibt darüber hinaus gegeben.
AJR Trucking wird wohl noch weitere Aufträge für NIKOLA ins Auge fassen…
„We are confident the future of trucking is zero-emissions, and based upon our operational needs, the Nikola Tre FCEVs were the only zero tailpipe emission vehicles that could meet our range, performance, and cost targets,“ sagte Jack Khudikyan, Inhaber von AJR Trucking. Und derzeit betreibt AJR Trucking über 500 Trucks von denen
Klöckner & Co SE mit gegenüber letztem Quartal wieder deutlich erholtem Ergebnis. Auf Dauer sollten Nachhaltigkeit und Digitalisierung helfen
Tubesolar droht „aus heiterem Himmel“ die Insolvenz. Management scheint mit Anschlussfinanzierung zu scheitern. Compleo Nummer 2?
Und dann noch 14 E-LKW von NIKOLA für einen „Truck-as-a-Service“-Anbieter.
Nikola Corporation und WattEV, ein in Long Beach ansässiger Entwickler von Ladeinfrastruktur für schwere Lkw und Anbieter von Elektro-Lkw as a Service (TaaS) hat heute den bevorstehenden Verkauf und die Auslieferung von 14 batterieelektrischen Fahrzeugen (BEVs) von Nikola Tre bekannt gegeben. Finanziert wird der Verkauf durch einen langfristigen Mietvertrag zwischen Mitsubishi HC Capital America und WattEV. WattEV baut leistungsstarke öffentliche Ladedepots, um Flotten kommerzieller BEVs zu versorgen. WattEV bietet auch Elektro-Lkw als Service (TaaS) an, um die CO2-Vorgaben von Versendern und Flottenbetreibern zu erfüllen, die sich verpflichtet haben, die kalifornischen Vorgaben in Richtung Null-Emissionen zu erfüllen.
Das erste von vier Ladedepots von WattEV in Südkalifornien wird am Hafen von Long Beach mit Zugang zu den Interstate 710 und 110 ab Mai 2023 in Betrieb genommen. Nikola-Lkw können die WattEV-Depots zum täglichen Aufladen nutzen. „WattEV’s mission aligns with Nikola’s zero-emission vision to address the infrastructure pain point in support of the transition to zero-emissions by placing commercial truck charging solutions at all their depots,“ sagte Michael Lohscheller, Präsident und CEO der Nikola Corporation.
Wichtig für die Entscheidung für NIKOLA auch hier die kalifornischne Anreizprogramme.
Nikola Tre BEV ist für das Hybrid and Zero-Emission Truck and Bus Voucher Incentive Project (HVIP)-Programm berechtigt, das vom California Air Resources Board (CARB) finanziert wird. Mit diesem Programm können sich Käufer des BEV jetzt Subventionen im Wert von 120.000 USD pro Lkw und bis zu 150.000 USD für ihre Transportflotte sichern. HVIP wurde 2009 von CARB ins Leben gerufen und ist das früheste Programm in den USA, das die Funktion, Flexibilität und Effektivität eines begrenzten Pools von Anreizen nach dem Prinzip „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“ demonstriert, die die Mehrkosten sauberer Nutzfahrzeuge senken. HVIP wird von CALSTART, einem nationalen gemeinnützigen Konsortium für sauberen Transport, im Auftrag von CARB verwaltet. Mit einer Reichweite von bis zu 330 Meilen wird der Nikola Tre BEV voraussichtlich die längste Reichweite unter den aktuellen HVIP-fähigen Klasse-8-LKW haben.
Stabilus kann im Q2 zum 31.3.23 mit 10,5% Umsatzwachstum und 13,1% EBIT-Marge Prognose bestätigen. Analysten loben, Anleger verkaufen.
aifinyo AG gehört zu den wenigen börsennotierten deutschen Fintechs. Im Q1 konnte das Transaktionsvolumen um über 40% steigern – Story intakt.
Nikola’s nächster wichtiger Termin wird der 9. Mai – Vorlage der Quartalszahlen und
– hoffentlich für die Aktienkursentwicklung – kommen dann auch ein paar namhafte Personen als zukünftige Boardmember ins Spiel. Gute Namen könnten Vertrauen zurückbringen, das mittlerweile verbraucht scheint. Nikola „will report its first quarter ended March 31, 2023 financial results on Tuesday, May 9, 2023. On that day, Nikola’s management will hold a conference call and webcast at 10:30 a.m. ET (7:30 a.m. PT) to review and discuss the company’s business and outlook.“
Es war klar, dass NIKOLA noch frisches Kapital braucht um Produktionsanlauf und Investitionen in die Infrastruktur zu finanzieren.
Obwohl NIKOLA in den letzten Monaten kontinuierlich geliefert hat – Förderzusagen, Batterieproduktion, Aufträge, H2-Infrastrukturinvestitionen, Kooperationen mit Plug Power und Fortescue Futures – scheint einfach keine Phantasie bei den Anlegern mehr aufkommen zu können. Und so erinnerte das Form 10-K von NIKOLA eingereicht bei der SEC unmissverständlich unter Punkt „Item 1A. Risk Factors – Risks Related to Our Business and Industry“ an den aktuellen Status von NIKOLA – EARLY STAGE: „We are an early stage company with a history of losses, expect to incur significant expenses and continuing losses for the foreseeable future, and there is substantial doubt that we will have sufficient funds to satisfy our obligations through the next 12 months from the date of this report.“ (NIKOLA, 10-K Filing SEC, 23.02.2023, Seite 22)
H2-Update – Kalifornien verbietet Verkauf von Diesel-LKW – Wasserstoffbooster. Nel, Bloom Energy, Powercell, 2G Energy, Nikola, Salzgitter …
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Vorgaben für 2023 scheinen bei den Produktionszahlen für die Tre BEV sehr verhalten.
Während NIKOLA im Q4/2022 bereits 133 Tre BEV produzieren konnte, plant man für 2023 mit „nur“ 250 bis 350 Stück. Wachstum sieht man wohl eher bei den FCEV, die aber erst im Q3/23 in Serienfertigung gehen sollen. Geplant sind 125 bis 250 Stück FCEV für 2023, wofür die BEV-Produktion im Q2 heruntergefahren werden soll, um die Fertigungslinien auf die FCEV-Produktion einzustellen.
Nikola plant die Auslieferung von 30 bis 50 Tre BEVs im Q1/23, rund 10.5 bis 17.5 Mio USD generierend. Derzeit halten NIKOLA (127) und die angeschlossenen Händler (115) die meisten der produzierten Tre BEV. In 2022 produzierte NIKOLA insgesamt 258 Tre BEVs und lieferte davon 131 an Händler mit einem Erlös von 50.8 Mio USD aus (Im Q4 allein wurden 20 Tre und 21 Ladestationen zu einem Durchschnittspreis von 374 TUSD verkauft). Aber insgesamt lagen die reinen Verkaufskosten bei 155.6 Mio USD und es ergab einen Bruttoverlust aus Verkäufen von 104.8 Mio USD.
Was man in der ganzen Diskussion und allen Zweifeln nicht vergessen sollte. Ein Weltkonzern wie Daimler Truck, der seit Jahrzehnten in der Brennstoffzellenerprobung engagiert war und ist, wird erst in Jahren serienfertige Brennstoffzellen-LKW anbieten. Und NIKOLA sagt, dass man bereits im Q4/2023 mit der Auslieferung kommerzieller FCEV-LKW beginnen werde. Peinlich für Daimler Truck. Oder wird NIKOLA mit amerikanischer Unbekümmertheit mit der Expertise von Bosch’s Brennstoffzellenexperten und IVECO’s LKW-Expertise zu schnell ausliefern? Noch ist eine Überraschung durch den Newcomer durchaus möglich. Spannend. Solange es immer wieder gelingt, Anleger oder Investoren davon zu überzeugen, dass ein Break-even möglich ist. Nächste Nagelprobe am 9.Mai….
Denn die gemeldeten Umsatzzahlen für 2022 bedeuteten für den Kurs einen Rückschlag. Aber auf Dauer zählt 2023. Ob es gelingt die Auslieferungszahlen zu schaffen? Insbesondere die geplanten FCEV-Zahlen, die erst ab dem Q4/23 ausgeliefert werden sollen? Hierfür ist bereits die 100. Order bis Ende März erreicht worden. Also zumindest ein Hoffnungszeichen. Ob das irgendwann für signifikante Kursteigerungen reicht? Man wird sehen… Und nach der Kapitalerhöhung muss man jetzt auch noch mit dem Board-Exodus umgehen. Also leichter wird es nicht. Gerade für ein Early-Stage-Unternehmen, das auf Vertrauen der Anleger angewiesen ist. Nach „kostenloser“ Wasserstoffinfrastruktur“ scheinen jetzt langsam die LKW-Verkäufe anzuziehen. Hoffnung doch noch auf ein gutes Ende bei NIKOLA?
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