Nikola Aktie erstmal kein Befreiungsschlag. 50% Quorum gescheitert. Verlängerung nötig. Neue Deadline 23:59 Uhr, 5. Juli.

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Nikola hat turbulente Zeiten hinter sich. Und seit man die Europa-Pläne aufgegeben hat, ist NIKOLA klar fokussiert auf den nordamerikanischen Markt. Kurz vor dem Start der Serienproduktion der ersten Brennstoffzellen-LKW’s in Coolidge, wo man gerade die Produktionslinien von Elektro auf Brennstoffzelle umstellt.

Bis dahin liegt vor NIKOLA noch eine hohe Hürde, die man überwinden muss, soll es weitergehen. Wie berichtet geht es darum die Zustimmung der Vertreter von mindestens 50 % ALLER ausstehenden Aktien zu bekommen, um weitere Kapitalerhöhungen durchführen zu können. Eine Besonderheit des Gesellschaftsrechts von Delaware zwingt – noch, eine Gesetzesänderung ist auf dem Weg – Nikola dazu diese hoeh Zustimmungsrate zu erreichen. Und es gilt: Ohne neues genehmigtes Kapital wird aller Voraussicht nach Nikola das Geld ausgehen bis zum Break-Even.

Bereits im letzten Jahr musste Nikola mehrfach die Fristen verlängern bis die 50% erreicht waren um das überlebensnotwendige genehmigte Kapital zu schaffen – und dieses Jahr sollte es noch schwieriger sein.

Denn seit letztem Sommer hat die Aktie der Nikola Inc kontinuierlich an Wert verloren und dümpelt aktuell bei 0,59 USD (Schluss Mittwoch) herum, was die Motivation der Aktionäre – oder auch das wirtschaftliche Interesse an einem Fortbestehen Nikola’s – reduziert haben sollte. Auf jeden Fall reichte es nicht bis zum 6.Juni 2023 die notwendigen 50% aller Aktien für die Schaffung neuen genehmigten Kapitals zu erreichen.

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Folge: Generalversammlung wird um rund einen Monat verschoben, um das nötige Quorum für „Proposal 2“ zu erreichen – kämpfen angesagt. Inclusive fast flehender Appelle.

Nikola gab bekannt, dass die Jahreshauptversammlung 2023 auf den 6. Juli 2023 um 13:00 Uhr Pacific Time vertagt werden muss. Und klar, es geht darum den Aktionären zusätzliche Zeit zu geben, FÜR „Vorschlag 2“ zu stimmen. Alle anderen Abstimmungsvorschläge wurde ebenfalls mehrheitlich zugestimmt. Da sie aber nicht dem 50% Quorum unterliegen, kamen sich bereits im ersten Anlauf durch:

Es wurde die erforderliche Anzahl an Stimmen abgegeben, um Vorschlag 1, Wahl der Direktoren, zu genehmigen. Vorschlag 3, der Nasdaq-Vorschlag; Vorschlag 4, Änderung des Aktienanreizplans 2020 der Nikola Corporation; Vorschlag 5, Unverbindliche Konsultativabstimmung über die Vergütung von Führungskräften; und Vorschlag 6, Ratifizierung der Ernennung einer unabhängigen, eingetragenen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft wurden ebenfalls genehmigt.

Zwar 77% der ABGEGEBENEN Stimmen für Schaffung neuen genehmigten Kpaitlas, aber…

… dieser Vorschlag erfordert jedoch, wie bereits gesagt, die Genehmigung einer Mehrheit aller ausstehenden Stammaktien. Mehr als 77 % der bis zum 6. Juni abgegebenen Stimmen stimmten für Vorschlag 2, es wird jedoch noch mehr Zeit benötigt, um das erforderliche Abstimmungsquorum zu erreichen. Und erschwerend kommt die „Popularität“ der Nikola Aktie bei Kleinanlegern hinzu:  Nikola verfügt nämlich über eine breite Aktionärsbasis mit vielen Investoren, die kleine Anteile am Unternehmen halten, sodass jede einzelne Stimmabgabe wichtig ist. Und das Management wird unmissverständlich:

Nikola is urging ALL stockholders to vote IMMEDIATELY FOR Proposal 2“ (CN Nikola Inc.)

Denn nur so werde es Nikola ermöglicht, die genehmigte Anzahl von Aktien zu erhöhen, was dem Unternehmen mehr „Flexibilität“ geben würde, um das zukünftige Wachstum und die Entwicklung seines Geschäfts zu „unterstützen“. Der Senat des Bundesstaates Delaware habe zwar kürzlich einen Gesetzentwurf zur Genehmigung vorgeschlagener Änderungen des Delaware General Corporation Law verabschiedet, der die Zustimmungsschwelle auf die Mehrheit der über den Vorschlag abstimmenden Aktien senken würde. Und das ausstehende Gesetz werde voraussichtlich am 1. August 2023 in Kraft treten.

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Nach diesem neuen Gesetz hätte Nikola bereits jetzt über eine ausreichende Anzahl von Stimmen, um die Zustimmung zu Vorschlag 2 zu erhalten. Der Vorstand und das Führungsteam von Nikola seien davon überzeugt, dass es im besten Interesse von Nikola und seinen Aktionären sei, Vorschlag 2 voranzutreiben, um sicherzustellen, dass Nikola seine laufenden Geschäfte fortsetzen kann, einschließlich des dafür notwendigen Kapitalbedarfs. Nikola sei nur noch wenige Wochen von der ersten kommerziellen Produktion seines Wasserstoff-Brennstoffzellen-Elektro-Lkw entfernt. Ohne die Genehmigung von Vorschlag 2 würden sich die Geschäftsziele von Nikola verzögern oder gefährdet werden.

Das macht NIKOLA aktuell – dazu „etwas“ Geld für die klammen Kassen.

Die liquiditätsschonende Kooperation mit VOLTERA, die  zumindest bis zu 50 H2-Tankstellen des auf 60 H2-Tankstellen bis 2026 geplanten US-H2-Infrastrukturnetzes „gesichert“ hat. Und das ohne die Kasse NIKOLA’s zu belasten. Dazu das Geld durch das Ende des europäischen Joint Ventures könnte NIKOLA die nötige Stärke geben die angestrebte Marktposition zumindest auf dem US-Markt zu erreichen. Natürlich fällt ein guter Teil der Fantasie weg, aber der andere Teil – der US-Markt – wird realistischer. Natürlich immer noch kein Selbstläufer, aber die Quartalszahlen weisen zumidnest in die richtige Richtung:

Hier die Erwartungen an die Quartalszahlen – und was Nikola geliefert hat.

Und was wurde heute erwartet? Hier gehen die Analysten im Konsensus von einem durchschnittlichen

Quartals-Umsatz erwartet 12,4 Mio USD. – erreicht: 11,1 Mio USD, Zielvorgaben nur ganz knapp verfehlt.
Durchschnittlich erwartetes EBIT Minus 150 Mio USD. – erreicht: Minus 151 Mio USD, nur leicht höhere Verluste als erwartet. Zeigt aufgrund der Höhe die Notwendigkeit der Fokussierung auf das Machbare. Und die Vorteile des VOLTERA-Deals und des Europa-Exits.
Erwartung Konzern-Verluste „nur noch“ 174 Mio USD.  – erreicht: 169 Mio USD, leicht unter den Markterwartungen.
Daraus folgt ein erwartetes EPS von Minus 0,30 USD. – erreicht: Nach US-GAAP  Minus 0.31 USD und nicht-GAAP Minus 0.26 USD je Aktie. Zielvorgaben nur ganz knapp verfehlt.

NIKOLA CEO zeigte sich zufrieden – nicht ganz unberechtigt.

Nikola had a very solid quarter, building sales momentum with Class 8 battery electric truck deliveries to customers, and orders for 140 hydrogen fuel cell trucks from customers,” sagte Nikola CEO Michael Lohscheller.We have the right products at the right time, and as we move forward, we will be focusing on the North American market, hydrogen fuel cell trucks, the HYLA hydrogen refueling business, and autonomous technologies.”

We are on the right path with our re-energized management and commercial teams, improved sales strategy, new dealers, and energy partners,” ergänzt Lohscheller.

Was passiert ist bei NIKOLA und wie es weitergehen soll.

NIKOLA habe das Geschäft neu priorisiert und konzentriere sich ab sofort auf den nordamerikanischen Markt, Wasserstoff-Brennstoffzellen-Lkw, das HYLA-Wasserstoff-Ökosystem und autonome Technologien, Fahrzeugsteuerungen und Software. Fertigung und Energieerzeugung seien kapitalintensive Branchen, und man müsse sich darauf konzentrieren, wo man Wettbewerbs- und First-Mover-Vorteile habe. Daher der ausstieg aus dem JV mit IVECO. Dabei bleibe Iveco ein wichtiger Partner und Schlüssellieferant für NIKOLA – und weiterhin ein wichtiger Aktionär.

US-Markt durch IRA einfach attraktiver für NIKOLA – und näher.

Die USA seien führend in der Energiewende mit staatlichen Anreizen wie dem Inflation Reduction Act und starken Lkw- und Infrastruktur-Incentive-Programmen in Bundesstaaten wie Kalifornien, New York, New Jersey, Colorado und Washington. Viele Bundes-Staatenhätten  strenge Vorschriften eingeführt, die emissionsfreie Fahrzeuge vorschreiben. Beispielsweise dürfen sich in Kalifornien gemäß der Zusammenfassung der Advanced Clean Fleets-Vorschriften des California Air Resources Board (CARB) ab dem 1. Januar 2024 nur emissionsfreie Trucks im CARB-Online-System registrieren. Alle Trucks, die in Seehäfen und intermodale Bahnhöfe einfahren, müssten bis 2035 emissionsfrei sein.

NIKOLA sieht sich als One-Stop-Lösung für Flotten,…

…um die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften zu erreichen und staatliche und bundesstaatliche Anreize zu nutzen, wobei batterieelektrische Lkw ab sofort und Wasserstoff-Brennstoffzellen-Lkw noch in diesem Jahr erhältlich seien. Indem man sich auf das konzentrieren, was man am besten könne, habe Nikola einen First-Mover-Vorteil und könnte einen beträchtlichen Anteil am gewerblichen Lkw-Markt erobern und gleichzeitig ein Wasserstoffenergiegeschäft aufbauen, das langfristig wachsen könne.

WO STEHT MAN? NIKOLA Management definierte bei Vorlage der 2022er Zahlen  die Ziele für 2023, die man erreichen will. Vorgaben an denen sich dann das Unternehmen auch messen lassen muss:

  • Fertigstellung von 10 gamma FCEV’s im Q2 2023 – Vorserienmodelle des Brennstoffzellen-Modells. – BISHER ZWEI FERTIGGESTELLT,  ACHT WEITERE BIS ENDE JUNI „As of today, we have completed the first two of 10 gamma hydrogen fuel cell trucks. The remaining eight trucks are scheduled to be complete by the end of June. Gamma trucks will be used for customer pilots and to finalize vehicle validation. Pilot fleets include Biagi Bros, Walmart, Linde, and AJR Trucking, a leading carrier for the United States Postal Service.“
  • Rund 105,000 USD Kostenersparniss je Batteriemodul für den Tre BEV bis zum Q4 2023. U.a. durch den Aufbau der Batterieserienproduktion in Coolidge mit dem Know-How der neuen Tochter Romeo Power („amerikanische Akasol“ – letztes Jahr in einem Share-Deal von NIKOLA übernommen.)
  • Endgültige Investitionsentscheidung für den „Phoenix Hydrogen Hub“ bis zum Q3 2023. In Phoenix will NIKOLA mit Fortescue Futures den Startpunkt des breiter angelegten Joint Ventures setzen.
  • Zwei neue Tankstellenstandorte bis Juni 2023 zu benennen. ob da die im Februar gemeldete neue Station in West Sacramento hinzugezählt wird, lässt sich nicht sagen. DURCH DIE VOLTERA VERIENBARUNG SOLLTEN HIER WESENTLCIH MEHR STANDORTE IN KURZER ABFOLGE BEANNTE WERDEN KÖNNEN.
  • Auslieferung von 250 – 350 Tre BEVs an Händler in 2023. Scheint nicht übermässig ambitioniert. BISHER 31 AUSGELIEFERT, INSGESAMT 63 PRODUZIERT IN COOLIDGE. „During the first quarter, we produced 63 Tre battery electric trucks and delivered 31 to dealers. We are beginning to see an uptick in retail sales, achieving 33 in the quarter, a significant increase from 2022.
  • Auslieferung von 125 – 150 Tre FCEVs im Q4 2023. BISHER 140 FESTBESTELLUNGEN VON 12 KUNDEN,
Auf Dauer zählt es erstmal die Ziele für 2023 zu schaffen: Gelingt es die Auslieferungszahlen zu schaffen? Insbesondere die geplanten FCEV-Zahlen, die erst im Q4/23 starten sollen? Ob das irgendwann für eine Kurserholung reicht? Man wird sehen…
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Chart: NIKOLA Corp. | Powered by GOYAX.de

 

 

 

 

 

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