Nikola hat turbulente Zeiten hinter sich. Und seit man die Europa-Pläne aufgegeben hat, ist NIKOLA klar fokussiert auf den nordamerikanischen Markt. Kurz vor dem Start der Serienproduktion der ersten Brennstoffzellen-LKW’s in Coolidge, wo man gerade die Produktionslinien von Elektro auf Brennstoffzelle umstellt.
Bis dahin liegt vor NIKOLA noch eine hohe Hürde, die man überwinden muss, soll es weitergehen. Wie berichtet geht es darum die Zustimmung der Vertreter von mindestens 50 % ALLER ausstehenden Aktien zu bekommen, um weitere Kapitalerhöhungen durchführen zu können. Und zuletzt musste Nikola die Abstimmung über das „genhemigte Kapital“ verlängern – jetzt läuft die Abstimmung bis zum 5.Juli 23:59 Uhr ET. Dazu kann Nikola noch auf die Änderung der Gesetzeslage in Delaware hoffen. Und dann startete letzte Woche Mittwoch eine ungeahnte Kursrallye: Kursverdopplung innerhalb einer Woche. Nikola’s Aktie förmlich explodiert,…
Und mit Kursen über einem USD könnter auch das drohende Delisting an der NASDAQ (Pennystockregel) verhindert werden. Jetzt fehlt für eine positive Prognose zur Fortführungsfähigekeit Nikola’s nur noch der Erfolg des „Proposal2“. Bis dahin macht Nikola operativ weiter seine Hausaufgaben – und auch Ihor Dusaniwsky von S3 Partners, die seit Jahren als anerkannter Spezialist Statistiken über Shortpositionen amerikanischer Aktien führen und auswerten, meldete sich letzte Woche zu Wort. Zuerst die operativen Bemühungen, die die Kursentwicklung möglicherweise operativ „unterfüttern“ könnten:
Freitag macht Nikola seine Hausaufgaben – striktes Sparprogramm reduziert Burning Rate.
Der jährliche Cash-Bedarf soll ab 2024 unter 400 Mio USD gedrückt werden – verlängert also die Reichweite der vorhandenen Mittel. Näher ran an den angestrebten Break-Even. Dafür entschloss sich das Managemnet zu schmerzhaften Personalmassnahmen. Teilweise logische Konsequenz aus dem Rückzug vom Europa-Geschäft, teilweise wohl zu hohen Nachfrageerwartungen geschuldet:
Wochenrückblick KW 24 Allzeithoch – weiter so? News. thyssenKrupp, Plug Power, Smartbroker, Dürr, KWS, Nel, Hamborner, Dermapharm, SFC Energy,Volkswagen,…
SARTORIUS Aktie am Montag im Fokus. Freitag gab’s die kalte Dusche Prognosereduktion erst nach ‚Handelsschluss.
“Nikola has initiated a more focused business plan this quarter, concentrating on North America, zero-emission truck production, and our HYLA hydrogen business,” sagte CEO Michael Lohscheller am Freitag. “Our battery-electric truck is in the marketplace and performing well for our customers, and the hydrogen fuel cell electric truck will go into production in a matter of weeks. We are proactively managing costs and reducing expenses. We are streamlining operations, including our organizational structure, to efficiently execute our objectives.” Zielgerichtetes Management der Kosten, Fokussierung auf das Wesentliche, das setzt Lohscheller um.
270 Mitarbeiter müssen gehen. Damit 900 bleiben können. So einfach.
Im Zusammenhang mit diesen Initiativen führte Nikola eine gründliche Überprüfung seiner Organisationsstruktur durch und traf die schwierige, aber strategische Entscheidung, die Mitarbeiterzahl zu reduzieren, wodurch die personalbezogenen Barausgaben voraussichtlich um mehr als 50 Mio USD pro Jahr sinken werden. Von der Kürzung waren etwa 150 Teammitglieder an mehreren Standorten betroffen, die zuvor (teilweise oder vollständig) die europäischen Programme des Unternehmens unterstützten, sowie etwa 120 Mitarbeiter, die überwiegend an den Standorten des Unternehmens in Phoenix und Coolidge, Arizona, tätig waren, sowie bereits angekündigte Maßnahmen von Cypress, Kalifornien, wo sich ursprünglich die nach Coolidge verlagerte Batteriezellenproduktion von Romeo Power befand.
Damit seien die Dimensionen von Nikola’s Workforce den aktualisierten Zielsetzungen angepasst. Und somit seien die übrigbleibenden rund 900 Arbeitsplätze – man muss sagen vorerst – gesichert. Einsparungen kommen an der Börse in der Regel gut an – ob auch bei der heissgelaufenen Nikola Aktie wird sich am Montag zeigen. Interessant ist in diesem Zusammenhang die Ansicht eines „Shortselling“-Spezialisten:
S3 Partners ist die Instanz für die Beobachtung und Auswertung von Shortselling in den USA – neben den kostenpflichtigen Services berichtet der Managing Director Ihor Dusaniwsky auf seinem Twitteraccount (Ihor Dusaniwsky@ihors3) und in diversen Interviews, Expertenbefragungen über interessante Entwicklungen im Shortselling. Auffällige Entwicklungen, interessante Konstellationen oder auffällig lange Fristen zum Covern der gesamten Shortpositionen – halt das, was die Aufmerksamkeit auf die „Produkte“ der S3 Partners lenkt:
Bloomberg lässt Ihor Dusaniwsky zu Wort kommen. Beginnender Short Squeeze?
Nach Handelsschluss und nach der Meldung über die anstehenden Personaleinsparungen sprang die Aktie Nikola’s nachbörslich bis zu 8% in die Höhe. Vorzeichen für Montag? Bloomberg zitiert Ihor Dusaniwsky, Managing Director von S3 Partners: “We are seeing the start of a short covering squeeze and expect more shorts to trim their short exposure in NKLA and realize some of the profits they earned earlier in the year.” Laut S3 Partners Scoring-System erreiche Nikola am Donnerstag den höchstmöglichen Short Squeeze Score von 100. Mehr geht nicht – nach der S3 Partners Systematik.
HELMA Eigenheimbau Aktie im freien Fall. Management sah sich gezwungen die Prognose für 2023 zu reduzieren. Es wird „rot“ und Umsatzminus.
Autozone Aktie – Platow sieht einen ausgewiesenen Wachstumswert, der über Jahre kräftig wächst, seine Gewinne steigert und Perspektive zeigt.
Allein in dieser Handelswoche haben die Shortseller 80 Mio USD „unrealiiserter Gewinne“ verloren – steigert die Argumente Shortpositionen zu reduzieren und die übrig gebliebenen Gewinne zu realisieren (für 2023 seien noch rund 55 Mio USD Gewinne „übrig“. Erschwerend für Shortseller sind die kräftig gestiegenen Kosten der Aktienleihe. Laut Bloomberg habe die Zahl zur Leihe zur Verfügung stehender Aktien kräftig abgenommen, was die Leihgebühren weiter in die Höhe treibt.
Wenn S3 Partners Recht behalten sollte, dann sollte in den nächsten Wochen weitere Nachfrage von der Shortseite an den Aktienmärkten der Nikola Aktie weiter Rückenwind geben. Losgelöst von operativen Gründen.
Chart: NIKOLA Corp. | Powered by GOYAX.de
Bleibt dabei – ohne genehmigtes Kapital geht’s wahrscheinlich nicht weiter – also entweder Zustimmung zum Porposal2 – bis zum 5.07.2023 – von mindestens 50% der ausstehenden Aktien.
Oder Gestzgebung in Delaware hebt rechtzeitig dieses Quorum auf – auch das scheint möglich. Und auf eine dieser beiden Varianten scheinen die aktuellen Käufer der Aktie zu setzen. Wobei die Angst vor einem Zwangsdelisting der Nikola Aktie mit jedem Handelstag, an dem die Aktie wieder über einem USD schliesst, abnehmen sollte. Und auch die Variante eines Reverse-Split wäre denkbar – das heisst beispielsweise aus 10 oder 100 alten Aktien wird eine neue Aktie, was dann cp das Kursniveau – aktueller Stand – auf 10,80 oder 108,00 USD erhöhen wurde – Schlusskurs Gestern. Damit wären endgültig alle delsitingsorgen – zumindest erstmal – erledigt. Ansonsten gilt der Countdown:
1 Tag über 1,00 USD Schlusskurs der 14.06.2023 – 2 Tag über 1,00 USD Schlusskurs der 15.06.2023 – 3 Tag über 1,00 USD Schlusskurs
Nikola Aktie ist derzeit ein „Zock“ auf Verhindern des Delsitings, Erreichen des Proposal 2-.Quorums und natürlich, wie seit Lisitng über die SPAC-Konstruktion, eine Wette, dass Nikola erfolgreich Elektro- und Brennstoffzellen-LKW produzieren, verkaufen und möglicherweise mit dem innovativen Konzept der „Frachtmenge- als- ein Service“ punkten kann. Und das das ganze zum Break-Even des Unternehmens führt, bevor die Kassen leer sind. Viel Phantasie, viel Spekulation und ganz bestimmt kein Selbstläufer…
WO STEHT MAN?Welche Ziele will man 2023 erreichen?
NIKOLA Management definierte bei Vorlage der 2022er Zahlen die Ziele für 2023, die man erreichen will. Vorgaben an denen sich dann das Unternehmen auch messen lassen muss:
- Fertigstellung von 10 gamma FCEV’s im Q2 2023 – Vorserienmodelle des Brennstoffzellen-Modells. – BISHER ZWEI FERTIGGESTELLT, ACHT WEITERE BIS ENDE JUNI „As of today, we have completed the first two of 10 gamma hydrogen fuel cell trucks. The remaining eight trucks are scheduled to be complete by the end of June. Gamma trucks will be used for customer pilots and to finalize vehicle validation. Pilot fleets include Biagi Bros, Walmart, Linde, and AJR Trucking, a leading carrier for the United States Postal Service.“
- Rund 105,000 USD Kostenersparniss je Batteriemodul für den Tre BEV bis zum Q4 2023. U.a. durch den Aufbau der Batterieserienproduktion in Coolidge mit dem Know-How der neuen Tochter Romeo Power („amerikanische Akasol“ – letztes Jahr in einem Share-Deal von NIKOLA übernommen.)
- Endgültige Investitionsentscheidung für den „Phoenix Hydrogen Hub“ bis zum Q3 2023. In Phoenix will NIKOLA mit Fortescue Futures den Startpunkt des breiter angelegten Joint Ventures setzen.
- Zwei neue Tankstellenstandorte bis Juni 2023 zu benennen. ob da die im Februar gemeldete neue Station in West Sacramento hinzugezählt wird, lässt sich nicht sagen. DURCH DIE VOLTERA VERIENBARUNG SOLLTEN HIER WESENTLCIH MEHR STANDORTE IN KURZER ABFOLGE BEANNTE WERDEN KÖNNEN.
- Auslieferung von 250 – 350 Tre BEVs an Händler in 2023. Scheint nicht übermässig ambitioniert. BISHER 31 AUSGELIEFERT, INSGESAMT 63 PRODUZIERT IN COOLIDGE. „During the first quarter, we produced 63 Tre battery electric trucks and delivered 31 to dealers. We are beginning to see an uptick in retail sales, achieving 33 in the quarter, a significant increase from 2022.„
- Auslieferung von 125 – 150 Tre FCEVs im Q4 2023. BISHER 174 FESTBESTELLUNGEN (Stand 16.06.2023)
Immobilienaktien mit teilweise desaströsen Kursentwicklungen. Einstiege erreicht? FFO-Multiple und Zinsbindungsdauer als Messlatte.:
- Teil 1: alstria, Aroundtown, DEFAMA
- Teil 2: DEMIRE, Deutsche Euroshop, Deutsche Konsum REIT, Deutsche Wohnen.
- Teil 3: DIC Asset, FCR Immobilien, Grand City Properties.
- Teil 4: Hamborner REIT, LEG Immobilien, Noratis.
DAZU KOMMT, am 16.06.2023 im Rahmen der Personalmassnahmen in Worte gefasst, die bisherigen Vorgaben ergänzend:
- Rationalisierung und Kostenersparnisse bei der Unternehmensstruktur in allen Kostenstellen.
- Konzentration auf den nordamerikanischen Markt, Abgabe des IVECO-Joint Ventures.
- Kostenersparnis durch Aufbau einer Fertigungslinie für die Bosch Brennstoffzellen in Coolidge.
- weitere Restrukturierungsmassnahmen der Tochter Romeo Power – neben der Produktionsstättenverlagerung nach Coolidge.
Auf Dauer zählt es erstmal die Ziele für 2023 zu schaffen: Gelingt es die Auslieferungszahlen zu schaffen? Insbesondere die geplanten FCEV-Zahlen, die erst im Q4/23 starten sollen? Ob das irgendwann für eine Kurserholung reicht? Man wird sehen…
XETRA Gold? Goldbarren? Auvesta? Oder lieber Barrick Gold? – Gastbeitrag von www.gold-magazin.com über alternative Formen in Gold zu investieren.
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