Nel mit Heimvorteil? Und Friedrich Vorwerk für eine Wasserstoffpipeline? Donnerstag soll Habeck in Norwegen mit Ministerpräsident Störe „gemeinsame Wasserstofferklärung“ besprechen.

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Nel Aktie

Nel Aktie handelte heute um die 1,40 EUR. Morgen könnte es Impulse für die weitere Kursentwicklung der Norweger geben.  Die Bundesregierung setzt auf Norwegen als zukünftigen Wasserstofflieferanten – von bis zu 50 Terrawattstunden „grünen Wasserstoffs“ bis 2030 sollen ins Auge gefasst werden.Laut Vize-Regierungssprecher Wolfgang Büchner sei „Norwegen ist jetzt Deutschlands wichtigster Energielieferant.“ und diese „enge Kooperation“ solle nun weiter ausgebaut werden, etwa im Bereich der Offshore-Windenergie, der Wasserstoffwirtschaft und der Speicherung von CO2. Spannend sollte der Inhalt der für Morgen angekündigten „gemeinsamen Wasserstofferklärung“ der beiden Regierungen werden.

Gerade spannend für die norwegische Nel, die als Elektrolyseurproduzent „vor Ort“ in Heroya die erste vollautomatische Elektrolyseurproduktionsstätte weltweit betreibe,

die gerade von 500 MW auf 1 GW ausgebaut wird. Mit Plänen weiter auf bis zu 2 GW Elektrolyseurkapazität jährlich ausgebaut zu werden. Und bei den heute kolportierten 50 Terrawattstunden potentiellem grünen Wasserstoff bis 2030. dazu werde bis 2040 werde laut tagesschau.de sogar ein Potenzial von 150 Terrawattstunden grünen Wasserstoffs in Norwegen gesehen.

Dazu kämen Gespräche über den möglichen Bau einer Wasserstoff-Pipeline zwischen Norwegen und Deutschland. Bis zum Frühjahr sollen laut Wirtschafts-Ministerium die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie vorliegen. Mittelfristig wolle Deutschland sogenannten grünen Wasserstoff importieren – und kosteneffizient wäre wohl eine Pipelinelösung. Und bei diesem Teilaspekt der Regierungsgespräche sollte man direkt an die Friedrich Vorwerk Group SE (ISIN DE000A255F11) denken, Dieser „… führende Anbieter von Lösungen im Bereich der Energieinfrastruktur für Gas-, Strom- und Wasserstoffanwendungen“ konnte zuletzt bei den neuen LNG-Terminals diverse Millionenaufträge einsammeln und auch bei den neuen Stromtrassen ist man vorne dabei. Und bei einer potentiellen Wasserstoffpipeline zwischen Norwegen und Deutschland sollte Freidrich Vorwerk „mitmischen können“.

Nel steht in Norwegen sowieso vor einigen grösseren Aufträgen – und wenn jetzt die Abnahmegarantie von Deutschland kommen sollte…

Förderzusagen für die ersten Stufen geplanter Wasserstoffhubs mit Nel-Beteiligung als Systemlieferant in Norwegen – Agder und Glomfjord -kamen bereits im Sommer letzten Jahres, aber weitere ausbaustufne sind bereits angedacht und könnten bei potentieller deutscher Nachfragegarantie beschleunigt werden. Möglicherweise kämen so bald auch mal norwegische Grossaufträge in Nel’s Auftragsbuch, nachdem bisher die Grossaufträge ausschliesslich aus den USA kamen. Beschleunigt durch Biden’s Inflation Reduction Act. Und jetzt könnte das RePowerEU-Programm der EU zusammen mit den deutschen Commitments ähnliche Wirkungen für Nel in Norwegne entfalten.

Zuletzt meldete Nel am 20.12.022 einen grösseren Tankstellenauftrag – wieder aus den USA, nicht aus Norwegen oder Europa.

Bei Vorlage der Q3-Zahlen musste Nel noch sinkende Umsätze in der Tankstellensparte melden und bot deshalb insgesamt ein eher durchwachsenes Zahlenwerk – steigende Umsätze bei der Elektrolyseursparte, Rekordaufträge für die Elektrolyseursparte und Schwäche bei der früher eigentlich „rundlaufenden“ Tankstellensparte. Dass man auch hier punkten kann und bereit und in der Lage ist, die erwartete steigende Nachfrage zu bedienen, zeigte eine

Reservierung von Herstellungskapazitäten für 16 Nel- Wasserstofftankstellen in den USA – Gesamtwert 17 Mio USD. Auslieferung ab Q4/23.

Nel Hydrogen Inc, 100%-Tochter Nel’s, meldete am 20.12. ein „Capacity Reservation Agreement“ mit einem nicht genannten US-Kunden zur Lieferung von 16 Wasserstofftankstellen in den USA. Hergestellt werden die Anlagen im dänischen Nel-Werk. Bereits auf Vorrat eingelagert werden Vorprodukte im Wert von 7 Mio USD, die bereits bei Unterzeichnung des Auftrags wurden. Den endgültigen Liefervertrag im Gesamtwert von dann 17 Mio USD plant man im Q1/23 abschliessen zu können.

“We look forward to providing our hydrogen fueling equipment to this important client and contributing to the deployment of hydrogen fueling infrastructure in the US„, erläutert Robert Borin, Senior Vice President, Nel Fueling Division. Ob es sich bei dem nicht genannten Kunden um NIKOLA handelt, die derzeit ebenfalls den Ausbau einer H2-Tankstellen-Infrastruktur in den USA durch eine Kooperation mit Plug Power forcierten, ist eher unwahrscheinlich. Da wäre wohl der Name genannt worden, insbesondere da NIKOLA derzeit eine sehr kapitlamarktorientierte Kommunikation betreibt und einen solchen Grossauftrag wohl gemeldet hätte.

So könnten demnächst noch NIKOLA-Tankstellenaufträge in USA oder aus der e.on-Kooperation in Europa hinzukommen…

Was einiges an Fantasie auch für die Tankstellen-Sparte bietet. Dazu die ICPEI-Mittel, die viele Projekte in Europa jetzt „scharf geschaltet haben“ und nun entsprechende Aufträge für Elektrolyseurhersteller und Tank-Technologie-Lieferanten möglich und erforderlich machen. Dazu die Förderzusagen für, die grossen H2-Projekte in Norwegen – Green Steel – Maritimer H2-Einsatz – H2-Hot Spots. Auch hier ist Nel an den Konsortien beteiligt und somit der „natürliche“ Technologielieferant. Hat zumindest Vorteile bei der Auftragsvergabe – sehr grosse Vorteile. Viel Phantasie für 2023. Was auch am Mittwoch einige Analysten so sahen:

Mittwoch hob Jeffries aufgrund der Tankstellenorder das Kursziel für die Nel Aktie auf 20,00 NOK an – BUY.

Konnte zwar nicht die Aktie beflügeln, aber bessert auf jeden Fall die Stimmungslage für die Aktie – auf Dauer. Und klar 16 Tankstellen sind eine Hausnummer, aber bei einer Kapazität von 300 Tankstellenanlagen jährlich in Dänemark bei Nel, wie man in der Finanzpresse liest, kann da durchaus noch mehr kommen. Aber allein für die Versorgung der im Rahmen der e.on-NIKOLA-Kooperation angestrebten 5.000 Tre FCEV in Europa bis 2027 ist noch einiges mehr an Tankstellen nötig. Gleiches gilt für die Everfuel-Pläne für das skandinavisch-norddeutsche Tankstellennetzwerk. Und sowohl Everfuel, als auch NIKOLA setzen – bisher? – auf die Tankstellen von Nel.

Nicht nur 240 Mrd USD, sondern sogar 700 Mrd Investitionen bis 2030 in grünen Wasserstoff laut McKinsey-Studie nötig. Nel Plug Power Fortescue Future Siemens Energy NIKOLA e.on SFC Energy Uniper – Newsupdate der Wasserstoffs. Einiges passiert.

Was wird jetzt aus der Nel Aktie in 2023? Welche Chnacen gibt die geplante Wasserstofferklärung der norwegischen und deutschen Regierungen?

Das nächste Jahr wird entscheidend für die Norweger: Wird es gelingen, die technologische –  zumindest – „Mitführerschaft“ in weitere Grossaufträge für die Elektrolyseursparte umzusetzen? Oder wird man den finanzkräftigen Konzernablegern, wie thyssenKrupp nucera, Volkswagens MAN Eenrgy Solutions -Tochter mit 500 Mio EUR Investitionsprogramm  für Elektrolyseurproduktion oder der Siemens Energy Sparte nicht gewachsen sein? Kommen die erwarteten grossen Aufträge für Tankstellen-Infrastruktur bereits in 2023 ins Laufen oder gibt es Verzögerungen wegen der langsamen Durchsetzung der Brennstoffzellentechnologie im LKW-Sektor (Daimler Truck plant erst 2027 in den Verkauf zu gehen, Volvo ist auch nicht wesentlich schneller, NIKOLA beginnt zwar in 2023 mit ersten FCEV-Auslieferungen, aber bei noch geringen Stückzahlen, HYUNDAI erweitert sein 100o FCEV-LKW-Schweiz Projekt erst langsam auf angrenzende Länder).

Gretchenfrage ist dabei: KANN NEL AUCH GEWINNE ERZIELEN? WANN ERRREICHT MAN DEN BREAK-EVEN? Auch bei 1,29 EUR ist die Aktie ambitioniert bewertet. Die Norweger müssen, wenn die Anleger Spass an der Aktie in 2023 haben sollen, grössere Aufträge zu auskömmlichen Margen „einsammeln“. Und hier ist die Konkurrenz stark, vor allem finanziell stark.
Dazu die Frage: Reicht das finanzielle Polster für den geplanten Ausbau von Heroya, die neue Produktionsanlage für Elektrolyseure in den USA, wo man in GM einen starken Partner gefunden hat, und für die geplante – wahrscheinlich unter Subventionsgesichtspunkten interessante – Produktionsanlage in Europa? Oder muss man zum derzeit relativ niedrigen Kursniveau den Kapitalmarkt wieder mal anzapfen? Und in welcher Verfassung wird dieser sein in dem Moment, in dem man möglicherweise Geld braucht?

EXCLUSIVINTERVIEW: Plug Power – Wasserstoff-Schwergewicht. Im Exclusivinterview CEO Andy Marsh über Plug Powers Gegenwart und seine Ziele für die Zukunft. Und Plug Power CEO Andy Marsh talks about „green hydrogen“ and the role Plug can play… ENGLISH VERSION

 

Nel Everfuel Bloom Energy Siemens Energy Air Liquide thyssenKrupp nucera RWE - Chartbild Nel.

Chart: NEL Aktie | Powered by GOYAX.de

 

 

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