Nel hatte in der Vergangenheit öfters mit den Quartalszahlen die Erwartungen der Analysten verfehlt, aber bei Vorlage der letzten Ergebnisse – Q1 – gab es aus Norwegen positive Überraschungen. Auf der ganzen Linie. Danach aber Nachrichtenflaute – Versprochenes wurde nicht geliefert.
Leider konnten die Norweger diese positive Grundstimmung für ihr Unternehmen nicht mit Leben füllen. Ausser einem Grossauftrag für die – so muss man es sagen – weniger wichtige und wesentlich kleinere Tankstellen-Sparte, gab es zwar wieder wichtige Impulse, wie zuletzt , die Förderzusage zur Weiterentwicklung der PEM-Technologie vom US-Verteidigungsminsiterium. ABER die Norweger bleiben das schuldig, was sie bei Vorlage der Q1-Zahlen grossmundig angekündigt hatten: „Nel expects to win several new large-scale orders in the coming periods.“
Heute nun mehr als Lebenszeichen von Nel – 20 MW Order aus Frankreich. Nicht The Big One, aber immerhin.
Nel Hydrogen Electrolyser AS, eine 100%- Tochtergesellschaft von Nel, hat mit Hyd’Occ einen Vertrag über 20 MW alkalische Elektrolyseausrüstung für etwa 9,0 Mio EUR für ein Projekt in Port-La-Nouvelle, Frankreich, unterzeichnet. Nel hat bereits die Front-End-Engineering- und Design-Studie (FEED) für das Projekt durchgeführt und geliefert.
Bilfinger Aktien – Platow Brief empfiehlt nicht zum ersten Mal zu kaufen. Und die Argumente lassen sich nicht von der Hand weisen.
Plug Power Aktie kämpft mit dem Widerstand bei 12,00 USD. Grossauftrag aus Europa über 100 MW könnte heute den letzten „Schubser“ geben.
Nikola: scheint bei „Brennstoffzellen-LKW“ was zu können. Bosch startet Brennstoffzellen-Antriebs-Serienfertigung mit „Pilotkunden“ Nikola.
Der 20-MW-Elektrolyseur wird erneuerbaren Wasserstoff für die lokale Industrie und den Transportsektor in Südfrankreich liefern. Port-La-Nouvelle, wo sich der Elektrolyseur befinden soll, wird voraussichtlich ein wichtiger Knotenpunkt für den Wasserstofffluss im Mittelmeer sein. Hinter Hyd’Occ stehen Qair, ein führender französischer Hersteller erneuerbarer Energien und Wasserstoff, als Hauptaktionär und Entwickler sowie AREC Occitanie, die regionale Agentur für Energiewende (im Besitz der Verwaltungsregion Okzitanien), als Minderheitsaktionär.
Weichenstellung für Grösseres? Nel sucht mehr Geschäft in Frankreich.
„Wir freuen uns, unsere Zusammenarbeit mit Hyd’Occ bei diesem entscheidenden Projekt in Frankreich bekannt zu geben, wo unsere Geschäftspräsenz bisher relativ bescheiden war. Das Projekt birgt großes Potenzial dafür, dass Nel für einen der zukünftigen Wasserstoffknotenpunkte im Mittelmeerraum seinen Beitrag leistet“, sagt Hans Hide, Chief Project Officer bei Nel.
„Wir freuen uns, auf Nels Unterstützung bei der Entwicklung der ersten Hochleistungs-Wasserstoffproduktionsanlage in Frankreich zählen zu können. Diese Zusammenarbeit bringt uns einen Schritt weiter bei der Konkretisierung des Wasserstoff-Ökosystems der Zukunft“, sagt Guirec Dufour, Chief Executive Officer bei Qair France. Bei der heutigen Vertragsunterzeichnung geht es um eine feste Bestellung für Alkali-Stacks und Balance-Stacks. Die Stacks sollen gegen Jahresende 2023 ausgeliefert werden. Nel soll den Kunden bei der Installation, Inbetriebnahme und Inbetriebnahme des Projekts unterstützen.
Keine „large-scale orders“ bisher. Nel Aktie fehlten die Argumente für Steigerungen…
Letzter grösserer Auftrag datiert aus Mitte März über 120 MW Elektrolyseur-Equipment und, dass man im Mai mit der „Investitionsentscheidung“ einer Gigafactory in Michigan Furore machte, wurde dadurch eingeschränkt, dass die endgültige Entscheidung von einer entsprechenden Auftragslage abhängig sei. Und das ist die Crux, die sich seit längerem wie ein roter Faden durch die Kapialmarktgeschichte der Nel Aktie zieht: Ankündigungen an grossen Ausschreibungen teilzunehmen, Erwähnung konkreter, immenser Aufwendungen zur Teilnahme an grossen Ausschreibungen. Und jetzt kommt langsam Ungeduld auf. Hier können die 20 MW von heute ein gewisses Trostpflaster bieten, eine dauerhafte Bestätigung der von Nel immer betonten Technologieführerschaft kann nur ein in dreistelligen MW- Bereichen angesiedelter Auftrag sein.
Am 18. Juli präsentiert Nel die Quartalszahlen zum 30.06.2023 – Was MUSS man liefern, um keinen Kursrückschlag für die Nel Aktie auszulösen?
Am 11. Juli erging die Einladung an „den Kapitalmarkt“ an der Präsentation der Q2-Zahlen teilzunehmen: „(July 11, 2023 – Oslo, Norway) Nel ASA (Nel, OSE:NEL) will publish its second quarter 2023 report on 18 July 2023 at 07:00 CET, and host a presentation at 08:00 CET.
Umsatzerwartung Q2 im Durchschnitt: 372 Mio NOK – REAL:
Im Vorjahresquartal erzielten die Norweger noch 183 Mio NOK, im Q1/2023 waren es 359 Mio NOK (erwartet hatte man im Vorfeld „nur“316 Mio NOK).
Erwartung EBITDA minus 147 Mio NOK – REAL:
Im Vorjahresquartal lag das EBITDA noch bei minus 197 Mio NOK, im Q1/2023 waren es minus 121 Mio NOK (erwartet hatte man im Vorfeld minus 235 Mio NOK
Erwartung Nettoverlust Minus 234 Mio NOK – REAL:
Im Vorjahresquartal lag der Nettoverlust noch bei minus 275 Mio NOK, im Q1/2023 waren es minus 192 Mio NOK (erwartet hatte man minus 267 Mio NOK). Kräftig gestiegene Guthabenzinsen auf den relativ hohen Cashbestand wirkten hier kräftig mit.
Weiterhin wichtige Kennzahlen werden der
Ordereingang im Q2 sein – wohlgemerkt ohne Grossaufträge ausser in der Fueling-Sparte – REAL:
Ordereingang im Q1/23 erreichte 580 Mio NOK (96% Anteil Elektrolyseuranteil), ein Plus von 105 % gegenüber dem Vorjahresquartal. Und das Orderbacklog erreichte zum 31.03.2023 rekordmässige 2.913 Mio NOK (88% Elektrolyseuranteil), ein Plus von 126% gegenüber dem Vorjahresquartal, plus 12% gegenüber dem Q4/22. Spannend ist die Entwicklung. Insbesondere ob durch viele kleine nicht gemeldete Elektrolyseur-Aufträge das Orderbuch weiter gestärkt werden konnte.
Cashbalance ? – REAL:
Cashbalance erreichte zum 31.03.2023 einen „auskömmlichen“ Bestand von 4.621 Mio NOK (Q1 2022: 3.940 Mio NOK) – höherer Bestand erreicht durch 1.609 Mio NOK erfolgreich platzierte Kapitalerhöhung.
Dazu kommt , was nötig wäre für „mehr“ bei der Nel Aktie.
So stellte es Nel bei Vorlage der Q1-Zahlen vor: Externe und interne Analysen unterstützen eine Markteinschätzung, dass Elektrolyseur-Projekte mehrere Gigawattvolumen erreichen werden, deren endgültige Investitionsentscheidung vor 2025 fallen sollen. Industrielle Anwendungen seien dabei kurzfristig die vielversprechendsten Gelegenheiten. Hierbei erwartet Nel, dass Projekte zuerst in reifen Märkten an Fahrt gewinnen werden, bevor große Installationen auf der grünen Wiese stattfinden werden.
MHP Hotel AG konnte im Q2 seine Performance steigern: Zimmerpreise, Belegungsrate und Umsatz kräftig erhöht. Besser als vor Corona…
ABOUT YOU Aktie in den letzten Monaten ein Desaster. Heute dann kräftiger Rebound mit rund 30%. Warum? Gute Quartalszahlen. „Gewinnschwelle“.
Aurelius Aktie morgen einstellig? Seit m:access /XETRA-Ende ist die Aktie fast im freien Fall. Heute eine Übernahme-Meldung mit Fragezeichen.
Zukünftig soll die Integration von neuen Erneuerbare Energien Anlagen mit entsprechenden Elektrolyse-Kapazitäten zu einem weiteren wichtigen Markt Nel’s werden. Zukünftig sieht Nel Angebotseinschränkungen auf der Elektrolyseur-Seite – der oft zitierte Elektrolyseurproduktionsengpass -, was die Marktdynamik für Nel verbessere. Und der drohende Engpass versetze Nel nun in die Lage, Großaufträge zu günstigeren Konditionen zu verhandeln und letztendlich abzuschliessen. Grossaufträge, die über mehrere Jahre realisiert werden sollen, seien die Zukunft. Und fortwährend wachse das Auftragsbuch Nel’s.
Konkretes ist gefragt – vielleicht sogar, wie früher öfters praktiziert – Meldungen über konkrete Aufträge.
Und hier sollte man konkreter werden, Fortschritte vermelden. Wenigstens konkretere Angaben machen, welche Ausschreibungsvolumina „kurz vor der Entscheidung stehen“. Welche Grössenordnung mittlerweile die Pipeline potentieller Grossaufträge erreiche. Vielleicht nutzt man auch das zeitliche Umfeld der Quartalszahlen-Verkündung, wie immer wieder gerne von den Wasserstoffplayern praktiziert, Die Meldung von heute gibt einen guten Vorgeschmack auf das, was vielleicht noch dazu kommen könnte bis zum 18. Juli.
Es geht darum, den Wahrheitsgehalt folgender Aussage zu bestätigen:“Nel sei in einer guten Position, um seine – laut Nel – technologische Führungsposition bei Elektrolyseuren zu behaupten. Dabei sei die Produktionskapazität von Nel ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal – kurz- bis mittelfristig.“
In Erinnerung die Aussagen der Norweger bei Vorlage der Q1-Zahlen: Grösse der Projekte schaffe GAP zwischen Vorabkosten Nel’s und Erträgen.
Es sei zu beachten, dass die zunehmende Größe der Projekte zu einer verlängerten Vorbereitungs- und Verhandlungsphase mit erheblichem Engineering-Aufwand führe, von dem nur ein Teil gegenüber dem Kunden abrechenbar ist. Der verbleibende Teil sei weiterhin eine Investition für die zukünftigen Erlöse von Nel. Gleichzeitig warnt Nel: Trotz der positiven Marktdynamik dürfte der Auftragseingang von Quartal zu Quartal stark schwanken. Der Auftragsbestand sei dabei Risiken ausgesetzt, einschliesslich Verzögerungen und Stornierungen.
Nel Aktie ein Pennystock nach den Quartalszahlen Oder steht die Nel Aktie dann für einen Wasserstoffpureplayer, der langsam beginnt die Ernte einzufahren? Spannende Zeiten…
Chart: NEL Aktie | Powered by GOYAX.de