Nel Asa Aktie stabilisierte sich in den letzten Tagen und geriet auch nicht im Rahmen der Ukrainekrise in einen weiteren Abwärtsstrudel. Und Morgen könnte es mal wieder – vielleicht – Schwung nach oben für Nel Asa (ISIN: NO0010081235) geben. Die Quartalsergebnisse stehen an.
In der Vergangenheit waren Quartalsergebnisse oft Auslöser für kräftige Kursausschläge. Sowohl nach oben, als auch nach unten. Argwöhnisch beäugt werden die Zahlen auf jeden Fall. Natürlich: Niemand erwartet Gewinne von Nel. Hier geht der Analystenkonsens von einem Quartals-Verlust in Höhe von 0,134 NOK je Aktie aus. Im Q3/21 lagen die Erwartungen bei Minus 0,337 NOK und man lieferte letztendlich „leicht drunter“ bei Minus 0,348 NOK. Beim Verlust/Gewinn ist auch die Kursentwicklung der börsennotierten Beteiligungen NIKOLA und Everfuel relevant. Beide werden at-the-money bilanziert und führten in der Vergangenheit zu kräftigen Buchgewinnen (Q4/20 gab es wegen der Kursentwicklungen der Beteiligungen einen Gewinn von 0,90 NOK je Nel Asa Aktie).
Wichtiger für die Nel Asa Aktie sind die Umsatzerwartungen und deren „Zielerreichungsgrad“ und Auftragseingang
Hier sehen die Analysten durchschnittlich 242 Mio NOK Q4/21 Umsatz, was gegenüber dem Vorjahresquartal eine Steigerung von rund 6% wäre. Und dieses Umsatzziel sollten die Norweger mindestens erreichen, wenn ein positiver Impuls von der Präsentation der Quartalsergebnisse ausgehen soll. Mit den Zahlen kommen wir zu der wichtigen Massgrösse Auftragsbestand, der Ende des Q3/21 eine Grössenordnung von 1,01 Mrd NOK erreichte und „am besten“ weiter gesteigert werden konnte.
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Wichtig auch: Status Heroya, Auslastungsgrad, Entwicklung des potenziellen Auftragseingangs
Beim letzten Quartalsbericht, denJon André Løkke am 21.10.2021 präsentierte, kündigte er an das die Serienfertigung in Heroya im Q4 gestartet sei und sukzessive nach Auftragseingang hochgefahren werde. Und es fehlte nicht der Hinweis, dass die 500 MW-„Produktionsstrasase“ kurzfristig bis auf über 2 GW-Jahreskapazität ausgebaut werden könnte. HIER SOLLTE DER AKTUELLE STATUS KURSBEWEGEND SEIN. Wichtig wäre eine Perspektive auf „volle Auslastung“, Hochfahren der Kapazitäten.
Weiteres wichtiges Augenmerk sollte sich auf die Auftragspipeline richten: Zuletzt sprach Lokke von über 6 Mrd USD potentiellen Aufträgen für Tankanlagen und Eelktrolyseure, bei denen Nel „im Gespräch sei“ mit den Auftraggebern. Insgesamt 800 Einzelprojekte mit insgesamt mehr als 11 GW Elektrolyseurkapazität und der grösste Einzelposten betrage rund 1,6 GW. Hiervon gab es in den letzten Wochen zwei frische Leuchtturm-Aufträge mit jeweils 5 Mio USD Volumen,aber der Markt wartet erkennbar auf „the big one“. Darauf das Nel auch Grossaufträge „an Land ziehen kann“ – das bisherige Hauptmanko für die Norweger. Wenn es hier konkrete Entwicklungen gäbe, würde das der Aktie sehr gut tun können – wahrscheinlich.
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Tagesablauf 16.02.2022 – Anmeldeoptionen. Nel Asa Aktie im Fokus
Um 07:00 Uhr wird Nel seine Quartalszahlen veröffentlichen und dann ab 08:00 Uhr wird Jon André Løkke letztmals als CEO ( Am 05.01.2022 kündigte man den Wechsel auf dem CEO-Posten für Ende März an.) neben den Zahlen auch zukünftige Perspektiven Nel’s präsentieren. Interessierte Anleger können sich „live“ einklinken: Stream – at https://channel.royalcast.com/landingpage/hegnarmedia/20220216_5/.
Wie wird die Aktie reagieren, wie sich die Shortpositionen auf die Nel-Aktie? Zuletzt am 31.01.2022 betrachteten wir Nel’s Shortsellingstatistik, die seinerzeit für die Aktie norwegischen Rekordstand markierte. Daran hat sich bis zum Vortag der Quartalszahlen wenig verändert: Während am 31.01. eine Quote meldepflichtiger Shortpositionen (meldepflichtig bei mindestens 0,50 %bei einem Short) von 8,01 % zu buche stand, beträgt diese Quote heute noch 7,12 %. LEICHTER RÜCKGANG DER SHORTPOSITIONEN KÖNNTE BULLEN HOFFNUNG MACHEN.
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Technologisch scheint Nel Top zumindest laut aktuellem Report
Im aktuellen Report von Guidehouse Insights, Analyse-/Beratungsgesellschaft für weltweite Energie Transformation, wird neben ITM Power, Plug Power und John Cockerill die Nel Asa als eine der “ the leading electrolyzer vendors“ eingestuft. Die Norweger werden in der Studie die 16 Eelktrolyseurhersteller, u.a. ThyssenKrupp, Siemens Energy oder Enapter, als Teil der „Marktführer“ eingestuft: „xamines the strategy and execution of 16 leading electrolyzer vendors, with Plug Power, ITM Power, Nel Hydrogen, and John Cockerill ranked as the market leaders“. Oder wie es Shantanu Chakraborty, Senior Research Analyst von Guidehouse Insights, umschreibt: „These vendors offer comprehensive solutions that can be tailored to operate multiple hydrogen supply chains.“ Und: “Their place in the Leaders’ docket is strongly supported by an electrolyzer portfolio coupled with a robust vision for deployment.” (EINZELHEITEN KRITERIEN DER BETRACHTUNG – hier)
Derzeit handelt die Nel rund 20 % über ihren Jahrestiefstständen, die sie am 28.01.2022 mit 1,05 EUR (Frankfurt) erreichte. Und weit entfernt von den 3,25 EUR, die man am 08.02.2021 sah. Zumindest ein Kursziel von 17,00 NOK meint die amerikanische Investmentbank für erreichbar zu halten. Mit einer klaren Begründung für das BUY, denn die Nel Asa Aktie stelle die wichtigste Turnaroundstory der Wasserstoffbranche dar – „the key turnaround story in this industry“.
Neben starken Wachstumsaussichten biete Nel eine „technologische Diversifizierung“ bei einem „konservativeren Ansatz“ für Produktionserweiterungen. Damit gemeint ist, dass Nel die im November 2021 angelaufene Serienproduktion für Elektrolyseure in Heroya erstmal die Aufträge Everfuels und NIKOLA’s abarbeiten lässt. Und dann soll sukzessive „nach Auftragslage“ die Produktion hochgefahren werden. Zur Erinnerung: Die auf 500 MW Jahreskapazität ausgelegte erste Produktionslinie könnte man laut Nel’s CEO sehr zeitnah auf mehr als 2 GW erweitern. ABER erst bei entsprechender Auftragslage. Hierbei erinnert man sich gerne an Lokkes Bild vom KETCHUPEFFEKT.
Und es bleibt spannend bei den Norwegern:
Grossaufträge wären jetzt für Nel Asa die letzte Bestätigung, dass die Norweger viel mehr als nur ein Hoffnungsträger sind, sondern Gestalter in der Wasserstoffzukunft.
Auf jeden Fall ist das Thema Wasserstoff immer noch aktuell, auch wenn die „Wasserstoffs“ in der derzeitigen Marktschwäche abgetaucht sind. Und passend dazu war die Einschätzung des Analysten von JPMorgan, der zwar dem Wasserstoffsektor aktuelle eine grosse Zukunft zubilligt. Aber diese eher bei den Brennstoffzellenproduzenten wie Bloom Energy oder Plug Power verortet, als bei einer Nel oder anderen Elektrolyseur-Produzenten. Während der JP Morgan Analyst den von vielen Marktbeobachtern erwarteten Run auf Elektrolyseur-Kapazitäten kritisch sieht, ist Goldman wesentlich optimistischer gestimmt. Und wer hat am Ende recht? Die Kurse werden auf Dauer die einzig wahre Antwort liefern.