Nel Asa Aktie hat sich nach den Quartalszahlen, die grösstenteils die Erwartungen an die Nel Asa (ISIN: NO0010081235) trafen, unter dem Strich kaum bewegt. Hoher Auftragsbestand, verdoppelte Auftragspipeline innerhalb von 3 Monaten wirkten bestimmt positiv.
Aber auch wenn Andre Lokke in seiner Präsentation nicht nur von der konkreten Suche nach einem Standort für eine zweite Gigafactory in den USA sprach, sogar von der Erwartung „demnächst“ einen dritten Standort für die Elektrolyseur-Produktion im GW-Masstab in Asien oder im Mittleren Osten zu benötigen, fehlten wieder oder noch immer die konkreten „grossen Orders“. Also viel Perspektive, gestützt dirch konkrete Projekt-, Kapazitäts- und Planungsbeschreibungen, aber aktuell halt „nur“ einen Umsatz 248,1 Mio NOK im Q4, was eine Steigerung im oberen, einstelligen Prozentbereich bedeutet. Wenig für eine „Wachstumsstory. Zu wenig? Laut Lokke nicht. Bevor die Auftragspipeline, die geplanten Schritte von Heroya über die USA eine dritte Produktionsanlagen im GW-Bereich zu errichten, Thema sind, geht es um die Reaktionen auf die Quartalszahlen und die dabei kommunizierte „Kurz-vor-dem-Durchbruch-Stimmung“:
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Nel Asa Aktie – Veränderung Shortquoten, Insidertrades, Analystenkommentare nach den Quartalszahlen
Wenn ein Unternehmen bei (vorläufig) 798 Mio NOK (rund 80 Mio EUR) Umsatz mit knapp 1,9 Mrd EUR bewertet wird, dann geht es um Zukunft. Um Erwartungen, die leicht enttäuscht werden können. Bei Nel ist es zumindest gelungen bei wichtigen „Playern“ zu punkten. Den Anfang machen die Hedgefonds, die in der Vergangenheit auf einen weiteren Kursverfall der Nel Asa Aktie gesetzt hatten, sogar in grösserem Umfang, rekordmässig für eine norwegische Aktie:
Shortseller -deutliche Reduktion
Hier spricht die Reaktion FÜR NEL: Am 31.01.2022 gab es noch eine Quote meldepflichtiger Shortpositionen (meldepflichtig bei mindestens 0,50 %bei einem Short) von 8,01 % bis Mittwoch, vor den Quartalszahlen, gab es bereits einen gewissen Rückgang auf 7,12 %. UND NACH DEN ZAHLEN SANKEN DIE MELDEPFLICHITGEN POSITIONEN weiter auf „nur“ noch 6,09 %. Ein deutlicher Rückgang, gekennzeichnet vom Ausscheiden direkt zweier Hedgefonds aus der Riege der meldepflichtigen Shorts nach den Zahlen (Stand 17.02.2022, Meldestatus vom Freitag, 18.02.2022).
Analysten – mehrheitlich positiv nach den Zahlen
Barclays bestätigte nach den Zahlen sein „Overweight“ mit einem Kursziel von 25 NOK. Beeindruckt hatte die „boomende“ Pipeline und deren „Abarbeitung“ (hierzu später mehr). Aber auch Analyst James Hosie sieht zwar Chancen für Aufträge im GW-Bereich, aber verweist auf den Status Quo, in dem bereits 20 MW-Aufträge einen rekord markieren.
Die kanadische RBC hat ihr Kursziel für Nel Asa von 22 auf 21 NOK gesenkt, aber die Einstufung auf „Outperform“ belassen. Analyst Erwan Kerouredan sah seine Wachstumserwartungen bestätigt, aber zog die gestiegenen Kosten auf der Beschaffungsseite ins Kalkül. Bei Goldman Sachs blieb man ebenfalls bei einem „Buy“ mit einem Kursziel von 17 NOK. Steigender Auftragsbestand, kurz- und langfristige Wachstumschancen insbesondere durch die geplanten weiteren Porduktionsstandorte sowohl für alkalische und PEM-Elektrolyseure – konkret in den USA und zukünftig auch in Asien oder der MENA-Region. Kritischer ist JP Morgan, nach den Zahlen bleibt man bei „Underweight“ mit einem Kursziel von 10 NOK. Man sah im Quartalsbericht Licht und schatten und offensichtlich mehr Schatten.
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Insidertrade – Lokke macht Kasse
Weniger ins positive Gesamtbild passt der Insodertrade vom Freitag: „Jon André Løkke, CEO of Nel ASA (“Nel”) has today sold 1,000,000 shares in Nel at an average price of NOK 12.8643 per share. After the transaction, Mr. Løkke holds 1,000,000 shares in Nel.“ Schade, andere insider kaufen bei „anegschlagenen Kursen“ zu, zumidnest verkaufen sie nicht. Aber vielelicht gibt es einfahc ganz profane Gründe für den Verkauf, der für den CEO vor den Zahlen rechtlich nicht möglcih egwesen wäre. Das Zeifenster für Transaktionen „in eigenen Aktien“ ist für Insider stark beschränkt, so dass man dieser Transaktion nicht zuviel Bedeutung beimessen sollte. Bleibt ein leicht negativer Beigeschmack.
Was wichtig war für die zukünftige Entwicklung der Nel Asa Aktie am Mittwoch
Schenll abgehandelt die Quartalszahlen: Verlust höher als der Umsatz im Q4 und auch über dne Erwartungen: Der Analystenkonsens ging von einem Quartals-Verlust in Höhe von 0,166 NOK je Aktie aus. Und geliefert hat Nel: Verluste von 0,180 NOK je Aktie. Ein EBITDA von Minus –167 Mio NOK, Operative Verluste erreichten -196.7 Mio NOK (Q4 2020: -139.3) und der Vorsteuerverlust stieg auf 280.9 Mio NOK ((Q4 2020: 1 285.1), zu den operativen Verlusten kommen „Wertberichtigungen“ für die NIKOLA und Everfuel Beteiligungen von Minus 89.1 NOK. .
Neben dem Umsatz, bereits diskutiert, ist eine weitere wichtige Massgrösse der Auftragsbestand, der Ende des Q3/21 eine Grössenordnung von 1,01 Mrd NOK erreichte, konnte um rund 25 % auf beeindruckende 1,23 Mrd NOK gesteigert werden – Auftragseingänge im Quartal erreichten 418.1 Mio NOK (Vorjahr 292 Mio NOK).
Status Heroya, Auslastungsgrad
Seit Anfang 2022 arbeitet Heroya im Dreischichtbetrieb und stellt wöchentlich neue Produktionsrekorde auf. Q4 sei geprägt gewesen von Testläufen, Ablaufoptimierung, Einarbeitung der neuen Mitarbeiter – weniger von grossen Produktionsmengen. Solange wie möglich will man Erfahrungen mit der ersten 500 MW Produktionslinie sammeln, bis man den Aufbau der zweiten 500 MW Produktionslinie startet. Heisst aber auch: Bisher reicht die erste Produktionslinie. Vorerst. Ziel bleibt ein – kurzfristig möglicher Ausbau – auf über 2 GW Produktionskapazität. Viele der 114 neuen Mitarbeiter werden in Heroyaeingesetzt, um den höchsten Auftragsbestand in der Firmengeschichte abzuarbeiten. Mit ihren Elektrolyseuren konnte Nel eine Umsatzsteigerung von 41.4% im Q4 erreichen, während im Bereich Tankstellentechnik ein Rückgang um 31.8% festgestellt werden musste.
Auftragspipeline VERDOPPELT im Q4 – in nur 3 Monaten!
Ein weiteres wichtiges Augenmerk sollte man auf die Auftragspipeline richten: Zuletzt sprach Lokke Mitte Oktober von über 6 Mrd USD potenziellen Aufträgen für Tankanlagen und Eelktrolyseure, bei denen Nel „im Gespräch sei“ mit den Auftraggebern. Insgesamt 800 Einzelprojekte mit insgesamt mehr als 11 GW Elektrolyseurkapazität und der grösste Einzelposten betrage rund 1,6 GW. HIER SPRICHT MAN AKTUELL VON: 12 Mrd USD potenziellem Aufträgen für Elektrolyseure und Tankanlagen, insgesamt über 1.000 Einzelprojekte über mehr als 22 GW Kapazität und mit dem potentiell grössten Einzelprojekt von nehr als 2 GW. HIER ÜBERRASCHTE NEL WIEDERUM MIT KRÄFTIG GESTIEGENEN ERWARTUNGEN – wichtig wird jetzt sein welchen Orderintake man in den nächsten Monaten erreichen kann.
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Nel’s Ambitionen die Pipeline zu kommerzialisieren! – Lokke kam zum Wesentlichen
Systematischer Ansatz: 90 Mitarbeiter Nel’s konzentrieren sich allein auf diese potentielle Pipeline, zusätzlich arbeiten rund 50 Mitarbeiter von Beratergeselkschaften wie Aibeloder Wood an dieser Pipeline. Während die potentiellen Auftraggeber die Finanzierungsseite klären, erstellt Nel mit seinen Partnern konkrete, belastbare Angebote/Konzepte/Planungen für die Ausschreibungen. So will man von den 20 MW Aufträgen in die grösserskaligen Auftragsvolumen „kommen“. Aktuell arbeiten die Ingenieure an einer Studie für eine beliebig skalierbare (in 200 MW Schritten) Anlage mit 800 MW Elektrolyseurleistung. Für einen Kunden wurde hierfür ein konkreter Plan entwickelt für eine 800 MW-Anlage. Dieses flexible Konzept soll „atmen“ und für andere Ausschreibungen in der Grösse – in 200 MW Blöcken – angepasst werden können.
Nel sieht sich sowohl bei alkalischen als auch bei PEM Eelektrolyseuren in einer komfortablen Situation, die Bedürfmisse der Grossprojekte zu treffen.
Nel Asa Aktie will liefern. Heroya soll nicht allein bleiben…
Für vile überraschend, dass man bereits vor dem Vollausbau von Heroya bereits einen neuen Standort für eine weitere Gigafactory sucht. Man hat wohl erkannt, das viele der Ausschreibungen nur durch staatlich eUnterstützung möglich sind und deshalb „lokale Produktion“ oder Wertschöpfung über Erfolg oder Misserfolg entscheiden kann.So musste man bei Nel schmerzhaft in Spanien lernen, als Cummins mit einer lokalen Produktionsstätte den spanischen Versorger Iberdrola trotz Vorverträgen als Kunden „wegschnappte“.
In den USA sichtet Nel bereits potentielle Standorte zum Bau eienr grossvolumigen Produktionsstätte für PEM und Alkali-Elektrolyserue. Man adressiert die Grossprojekte weltweit. Und fühlt sich aufgrund seiner Erfahrung und Partner, wie Wood, Aibel gut aufgestellt. Für 2022 kündigt man selbstbewust neue Auftragsrekordstände an – bei der angekündigten Pipeline wäre alles andere auch eine Enttäuschung.
Wochenrückblick. Im Ukraineschatten News von Steinhoff. Deutsche Konsum REIT. Verbio. Nel. Plug Power. Aurelius. BayWa. PNE,…
Eine weitere Produktionsstätte in Asien oder dem mittleren Osten/ mENA-Region sah Lokke als zukünftig notwendig. Zumindest er scheint sehr selbstbewust, davon überzeugt, einen grösseren Teil der Pipeline auch in Aufträge umzusetzen. Bekräftigt wurde u.a. die Ankündigung ab 2025 Wasserstoff zu Preisen unter 1,50 USD/KG produzieren zu können. Die Präsentation endete nach einem positiven Ausblick um 08:37 Uhr. Dann begann die „Fragestunde“ mit Lokke, „Orders will come“ – Momentum spräche für Nel und auch wenn man keine Guidance für 2022 gebe, so erwarte man einen kräftigen Ordereingang in 2022. Starke Zunahme von Orders für Kleinanlagen zeige das breite Interesse der industriellen Kunden, die Technologie kennenzulernen und für grössere Aufträge zu „testen“.
INSGESAMT HAT SICH DER SCHEIDENDE CEO GUT GESCHLAGEN, er erklärte wie man Grossaufträge gewinnen will. Machte die Dimensionen der potentiellen Aufträge deutlich und zeigte sich lernfähig für die Bedürfnisse der staatlichen Wasserstoffförderer nach lokaler Wertschöpfung, was möglciherweise der Gamechanger für Nel werden könnte. Bleibt abe rdabie: Warten auf Lokkes Bild vom KETCHUPEFFEKT.
Technologisch scheint Nel Top – zumindest laut aktuellem Report
Im aktuellen Report von Guidehouse Insights, Analyse-/Beratungsgesellschaft für weltweite Energie Transformation, wird neben ITM Power, Plug Power und John Cockerill die Nel Asa als eine der “ the leading electrolyzer vendors“ eingestuft. Die Norweger werden in der Studie die 16 Eelktrolyseurhersteller, u.a. ThyssenKrupp, Siemens Energy oder Enapter, als Teil der „Marktführer“ eingestuft: „xamines the strategy and execution of 16 leading electrolyzer vendors, with Plug Power, ITM Power, Nel Hydrogen, and John Cockerill ranked as the market leaders“. Oder wie es Shantanu Chakraborty, Senior Research Analyst von Guidehouse Insights, umschreibt: „These vendors offer comprehensive solutions that can be tailored to operate multiple hydrogen supply chains.“ Und: “Their place in the Leaders’ docket is strongly supported by an electrolyzer portfolio coupled with a robust vision for deployment.” (EINZELHEITEN KRITERIEN DER BETRACHTUNG – hier)
Wochenrückblick. Im Ukraineschatten News von Steinhoff. Deutsche Konsum REIT. Verbio. Nel. Plug Power. Aurelius. BayWa. PNE,…
Und es bleibt spannend bei den Norwegern:
Grossaufträge wären jetzt für Nel Asa die letzte Bestätigung, dass die Norweger viel mehr als nur ein Hoffnungsträger sind, sondern Gestalter in der Wasserstoffzukunft.
Auf jeden Fall ist das Thema Wasserstoff immer noch aktuell. Auch wenn die „Wasserstoffs“ in der derzeitigen Marktschwäche abgetaucht sind. Und passend dazu war die Einschätzung des Analysten von JPMorgan, der zwar dem Wasserstoffsektor aktuelle eine grosse Zukunft zubilligt. Aber diese eher bei den Brennstoffzellenproduzenten wie Bloom Energy oder Plug Power verortet. Und weniger bei einer Nel oder anderen Elektrolyseur-Produzenten. Während der JP Morgan Analyst den von vielen Marktbeobachtern erwarteten Run auf Elektrolyseur-Kapazitäten kritisch sieht, ist Goldman wesentlich optimistischer gestimmt. Und wer hat am Ende recht? Die Kurse werden auf Dauer die einzig wahre Antwort liefern.