Nel Aktie – um die 1,00 EUR auf Dauer? Ovako – kommt da noch mehr? Am 5. September? Nel braucht Aufträge.

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Nel hatte in der Vergangenheit öfters mit den Quartalszahlen die Erwartungen der Analysten verfehlt, aber bei Vorlage der letzten Ergebnisse – Q2 – Mitte Juli gab es aus Norwegen positive Überraschungen. Auf der ganzen Linie. Danach aber wieder einmal Nachrichtenflaute – Versprochenes wurde nicht geliefert.

Leider konnten die Norweger diese positive Grundstimmung nicht mit Leben füllen. Seit Veröffentlichung der – zugegebenermassen – guten Quartalszahlen gab es nichts mehr von den Norwegern. Die Liste der Presseerklärungen seit dem 18.07.2023 ist LEER. Und auch sonst scheint man nicht viel zu sagen zu haben. Auf Twitter, neustens X, datiert der letzte Post auf dem offiziellen Nel-Account auf den 23. August, davor gab es seit dem 18.07. nur noch einen weiteren Post übe rdie Teilnahme an einer Konferenz durch Nel Verantwortliche. Und am 23. August feierte Nel – wenn’s denn nichts anderes gibt – eine Lizenzierung ihrer H2-Tankstellenanlagen mit grossem Auftritt:

Exciting news! Proud to be leading the industry by being 1st to obtain Underwriters Laboratories Canada (ULC) certification for a h2 refuelling station ULC sets rigorous benchmarks, ensuring products meet top-tier safety & quality standards.(Nel Hydrogen, Post on X, 23.08.2023)

Wenig für ein Unternehmen. dass aktuell immer noch mit rund 1,7 Mrd EUR bewertet wird – bei einem aktuellen Jahresumsatz von geschätzt ca. 180 Mio EUR in diesem Jahr mit einem geschätzten Verlust von rund 86 Mio EUR. Dabei gäbe es durchaus etwas, was für die Anleger interessant sein könnte. Die indirekte NIPPON STEEL Beteiligung Ovako AB, einer der grössten Stahl-Recycler Skandinaviens, wird am 5. September eine 20MW Elektrolyseuranlage von Nel einweihen.

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Grosser Bahnhof für „die grösste Anlage“ Europas, derzeit – CO2-Reduktion bei der Stahlschmelze durch Wasserstoff. Von Nel gebaut.

Am 5. September wird es spannend. Ovako weiht die Wasserstoffanlage in seinem Werk Hofors ein. Die Einweihung markiere einen wichtigen Meilenstein in den Bemühungen um eine nachhaltigere Stahlindustrie mit dem Potenzial für erhebliche Reduzierungen der globalen Emissionen, auch in anderen Schwerindustrien. Der schwedische Ministerpräsident Ulf Kristersson wird die Anlage am 5. September 2023 vor Ort einweihen. Und möglicherweise wird es bei den „Sonntagsreden“ um die nächsten Schritte gehen – Ovako hat insgesamt 9 Standorte – europaweit. Jetzt wird an einem Standort mit der CO2-Reduktion gestartet. Sollte nicht überraschen, wenn man den eingeschlagenen Weg an den anderen Standorten fortsetzen will. Und wer wäre der „natürliche“ Elektrolyseurlieferant?

Erster Standort, wann geht es weiter? Nel würden weitere Projekte gut tun…

Unser Stahlwerk in Hofors wurde bereits im 16. Jahrhundert gegründet und mit der neuen Wasserstoffanlage beginnen wir ein neues Kapitel in der schwedischen Stahlgeschichte. Das Erhitzen von Stahlprodukten erforderte bisher große Mengen fossiler Brennstoffe. Wir sind jetzt die ersten weltweit, die Stahl vor dem Walzen mit fossilfreiem Wasserstoff erhitzen und so die Emissionen in diesem Produktionsschritt auf nahezu Null reduzieren“, sagt Marcus Hedblom, Präsident und CEO der Ovako Group.

Der in der neuen Anlage von Ovako erzeugte, fossilfreie Wasserstoff wird zum Erhitzen von Stahl in benachbarten Walzwerken verwendet und so die Kohlendioxidemissionen deutlich auf nahezu Null reduziert. Zusätzlich zur Stahlheizung wird der Wasserstoff zum Betanken von Lkw mit Brennstoffzellenantrieb verwendet, und die überschüssige Wärme der Anlage wird für die Fernwärme genutzt. Die fossilfreie Wasserstoffanlage in Hofors soll aktuell die größte in Betrieb befindliche in Europa sein.

Klare Worte – ein Startpunkt.

„Die Wasserstoffanlage stärkt Schwedens Position bei nachhaltigen Innovationen. Die Nachfrage nach klimaneutralem Stahl, in dem wir bereits eine führende Position einnehmen, steigt und das Interesse der Industrie an solchen neuen Lösungen ist groß. Jetzt zeigen wir den Weg auf, um hochwertige Industriewärme nicht nur für Stahl völlig ohne fossile Brennstoffe zu erzeugen“, sagt Marcus Hedblom.

Durch die Zusammenarbeit mit Partnern wie der Volvo Group, Hitachi Energy, H2 Green Steel und Nel Hydrogen stelle Ovako sicher, dass das Werk in Hofors vom ersten Tag an einen Unterschied machen wird. Und natürlich ging es nur mit Subventionen: Die Entwicklung der Wasserstoffanlage wurde von der schwedischen Energieagentur und der Europäischen Union unterstützt. Und die Kassen sind in Zeiten von REPowerEU und den ersten Versteigerungen der Europäischen Wasserstoffbank für H2-Produktion in Europa voll.

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EU legt Bedingungen der ersten H2-Versteigerung fest – gerüchteweise ca. 4,50 EUR je KG grünen Wasserstoffs für 10 Jahre denkbar. Auch Nel’s Gesprächspartner sollten mitbieten.

Allein die von Marktteilnehmern für möglich gehaltenen 4,50 EUR je KG grünem Wasserstoff, die 10 Jahre ab Produktionsbeginn gezahlt werden sollen, sollten das Interesse an der anstehenden Versteigerung wecken. Und danach gäbe es wieder Projekte, die finanziert wären inclusive Auftragsvergabe an entsprechende Elektrolyseurproduzenten. Und bei der Auktion über die erste Tranche – 800 Mio EUR – im November werden mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit auch Unternehmen zum Zuge kommen, die mit Nel im Gespräch sind. Unternehmen, die erst dann ihr eInvestitionsentscheidung treffen, wenn die Subventionen gesichert sind.

Nel muss Geduld beweisen – und auch die Aktionäre. Nur der Kapitalmarkt ist ungeduldig.

Am Mittwoch gab es die genauen Regelwerke – „Innovation Fund Auction – Terms and conditions“. Die Auktion, die aus dem Innovationsfonds unter dem Dach der EU-Wasserstoffbank finanziert wird, soll am 23. November 2023 eröffnet werden. Nach Konsultationen der Interessenträger, die seit März 2023 laufen, gibt die Veröffentlichung von Mittwoch potenziellen Bietern Vorabinformationen über die endgültige wirtschaftliche Gestaltung der Auktion und hilft ihnen, mit der Erstellung ihrer Angebote zu beginnen.

Mit der Auktion werden bis zu 800 Mio EUR an Produzenten erneuerbarer Wasserstoff im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) vergeben. Die Förderung erfolgt in Form einer festen Prämie in Höhe von EUR/kg erneuerbarem Wasserstoff, der über zehn Betriebsjahre erzeugt wird, und zielt daher auf die Kluft zwischen den Produktionskosten und der Zahlungsbereitschaft der Nachfrage ab. Laut aktuellen

Starkes Q2 ist auf Dauer zu wenig für die Anleger – wo bleiben die Grossaufträge für Nel, die „so kurz vor der Entscheidung“ stehen sollen?

Wenn man sich den Chart der Nel Aktie fällt auf: Seit den guten Quartalszahlen ging es beinahe kontinuierlich bergab – auf dem Weg zum Pennystock. Vorgezeichnet? Oder sollte man jetzt darüber nachdenken, einzusteigen? Antworten auf diese Frage gibt es viele. Widersprüchliche. Den Anfang machen die Analysten, denen man ja eigentlich einen Erfahrungsvorsprung unterstellt. Und es war auch ein Analyst, der in den letzten Tagen der Nel Aktie einen weiteren Schlag versetzte.

Nel Plug Power ITM Power Elringklinger PNE - Chartbild Nel.
Chart: NEL Aktie | Powered by GOYAX.de

Analysten bleiben mehrheitlich positiv für Nel. Aber war schon mal positiver…

Von 22 covernden Analysten sagen 6 KAUFEN, 5 kommen zu AUFSTOCKEN, 7 meinen HALTEN, einer spricht von REDUZIEREN und 4 VERKAUFEN. Auch wenn das Bild schlechter aussieht als aktuell bei dem anderen populären Wasserstoffplayer – Plug Power – ist ein mittleres Kursziel von 15,45 NOK immerhin noch rund 20% über dem aktuellen Kursniveau. War schon mal wesentlich mehr „Potential“ zwischen Nel-Kurs und Analysten-Erwartungen, aber immerhin.

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Und Shortseller? Bewegungen?

Auch wenn die Zahl der meldepflichtig (mindestens 0,5% je Position) gehaltenen Shortpositionen sich seit den Tiefstständen von für Nel sehr niedrigen 3,41% bis zum 22.06. (bei einem Kurs von 12,90 NOK) auf aktuell 4,95% bei einem Kurs von 11,51 NOK erhöht hat, ist das Niveau der Shortpositionen kein sonderlich klarer Ausdruck für die Erwartung weiter fallender Kurse. Insgesamt eher neutral zu sehen mit Tendenz zu negativen Aussichten. Und operativ?

Ordereingang im Q2 –und das  ohne Grossaufträge ausser in der Fueling-Sparte – „nicht übel“

Denn der Ordereingang im Q2/23 erreichte 428 Mio NOK (54% Anteil Elektrolyseuranteil), ein Plus von 81 % gegenüber dem Vorjahresquartal. Und das Orderbacklog erreichte zum 30.06.2023 rekordmässige 2.964 Mio NOK (83% Elektrolyseuranteil), ein Plus von 106% gegenüber dem Vorjahresquartal. Der „Aufholer“ durch den Grossauftrag aus Amerika bringt die Fueling-Sparte voran. Insgesamt: Wieder gelungen das Orderbacklog gegenüber Vorquartal zu steigern, Dynamik liess nach. Wobei die beiden zuletzt – nach Quartalsende – gemeldeten Orders über 20 bzw, 40 MW hier wieder Schub bringen sollten.

Passt in eine positive Entwicklung, die bereits im Vorquartal startete: Ordereingang im Q1/23 erreichte 580 Mio NOK (96% Anteil Elektrolyseuranteil), ein Plus von 105 % gegenüber dem Vorjahresquartal. Und das Orderbacklog erreichte zum 31.03.2023 rekordmässige 2.913 Mio NOK (88% Elektrolyseuranteil), ein Plus von 126% gegenüber dem Vorjahresquartal, plus 12% gegenüber dem Q4/22. Spannend ist die Entwicklung. Insbesondere ob durch viele kleine nicht gemeldete Elektrolyseur-Aufträge das Orderbuch weiter gestärkt werden konnte.

Geld müsste reichen – oder hat der CS Analyst recht?

Mit einer Cashbalance von 4.122 Mio NOK zum 30.06.2023 sollten die Norweger ein gesundes Niveau erreichen, das erstmal keine weiteren Kapitalmassnahmen erforderlich machen sollte. Gegenüber dem Vorquartal „verbrannten“ die Norweger knapp 500 Mio NOK.

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Salzgitter. ElringKlinger. Beide setzen auf Wasserstoff bei Transformation ihrer Branchen. Heute zwei Fortschritte: Milliardenkredit, Volkswagen-Deal.
Aurelius Aktie meiden. Auch der Platow Brief senkt den Daumen.Denn Intransparenz. Aktionärsfeindlichkeit. Und irritierende Rückkaufprogramme gefallen nicht.
FAZIT: Kommen die angekündigten Grossaufträge für die Nel nach eigenen Worten hohe Investitionen in die Angebotserstellung (FEED-Studien) fliessen lassen  muss. Und wenn diese dann wirklich die wesentlich höheren Margen erzielen, als die alten Aufträge, deren Abarbeiten die hohen laufenden Verluste erklären soll, dann könnte noch was aus der Nel Aktie werden – spannend. Kaufkurse? Charttechniker würden sagen: Finger weg. Mutige: So günstig wird’s nicht wieder. Vorsichtige: Wird auch noch billiger…

 

 

 

 

Aurubis Betrugsopfer? Schaden im dreistelligen Mio EUR Bereich?
Mutares schafft’s auf Conviction List. „Money making idea“? Gründe?

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