TecDAX | Evotec Aktie: Was stimmt da nicht? Treffer (60 Mrd. EUR Markt) und trotzdem sind 28,00 und 30,00 EUR Kurs meilenweit weg…

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Evotec SE (ISIN: DE0005664809) liefert eigentlich Schlag auf Schlag: Heute wurde eine Milestonezahlung in Höhe von 6 Mio. USD gemeldet – und die Aktie bewegt sich kaum. Geschweige denn, dass sie mal in Richtung der aktuellen Kursziele von 30,00 EUR (RBC) oder 28,00 EUR (Baader) läuft. Der ehemalige Liebling der Anleger mit sehr aktiven Shorts auf der anderen Seite, scheint Aufmerksamkeit verloren zu haben. Wieso?

6 Mio. USD gibts von Brsitol Meyers Squibb (ursprünglich 2016 geschlossene Allianz mit „Celgene“): Grund Portfolioerweiterung um ein weiteres Wirkstoffforschungsprojekt mit Alzheimerrelevanz. Aktuell zugelassene Medikamente lindern die Symptome nur kurzfristig und es gibt einen hohen ungedeckten medizinischen Bedarf an Therapieoptionen, die den Fortschritt neurodegenerativer Erkrankungen verlangsamen oder umkehren.

Die Allianz von Evotec und Bristol Myers Squibb hat bereits verschiedene Zugänge zu neurodegenerativen Erkrankungen gefunden. Durch die Aufnahme eines weiteren Ansatzes mit direkter Relevanz für Alzheimer wird das Portfolio, das momentan eine Reihe unheilbarer neurogenerativer Erkrankungen umfasst, weiter ergänzt.

Wieder eines der Zukunftsprojekte von denen Evotec in den letzten Wochen so viele bieten konnte:Zuerst im letzten Monat die Kooperation mit Quantro – ein Zukunftsprojekt – am 05.08. die neue Kooperation mit Secama mit viel Zukunftsmusik , 11.08.2020 die Einlizenzierung eines neuartigen Breitbandantibiotikums, am Dienstag (18.08.2020) eine Kooperation mit Novo Nordisk die X-mal jeweils 150 Mio. EUR Milestonezahlungen bringen könnte., am 20.08.2020 eine Erweiterung der Kooperation mit Centogene.Am 02.09.2020 gab es eine Kooperation mit der Universität Oxford im Bereich Patientendaten zur Ergänzung der Evotec-Datenbestände um die Erkenntnissse über Zusammenhänge, Wirkstoffwirkungsmechanismen zu steigern. Am 14.09.2020 eine neue Forschungspartnerschaft in Frankreich..  

Dr. Cord Dohrmann, Chief Scientific Officer von Evotec, kommentierte: „Wir freuen uns sehr, unsere strategische neurowissenschaftliche Partnerschaft mit Bristol Myers Squibb erneut auszuweiten. Unser gemeinsames Portfolio wächst in der Breite aber – was noch wichtiger ist – auch in der Tiefe, da in den meisten Projekten bedeutende Fortschritte erzielt werden. Während die targetbasierten Ansätze in der klinischen Entwicklung immer wieder fehlschlagen glauben wir, dass die iPSC-basierten Ansätze hinsichtlich ihres Potenzials, eine neue Generation krankheitsrelevanter Wirkstoffkandidaten für besser definierte Patientengruppen zu liefern, zunehmend an Akzeptanz gewinnen werden.“

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Neuartiger Ansatz mit viel Potential

Induzierte pluripotente Stammzellen (iPS-Zellen oder auch iPSC) sind pluripotente Stammzellen, die direkt aus adulten Zellen generiert werden können. Die iPSC-Technologie wurde im Labor von Shinya Yamanaka in Kyoto, Japan, entdeckt, dem es im Jahr 2006 gelang, mit einer Kombination aus vier spezifischen Genen kodiert mit Transkriptionsfaktoren adulte Zellen in pluripotente Stammzellen umzuwandeln. Im Jahr 2012 erhielt er zusammen mit Sir John Gurdon den Nobelpreis für die Entdeckung, dass erwachsene Zellen in pluripotente Zellen umprogrammiert werden können. Der Einsatz von pluripotenten Stammzellen ist sehr vielversprechend im Bereich regenerative Medizin. Da sie sich unendlich vermehren lassen und in jegliche anderen Zelltypen des Körpers umgewandelt werden können (z. B. Neuronen, Herz-, Pankreas-, und Leberzellen) stellen sie eine Ressource als Ersatz für durch Krankheit beschädigte Zellen dar.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Produkt)}

Evotec hat eine industrialisierte iPS-Zellen-Infrastruktur aufgebaut, die eine der größten und komplexesten iPS-Zellplattformen der Branche darstellt. Evotec hat ihre iPSC-Plattform in den vergangenen Jahren mit der Zielsetzung entwickelt, iPSC-basiertes Wirkstoffscreening so in den industriellen Maßstab zu übertragen, dass es den höchsten industriellen Standards an Durchsatz, Reproduzierbarkeit und Robustheit entspricht, und iPSC-basierte Zellen über Evotecs proprietäre EVOcells-Plattform auch für Zelltherapie-Ansätze nutzbar zu machen.

Letzte Analystenstimmen waren positiv

Heute meldet sich Baader zu Wort – Reaktion auf die heutige Meldung inclusive: „ADD“ – Kursziel 28,00 EUR. Der IPSC-Ansatz adressiere einen potentiellen 60 Mrd. EUR Markt und der Evotec Ansatz biete eine „ansprechende Alternative“ zum klassischen Ansatz.

Davor hatte am 08.09.2020 sich RBC Capitals mit einem „OUTPERFORM“ und einem Kursziel von 30,00 EUR zu Wort gemeldet – Evotec sei eines von drei führenden Unternehmen für die „Entdeckung von Wirkstoffen und Dienstleistungen für deren Forschung und Entwicklung“ Der Trend zur Auslagerung bei den Big Pharma käme so Evotec entgegen.

Unsere Reihe über Wasserstoffaktien:

H2TEIL1: Ballard Power Systems Inc – Kursrakete steigt weiter oder…

H2TEIL2: Plug Power Inc. – Kursdelle+Kaufkurse oder geht es weiter runter?

H2TEIL3: Nel Asa – Elektrolyse, Tankstellen und mehr, Milliardenmarkt. Für Nel?

H2TEIL4:NIKOLA Corp. – TESLA Nachfolger auf dem Weg?

H2TEIL5:SFC Energy AG. – Deutschlands Ballard Power?

H2TEIL6: Linde und Air Liquide – zwei Großkonzerne, die Wasserstoff in der DNA haben oder eben zukaufen können 

H2TEIL7: Bloom Energy Corp. die bessere Plug Power? Knapp 1 Mrd. USD Umsatz mit Brennstoffzellen und jetzt „green“ mit Elektrolystechnik zusätzlich

Wasserstoffaktien-Update KW40:NEL scheitert, NIKOLA wehrt sich, Bloom verkraftet Paketabgabe, Ballard mit Mahle und versechsfacht Produktion, SFC in NL

Und die Aktie? Woran liegt’s, könnte man sich fragen,

das die Evotec Aktie in den letzten Wochen eher gen Süden tendiert oder auf der Stelle tritt. Während andere Biotechnologie-Unternehmen immer neuen Höchststände antesten, CureVac einen fulminanten Börsengang hinlegte, BioNTech ein Multimilliardenunternehmen geworden ist, ist die bereits jetzt profitable, viel breiter aufgestellte Evotec relativ gesehen kräftig zurückgeblieben. Wieso? Vielleicht weil man nicht am Corona-Hype teilnimmt? Vielleicht weil steigende Shortpositionen dafür einen Grund liefern könnten? Die insgesamt relativ hohen Shortpositionen wurden letztens wieder einmal  (23.09.2020) vom Hedgefonds AQR Capital auf 1,40 % erhöht. AQR trat meldepflichtig erstmals mit 0,50% am 10.07.2020 in Erscheinung und erhöhte seitdem sukzessive seine Position. Un dein anderer alter Bekannter – bereits vorher sehr (negativ) engagiert in Evotec greift wieder an: Melvin Capital Management erhöhte am 23.09.2020 seine sowieso schon ungewöhnlich hohe Einzelposition weiter: von 5,83 % auf 6,19 % – sehr viel, sehr konzentriert – und jede Aktivität hat auch einen Hintergrund, fragt sich nur welchemn in diesem Fall. Weiterhin halten weitere 6  Hedgefonds insgesamt 4,21 % der Evotec Aktien short.

Insgesamt allein 11,8 % SHORT an meldepflichtigen Positionen!

Weshalb soviele? Und bei den meldepflichtigen Positionen – mindestens 0,50% des Aktienkapitals – handelt es sich in der Regel „um die Spitze eines Eisberges“. Man kann also insgesamt von wesentlcih höheren Shortpositionen ausgehen. Was wissen die Fonds, was nicht im Aktienkurs abgebildet wird? Kündigt sich hier unterschwellig durch die Zunahme der Positionen und dem langfristigen Beharren der bereits engagierten Fonds etwas an? Positionen zu halten ohne eine klare Strategie und Erwartungshaltung macht für rational handelnde Hedgefonds keinen Sinn, also was …

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Halbjahreszahlen waren ohne Meilensteinzahlungen unspektakulär

Die Konzernerlöse aus Verträgen mit Kunden stiegen um 12 % auf 231,0 Mio. EUR (H1 2019: 207,1 Mio. EUR) aufgrund einer positiven Entwicklung in allen Geschäftsbereichen, dem erstmaligen Beitrag von Just – Evotec Biologics (16,3 Mio. EUR) und trotz des erwarteten Auslaufens der Zahlungen von Sanofi für den Standort Toulouse ab April 2020 (7,5 Mio. EUR). Außerdem wirkten sich günstige Wechselkurseffekte mit 2,4 Mio. EUR positiv aus.

Davon entfielen 223,2 Mio. EUR auf den Basisumsatz, ein Anstieg um 19 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum (H1 2019: 188,0 Mio. EUR), während die Erlöse aus Abschlags-, Meilenstein- und Lizenzzahlungen auf 7,8 Mio. EUR zurückgingen (H1 2019: 19,1 Mio. EUR). Aufgrund der deutlich geringeren Abschlags-, Meilenstein- und Lizenzzahlungen sowie der wie erwartet ab April 2020 auslaufenden Zahlungen von Sanofi für den Standort Toulouse ging die Bruttomarge auf 23,0 % zurück (H1 2019: 30,8 %).{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Produkt)}

Neben den oben genannten „Nach-Perioden-Ereignissen“ gab es natürlich auch in der Berichtsperiode Interessantes:

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Evotec unterzeichnete in der ersten Jahreshälfte 2020 mehrere neue Wirkstoffforschungs- und -entwicklungsvereinbarungen, z. B. mit Boston Pharmaceuticals, Ildong sowie weiteren, nicht bekanntgegebenen Partnern und verlängerte oder erweiterte bestehende langfristige Vereinbarungen (z. B. mit Amgen, Takeda). Evotecs hundertprozentige US-Tochtergesellschaft Cyprotex wurde von der US-Umweltschutzbehörde (EPA) erneut als bevorzugter Servicepartner für die nächsten fünf Jahre ausgewählt. Der Vertrag hat einen Wert von bis zu 13 Mio. $.

Evotecs hundertprozentige Tochtergesellschaft Just – Evotec Biologics hatte einen erfolgreichen Start mit dem Bau der J.POD(R)-Anlage, der gut vorankommt, und der ersten J.POD(R)-Kooperation mit MSD zur Entwicklung innovativer Technologien für die Produktion von Biologika von höchster Qualität. Weitere zahlreiche neue Vereinbarungen wurden abgeschlossen (z.B. mit ABL, Ology).

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Es geht um Wachstum, Basis für zukünftige Einmalzahlungen aus Milestones und Zulassungen – finanziert durch solides Basisgeschäft!

„Im Juni 2020 erhielt Evotecs langfristiger Partner Zogenix von der FDA die Marktzulassung für das firmeneigene Medikament FINTEPLA(R) zur Behandlung von Dravet- und LGS-Syndromen und sicherte sich damit für sieben Jahre die Exklusivität für die kommerzielle Nutzung der Orphan-Drug (Medikament für seltene Krankheiten) in den USA. Evotec wird weiterhin der kommerzielle Herstellungspartner von Zogenix sein.

In ihrem zweiten Segment, EVT Innovate, war Evotec im ersten Halbjahr 2020 ebenfalls sehr erfolgreich.

Evotec baute seine führende Position im Bereich iPSC (induzierte pluripotente Stammzellen) aus. Nachdem Evotec die weltweiten Entwicklungs- und Vermarktungsrechte für das iPSC-basierte Diabetes-Zelltherapieprogramm von Sanofi zurückerhalten hat, beabsichtigt Evotec, dieses Programm im Rahmen seiner QRbeta-Initiative voranzutreiben. Mehrere weitere unverpartnerte iPSC-Initiativen zeigten im ersten Halbjahr 2020 sehr gute Fortschritte (z.B. Netzhauterkrankungen).

Evotecs langfristiger Partner, die Bayer AG, entwickelt ihren P2X3-Antagonisten BAY1817080 weiter, ein Wirkstoff, der von Evotec stammt. Die Phase-IIa-PoC-Studie zeigte ein positives Ergebnis bei Patienten mit refraktärem chronischen Husten. Die Vorbereitungen für eine Phase-IIb-Studie bei Patienten mit refraktärem chronischen Husten laufen, ebenso wie die Vorbereitungen für weitere Studien in zusätzlichen Indikationen.

Gemeinsam mit Samsara, Biocapital und KCK initiierte Evotec „Autobahn Labs“, einen neuartigen virtuellen Inkubator (BRIDGE), um einen schnelleren Weg zur Entwicklung transformativer, neuer Therapien zu entwickeln und umzusetzen. Autobahn Labs befindet sich bereits in einer ersten strategischen, in ihrer Art einzigartigen, Partnerschaft mit der UCLA Technology Development Group, um die vielversprechendsten Forschungsbereiche zu identifizieren und voranzutreiben.

In der ersten Hälfte des Jahres 2020 baute Evotec seine Strategie, durch Kapitalbeteiligungen, z.B. in leon-nanodrugs, QUANTRO Therapeutics und Exscientia, Aufwärtspotenzial zu generieren, weiter aus. Weitere Kapitalbeteiligungen erfolgten in Form von Folgeinvestitionen (z.B. Carrick) oder kleinerer Seed-Finanzierungen (z.B. Cajal Neuroscience).“

Alles mit viel Perspektive und innerhalb der Prognose, die bestätigt wird. Wobei wie bereits gesagt lassen sich Milestonezahlungen nur bedingt planen und führten in 2019 zu einem „schönen Gewinnsprung“, der so nicht eingeplant war. Ob dasselbe auch in 2020 möglich ist, können wahrscheinlich nicht einmal die Forschungsabteilungen Evotecs mit sicherheit sagen. Das ist der spannende Teil der Evotec-Story, die Auftragsforschung und die Verpartnerungsphasen bringen sichere und berechenbare Erträge und „die Sahne“ liefern Erfolge bei diesen Verpartnerungsarbeiten oder eben die Zukunftsprojekte, von denen Evotec einige in der Pipeline hat, wie der Hinweis auf eine Erhöhung der Prognose im Bereich der unverpartnerten Forschungsprojekten, die ab einem gewissen Stand verpartnert werden sollen und ab dann Erträge und Milestonezahlungen generieren können(bisher geübte Praxis zumindest) „Aufgrund vielversprechender Investitionen im Bereich EVT Innovate Anhebung der Prognose für „unverpartnerte F&E-Aufwendungen“ auf etwa 45 Mio. € (zuvor etwa 40 Mio. €)“ {loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Produkt_03)}

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Aktuell (08.10.2020 / 10:17 Uhr) notieren die Aktien der Evotec SE im Tradegate-Handel im Plus mit 0,15 EUR (0,69%) bei 22,04 EUR. Auch diese Aktie können Sie bereits ab 0,00 EUR auf Smartbroker handeln.


Chart: Evotec AG | Powered by GOYAX.de
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