mVise Aktie als „Währung“, um einem nicht notierten vom Tätigkeitsfeld passendes Unternehmen einen schnellen Börsenzugang zu schaffen. Und damit endlich gesunde Umsatzgrössenordnungen für den „mVise-Konzern“ dann zu erreichen. In Kombination spricht man von einem Umsatz „weit über 100 Mio EUR“Allein bringt mVise wahrscheinlich dieses Geschäftsjahr „nicht mal 20 Mio EUR „auf die Waage. Die Halbjahreszahlen zeigten zum 30.06.2021 einen Umsatz von 7,9 Mio EUR und ein EBITDA von 0,2 Mio EUR. Es musste was passieren, das war allen Beteiligten spätestens seit Mitte 2021 klar, als man die Pläne eines Zukaufs präzisierte.
mVISE – Scheitern mit dem Alten, jetzt „mehr als nur Hülle“ für ein „quasi“ Reverse-Takeover
Die mVISE AG ist nicht gerade eine Erfolgsgeschichte. Hochfliegende Pläne. Dann in 2019 und 2020 Risse in der Wachstumsstory. Die Übernahme eines Hoffnungsträgers – die elastic.io GmbH – brachte seit 2017 eigentlich nicht den erhofften Umsatzboost und konnte die hochgeschraubten Erwartungen nicht erfüllen. Jetzt vor einigen Wochen der Verkauf des Hoffnungsträgers an andere – die es besser machen wollen/können oder zu denen elastic.io einfach besser passt ( „Cogia: „Mit elastic.io können wir uns von allen Konkurrenten abheben“ -nwm 09.09.201). Der zugehörige Kaufpreis wird in zwei Tranchen geleistet und da er mindestens zum bilanziellen Wertansatz erfolgt sein soll, sind keine Abschreibungen nötig. Man habe sogar oberhalb desselben veräussert – zu bedenken ist das seit dem Kauf 2017 der Unternehmenswert plangemäss abgeschrieben wurde. Dass auch keine grossen Gewinne dabei angefallen sein sollten, ist selbstredend. Wie hätte sich der relativ „kleine“ Käufer sonst die Gesellschaft leisten können?
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mVise Aktie als Asset – neuer Ansatz
konkret formuliert in der zugehörigen Unternehmensmeldung: „Der Verkauf folgt strategischen Überlegungen im Rahmen der im Juni 2021 verkündeten Strategie mVISE Growth 2021/22. Die mVISE AG wird sich künftig stärker auf die Wachstumsthemen im Bereich Cloud-Computing und Künstlicher Intelligenz fokussieren. Im Rahmen dieser Strategie ist es weiterhin geplant, sich mit einer wertstiftenden Akquisition zu einem der führenden deutschen Player in diesem Markt zu entwickeln.“
Heisst? Aus eigener Kraft kann man keine kritische Grösse erreichen, also muss eine „wertstiftende Akquisition“ her
Oder wie auf der IR Veranstaltung in Potsdam im letzten Herbst erläutert, plante man eigentlich so etwas wie einen Reverse Takeover. Eigentlich wird dabei in eine leere Hülle – wie zuletzt am Kapitalmarkt durch die mic AG und Pyramid GmbH erfolgreich „vorgeführt“ – ein nicht-börsennotiertes Unternehmen eingebracht, das operativ den zukünftigen Unternehmenswert/Börsenwert repräsentieren sollte. Zumindest bei den Aktionären der mic AG, die sich von ihrem mehr oder weniger erfolglosen Gemischtwarenladen getrennt hatte und nur noch „cash“ hatte, hat sich dieser Reverse Takeover ausgezahlt.
Bei mVise gibt es ja ein – wenn auch aussagegemäss zu kleines – operatives Geschäft, dass in 2021 „wieder in die Spur“ kommen soll
und dazu verschaffte man sich am 14.06.2021 noch „Munition“ für eine Übernahme: Zu 2,10 EUR wurde eine Kapitalerhöhung mit einem Bruttoemissionserlös von rund 1,8 Mio EUR platziert. Dazu der in zwei Tranchen zu erwartende Verkaufserlös der elsatic.io GmbH, mindestens zum Bilanzansatz, der einen wohl wesentlichen Teil der in 2020 bilanzierten „Geschäfts- oder Firmenwerte „von 4,3 Mio. EUR repräsentieren sollte. Mit Geld in der Kasse sucht man nun ein passendes Unternehmen aus dem DACH-Raum, mit ca, 20-40 Mio IT-Dienstleistungsumsatz aus den Branchen Telco, Finanzdienstleister oder Medien mit Bezug zum mVise Geschäftsfeld Cloud. UND JETZT HAT MAN ETWAS GEFUNDEN, DASS OFFENSICHTLICH NOCH EIN PAAR NUMMERN GRÖSSER IST:
Objekt der Begierde gefunden. Ziel: 3 Mio EUR in Cash plus neue mVise Aktien im Verhältnis 3:1
Es gibt ein verbindliches Termsheet mit einem „Anbieter von innovativen IT- und audiovisuellen Lösungen“. Namen werden leider noch nicht genannt. Im Rahmen der Transaktion ist es beabsichtigt, sämtliche Anteile der Zielgesellschaft gegen Gewährung neuer Aktien der mVISE AG und Zahlung einer zusätzlichen Barvergütung in Höhe von bis zu 3 Mio EUR im Wege einer Sacheinlage in die mVISE AG einzubringen. Der entsprechende Einbringungsvertrag soll bis spätestens Juni 2022 abgeschlossen und bis spätestens Ende Juli 2022 von den mVISE-Aktionären auf einer ordentlichen Hauptversammlung rechtskräftig beschlossen werden. Die Parteien gehen von einem Wertverhältnis des Eigenkapitals der Zielgesellschaft zu dem Eigenkapital der mVISE nach Durchführung der Transaktion und Bar Kapitalerhöhung von 3:1 aus.
Was ist das Tätigkeitsfeld der neuen mVise?
Die Zielgesellschaft habe laut heutiger Unternehemnsmeldung der mVise in den vergangenen Jahren ein dynamisches Umsatz- und Ergebniswachstum gezeigt und sei Marktführer im deutschsprachigen Markt für innovative IT- und audiovisuelle Lösungen. Gemeinsam mit der Expertise von mVISE für Software-Entwicklung und Cloud-Infrastrukturen soll das neue gemeinsame Unternehmen neben der traditionellen IT-Beratung einen Schwerpunkt auf der Entwicklung von digitalen Produkten und Cloud-basierten Services legen.
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Beispiele für solche Anwendungen sind: Videobearbeitung. Daten-Speicherung. Analytics. Verschlüsselun. Streaming. Dazu noch KI-basiertes Monitoring und Analytics und die Monetarisierung von Video-Content, z. B. durch Indexing Services, Micro-Clip-Distribution sowie Billing und Signalkontrolle für automatisiertes Ad-Placement. Mit diesen Schwerpunkten möchte sich das Unternehmen zu einem internationalen Marktführer für Digital Service Solutions im Medien- und Telekommunikationsbereich entwickeln. Das konsolidierte Unternehmen soll einen Gesamtjahresumsatz von weit über 100 Mio EUR haben.
mVise scheint bei einem Verhältnis von 3:1 (Neue Beteiligung : Altaktionäre) günstig eine mindestens Verfünffachung des Umsatzes erreicht zu haben, sofern das Geschäft nun so zur Abwicklung kommt, wie geplant. Im Vorfeld der für Ende Juli avisierten Hauptversammlung wird mehr Klarheit herrschen über Firmierung, genaue Umsatzzahlen, Marge und Wachstumsraten des gewählten „Übernahmeziels“. Erst dann scheint eine Bewertung der Transaktion letztendlich fundiert möglich. Derzeit sieht es nach „keinem überteuerten“ Fang aus. Ohne genaue Kenntnis über Tätigkeitsfelder und Produkte der „NewCo“ ist eine fundierte Bewertung nicht möglich.
Ein Börsenlisting ohne langen Listingprozess inclusive Prospekterstellung scheint in der Zeit der SPACs durchaus „einen Wert zu haben“.
ALSO SOLLTE DIE MVISE AKTIE ZUMINDEST IN DEN NÄCHSTEN WOCHEN GENAUER BEOBACHTET WERDEN. Ganz Mutige könnten auch über eine „überschaubare Wette“ auf das Übernahmegeschick der mVISE-Macher nachdenken. Eine Überlegung wert? Ob am Ende wirklich „Small,but sexy“ mit Ausrufezeichen und nicht Fragezeichen gilt, lässt sich seriöserweise erst nach konkreter Benennung des „Übernahmeziels“ und der Konditionen/Bewertungsansätze sagen, Und hier wird und muss in den nächsten Wochen bestimmt noch einiges kommen. Gibt es demnächst eine mVise 2.0 mit neuen Perspektiven? Auf Wachstum? Und nachhaltige Profitabilität? Spannende Entwicklungen, die, wie gesagt, zumindest beobachtet werden sollten.
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