Mutares hat bisher in 2023 operativ ein beachtliches Tempo vorgelegt. Inclusive der heute berichteten Transaktionn gab es 6 Exits, 10 Übernahmen, eine „in Verhandlung“ („NANIA“), Strukturierung von zwei neuen „Konzernen“ durch Zusammenführung von 2 bzw. 3 Beteiligungen, Anleihe refinanziert und aufgestockt.Und dazu eine neue Dividendenpolitik verkündet, die zukünftig eine „Basisdividende“ von 2,00 EUR vorsieht, bisher lag man bei 1,00 EUR plus x. Jetzt soll „in sehr erfolgreichen Jahren“ eine „Bonusdividende“ hinzukommen.Seit dem Capital Markets Day der Münchener Carve-Out-Spezialisten setzte sich die Serie von Transaktionen fort – „eine Transaktion pro Monat“ in 2023 scheint eher niedrig gegriffen. Neben der heute abgeschlossenen Übernahme in Portugal, konnte Mutares Montag und Dienstag zwei weitere Erfolge sich „ans Revers“ heften:
WALOR endlich „rund“ – Dienstag endlich Volzug. Verhandlungen liefen seit Anfang Februar.
Wenn auch am Dienstag – einen Tag nach der NANIA-Veröffentlichung – in umgekehrter chronologischer Reihenfolge, nach wirtschaftlicher Bedeutung: Bereits im Februar sprach Mutares von Verhandlungen,d ie offensichtlich schwieriger und langwieriger waren, als erwartet. Gerade diese Beharren auf einmal als richtig eingestufte Entscheidungen, scheint den aktuellen Erfolg auszumachen. Und so gab es gestern den Vollzug:
Übernahme von Walor International mit 1.200 Mitarbeitern, rund 240 Mio EUR Umsatz erfolgt.
Von den Gesellschaftern Lorinvest, BNP Paribas Développement und Sodero Gestion erworben, soll das Unternehmen die Präsenz des Mutares-Konzerns in der Produktion von Metallteilen für Automobilhersteller und Tier-1-Zulieferer stärken. Walor International hat seinen Hauptsitz in Laval, Frankreich und verfügt über 11 Produktionsstandorte weltweit. Hierbei soll das Unternehmen „ein“ europäischer Marktführer in der Herstellung von geschmiedeten und bearbeiteten Stahlteilen und biete eine umfassende Produktpalette für Antriebsstränge, Lenksysteme, Rohkarosserien und passive Sicherheitsanwendungen für Personenkraftwagen.
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Mutares will 80% von „NANIA“ – Verhandlungen laufen. Wird wohl auch klappen…
Zu melden gab es die potentiell 9. Übernahme in 2023 am Montag: Offensichtlich ein wenig komplizierter und auch keine 100% Übernahme, aber wohl ein „guter Fit“, den das Mutares Management ankündigte: In exklusiven Verhandlungen mit Nania Developpement geht es um 80 % der TeamTex Management und ihrer Tochtergesellschaften („TeamTex“). TeamTex stellt mit seinen Kunststoffspritzguss- und Blasformkapazitäten Kinderrückhaltesysteme (Autositze und Zubehör) her. Im Falle einer erfolgreichen Übernahme soll das Unternehmen das Segment Retail & Food stärken. Die Durchführung der geplanten Transaktion hängt noch von den endgültigen Vereinbarungen mit den Verkäufern und Interessengruppen des Unternehmens ab und wird in Q4 2023 erwartet.
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Klöckner Exasol – beide haben gestern Abend ihre Prognosen senken müssen. Und die Aktien handeln bereits jetzt nahe Jahrestiefs. Einstiege?
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Das Unternehmen mit Hauptsitz in Charvieu-Chavagneux, Frankreich, beschäftigt rund 250 Mitarbeitende und verfügt über eine Produktionskapazität von über 17.000 Einheiten pro Tag. Mit Verkaufsstellen in mehr als 56 Ländern, entweder im Direktvertrieb oder über lokale Händler, sei TeamTex führend in seiner Branche und erzielte im Geschäftsjahr 2022 einen Umsatz von ca. 80 Mio EUR Das Unternehmen vertreibe Kinderrückhaltesysteme unter seiner eigenen Marke NANIA, aber auch unter Eigenmarken für einige seiner Einzelhandelskunden und Importeure oder unter Lizenzmarken, wie z. B. Disney. Dabei hat sich TeamTex mit der Gründung von Tochtergesellschaften im Vereinigten Königreich und in Brasilien auf internationale Märkte ausgerichtet.
Johannes Laumann, CIO von Mutares, kommentierte am Montag: „Mit diesem ersten Schritt in Richtung einer möglichen Übernahme von TeamTex zeigen wir einmal mehr unser kontinuierliches Engagement, unser Segment Retail & Food weiter zu stärken und gleichzeitig Synergien innerhalb unseres Portfolios zu erzielen. Ich bin überzeugt, dass das Unternehmen dank seiner starken Position auf dem französischen Markt und der Entwicklung neuer Produkte, die den neuen Normen und Sicherheitsrichtlinien entsprechen, über ein großes Potenzial für weiteres Wachstum verfügt.“
Capital Markets Day zeigte Mutares auf dem Weg zum Big Player – mittlerweile ist Aurelius nicht mehr voraus, nicht mal mehr auf Augenhöhe.
Ausgehend von dem für das laufende Geschäftsjahr kommunizierten Ziel von 4,8 Mrd bis 5,4 Mrd EUR Konzernumsatz und 92 Mio bis 112 Mio EUR Jahresüberschuss der Mutares-Holding ist bis 2028 ein Wachstum des Konzernumsatzes auf 10,0 Mrd EUR vorgesehen. Der Jahresüberschuss der Mutares-Holding wird dann bei 200 Mio EUR erwartet.
„Die zurückliegenden Jahre, seitdem ich Mutares gegründet habe, sind eine echte Erfolgsstory, bei der wir unsere Wachstumsversprechen erfüllt haben. Ich bin zuversichtlich, dass wir diesen Pfad erfolgreich weiter bestreiten können und bis 2028 einen Konzernumsatz von EUR 10,0 Mrd. erreichen werden. Auch sehe ich die positive Entwicklung der Marktkapitalisierung noch am Anfang und erhoffe mir, dass wir hier auch unser volles Potenzial entwickeln“, sagte Robin Laik, Gründer und CEO von Mutares.
Und weitere Stimmen – zu recht selbstbewust.
„Der globale Roll-out unseres erfolgreichen Geschäftsmodells ist der logische nächste Schritt – und jetzt ist die perfekte Zeit dafür. Wir haben bereits Targets mit Chinabezug auf dem Tisch und sind fest davon überzeugt, dass das lokale Deal-Sourcing in dieser Wachstumsregion vielfältige und attraktive Chancen bietet“, sagte Johannes Laumann, CIO von Mutares, zu den Wachstumschancen im jüngsten Auslandsmarkt China.
„Zwei Euro Minimum – das ist unser neues Dividendenversprechen an unsere Aktionärinnen und Aktionäre. Wie zudem unser jüngster Rekord-Exit von Special Melted Products, der uns nach einem nur eineinhalb Jahre dauernden Investitionszyklus einen Verkaufserlös von ca. EUR 150 Mio. beschert hat, belegt, ermöglicht unser Geschäftsmodell hohe Liquiditätsüberschüsse“, so Mark Friedrich, CFO von Mutares.
Einiges noch möglich in 2023 bei Mutares. Auch auf der EXIT-Seite.
Gäbe noch einige potenzielle weitere Exits für das Geschäftsjahr. Wenn man sich die „Reifegrade“ der Beteiligungen anschaut, wie sie mit Stand 30.06.2023 vom Unternehmen eingestuft werden.
Operative Phase im Rahmen des Wertschöpfungszyklus | Zugeordnete Beteiligungen zum 30. Juni 2023 | Umsatz im 1. Halbjahr 2023 in EUR Mio. | Adj. EBITDA2 im 1. Halbjahr 2023 in EUR Mio. |
Realignment | Automotive & Mobility
Engineering & Technology
Goods & Services
|
974,1 | -3,5 |
Optimization | Automotive & Mobility
Engineering & Technology
Goods & Services
|
877,1 | +3,3 |
Harvesting | Engineering & Technology
Goods & Services
|
423,7 | +24,8 |
Dieses Jahr zeigte Mutares an allen Fronten Fortschritte: Finanzierung, Exit’s, Übernahmen, operative Verbesserungen bei den Beteiligungsunternehmen.
Nach einem Exit am 5.01.2023 – „verkauft zu mehr als dem 7-10-fachen ROIC“, einem zweiten Exit wenig später, dem im Februar angekündigten, gestern als Nummer 10/2023 vollzogenen, Zukauf von 200 Mio Umsatz, die von 1.200 Mitarbeitern im Bereich “ Herstellung von Stahlteilen“(Walor) erwirtschaftet werden, und dem Abschluss von 2 Übernahmen, die bereits in 2022 angekündigt worden waren, meldete man wenig später den dritten Exit – FDT Flachdach. Und dann am 3. März den 4. Exit im noch jungen Jahr – mit der Ganter – Construction. Dazu die Übernahme der BEW.
H2-US-Hubs – Teil1: Plug Power. thyssenKrupp nucera. Air Liquide. Air Products. Nikola. Ballard Power u.a. sind beim 7 Mrd. USD Jackpot für 7 US-Wasserstoffhubs dabei.
H2-US-Hubs – Teil2: Plug Power. Nel. Bloom Energy. thyssenKrupp nucera. Air Liquide. Air Products. Siemens Energy beim 7 Mrd Jackpot dabei?
H2-US-Hubs – Teil3: Bloom Energy, Plug Power, Nel, Air Liquide, Siemens Energy, RWE, ITM Power – beim 7 Mrd Jackpot dabei?
Dann der bisher grösste Exit, der die Performancedividende, die als Möglichkeit bei Exits bis zur HV angekündigt worden war, nun in Höhe von 0,75 EUR je Aktie finanzieren konnte. Und am 24.06. meldete man die Übernahme Nummer 2 in Portugal: Privatisierung eines Konzerns mit mehr als 2.000 Mitarbeitern -Expertise im Bereich der Energiewende. Dazu kommt als Übernahme Nummer 3 die Emmi Tochter in Norddeutschland mit rund 100 Mio EUR Umsatz – gemeldet am 6.07. Und ein finnischer Gebäudesanierer mit 40 Mio EUR Umsatz und 40 Niederlassungen. Dazu die SELZER Gruppe. Und dann Übernahme Nummer 6 – drei Schmiedewerke mit 600 Mitarbeitern und 220 Mio EUR Jahresumsatz. Zuletzt der Exit Nummer 6 mit SABO – unter Erreichung der Zielrenditevorgaben. Und Übernahme Nummer 7 mit 400 Mio EUR Jahresumsatz. Und dann mit 300 weiteren Mitarbeitern Einstieg in den Systembau letzte Woche die Übernahme Nummer 8.
Mutares legt ein wirklich beeindruckendes Tempo vor. Solange die Managementkapazitäten bei den Münchenern ausreichen, scheint aktuell die Zeit der „notleidenden“ Übernahmen für Mutares die Basis für die ehrgeizigen Ziele legen zu können. Bisher scheint man bei der Auswahl der Übernahmeobjekte ein gutes Händchen zu beweisen – Komplettausfälle in den letzten Jahren Fehlanzeige. Entsprechenden Optimismus drückt auch der Chart der Mutares Aktie aus. Und gestern auf dem Capital Markets Day gab es grosse Ziele zu verkünden: Grosse Ambitionen mit einem neuen mittelfristigen Konzernumsatzziel für 2028 von 10,0 Mrd EUR und 200 Mio EUR Ergebnisziel für die Mutares-Holding bis dann. Beflügelt durch die aktuelle Transaktionsdynamik und durch die bereits veranlasste Expansion nach China und in die USA mit einem neuen Office ab 2024 fühlt man sich dazu mehr als in der Lage.
Mutares am Ziel? Chart: Mutares SE & Co. KGaA | Powered by GOYAX.de