Mutares Aktie mit dem Drang zu mehr. Mehr Übernahmen, mehr – wesentlich mehr – Umsatz, mehr Fremdkapital – Die Mutares SE & Co. KGaA (ISIN: DE000A2NB650) überzeugte letzte Woche mit einem starken Exit bei der Nordec Group, der nach Scheitern der Börsenpläne „noch besser“ abgeliefert wurde.Und so begannen direkt die Spekulationen darüber, wieviel „das“ zusätzlich zur geplanten und „erwarteten“ Dividende aus „Beratungserlösen“ von 1,50 EUR „noch bringen könnte für das Geschäftsjahr 2022. Dass man bei Mutares in diesem Jahr gerade auf der „Übernahmeseite“ spannende und gute gelegenheiten sieht, zeigte man dann direkt letzten Freitag als man Zukauf Nummer 10 mit einem Umsatzvolumen von 200 Mio EUR aus dem Automotive-.Sektor meldete.Diesem klasssichen Carveout mit dem Magna-Konzern folgt heute die – noch grössere – „Übernahme“ Nummer 11 in 2022. Wieder klasssicher Carveout, wohl sogar mit Sanierungszulage. Diesmal vom Deutsche Bahn -Konzern:
400 Mio EUR Umsatz bringen Mutares die „dänischen und polnischen Bus- sowie der serbischen Geschäftsaktivitäten der Arriva-Gruppe“
Die Arriva-Gruppe, die zur Deutschen Bahn AG gehört, trennt sich von drei Landesgesellschaften: Während alle Geschäftsbereiche städtische, regionale und kommerzielle Busdienste anbieten, bietet der dänische Geschäftsbereich zusätzlich Schienen- und Wassertransportdienste an. Arriva Dänemark bietet außerdem Carsharing-Dienste im Rahmen des Franchise SHARE NOW in Kopenhagen an und betreibt ein Berufsbildungszentrum. Insgesamt erwirtschaftet das Unternehmen mit ca. 3.400 Mitarbeitern in den drei Ländern einen Umsatz von rund EUR 400 Mio.
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Neben der Steigerung der betrieblichen Effizienz durch ein eigenes Team von Fachleuten plant Mutares auch, seine starke Expertise bei der Ausschreibung von öffentlichen Aufträgen zu nutzen und damit Arrivas führende Position auf den jeweiligen Märkten zu stärken.
„Mit dieser Akquisition unterstreichen wir unsere Erfahrung im Logistik- und Transportsektor. Wir freuen uns sehr, die Arriva-Geschäfte in unserem Unternehmen begrüßen zu dürfen und damit unser Goods & Services Portfolio zu stärken. Das Geschäftsmodell von Arriva ist sehr vielversprechend, da wir eine steigende Nachfrage nach urbanen Mobilitätskonzepten sehen, getrieben durch den anhaltenden Trend zur Urbanisierung und einer nachhaltigeren Art des Transports“, kommentiert Johannes Laumann, CIO von Mutares.
Zur Erinnerung – mit ÖBB-Tochter machte man gute Erfahrungen bei Mutares
Als Mutares sich traute am 18.10.2019 eine Gebot für die verlustträchtige ÖBB-Logistiktochter abzugeben, kommentiert auf dem damaligen Capital Markets Day mit: „ÖBB wird Sorgenkind Stückgut nicht ohne Mitgift los“, glaubten wahrscheinlich nicht viele, wie das Unternehmen nach 2 Jahren unter Mutares Aegide aufgestellt sein könnte. Denn am 28.02.2022 konnnte Laumann bereits kommentieren: „BEXity ist der erste Exit für uns in diesem Jahr und übertrifft unser Ziel eines ROIC von 7-10. Die Transaktion unterstreicht die Expertise von Mutares, Carve-outs von Großkonzernen zu übernehmen und als eigenständige Unternehmen erfolgreich neu zu positionieren. “
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Mutares Aktie – Konzernumsatz plus 60% auf 1,75 Mrd EUR im ersten Halbjahr – Jahresziel von mindestens 4 Mrd EUR sei erreichbar
Und neben der plangemässen Entwicklung des Konzernumsatzes können auch die Erträge der Mutares „aus normalem Beratungsgeschäft“ mithalten: Die Umsatzerlöse aus Beratungsdienstleistungen und Management Fees der Mutares-Holding klettern im ersten Halbjahr 2022 um über 25 % auf 28,7 Mio EUR (1. Halbjahr 2021: 22,8 Mio). Und die Umsatzerlöse und Dividenden aus dem Portfolio ergeben das sog. „Portfolio Income“, welches sich für das erste Halbjahr 2022 auf 32,6 Mio EUR (1. Halbjahr 2021: 23,0 Mio) beläuft. Wobei der Jahresüberschuss gegenüber 2021 zurückbleibt: 14,2 Mio EUR in 2022 (1. Halbjahr 2021: 19,9 Mio). Liegt am Wegfall der Beteiligung an der STS Group, die in 2021 noch in der Konzernbilanz verbucht werden konnte.
Konkret – Konzernkennziffern. Bargain Purchases top, operativ gerade bei Automotive Probleme
Die Gewinne aus günstigem Erwerb („Bargain Purchase“) waren erneut ein wesentlicher Treiber für das EBITDA des Konzerns, das sich im ersten Halbjahr 2022 auf 66,0 Mio EUR belief. Das Konzern-EBITDA des ersten Halbjahres 2021 von 411,5 Mio EUR war im Wesentlichen durch den Gewinn aus dem Erwerb von Lapeyre getrieben. Das insbesondere um die Einflüsse aus den geschäftsmodellimmanent regelmäßigen Veränderungen in der Zusammensetzung des Portfolios bereinigte Adjusted EBITDA beläuft sich für das erste Halbjahr 2022 auf -32,9 Mio EUR (1. Halbjahr 2021: -4,6 Mio) und sei in starkem Maße durch die externen Rahmenbedingungen, allen voran durch die rückläufigen Absatzvolumina und erhebliche Preissteigerungen im Bereich von Energie und Rohmaterialien insbesondere im Segment Automotive & Mobility, belastet worden. Im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2022 zeigte sich speziell im Segment Goods & Services gegenüber dem Jahresbeginn eine substanziell verbesserte Profitabilität.
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Transaktionsdynamik stimmte bei der Mutares Aktie
Auf der Transaktionsseite zeigt Mutares wie angekündigt eine weiterhin hohe Dynamik: So konnten im ersten Halbjahr 2022 vier Akquisitionen erfolgreich abgeschlossen und das Portfolio entsprechend erweitert werden. Darüber hinaus hat Mutares im ersten Halbjahr 2022 für vier weitere Plattform-Akquisitionen Vereinbarungen unterzeichnet, deren Vollzug für die zweite Jahreshälfte 2022 vorgesehen ist. Nach Ablauf des ersten Halbjahres 2022 konnte ferner bereits die Übernahme von Sealynx International als Add-on-Akquisition für die SFC Solutions Group abgeschlossen sowie mit Sirti Energia eine weitere Add-on-Akquisition unterzeichnet werden, welche EXI aus dem Segment Goods & Services verstärken soll. Und auf der Exit-Seite konnten im ersten Halbjahr 2022 bereits zwei erfolgreiche Verkäufe vermeldet werden. Und im zweiten Halbjahr steh ja der wesentlich grössere Nordec-Group Exit „auf der Liste“.
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Erfolgreiche Exits sind „nach Durchlaufen der Mutares Betreuung“ möglich
Deshalb ist folgende Übersicht spannend. Im Stadium des Harvesting, das heisst im Status der „Erntefähigkeit“, befinden sich nach dieser Übersicht 7 Beteiligungen mit einem Gesamtumsatz von 494,9 Mio EUR mit einem positiven EBITDA von 21,5 Mio EUR. Namen, die man im Idealfalle demnächst im Rahmen einer Unternehmensmeldung wiederfindet:
Operative Phase im Rahmen des Wertschöpfungszyklus | Zugeordnete Beteiligungen zum 30. Juni 2022 | Umsatz in EUR Mio. | Adj. EBITDA1 in EUR Mio. |
Realignment | Automotive & Mobility
Engineering & Technology
Goods & Services
|
660,6 | -38,0 |
Optimization | Automotive & Mobility
Engineering & Technology
Goods & Services
|
600,0 | -19,1 |
Harvesting | Engineering & Technology
Goods & Services
|
494,9 | +21,2 |
Ausblick der Mutares – Mutares Aktie ist Dividendenwert
Günstige Bedingungen für weitere Akquisitionen gesehen: Mit den sich bietenden Opportunitäten durch die externen Rahmenbedingungen, insbesondere der sich abschwächenden konjunkturellen Lage, und in Kombination mit einer gut gefüllten Pipeline für Akquisitionen geht der Vorstand weiterhin davon aus, im Gesamtjahr 2022 wie angekündigt ein Transaktionsaufkommen mindestens auf dem Niveau des Geschäftsjahres 2021 zu erreichen.
Einige Beteiligungen haben derzeit operative Probleme, die sich noch steigern könnten: Der Vorstand sieht die künftige Entwicklung der Portfoliounternehmen und des Konzerns insgesamt in Bezug auf die Finanz-, Vermögens- und Ertragslage aber maßgeblich beeinflusst vom weiteren Verlauf des Kriegs in der Ukraine und den als indirekte Auswirkungen einhergehenden Störungen der Lieferketten, signifikanten Preissteigerungen für Rohmaterialien, Vorprodukte und Energie, sowie eine sich insgesamt ergebende Abschwächung der Konjunktur. Es besteht somit das Risiko für einzelne Portfoliounternehmen im Mutares-Konzern, dass sich der deutliche Anstieg der Beschaffungspreise sowie das Wegbrechen von Umsätzen negativ auf das Ergebnis sowie die Finanzlage der Gesellschaften auswirkt sowie die Restrukturierungsprozesse verlangsamt.
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Strikte Zielvorgaben – Mindestdividende aus Consultingfees plus Beteiligung an Exit’s – macht die Mutares Aktie aus
Der Jahresüberschuss der Mutares-Holding soll regelmäßig in einer Spanne von 1,8 % bis 2,2 % der konsolidierten Umsatzerlöse des Mutares-Konzerns liegen. Ausgehend von erwarteten Umsatzerlösen für den Mutares-Konzern von mindestens 4,0 Mrd EUR erwartet der Vorstand daher einen Jahresüberschuss in Höhe von 72 Mio bis 88 Mio EUR im Geschäftsjahr 2022.
Dazu sollen alle Quellen, aus denen sich der Jahresüberschuss der Mutares SE & Co. KGaA grundsätzlich speist, nämlich einerseits die Umsatzerlöse aus dem Beratungsgeschäft und andererseits die Dividenden von Portfoliounternehmen sowie Exit-Erlöse aus dem Verkauf von Beteiligungen, beitragen. Eine Vielzahl an Beteiligungen hat die letzte der drei Phasen des Wertschöpfungszyklus von Mutares, die sog. Harvesting-Phase, erreicht. Somit ist davon auszugehen, dass die Beiträge der Exit-Erlöse aus dem Verkauf von Beteiligungen in den nächsten Jahren steigen werden.
Exit’s scheinen noch etwas Geduld zu erfordern – Mutares Aktie sieht für die „kommenden Jahre“ Exitchancen bei den grossen Beteiligungen Lapeyre Group und LMS
Naturgemäß stellen Exitgewinne jedoch den volatilsten Teil mit einem in der Regel signifikant positiven Beitrag zum Jahresüberschuss eines Geschäftsjahres dar. Der Vorstand geht somit aufgrund der aktuellen Planungen davon aus, dass auch für das Geschäftsjahr 2022 ein ausreichend hoher Jahresüberschuss erzielt werden kann, um die Dividendenfähigkeit der Mutares SE & Co. KGaA mindestens auf dem Niveau der Markterwartung sicherzustellen. Und der gemeldete Exit bei der Nordec Group Beteiligung sollte auch etwas „für eine über die Baissdividende“ hinaus beeinhalten. Aber es stehen laut „Reifeplanung“ noch einige richtig „grossee Exit’s“ auf der Liste.
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Bis zum Geschäftsjahr 2025 sieht das Management der Mutares nunmehr einen Anstieg des Konzernumsatzes auf 7,0 Mrd EUR vor. Der Vorstand ist davon überzeugt, dass gerade in den kommenden Jahren die Früchte der sehr erfolgreichen Akquisitionsphase startend im Jahr 2020 geerntet werden, nicht zuletzt mit zwei der größten Beteiligungen Lapeyre Group und LMS.
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