Evotec MorphoSys – Zwei Biotech’s stemmen sich gegen Marktstimmung. Kooperation mit J&J-Tochter, Pfizer und Incyte beim anderen

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Evotec Aktie erholt.

Evotec MorphoSys – Aktien aus dem Biotechnologiesektor, der in letzter Zeit unter dem Liebesentzug der Märkte leiden musste. Dazu kamen bei MorphoSys hausgemachte Probleme einer „zu teuren“ Übernahme mit schlechtem Timing, was den absehbaren Break-Even weit in die Zukunft schob. Evotec macht Gewinne,

musste aber das Scheitern einer fortgeschrittenen Wirkstoff-Studie mit Bayer hinnehmen. Diese lieferte „einen willkommenen Grund“ direkt das ganze Unternehmen kräftig abzustrafen. Wenig verwunderlich auch die tiefroten Vorzeichen im gestrigen Handel bei beiden Werten. Nach Handelsschluss dann der Impulse für Gegenbewegungen. Wie? Operativ. Gestern um 22:01 Uhr meldete MorphoSys AG (ISIN: DE0006632003) eine gemeinsame Studie mit Pfizer und Incyte, um eine Kombination eines Pfizer Wirkstoffs mit dem MorphoSys „Premium“-Produkt Monjuvi® (Tafasitamab-cxix) zu ermitteln. Hört sich nach etwas „Grösserem“ an.

Und Evotec SE (ISIN: DE0005664809) meldete heute Morgen um 07:30 Uhr eine Forschungskooperation mit einer Johnson&Johnson Tochter, die neben Forschungszahlungen für Evotec den Anspruch auf erfolgsbasierte Forschungs- und kommerzielle Meilensteinzahlungen von bis zu 210 Mio EUR je Projekt sowie auf mehrstufige Umsatzbeteiligungen an Produkten, die aus dieser Kooperation hervorgehen, bedeuten. Definitiv „was Grösseres“.

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MorphoSys Evotec – Monjuvi als Kombiprodukt bietet Ausweg aus der Durststrecke durch Übernahme

Die konkrete Formulierung der Zusammenarbeit lautet: „MorphoSys U.S. Inc., eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der MorphoSys AG (FSE: MOR; NASDAQ: MOR), und Incyte (NASDAQ: INCY) gaben heute eine Zusammenarbeit bei einer klinischen Studie und eine Liefervereinbarung bekannt, um die immuntherapeutische Kombination von Pfizers TTI-622, einem neuartigen SIRPα-Fc-Fusionsprotein, und Monjuvi® (Tafasitamab-cxix) plus Lenalidomid bei Patienten mit rezidiviertem oder refraktärem diffusen großzelligen B-Zell-Lymphom (DLBCL) zu untersuchen, die nicht für eine autologe Stammzelltransplantation (ASZT) in Frage kommen.“ – wichtig davon: Liefervereinbarung, klinische Studie, Wirkstoffkombination. Im Erfolgsfalle wäre mit dne starken Partnern im Spiel eine der stärksten „Vertriebsstrukturen“ im Pharmabereich involviert, was einen schnellen Markteintritt bedeuten würde.

Alle drei Parteien sehen grosses Potenzial über diese eine Indikation hinaus für die Wirkstoffkombination

„TTI-622 blockiert die signalregulatorische Protein-(SIRP)α–CD47-Achse, ein wesentlicher Checkpoint, von dem erwartet wird, dass er sich zu einem wichtigen Rückgrat der Immuntherapie bei verschiedenen Tumorarten entwickeln wird, insbesondere bei hämatologischen Krebserkrankungen“, sagte Dr. Chris Boshoff, Chief Development Officer, Oncology, Pfizer Global Product Development. „Die ersten Ergebnisse bei fortgeschrittenen lymphatischen Erkrankungen in der Spätphase weisen auf das Potenzial von TTI-622 als führende Monotherapie hin, und präklinische Erkenntnisse mit verschiedenen therapeutischen Wirkstoffen zusammen ergaben, dass die Untersuchung einer Kombinationstherapie sehr sinnvoll wäre. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit MorphoSys und Incyte, um weitere Erkenntnisse über das Potenzial von TTI-622 zur Verbesserung der Behandlungsergebnisse von Patienten mit DLBCL zu gewinnen.“

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Monjuvi in Kombination mit Lenalidomid ist eine wichtige Behandlungsoption für Patienten mit rezidiviertem oder refraktärem diffusen großzelligen B-Zell-Lymphom. Sein Wirkmechanismus, seine Wirksamkeit und sein Sicherheitsprofil machen es zu einem attraktiven Kombinationspartner“, sagte Dr. Malte Peters, Forschungs- und Entwicklungsvorstand von MorphoSys. „Wir glauben, dass die Ergänzung von Monjuvi plus Lenalidomid als Rückgrat der Behandlung für neuartige Immuntherapien, wie des in der Entwicklung befindlichen Anti-CD47-Blocker TTI-622, möglicherweise neue und wichtige Kombinationstherapien für Patienten mit rezidiviertem oder refraktärem diffusen großzelligen B-Zell-Lymphom ergeben könnte.“

Diese Zusammenarbeit hat das Potenzial, die Patientenversorgung in einem Gebiet zu verbessern, in dem weiterhin ein erheblicher medizinischer Bedarf besteht“, sagte Dr. Lance Leopold, Group Vice President, Clinical Development Hematology and Oncology bei Incyte. „Wir sind stolz darauf, diese Forschungsbemühungen zu unterstützen, um die Möglichkeiten einer neuen chemotherapiefreien Kombination für diese Patienten zu untersuchen.“ Und die Kursreaktion heute Morgen zeigt, das der „Markt“ diesen Überlegungen durchaus etwas abgewinnen kann. Zumindest wenn man davon ausgeht, dass das aktuelle Plus von 6,92 % niocht nur technische Gegenbewegung ist.

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MorphoSys Evotec – Johnson&Johnson Konzern ist wichtiger nächster Baustein in der breitabngelegten Pipeline

Evotec SE (ISIN: DE0005664809) erweiterte in letzter Zeit die Zahl der „Eisen im Feuer“ – der Kooperationen in einzelnen Wirkstoffgruppen – kontinuierlich – aber der Kurs der Evotec Aktie scheint der Biotechnology-Ablehnungsphase der Anleger verfangen. Heute nun eine Wirkstoffforschungspartnerschaft mit Janssen Pharmceutica NV, einem der Janssen-Pharmazieunternehmen von Johnson & Johnson. Dabei soll die „TargetAlloMod-Plattform“ von Evotec zur Entdeckung von first-in-class Wirkstoffkandidaten mit neuartigem Wirkmechanismus angewendet werden.

Evotec und Janssen planen im Rahmen der Vereinbarung gemeinsam die identifizierten Targetszu  screenen sowie bei der“ Hit-Identifikation und Leitstrukturoptimierung“ der vielversprechendsten Substanzen zusammenarbeiten. Dabei wird Evotecs vollständig integrierte Wirkstoffforschungs- und -entwicklungsplattform eingesetzt. Dr. Cord Dohrmann, Chief Scientific Officer von Evotec, kommentierte: „Wir sind sehr stolz darauf, diese Kooperation einzugehen, um einzigartige Ansätze für vielversprechende Wirkstofftargets auf der Zelloberfläche mit neuartigen therapeutischen Modalitäten zu erforschen und Patienten innovative Therapiemöglichkeiten zu eröffnen.“

Und was könnte die Erholung der Evotec Aktie stören? Shortseller?

Wichtig zu wissen dabei. Die Evotec Aktie findet – klares Signal – kaum noch das Interesse der Shortseller. Derzeit, 14.06.2022, 09:17 Uhr, sind in Summe 0,68 % der Evotec Aktien in meldepflichtigen Positionen (mindestens 0,5%) leerverkauft im Bundesanzeiger registriert. Also „short“. Selbst wenn man die vielleicht in zwei- oder dreifacher Positionsgrösse nicht meldepflichtigen Shortpositionen hinzurechnet, ist die Erwartung auf fallende Kurse der Evotec Aktie im langjährigen Vergleich eher gering ausgeprägt. Natürlich hat der Short Squeeze im „Gamestop-Zusammenhang“ die Shortseller bei der Evotec Aktie  vorsichtiger werden lassen. Aber selbst diese Vorsicht erklärt nur teilweise die relativ geringe Shortquote. Also sollte erstmal von der Shortsellingseite keine Störung eines möglichen Kursanstiegs ausgehen.

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