MorphoSys hat „ein paar Monate gewonnen“ – reicht für Kursplus von 3,73%.

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MorphoSys

MorphoSys – Aktien aus dem Biotechnologiesektor, der in letzter Zeit unter dem Liebesentzug der Märkte leiden musste. Dazu kamen bei MorphoSys hausgemachte Probleme einer „zu teuren“ Übernahme mit schlechtem Timing, was den absehbaren Break-Even weit in die Zukunft schob.

Dann zumindest eine neue strategische Ausrichtung bei MorphoSys AG (ISIN: DE0006632003) – vollständige Konzentration auf fortgeschrittene Wirkstoffstudien, alle anderen Projekte eingestellt oder auslizensiert. Damit verbunden kräftige Reduktion der Mitarbeiter in der Forschung am Münchener Standort und zuvor bereits kräftige Personaleinschnitte beim amerikanischen Standort. Begleitet wurde diese kalre Fokussierung von der Aussage, dass MorphoSys aus eigener Kraft – d.h. mit entsprechender Liquidität ausgestattet – die potentiellen Zulassungen der drei fortgeschrittenen Studienkandidaten (Monjuvi zweimal für „lukrativere“ Indikationen, Pelabresib bei Myelofibrose) erreichen könne.

Wie um diese finanzielle Stärke zu bestätigen führte man  bei MorphoSys letztlich einen Teilrückkauf der ausstehenden Wandelanleihe im Nominalvolumen von 62,9 Mio EUR durch. Neben diesen betriebswirtschaftlichen Entscheidungen meldete MorphoSys gestern Abend etwas zum Hoffnungsträger Pelabresib:

MorphoSys erwartet bereits Ende 2023 und nicht erst Anfang 2024 erste Ergbenisse der Phase 3-Studie MANIFEST-2 mit Pelabresib .

Und das scheint den Anlegern zu gefallen – Aktie in grün. Wobei natürlich „ein paar Monate“ frühere Ergebnisse nicht entscheidend sein werden, wichtiger und kursentscheidend werden die Phase 3- Studienergebnisse sein. Ob es MorphoSys wirklich gelingt, den Therapieansatz gegen Myelofibrose zur Zulassung zu bringen. Neben den für Monjuvi angestrebten Zulassungen für weitere Indikationen, die nicht so wettbewerbsintensiv besetzt sind, wie die bisher zugelassene Anwendung, ist Pelabresib die letzte Chance für die Münchener „wieder die Kurve zu kriegen“. Denn wie gesagt, wegen der Fokussierung auf diese fortgeschrittenen Kandidaten hat man bei MorphoSys „alles andere“, was seinerzeit für zusätzliche hunderte von Millionen USD – neben Pelabresib –  im Rahmen der Übernahme eingekauft wurde, wertberichtigt, zurückgestellt oder weitergegeben. Und eventuelle Milestones aus diesen Verpartnerungen oder Auslizensierungen wären natürlcih nice-to-have, sind aber derzeit nciht Bestandteil der Planungen.

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Und was wurde konkret gemeldet?

MorphoSys  gab den Abschluss der Patientenrekrutierung bekannt für die laufende Phase 3-Studie MANIFEST-2 zur Untersuchung der Wirksamkeit und Sicherheit von Pelabresib, einem sich in klinischer Entwicklung befindenden BET-Inhibitor, in Kombination mit Ruxolitinib im Vergleich zur Ruxolitinib-Monotherapie bei Patienten mit Myelofibrose, die zuvor nicht mit einem JAK-Inhibitor behandelt wurden (JAK-Inhibitor-naiv). Die Topline-Daten werden nun für Ende 2023 erwartet, früher als bisher angenommen!

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Energiekontor. Starkes 2022 und bis 2028 soll es mit demselben Tempo weitergehen. Denn man will EBT-Verdopplung.

„Die derzeitigen Behandlungsmöglichkeiten für Myelofibrose sind für viele Patienten unzureichend. Entsprechend dringend ist der Bedarf, den Therapiestandard für Patienten, die von dieser schweren Erkrankung betroffen sind, zu verbessern“, sagte Dr. Tim Demuth, Chief Research and Development Officer von MorphoSys. „Nach dem wir die Rekrutierung der MANIFEST-2-Studie früher als erwartet abschließen konnten, sind wir nun gespannt auf die anstehenden Daten zum therapeutischen Potenzial von Pelabresib in Kombination mit Ruxolitinib bei JAK-Inhibitor-naiven Myelofibrose-Patienten. MANIFEST-2 ist der jüngste Meilenstein in unseren Anstrengungen, Patienten mit Blutkrebs bessere Behandlungsergebnisse zu ermöglichen und ein Beleg für unser kontinuierliches Engagement im Bereich Myelofibrose.“

Dazu auch bei Monjuvi bzw, Tafasitamap-Studien „alles on track“ – aber Ergebnisse der abschliessenden Phase 3 Studie erst für Anfang 2025 erwartet. Also noch viel Geduld nötig. Normal bei Biotech’s.

Gleichzeitig brachte MorphoSys die Anleger über den zwieten Schwerpunkt auf Stand: Die Rekrutierung der Phase 3-Studie frontMIND sei mit der Aufnahme von mehr als 880 Patienten ebenfalls abgeschlossen. frontMIND ist eine globale, multizentrische, randomisierte, doppelblinde, placebo-kontrollierte Studie, in der Tafasitamab, das in den USA als Monjuvi® und außerhalb der USA von Incyte als Minjuvi® vermarktet wird, plus Lenalidomid als Ergänzung zu R-CHOP (Rituximab, Cyclophosphamid, Doxo-rubicin, Vincristin und Prednison) im Vergleich zu R-CHOP allein als Erstlinienbehandlung bei Patienten mit diffusem großzelligem B-Zell-Lymphom mit hohem mittleren bis hohem Risiko untersucht wird. Die Topline-Daten aus dieser Studie werden in der zweiten Hälfte des Jahres 2025 erwartet.

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Wichtig bei MorphoSys und für die Situation 2024/2025: Die F&E-Aufwendungen bis zu eventuellen Zulassungen seien lautdamaligem CFO auf dem EKF22 vollständig durchfinanziert – sprich in der MorphoSys-Kasse vorgehalten. Wohl kaum berechenbar und auch nicht in wesentlicher Höhe in 2023 erwartet weitere potentielle Umsätze: So gehe MorphoSys davon aus, Tantiemen für Minjuvi®-Verkäufe außerhalb der USA zu erhalten, ohne sich hier auf konkrete Erwartungen festzulegen. Und auch erwarte man keine wesentlichen zahlungswirksamen Umsätze aus Meilensteinzahlungen im Jahr 2023. Und alles läuft auf 2024/25 hinaus. Bis dahin. Warten. Spekulieren? Beiseitestehen? Frage der Risikoneigung.
Mit dem Wandelanleihenrückkauf hatten die Münchener Stärke demonstriert. Und gleichzeitig die GuV „aufpoliert“ in 2023. Wobei die Zahlen wenig Relevanz für die zukünftige Bewertung der MorphoSys haben. Entscheidend sind ausschliesslich die angestrebten Zulassungen und dann realisierten Umsätze . Und dabei können die „paar gewonnen Monate“ bei der Phase 3 Studie durchaus den Druck etwas reduzieren. Aber letztendlich entscheiden die Studienergebnisse – jetzt im Q4/2023 und nicht erst in 2024.


Chart: MorphoSys AG | Powered by GOYAX.de

 

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