MorphoSys Aktie Gestern Doppelschlag einmal Top, einmal Flop. Bis 29. November ist wohl sowieso Warten die Devise…

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MorphoSys Aktie

MorphoSys – Aktie aus dem Biotechnologiesektor, die nicht ohne Grund unter dem Liebesentzug der Märkte leiden musste. Denn bei MorphoSys kamen hausgemachte Probleme einer „zu teuren“ Übernahme hinzu. Und das mit schlechtem Timing. Und Gestern gab es – wie bei Forschungsunternehmen üblich Studienergebnisse. Oftmals Zwischenergebnisse mit starker Kurswirkung, wie die Ergebnisse vom Roche/MorphoSys Alzheimermittel, die auf der am 29.11. beginnenden Alzheimer-Konferenz in San Franzisco. Mit hohen Erwartungen besetzt aus mehreren Gründen: Potentieller Blockbuster, ähnliche Wirkstoffe der Konkurrenz zeigten vor Wochen sehr gute Zwischenergebnisse.

Aber Gestern gab es erstmal „etwas“ zu verdauen – zweimal Studienergebnisse. Den Anfang machte Lizenzpartner GSK mit einem FLOP

„Keinen Zulassungsantrag einreichen“ – aufgrund von bereits in Phase III befindlichen Studienergebnissen kommt GlaxoSmithKline zu dieser für MorphoSys enttäuschenden Entscheidung. So kann man die Gestern Morgen um 8:50 Uhr Morgens veröffentlichte Meldung zusammenfassen. Konkret ging es um ein potentielles Mittel – Otilimab – zur potenziellen Behandlung von mittelschwerer bis schwerer rheumatoider Arthritis (RA). Aber im Rahmen dieser Studie stellte man eine begrenzte Wirksamkeit fest. Und das spreche nicht für ein angemessenes Nutzen-Risiko-Profil für Otilimab als potenzielle Behandlung, um die Patientenversorgung für diese schwer zu behandelnde Gruppe von RA-Patienten zu verbessern. Diese Nachricht warf die MorphoSys-Aktie gestern weit zurück in Richtung 18,00 EUR – die schönen Gewinne der Vortage bis auf über 22,00 EUR in Hoffnung auf die Alzheimerkonferenz perdu.

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Und Abends um 22:01 Uhr das zweite Studien-Update – besser, aber in einem viel früheren Stadium

Es handelte sich um die Ergebnisse der laufenden Phase 1/2-Studie (NCT04104776) mit Tulmimetostat (CPI-0209) als Monotherapie bei stark vorbehandelten Patienten mit fortgeschrittenen Krebserkrankungen. Und heir gibt es eine Wirksamkeit: „In fünf Kohorten mit auswertbaren Patientenzeigte sich ein Ansprechen auf die Behandlung bzw. eine Stabilisierung der Krankheit

„Diese frühen Daten unterstützen die weitere Untersuchung des breiten therapeutischen Potenzials von Tulmimetostat bei stark vorbehandelten Patienten mit fortgeschrittenen Krebserkrankungen“, sagte Dr. Charles Drescher, Gynäkologischer Onkologe und Medical Director for Gynecologic Cancer Research am Swedish Cancer Institute in Seattle, Washington, USA. „Patienten mit fortgeschrittenem Krebs, deren Erkrankung nach vorherigen Therapien weiter fortschreitet, haben einen erheblichen Bedarf an zusätzlichen Behandlungsoptionen und könnten von einem zielgerichteten Ansatz mit einem EZH2-Inhibitor profitieren. Wir erwarten mit Spannung zusätzliche Erkenntnisse im weiteren Verlauf der Studie.“

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Kein Wundermittel, aber ermutigende Aussagen:Von den zehn auswertbaren Patienten mit Klarzellkarzinom des Eierstocks zeigten vier ein teilweises Ansprechen (Partielle Remission) und drei eine Stabilisierung der Erkrankung („Stable Disease“). Von den acht auswertbaren Patienten mit metastasierendem kastrationsresistentem Prostatakrebs hatten fünf eine stabile Erkrankung. Von den vier auswertbaren Patienten mit Endometriumkarzinom hatten zwei ein teilweises Ansprechen, von denen einer nach dem Datenstichtag ein vollständiges Ansprechen erreichte (Komplette Remission), und zwei hatten eine stabile Erkrankung. Zwei der drei auswertbaren Patienten mit peripherem T-Zell-Lymphom hatten ein vollständiges Ansprechen. Bei den neun auswertbaren Patienten mit Mesotheliom erreichten zwei Patienten ein teilweises Ansprechen und vier wiesen eine stabile Erkrankung auf.“

 Keine Gamechanger für MorphoSys – am 29.11. könnte es anders aussehen – Chancen? Biotechnologie ist nicht berechenbar…

Aber ob allein Zwischenergebnisse reichen, die alten Kursniveaus wieder zu erreichen, kann man bezweifeln. Aber vielelicht reicht es für eine kräftige Erholung. Mit der als überteuert bezeichneten Übernhame voriges Jahr warf man MorphoSys auf jeden Fall zurück: So schob man den bereits mit einem Gewinn von 98 Mio EUR in 2020 erreichten Break-Even wieder weit in die Zukunft – allein 2021 führte die Übernahme zu rund 500 Mio Verlust. Und zusätzlich „verkaufte“ man für die teure Übernahme Rechte an bereits zugelassenen, potentiell umsatzträchtigen Wirkstoffen. Mehr zur Problematik – aber auch den Chancen der Übernahme später. Auch dazu, wie es gelang aus einem Wust von zugekauften Wirkstoffen und potentiellen Forschungsaufwendungen einen soagr liquiditätspositiven Ausweg zu finden.

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Und „nur“ der Hoffnungsträger eines Alzheimermedikaments, das gemeinsam mit Roche entwickelt wird, scheint den Anlegern etwas Vertrauen in das Unternehmen zurückzugeben. Wichtig dafür ist eine Alzheimerkonferenz in San Francisco ab dem 29.11.2022 auf der Roche aktuelle Studienergebnisse des „Hoffnungsträgers“ präsentieren will. Bis dahin „muss“ der markt mit durchwachsenen Quartalszahlen Vorlieb nehmen. Wie bereits von einigen Analysten im Vorfeld erwartet tut sich MorphoSys mit der Marktdurchdringung in den USA mit dem für eine Indikation in den USA zugelassenen Monjuvi® schwer -und so sehen die Zahlen aus:

Q3 zeigt Stagnation bei Monjuvi-US-Absatz. Für Q4 wird Belebung erwartet. Trotzdem reicht es nur „für das untere Ende“ der Prognosespanne in 2022

Der vorläufige Netto-Produktumsatz von Monjuvi® (Tafasitamab-cxix) im dritten Quartal in den USA belief sich auf 22,2 Mio USD (21,9 Mio EUR) und auf 64,1 Mio USD (60,2 Mio EUR) für die ersten neun Monate 2022. Für das Gesamtjahr 2022 erwartet MorphoSys nun einen Netto-Produktumsatz von Monjuvi in den USA in Höhe von rund 90 Mio USD (vorher: 90 bis 110 Mio USD).

„Wie bereits im letzten Quartal angedeutet, sehen wir die Auswirkungen des verstärkten Wettbewerbs mit zusätzlichen Behandlungsmöglichkeiten für Patienten mit rezidiviertem oder refraktärem diffusem großzelligem B-Zell-Lymphom. Dies führte im dritten Quartal zu einem sequenziellen Umsatzrückgang für Monjuvi,“ sagte Dr. Jean-Paul Kress, Vorstandsvorsitzender von MorphoSys. „Unsere Teams arbeiten weiterhin mit großem Einsatz daran, die Bekanntheit und den Einsatz von Monjuvi als eine vom National Comprehensive Cancer Network bevorzugte Option für geeignete Patienten sicherzustellen. Dennoch war es mit Blick auf die Umsatzentwicklung in diesem Jahr wichtig, unsere Erwartungen für das Gesamtjahr 2022 auf rund 90 Mio US$ zu senken.“

Die vollständigen Finanz-Ergebnisse des dritten Quartals sollen am 16. November 2022 veröffentlicht werden, gefolgt von einer Telefonkonferenz am 17. November 2022. Wobei die wesentlichen Zahlen bereits vorliegen – Monjuvi® ist in den USA der mit weitem Abstand grösste Umsatzposten und bei F&E sollte es wohl keine Überraschungen geben, insbesondere da die Prognose für F&E und die anderen Kostenstellen ausdrücklich heute bestätigt wurden.

MorphoSys aktualisierte Finanzprognose für das Gesamtjahr 2022
Beträge in Millionen Aktualisierte Finanzprogonse 2022 Vorherige Finanzprognose 2022 Erläuterungen zur Finanzprognose 2022
Monjuvi Netto-Produktumsatz in den USA Ca. 90 Mio. US$ 90 bis 110 Mio. US$ 100 % des Umsatzes von Monjuvi in den USA werden in der Gewinn- und Verlustrechnung von MorphoSys erfasst, und der damit verbundene Gewinn/Verlust wird hälftig zwischen MorphoSys und Incyte aufgeteilt.
Bruttomarge für US-Netto-Produktumsätze von Monjuvi 75% bis 80% 75% bis 80% 100 % der Umsatzkosten von Monjuvi in den USA werden in der Gewinn- und Verlustrechnung von MorphoSys erfasst, und der damit verbundene Gewinn/Verlust wird hälftig zwischen MorphoSys und Incyte aufgeteilt.
Aufwendungen für Forschung und Entwicklung (F&E) 275 bis 300 Mio. € 275 bis 300 Mio. €
Aufwendungen für Vertrieb, Verwaltung und Allgemeines 150 bis 165 Mio. € 150 bis 165 Mio. € 53% bis 58% der mittleren Aufwendungen für Vertrieb, Verwaltung und Allgemeines repräsentieren Vertriebskosten von Monjuvi in den USA, von denen 100% in der Gewinn- und Verlustrechnung von MorphoSys ausgewiesen werden. Incyte erstattet MorphoSys die Hälfte dieser Vertriebskosten.
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Am 28.09.2022 wurde dem Markt gezeigt, wie eine Nachricht die Bewertung eines Biotechunternehmens in ein ganz neues Licht rücken kann – Biogen Erfolg bei Alzheimermittel zeigte Potential bei MorphoSys

Und dieses Potential für MorphoSys beim mit Roche gemeinsam entwickelten Alzheimermedikament betonte diese Woche ein Analyst von JP Morgan, was zu einem weiteren kräftigen Kursschub für die MorphoSys Aktie – über 23,00 EUR. Und dass muss nicht das Ende sein. Bevor die aktuellen Aussagne des JP Morgan analysten zu MorphoSys, dem 29.11. als Tag der Roche-Präsentation von studienergebnissen auf dem CTAD Thema sind, zur Initialmeldung im September:

Bereits am 29.09. konnte die MorphoSys Aktie als Tagessieger im SDAX mit rund 20% Kursplus etwas von den Kurschancen ahnen lassen, die bei BioTechs möglich sind, wenn Studienergebnisse „stimmen“. Konkreter Auslöser damals: Morphosys und Roche arbeiten gemeinsam an dem Alzheimer-Wirkstoff „Gantenerumab“. Und eben dieser Wirkstoff hat „Ähnlichkeiten“ mit dem Wirkstoff, dessen positive Studiendaten am 29.09. der Aktie von Biogen und Forschungspartnern einen extremen Kursschub gaben. (Biogen mit Tagesplus von 37,12 %, der japanische Kooperationspartner Eisai plus 17,4% und der Eisai Entwicklungspartner Bioarctic AB plus 140%).

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Positives auch bereits im September von JPMorgan zu dieser Thematik: Biogens Studienerfolg strahle auf MorphoSys und den Forschungspartner Roche positiv ab, schrieb Analyst James Gordon. Das antikörperbasierte Medikament Gantenerumab der beiden Firmen verfolge einen ähnlichen Ansatz und so könnte dessen potentieller Wertder Aktie von MorphoSys „helfen“.

Jetzt legte der JP Morgan „noch einen drauf“ – wieder ein kräftiges Kursplus für die MorphoSys Aktie – fragt sich wie es bis zum 29.11. weitergeht…

Am vorletzten Montag war MorphoSys wieder mal unter den Tagesgewinnern der SDAX-Werte mit einem prozentual zweistelligen Plus – was war’s diesmal? Eigentlich nur ein Gedankenspiel zum Biogen-Durchbruch im September: Die Aktien von Morphosys wurden in einer Studie vom Montag auf „Positive Catalyst Watch“ gesetzt. Was bedeutet, dass der Analyst James Gordon kurzfristig sehr optimistisch ist für die MorphoSys-Aktie vor neuen Erkenntnissen zum Alzheimer-Testkandidaten Gantenerumab ist.

Auf dem CTAD-Fachkongress in San Francisco, der vom 29.11. bis zum 2.12.2022 die neuesten Ergebnisse in der Alzheimerforschung thematisiert,  zeigt Roche, Forschungspartner von MorphoSys Studienergebnisse des möglichen „eigenen Alzheimermedikaments“. Trotz dieser kurzfristigen sehr positiven Kurserwartung  bleibt JP Morgan aber für Morphosys bei einem Kursziel von 32,50 EUR und der Bewwertung „Neutral“. Risiken für die Markterwartungen an Monjuvi und einen schwierigen Weg in die Profitabilität sieht man als bremsende Faktoren.

Auf jeden Fall sollte die Präsentation grossen Einfluss auf die zukünftige Kursentwicklung haben – in welche Richtung auch immer. Bis dahin scheinen sich einge in der Aktie zu positionieren, wie die aktuelle Kursentwicklung zeigt. Denn selbst nach dem kräftigen Kurssprung am Montag schwankt die Aktie um den Nullpunkt. Erwartet hätte man nach einem solchen Tag eine gewisse Gegenbewegung von 1-2%. Dem war aber nicht so – JP Morgan scheint einge Investoren zum Nachdenken gebracht zu haben…

Aber nicht nur das Alzheimermittel mit Roche ist spannend – auch die neue strategische Ausrichtung der MorphoSys nach der zuerst einmal wertvernichtenden Übernahme in Amerika lässt mittlefristig hoffen

Dazu kam, dass sich MorphoSys mit der Übernahme „zuviel“ Wirkstoffe eingekauft zu haben schien – Geld alle Wirkstoffe bis zur Zulassung zu bringen war wohl nicht vorhanden . Montag, den 13.06.2022 um 22:01 Uhr meldete MorphoSys AG (ISIN: DE0006632003) eine gemeinsame Studie mit Pfizer und Incyte, um eine Kombination eines Pfizer Wirkstoffs mit dem MorphoSys „Premium“-Produkt Monjuvi® (Tafasitamab-cxix) zu „testen“. Hörte sich nach etwas „Grösserem“ an. Nicht schlecht für einen Konzern, der starke Partner brauchen kann, um Wirkstoffe oder Indikationen bis zur Zulassung zu bringen.

Aber am 14.06.2022 meldete man noch etwas wesentlich Besseres für die Zukunft der MorphoSys!

Zwei Wirkstoffe auslizensiert, keine Studienkosten mehr, vorab erstmal 15 Mio USD, und dann bis zu 1 Mrd USD potentieller Milestonezahlungen, eine Beteiligung von 15 % am Vertragspartner plus Umsatzbeteiligungen im Falle einer Zulassung im einstelligen oder niedrigen zweistelligen Prozentbereich. Wow, muss wie das Schlaraffenland sein für ein Unternehmen, wie MorphoSys, dass nicht alle hoffnungsvollen Wirkstoffe zur Marktreife bringen kann. Und so enthält die Meldung von Gestern die klare Ansage, dass „Die Vereinbarungen ermöglichen es MorphoSys, seine Ressourcen auf die Weiterentwicklung seiner potenziell erstklassigen Onkologie-Pipeline im späten und mittleren Stadium zu konzentrieren.“ (Unternehmensmeldung MorphoSys, 14.06.2022, 22:01 Uhr)

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Konkret konnte folgendes vereinbart werden.

Im Rahmen der Vereinbarungen von MorphoSys und Human Immunology Biosciences, Inc. (HIBio), ein in South San Francisco ansässiges, erhält HIBio die Exklusivrechte, Felzartamab und MOR210 in allen Indikationen weltweit zu entwickeln und zu vermarkten, mit Ausnahme des Großraums China für Felzartamab und des Großraums China und Südkorea für MOR210.

Als Teil der Vereinbarungen erhält MorphoSys eine Beteiligung von 15 % an HIBio und bestimmte ergebnisabhängige Beteiligungsrechte sowie übliche Bezugsrechte. MorphoSys wird auch als Mitglied im Verwaltungsrat von HIBio vertreten sein. Bei Erreichen von Entwicklungs-, Zulassungs- und Vermarktungsmeilensteinen hat MorphoSys Anspruch auf Zahlungen von HIBio in Höhe von bis zu 1 Milliarde US-Dollar für beide Programme, zusätzlich zu gestaffelten ein- bis niedrigen zweistelligen Tantiemen auf die Nettoumsätze von Felzartamab und MOR210. MorphoSys wird für die laufenden Kosten beider Programme von HIBio entlohnt. HIBio wird die volle Verantwortung für die zukünftigen Entwicklungs- und Vermarktungskosten übernehmen und bei Vertragsunterzeichnung erhält MorphoSys außerdem eine Vorauszahlung von 15 Mio. US-Dollar für MOR210.

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Feierlaune bei den Beteiligten. Und das hätte auch für die MorphoSys Aktie gelten können, tat es aber nicht.

Unter der Führung erfahrener Medikamentenentwickler wird HIBio von zwei erstklassigen Risikokapitalgesellschaften unterstützt, die nachweislich erfolgreiche Unternehmen aufgebaut haben. Das Management von HIBio verfügt über fundierte wissenschaftliche Expertise auf dem Gebiet der Autoimmunerkrankungen und ist damit prädestiniert, Felzartamab und MOR210 erfolgreich zu neuen Medikamenten für Patienten weiterzuentwickeln, die bessere Behandlungsmöglichkeiten benötigen“, sagte im Juni Dr. Jean-Paul Kress, Vorstandsvorsitzender von MorphoSys.

Und weiter sagte er: „Wir bei MorphoSys werden unsere Ressourcen weiterhin darauf konzentrieren, unsere Onkologie-Pipeline in der späten und mittleren Entwicklungsphase voranzutreiben. Dazu gehören Pelabresib, unser potenziell klassenbester BET-Inhibitor, und Tafasitamab, unsere auf CD19 abzielende Immuntherapie – zwei Wirkstoffe, die das Potenzial haben, den Standard und die Qualität der Versorgung bei schwer zu behandelnden und belastenden Blutkrebsarten zu verbessern.“

Zuvor gemeldet: Monjuvi als Kombiprodukt bietet Ausweg aus der Durststrecke durch Übernahme.

Zuvor meldete MorphoSys eine Kooperation mit Big Pharma. Wobei die konkrete Formulierung der Zusammenarbeit folgendermassen lautete: „MorphoSys U.S. Inc., eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der MorphoSys AG (FSE: MOR; NASDAQ: MOR), und Incyte (NASDAQ: INCY) gaben heute eine Zusammenarbeit bei einer klinischen Studie und eine Liefervereinbarung bekannt, um die immuntherapeutische Kombination von Pfizers TTI-622, einem neuartigen SIRPα-Fc-Fusionsprotein, und Monjuvi® (Tafasitamab-cxix) plus Lenalidomid bei Patienten mit rezidiviertem oder refraktärem diffusen großzelligen B-Zell-Lymphom (DLBCL) zu untersuchen, die nicht für eine autologe Stammzelltransplantation (ASZT) in Frage kommen.“ – wichtig davon: Liefervereinbarung, klinische Studie, Wirkstoffkombination. Im Erfolgsfalle wäre mit den starken Partnern im Spiel eine der stärksten „Vertriebsstrukturen“ im Pharmabereich involviert, was einen schnellen Markteintritt bedeuten würde.

Alle drei Parteien sehen grosses Potenzial über diese eine Indikation hinaus für die Wirkstoffkombination

„TTI-622 blockiert die signalregulatorische Protein-(SIRP)α–CD47-Achse, ein wesentlicher Checkpoint, von dem erwartet wird, dass er sich zu einem wichtigen Rückgrat der Immuntherapie bei verschiedenen Tumorarten entwickeln wird, insbesondere bei hämatologischen Krebserkrankungen“, sagte Dr. Chris Boshoff, Chief Development Officer, Oncology, Pfizer Global Product Development. „Die ersten Ergebnisse bei fortgeschrittenen lymphatischen Erkrankungen in der Spätphase weisen auf das Potenzial von TTI-622 als führende Monotherapie hin, und präklinische Erkenntnisse mit verschiedenen therapeutischen Wirkstoffen zusammen ergaben, dass die Untersuchung einer Kombinationstherapie sehr sinnvoll wäre. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit MorphoSys und Incyte, um weitere Erkenntnisse über das Potenzial von TTI-622 zur Verbesserung der Behandlungsergebnisse von Patienten mit DLBCL zu gewinnen.“

Monjuvi in Kombination mit Lenalidomid ist eine wichtige Behandlungsoption für Patienten mit rezidiviertem oder refraktärem diffusen großzelligen B-Zell-Lymphom. Sein Wirkmechanismus, seine Wirksamkeit und sein Sicherheitsprofil machen es zu einem attraktiven Kombinationspartner“, sagte Dr. Malte Peters, Forschungs- und Entwicklungsvorstand von MorphoSys. „Wir glauben, dass die Ergänzung von Monjuvi plus Lenalidomid als Rückgrat der Behandlung für neuartige Immuntherapien, wie des in der Entwicklung befindlichen Anti-CD47-Blocker TTI-622, möglicherweise neue und wichtige Kombinationstherapien für Patienten mit rezidiviertem oder refraktärem diffusen großzelligen B-Zell-Lymphom ergeben könnte.“

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Diese Zusammenarbeit hat das Potenzial, die Patientenversorgung in einem Gebiet zu verbessern, in dem weiterhin ein erheblicher medizinischer Bedarf besteht“, sagte Dr. Lance Leopold, Group Vice President, Clinical Development Hematology and Oncology bei Incyte. „Wir sind stolz darauf, diese Forschungsbemühungen zu unterstützen, um die Möglichkeiten einer neuen chemotherapiefreien Kombination für diese Patienten zu untersuchen.“ Und die Kursreaktion heute Morgen zeigt, das der „Markt“ diesen Überlegungen durchaus etwas abgewinnen kann. Zumindest wenn man davon ausgeht, dass das aktuelle Plus von 6,92 % niocht nur technische Gegenbewegung ist.

Und die Aussichten? Bis zum 29.11.2022 werden wohl hauptsächlich Spekulationen um das Roche-MorphoSys Alzheimerpräparat die Überlegungen der Anleger beeinflussen. Zwischensprint der Aktie scheint – folgt man dem JP Morgan Analysten – durchaus denkbar. Dann entscheiden erstmal die sehnsüchtig erwarteten Studienergebnisse.
Aber jetzt. Und auch nach dem 29.11.2022 sollte man auch anderes m Fokus behalten. Denn MorphoSys tanzt auf mehreren Hochzeiten. Hat die Zeichen der Zeit erkannt, nämlich auch die Kosten im Blick zu behalten. Und hat mittlerweile einen Teil der zugekauften Wirkstoffe „auslizensiert“. Dazu für Monjuvi in einer Anwendung in Pfizer einen finanzstraken Partner gefunden. Und konzentriert sich jetzt räumlich nur noch auf den Standort Planegg bei München. Spart sich so einiges an Standort-Aufwendungen in den USA. Und Biogen’s Alzheimer Wirkstoff – dem Roche/MorphoSys Wirkstoff ähnlich – hatte hoffnungsvoll stimmende Studienergebnisse geliefert. Schaut man sich allein den seinerzeit in 2021 gezahlten Übernahmepreis von 1,7 Mrd USD in den USA an. Und den konnte MorphoSys aufbringen. Für einen – im Nachhinein – definitv zu hohen Preis…


Chart: MorphoSys AG | Powered by GOYAX.de

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