Die Wincor Nixdorf AG (ISIN: DE000A0CAYB2) übertrifft die eigenen Erwartungen und zeigt damit, dass der Konzernumbau Erfolg hat.
Gestern Abend legte das Paderborner Unternehmen die Zahlen für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2015/2016 vor. Der Geldautomaten- und Kassenhersteller überraschte dabei mit einem deutlichen Umsatzplus, vor allem aber mit einer starken Ergebnisverbesserung.
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Restrukturierung zeigt Wirkung: Umsatz und Ergebnis fallen klar besser aus
Zuletzt hatte Wincor Nixdorf nur selten etwas Positives für seine Aktionäre zu vermelden. Ausgenommen natürlich von der Ankündigung des avisierten Zusammenschlusses mit dem US-Konkurrenten Diebold Inc.
Nun zeigte man mit den Quartalszahlen, dass man auch aus eigener Kraft, positive Impulse setzen kann. Dabei konnte der Umsatz im Vergleich zum Q1 2014/2015 um +14% auf nunmehr 727 Mio. EUR (Q1 2014/2015: 640 Mio. EUR) gesteigert werden.
Das operative Ergebnis (EBITA) konnte sogar um +46% auf 54 Mio. EUR verbessert werden. Rechnet man die Restrukturierungskosten heraus, so stieg das operative Ergebnis gar um +78% auf 66 Mio. EUR. Und auch das Periodenergebnis fiel mit 37 Mio. EUR um +48% besser aus, als im Vorjahreszeitraum (Q1 2014/2015: 25 Mio. EUR.).
Verantwortlich für den hohen Ergebnissprung waren dabei allen voran die umgesetzten Maßnahmen zur Restrukturierung und Neuausrichtung des Geschäfts.
Geht der Diebold-Deal glatt über die Bühne?
Mit den guten Q1-Zahlen hat Wincor Nixdorf im Vorfeld der für dieses Jahr geplanten Fusion mit Diebold unterstrichen, dass man seinen Teil zum Erfolg des neuen Unternehmens beitragen kann.
Ob der Zusammenschluss jedoch überhaupt zustande kommt, ist derweil aber noch nicht zu 100% sicher. Denn neben den zuständigen Kartellbehörden in diversen Ländern müssen auch noch die Aktionäre von Wincor Nixdorf zu einem großen Teil zustimmen. Die Mindestannahmeschwelle liegt bei 67,6% aller bestehenden Aktien.
Eine wichtige Voraussetzung ist sicherlich, dass die Diebold-Aktie jetzt nicht noch weiter fällt. Denn das Angebot, das Diebold den Aktionären von Wincor Nixdorf bis Ende März unterbreiten will, besteht neben einer Barkomponente von 38,98 EUR auch aus einer Aktien-Komponente. Zusätzlich 0,434 Diebold-Aktien werden je Wincor-Aktie gezahlt. Im Oktober, als der Deal veröffentlicht wurde, betrug der Angebotspreis noch 52,50 EUR je Wincor-Aktie.
Dieser ursprüngliche Angebotspreis basiert auf einem Durchschnittskurs der Diebold-Aktie aus Oktober 2015 von 31,15 EUR. Aktuell notiert das Papier von Diebold aber nur noch bei 23,83 EUR (Handelsplatz: Frankfurt), d.h. 23,5% unter der damaligen Berechnungsgrundlage. Nähme man die 23,83 EUR als Basis, so ergäbe sich aktuell ein Angebotspreis von nur noch 49,30 EUR.
Zwar liegt das Angebot derzeit noch +7,17% über dem aktuellen Kurs der Wincor-Aktie (46 EUR), sollte aber die Diebold-Aktie auf 20 EUR fallen und die Wincor-Aktien sich auf dem jetzigen Niveau halten, so könnte Diebold durchaus gezwungen sein, das Angebot noch einmal nachzubessern. Andernfalls könnte das Erreichen der Mindestannahmeschwelle für die angestrebte Fusion nämlich durchaus schwierig werden.
Aktie von Wincor Nixdorf holt Minus der letzten Wochen teilweise auf
Im Zuge des eingetrübten Börsenumfelds fiel auch das Papier von Wincor Nixdorf vom Hoch in November bei 49 EUR bis vergangene Woche um -14,84% auf 41,73 EUR. Im Vorfeld der Q1-Zahlen zog die Aktie bis letzten Freitag jedoch wieder um mehr als +8% auf 45,25 EUR an.
Diejenigen, die im Vorfeld mit guten Zahlen gerechnet haben, behielten Recht mit ihrer Entscheidung. Zum späten Vormittag notiert der Titel bei 46,01 EUR mit +1,69% im Plus.
Dazu beigetragen hat sicherlich auch, dass der Vorstand von Wincor Nixdorf auf Basis der Q1-Zahlen seine Prognose für das laufende Gesamtjahr angehoben hat. Demnach soll das operative Ergebnis vor Restrukturierungskosten statt 150 Mio. EUR nunmehr 160 Mio. EUR bis 190 Mio. EUR betragen. Nicht enthalten sind dabei die einmaligen Kosten im Zuge der Fusion mit Diebold, welche sich aller Voraussicht nach auf rund 50 Mio. EUR belaufen werden.
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