Die Wacker Chemie AG (ISIN: DE000WCH8881) muss – wie so viele derzeit – ihre Prognose kassieren.
Der Konzernumsatz wird im Gesamtjahr voraussichtlich auf dem Niveau des Vorjahres liegen (bisherige Prognose: Anstieg um einen mittleren einstelligen Prozentsatz). Das EBITDA wird um etwa 30 Prozent unter dem Vorjahreswert erwartet (bisherige Prognose: 10 bis 20 Prozent unter Vorjahr). Das Jahresergebnis wird voraussichtlich leicht positiv sein (bisherige Prognose: deutlich unter Vorjahr). Der Netto-Cashflow soll deutlich positiv sein, aber unter Vorjahr liegen (bisherige Prognose: deutlich positiv und deutlich über Vorjahr). Wie bisher enthält die Prognose von WACKER keine Sondererträge aus Versicherungsleistungen. UND DIE GAB ES! Sie nicht zu berücksichtigen ist natürlich richtig, einmalig, nicht wiederholbar, also für die Planung uninteressant. Nichtsdestotrotz konnte Wacker einen Sonderertrag in Höhe von rund 112 Mio. EUR aus Versicherungsleistungen für den Schadensfall am Standort Charleston im Jahr 2017 im Q3 vereinnahmen.
Auf der HV sah man es noch rosiger
Am 23.05.2018 sah man zwar Risiken, aber glaubte moch an die eigene Sonderkonjunktur: CEO Staudigl ging in seiner Hauptversammlungs-Rede auf die aktuellen Herausforderungen für das Unternehmen ein, hob aber auch die großen Chancen hervor, die sich aus dem Technologieportfolio von WACKER für das Unternehmen ergeben: „Wir bauen unser Spezialitätenportfolio mit Siliconanwendungen konsequent aus“, sagte der Vorstandschef. „Auch wenn die Weltkonjunktur sich im Moment abschwächt: Die Nachfrage nach vielen unserer Produkte in der Chemie ist hoch.“ Im laufenden Jahr will WACKER rund 400 Mio. EUR investieren, schwerpunktmäßig in den Kapazitätsausbau seiner Chemiebereiche.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google)}
Schwierigkeiten liegen nach Staudigls Worten nicht nur in der Abkühlung der Weltwirtschaft und den herausfordernden Marktbedingungen im Solargeschäft, sondern auch in den immer weiter steigenden Energiepreisen in Deutschland: „Allein im vergangenen Jahr mussten wir einen Anstieg der Strompreise von rund 35 Mio. EUR verkraften.
Mittlerweile liegt der Strompreis in Deutschland bei über 5 Cent pro Kilowattstunde. Unsere chinesischen Wettbewerber zahlen unter 2 Cent pro Kilowattstunde. Hätten wir die gleichen Strompreise wie in China, dann wäre WACKER mit großem Abstand das weltweit effizienteste Unternehmen in der Herstellung von hochqualitativem Polysilicium“, betonte der Vorstandschef.
Wacker Neuson musste heute auch die Prognose reduzieren.
JETZT predigt der CEO Wasser
„Ausschlaggebend für unsere reduzierten Erwartungen sind die nach wie vor extrem niedrigen Preise für Polysilicium“, erläuterte Rudolf Staudigl, Vorstandsvorsitzender von WACKER, die Hauptursache für die Absenkung der Prognose. „Viele Marktexperten hatten für das zweite Halbjahr fest mit einer Preiserholung bei Solarsilicium gerechnet – eine Annahme, die auch Bestandteil unserer bisherigen Prognose war. Bislang jedoch haben sich die Durchschnittspreise für dieses Material nicht verbessert, sondern sie sind im Gegenteil im 3. Quartal auf Grund von Überkapazitäten chinesischer Wettbewerber weiter zurückgegangen.“
Umstrukturierung, d.h.
Restrukturierung und Effizienzprogramme werden gerade geplant. „Wir müssen und werden den schwieriger werdenden Rahmenbedingungen für unser Geschäft erfolgreich begegnen“, zeigte sich Staudigl zuversichtlich.
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Aktuell (15.10.2019 / 16:47 Uhr) notieren die Aktien der Wacker Chemie AG im Xetra-Handel mit einem Plusvon +1,22 EUR (+1,85 %) bei 66,58 EUR.