MDAX | Wacker Chemie AG Zahlen über Zahlen

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Die Wacker Chemie AG (ISIN: DE000WCH8881) hat im 3. Quartal 2018 in ihrem Chemiegeschäft sowohl den Gesamtumsatz als auch das EBITDA gegenüber dem Vorjahr weiter gesteigert.

Wegen des herausfordernden Marktumfelds bei Solarsilicium fielen aber unter dem Strich sowohl der Konzernumsatz als auch das EBITDA niedriger aus als vor einem Jahr. Im Berichtsquartal erwirtschaftete der Münchner Chemiekonzern Umsatzerlöse in Höhe von 1.242,7 Mio. EUR (Q3 2017: 1.311,6 Mio. EUR). Das sind 5 Prozent weniger als im Vorjahr. Deutlich geringere Absatzmengen und niedrigere Durchschnittspreise für Solarsilicium sind der wesentliche Grund für diesen Rückgang. Bessere Preise, höhere Absatzmengen bei Spezialsiliconen und positive Produktmixeffekte bei Chemieprodukten konnten das nicht vollständig ausgleichen. Währungsveränderungen haben die Umsatzentwicklung im Jahresvergleich nur unwesentlich beeinflusst. WACKER hat im 3. Quartal 2018 ein EBITDA von 241,7 Mio. EUR erwirtschaftet. Das sind 19 Prozent weniger als im Vorjahr (298,0 Mio. EUR). Zusätzlich zum geringeren Umsatz haben vor allem die deutlich höheren Rohstoffpreise die Ergebnisentwicklung gebremst.

Gegenüber dem Vorquartal (1.329,9 Mio. EUR) ist der Umsatz mengenbedingt um 7 Prozent zurückgegangen, vor allem auf Grund der aktuellen Marktschwäche im Solargeschäft. Das EBITDA ist im Vergleich zum Vorquartal (260,5 Mio. EUR) ebenfalls um 7 Prozent gesunken. Für die drei Monate Juli bis September 2018 ergibt sich im WACKER-Konzern eine EBITDA-Marge von 19,4 Prozent (Q3 2017: 22,7 Prozent). Im Vorquartal hatte sie 19,6 Prozent betragen.

Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) des 3. Quartals 2018 beträgt 106,5 Mio. EUR (Q3 2017: 155,3 Mio. EUR). Das entspricht einer EBIT-Marge von 8,6 Prozent (Q3 2017: 11,8 Prozent). Das Periodenergebnis des Berichtsquartals beläuft sich auf 68,9 Mio. EUR (Q3 2017: 104,2 Mio. EUR) und das Ergebnis je Aktie

Seine Umsatz- und Ergebnisprognose für das Gesamtjahr 2018 hat WACKER bestätigt. Das Unternehmen erwartet den Konzernumsatz 2018 unverändert um einen niedrigen einstelligen Prozentsatz höher als im Vorjahr (4.924,2 Mio. EUR). Das EBITDA wird gegenüber dem Vorjahr (1.014,1 Mio. EUR) voraussichtlich um einen mittleren einstelligen Prozentwert wachsen. Beim Konzernjahresüberschuss aus fortgeführten Aktivitäten rechnet WACKER mit einem deutlichen Anstieg.

„Unser Geschäft war im 3. Quartal von unterschiedlichen Trends bestimmt“, sagte Konzernchef Rudolf Staudigl am Donnerstag in München. „Unsere Chemiebereiche haben in der Summe sowohl ihren Umsatz als auch das EBITDA gegenüber dem Vorjahr kräftig gesteigert. Deutlich schwieriger war dagegen das Umfeld für WACKER POLYSILICON. Insgesamt sind die Perspektiven für WACKER im laufenden Geschäftsjahr und darüber hinaus aber anhaltend positiv. Unser Chemiegeschäft entwickelt sich sehr gut und die Wachstumspotenziale für die Photovoltaik sind trotz der vorübergehenden Marktschwäche ungebrochen hoch – auch und gerade vor dem Hintergrund der globalen klimapolitischen Herausforderungen. Wir erwarten deshalb unverändert, dass der Konzernumsatz und das EBITDA im Gesamtjahr 2018 wachsen werden.“

Regionen

Im 3. Quartal 2018 hat WACKER den Konzernumsatz mit Ausnahme von Asien in allen Regionen weiter ausgebaut. Dort ging der Umsatz wegen der geringeren Absatzmengen bei Polysilicium um 24 Prozent auf 407,8 Mio. EUR (Q3 2017: 536,4 Mio. EUR) zurück. In Europa lag der Umsatz mit 542,4 Mio. EUR um 6 Prozent über Vorjahr (511,5 Mio. EUR). In der Region Amerika stieg der Umsatz auf 232,0 Mio. EUR (Q3 2017: 207,0 Mio. EUR). Das ist ein Plus von 12 Prozent.

Investitionen und Netto-Cashflow

Die Investitionen des Konzerns beliefen sich im 3. Quartal 2018 auf 121,6 Mio. EUR (Q3 2017: 74,9 Mio. EUR). Das sind 62 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Mittel gingen vor allem in den Ausbau der Kapazitäten für Silicon- und Polymerprodukte.

Der Netto-Cashflow war im 3. Quartal 2018 mit 13,2 Mio. EUR leicht positiv (Q3 2017: 205,3 Mio. EUR). Die wesentlichen Ursachen für den starken Rückgang sind die deutlich höheren Auszahlungen für Investitionen, die Reparatur- und Anlaufkosten am Standort Charleston sowie der Anstieg des Working Capital.

Mitarbeiter

Die Zahl der bei WACKER weltweit Beschäftigten ist im Berichtsquartal leicht gewachsen. Zum Stichtag 30. September 2018 waren im Konzern 14.407 (30.06.2018: 14.270) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig. An den WACKER-Standorten in Deutschland arbeiteten zum Ende des Berichtsquartals 10.232 (30.06.2018: 10.156) Beschäftigte, an den internationalen Standorten waren es 4.175 (30.06.2018: 4.114) Mitarbeiter.{loadmodule mod_custom,Sentifi Text Widget}

Geschäftsbereiche

WACKER SILICONES hat im 3. Quartal 2018 einen Gesamtumsatz von 634,9 Mio. EUR erzielt (Q3 2017: 559,3 Mio. EUR). Das ist ein Plus von 14 Prozent. Bessere Preise, aber auch gestiegene Absatzmengen bei Spezialprodukten und damit einhergehend ein besserer Produktmix sind für diesen Zuwachs verantwortlich. Im Vergleich zum Vorquartal (653,8 Mio. EUR) ist der Umsatz des Bereichs dagegen um drei Prozent zurückgegangen. Hier machten sich unter anderem saisonale Effekte bemerkbar. Das EBITDA des Geschäftsbereichs lag im Berichtsquartal mit 173,4 Mio. EUR um 36 Prozent über Vorjahr (128,0 Mio. EUR). Im Vergleich zum Vorquartal (176,6 Mio. EUR) ging das EBITDA umsatzbedingt um 2 Prozent zurück. Die EBITDA-Marge verbesserte sich im 3. Quartal 2018 auf 27,3 Prozent nach 22,9 Prozent im 3. Quartal 2017 und 27,0 Prozent im Vorquartal.

Der Gesamtumsatz von WACKER POLYMERS liegt im Berichtsquartal mit 338,8 Mio. EUR um 7 Prozent über Vorjahr (317,9 Mio. EUR). Höhere Absatzmengen sowie bessere Preise sind die Ursachen für diesen Anstieg. Im Vergleich zum Vorquartal (343,1 Mio. EUR) sind die Erlöse um 1 Prozent gesunken. Etwas niedrigere Absatzmengen auf Grund der saisonal schwächeren Nachfrage sind die wesentliche Ursache für den leichten Rückgang. Das EBITDA von WACKER POLYMERS summierte sich im 3. Quartal 2018 auf 46,9 Mio. EUR (Q3 2017: 57,0 Mio. EUR). Wesentliche Ursache für diesen Rückgang um 18 Prozent sind die stark gestiegenen Rohstoffpreise. Um dieser Entwicklung zu begegnen, setzt der Geschäftsbereich Preiserhöhungen für seine Produkte um. Im Vergleich zum Vorquartal (32,6 Mio. EUR) ist das EBITDA um 44 Prozent gewachsen. Im Vorquartal hatten die Auswirkungen einer planmäßigen Anlagenabstellung das Ergebnis gemindert. Außerdem machten sich die insgesamt etwas besseren Preise und die hohe Auslastung der Produktionsanlagen im Berichtsquartal positiv bemerkbar. Die EBITDA-Marge lag im 3. Quartal 2018 bei 13,8 Prozent nach 17,9 Prozent im Vorjahr und 9,5 Prozent im Vorquartal.

WACKER BIOSOLUTIONS erzielte im 3. Quartal 2018 einen Gesamtumsatz von 57,3 Mio. EUR. Das sind 8 Prozent mehr als im Vorjahr (53,2 Mio. EUR) und entspricht dem Niveau des Vorquartals (57,2 Mio. EUR). Maßgebend für den Anstieg im Jahresvergleich waren höhere Absatzmengen und bessere Preise für einige Produkte. Das EBITDA von WACKER BIOSOLUTIONS liegt im Berichtsquartal mit 6,0 Mio. EUR um 42 Prozent unter dem Wert des Vorjahres (10,3 Mio. EUR). Ursachen dafür sind unter anderem gestiegene Rohstoffpreise sowie Integrationskosten und die noch niedrige Auslastung der neuen Biopharma-Produktion in den Niederlanden. Gegenüber dem Vorquartal (5,4 Mio. EUR) ist das EBITDA dagegen um 11 Prozent gewachsen. Die EBITDA-Marge belief sich auf 10,5 Prozent nach 19,4 Prozent im Vorjahr und 9,4 Prozent im 2. Quartal 2018.

WACKER POLYSILICON hat im Berichtsquartal einen Gesamtumsatz von 173,5 Mio. EUR erzielt. Das sind 49 Prozent weniger als im Vorjahr (341,7 Mio. EUR) und 28 Prozent weniger als im Vorquartal (242,1 Mio. EUR). Die wesentlichen Ursachen für diesen starken Rückgang sind deutlich niedrigere Absatzmengen und geringere Durchschnittspreise für Polysilicium. Die Anfang Juni bekanntgegebene Entscheidung Chinas, im laufenden Jahr die Einspeisevergütung zu drosseln und den Zubau von Photovoltaikanlagen zu deckeln, bremste die Nachfrage nach Solarmodulen. Das hat auch dazu geführt, dass im Berichtsquartal das Preisniveau für Solarsilicium deutlich niedriger war als im Vorjahr und im Vorquartal. WACKER POLYSILICON hat diese Marktsituation dazu genutzt, um seine Vorratsbestände aufzustocken, um seine Kunden schnell beliefern zu können, sobald die Nachfrage und die Preise wieder anziehen. Das EBITDA von WACKER POLYSILICON belief sich im Berichtsquartal auf 4,3 Mio. EUR. Das ist deutlich weniger als im Vorjahr (85,0 Mio. EUR) und im Vorquartal (39,1 Mio. EUR). Zusätzlich zum rückläufigen Umsatz haben die Hochlaufkosten am Standort Charleston die Ergebnisentwicklung gebremst. Von Juli bis September 2018 errechnet sich für den Geschäftsbereich eine EBITDA­Marge von 2,5 Prozent nach 24,9 Prozent im 3. Quartal 2017 und 16,2 Prozent im 2. Quartal 2018.

Ausblick

Die Jahresprognose für den Konzern hat sich gegenüber den Einschätzungen im Bericht zum 2. Quartal 2018 insgesamt nicht geändert. Das Unternehmen rechnet weiterhin damit, dass Umsatz und Ergebnis gegenüber dem Vorjahr wachsen werden.

Für die einzelnen Geschäftsbereiche haben sich unsere Einschätzungen wie folgt geändert:

Der Geschäftsbereich WACKER SILICONES wird auf Grund der starken Kundennachfrage und der besseren Preise das EBITDA im Gesamtjahr 2018 wahrscheinlich noch etwas stärker steigern als zum Zeitpunkt der Vorlage des Berichts zum 2. Quartal 2018 erwartet. Es wird voraussichtlich leicht über 600 Mio. EUR liegen (Q2 2018: rund 600 Mio. EUR). Den Umsatz des Geschäftsbereichs erwarten wir unverändert in der Größenordnung von 2,5 Mrd. EUR.

Die chinesische Regierung hat Anfang Juni die Einspeisevergütung für Solarstrom teilweise gekürzt und den Netzzugang für Solaranlagen neu geregelt. Das bringt bei WACKER POLYSILICON kurzfristig die Absatzmengen und Preise für Solarsilicium unter Druck und führt dazu, dass der Umsatz und das EBITDA des Geschäftsbereichs im Gesamtjahr 2018 gegenüber dem Vorjahr voraussichtlich jeweils um rund 25 Prozent sinken werden (Q2 2018: Umsatzrückgang um einen niedrigen zweistelligen Prozentsatz, EBITDA um rund 10 Prozent niedriger).

WACKER POLYMERS erwartet im Gesamtjahr 2018 unverändert ein Umsatzplus im mittleren einstelligen Prozentbereich und ein EBITDA von rund 150 Mio. EUR.

Für die Kennzahlen des Gesamtkonzerns bestätigen wir die im Geschäftsbericht 2017 bzw. im Bericht zum 2. Quartal 2018 getroffenen Prognosen. Der Konzernumsatz wird im Gesamtjahr voraussichtlich um einen niedrigen einstelligen Prozentsatz steigen. Das EBITDA soll um einen mittleren einstelligen Prozentsatz über dem Vorjahr liegen. Die EBITDA-Marge erwartet WACKER leicht über dem Vorjahr. Die Abschreibungen liegen mit rund 550 Mio. EUR deutlich unter Vorjahr. Beim Konzernjahresüberschuss aus fortgeführten Aktivitäten rechnet WACKER mit einem deutlichen Anstieg. Die Investitionen des Konzerns werden sich nach aktueller Einschätzung im Gesamtjahr 2018 auf rund 450 Mio. EUR belaufen. Der Netto-Cashflow soll deutlich positiv sein, auf Grund der höheren Investitionen aber deutlich unter dem Vorjahr liegen. Die Nettofinanzschulden werden zum Jahresende 2018 bei rund 500 Mio. EUR erwartet.

 

Aktuell (25.10.2018 / 11:08 Uhr) notieren die Aktien der Wacker Chemie AG im Xetra-Handel mit einem Minus von -1,10 EUR (-1,31 %) bei 83,16 EUR.


Chart: Wacker Chemie AG | Powered by GOYAX.de

Die ganze Meldung lesen Sie hier: Nach starkem 3. Quartal erwartet WACKER das EBITDA des Gesamtjahres jetzt bei 1 Mrd. €


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