Der VARTA AG (ISIN: DE000A0TGJ55) gelingt es immer wieder „etwas draufzusetzen“, wenn der Kurs wieder mal höher ist, als erwartet: Anfang des Monats der Deal mit Samsung und heute eine Prognoseerhöhung plus
sehr guten Halbjahreszahlen. Natürlich durch die Übernahme „der anderen Varta-Sparte“ (Varta Consumer) verzerrt, aber die 66,5% organisches Umsatzwachstum/124,8% orgnaisches EBITDA-Wachstum können sich mehr als sehen lassen. Insgesamt ist der Konzernumsatz im ersten Halbjahr um 158% auf 390,7 Mio. EUR gestiegen. Das bereinigte EBITDA stieg um 174% auf 102,1 Mio. EUR. Die bereinigte EBITDA-Marge verbesserte sich um 1,5 Prozentpunkte auf 26,1%. Der Konzerngewinn hat sich mit einem Anstieg um 104,9% auf 39,8 Mio. EUR mehr als verdoppelt.
NACHTRAG 10:55 Uhr – Ereignisse überschlagen sich bei Varta deshalb: Varta liefert sehr gute Zahlen und der Kurs fällt „auf einmal“ wie ein Stein – was ist passiert?
Herbert Schein, Vorstandsvorsitzender (CEO) der VARTA AG: „Wir haben den Umsatz mehr als verdoppelt und das operative Ergebnis nahezu verdreifacht. Zu diesem erfreulichen Ergebnis des ersten Halbjahres haben alle Geschäftsbereiche beigetragen, wobei wir die höchsten Zuwachsraten weiterhin bei unseren Lithium-Ionen Zellen verzeichnen. Mit dem Ausbau der Produktionskapazitäten für Lithium-Ionen Zellen auf 300 Millionen Batterien bis Ende 2021 setzen wir unseren Wachstumskurs fort. Es gibt weiter eine hohe Nachfrage nach VARTA-Produkten, weil der Markt nach innovativen und leistungsstarken Batterien verlangt – gerade im Bereich der Premium Headsets.“
Finanzvorstand (CFO) Steffen Munz ergänzt: „Wir haben das hohe Umsatz- und Ergebniswachstum der Vergangenheit im ersten Halbjahr weiter gesteigert und die Profitabilität nochmals verbessert. Da wir trotz der makroökonomischen Gegebenheiten weiterhin einen hohen Auftragsbestand verzeichnen, erhöhen wir die Umsatz- und Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2020.„
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VARTA macht aus einem Gegner eine langfristige, engere Kundenbeziehung.
Am 03.08.2020 gab es eine wichtige Einigung: Im Bereich der Headsets hat Varta eigentlich eine relativ unangefochtene Führungsstellung bei Menge und Leistungsfähigkeit, was die zugehörigen Li-Ionen-Akkus anbelangt. Samsung musste das erfahren, als man andere Akku-Produkte einsetzte und Varta eine Klagewelle startete wegen angeblicher Patentverletzungen durch Nachahmerprodukte. Samsung ging in die Offensive und legte Gegenklagen ein. So könnte sich eine langfristige, die Anwälte freuende Auseinandersetzung beginnen, an deren Ende beide verlieren. Varta einen der wirklich großen Kunden, Samsung möglicherweise hohe Entschädigungszahlungen und eventuell sogar Verkaufsverbote wegen Patentverletzung.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Produkt)}
Die Lösung ist scheinbar einfach und nützt auf jedem Fall Varta und gibt seiner „Story“ als Marktführer neues Futter: Gerichtsstreitigkeiten beigelegt. Langfristiger Liefervertrag mit Samsung geschlossen, der die Marktstellung Vartas zementieren könnte. Somit bleibt VARTA in den kommenden Jahren Hauptlieferant für wieder aufladbare Batterien der Headsets von Samsung.
PROGNOSE HOCH
„Nach der sehr guten Umsatz- und Ergebnisentwicklung im ersten Halbjahr und dem weiterhin hohen Auftragsbestand erhöht die Gesellschaft die Umsatz- und Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2020: Die Umsatz-Prognose wird von bisher 780 bis 800 Mio. EUR auf 810 bis 830 Mio. EUR erhöht. Das entspricht einem Umsatzwachstum zwischen 123% und 129% im Vergleich zum Vorjahr (einschließlich VARTA Consumer). Das organische Umsatzwachstum (also ohne VARTA Consumer) soll zwischen 47% und 53% liegen. Das bereinigte EBITDA wird für 2020 in einem Korridor zwischen 210 Mio. EUR und 215 Mio. EUR (bisher 175 Mio. EUR und 185 Mio. EUR) erwartet, und soll damit um 115% bis 121% im Vorjahresvergleich zulegen (einschließlich VARTA Consumer). Für die geplante Erweiterung der Produktionskapazitäten von bisher 200 Mio. Zellen pro Jahr auf 300 Mio. Zellen jährlich bis Ende 2021 erhöht die Gesellschaft ihre prognostizierten Auszahlungen aus dem Kauf von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen (CAPEX) für 2020 von bisher 300 bis 330 Mio. EUR auf 320 bis 360 Mio. EUR.“
Analystenmeinungen zu Varta – VERHALTEN, Kursziele alle erreicht, naja fast alle! Also abwärts? Nur Berenberg…
Das Fazit vorab: Die Analysten sehen wohl bei Varta viele Risiken und sehen die sehr starke Kursentwicklung als mindestens ausreichend, wenn nicht übertrieben an. Varta hat derzeit alle Kursziele überschritten und entweder sollten sich die Analysten bewegen oder der Markt sollte sich möglicherwiese den Erwartungen anpassen? Oder sind die Meinungen der Analysten derartig unwichtig, wie man bei der derzietigen Kursentwicklung vermuten müsste? Passt zu der immer noch hohen Positionierung der Hedgefonds – es riecht hier nach einem möglichen Rückschlag. Aber die Kurse haben immer Recht – und bisher sieht es nach weiteren Kursgewinnen aus – auf dem bereits ambitioniert erscheinenden Bewertungsniveau. Spannend. Vielleicht wird die heutige Nachricht bei einigen Analysten Gnade finden und zu einer Kursziel Veränderung führen?
Nachtrag 11.03 Uhr: Auch bei den Analysten scheint man mittlerweile der Varta gewogener. Heute erhöhte Hauck&Aufhäuser seine Einstufung von SELL auf HOLD mit einem Kursziel von 125,00 EUR – die umsatzerwartungen und Gewinnschätzungen für 2020 bis 2022 wurden angehoben vom Analysten – auch kein Grund für den Kurseinbruch. Und so bleiben viele Fragezeichen.
Aktuellste Analystenmeinung ist gleichzeitig die Positivste: Am 03.08. blieb Berenberg bei ihrem im Juli erhöhten Kursziel für die Varta-Aktie von 120,00 EUR – überzeugend sei der beschleunigte Kapazitätsausbau und die Entwicklungen bei den Mikrobatterien für tragbare Geräte und die Einigung mit Samsung wird positiv bewertet: EIN BUY.
Am 02.07. stufte Warburg Varta ab von Hold auf SELL mit einem -. immerhin erhöhten – Kursziel von 75,00 EUR (zuvor 67,00 EUR) – zwar seien die staatlichen Fördermittel sehr positiv, aber die Kursentwicklung sei zu sehr der aktuellen Bilanzlage enteilt.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Produkt_02)}
Am 01.07.nahm die DZ Bank Varta „unter ihre Fittiche“ und startete ihr Coverage mit HALTEN und einem fairen Wert von 100,00 EUR. – Keine Phantasie für die Anleger. Aber die Meinung von Analysten war in der Vergangenheit – siehe Tesla – nicht immer der Weisheit letzter Schluss.
Kepler Chevreux nennt am 04.06.2020 ein Kursziel von „nur“ 95,00 EUR mit einem HOLD (war eine Heraufstufung von reduce und 45,00 EUR Kursziel zuvor) – Die Nachfrage übersteige das Angebot auf die nächsten 12-18 Monate für Li-Ionen Akkus.
Zuletzt am 18.05. gab es eine Meinung von Hauck-Aufhäuser: SELL und ein Kursziel von 55,00 EUR.
Unsere Reihe über Wasserstoffaktien:
H2TEIL1: Ballard Power Systems Inc – Kursrakete steigt weiter oder…
H2TEIL2: Plug Power Inc. – Kursdelle+Kaufkurse oder geht es weiter runter?
H2TEIL3: Nel Asa – Elektrolyse, Tankstellen und mehr, Milliardenmarkt. Für Nel?
H2TEIL4:NIKOLA Corp. – TESLA Nachfolger auf dem Weg?
H2TEIL5:SFC Energy AG. – Deutschlands Ballard Power?
H2TEIL6: Linde und Air Liquide – zwei Großkonzerne, die Wasserstoff in der DNA haben oder eben zukaufen können NEU!NEU!NEU!NEU!
Update KW29 und Update KW30 und Update KW31 und UPDATE KW 32
UPDATE Wasserstoffaktien 11.08.2020: NIKOLA holt größten Auftrag der Firmengeschichte – GAMECHANGER
UPDATE 13.08.2020: Plug Power sichert sich Cash- beflügelt hat der Quartalsbericht
Shortfront immer noch auf Angriff, aber man wird wohl nervös – leichter Abbau der Positionen in den letzten Wochen
Eine Aktie, die man kaufen sollte, die viele kaufen – aber wieso verharren die Hedgefonds, die vor Monaten „auf Angriff“ schalteten, immer noch bei relativ hohen Beständen bei ihren Shortengagements? Im Januar gab es ja aufgrund eines „Reports“ und einer Herabstufung durch die Commerzbank einen kräftigen Kursrückschlag – mittlerweile fast vergessen und größtenteils aufgeholt. Man war sich im Laufe der Zeit relativ sicher, das an den seinerzeit aufgebrachten Bedenken wenig dran war. Es standen im Raum: Zweifel an der Wachstumskraft und insbesondere an der technologischen Marktführerschaft der Varta im Bereich der Mikrobatterien (ominöser „Report“ in Verbindung mit einer kritischen Sicht der Commerzbank-Analysten: Alleinstellungsmerkmal der Varta-Produkte beendet, mehrere chinesische Anbieter hätten bei festen Varta-Kunden – aufgrund von Lieferengpässen Vartas – gleichwertige Batterien geliefert. Und so werde Vartas Preissetzungsmacht bei einigen Produkten der Vergangenheit angehören. Seinerzeit natürlich von Varta dementiert. DURCH FAKTEN WIDERLEGT. Die sehr guten Zahlen 2019, die die Prognose weit hinter sich ließen, sehr gute Q1-Ergebnisse, die kommunizierte kräftige Investionsoffensive in den Kapazitätsausbau und das Förderpaket von 300 Mio. EUR durch die EU.
Am 29.06. hat Varta vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie öffentliche Fördermittel in Höhe von insgesamt 300 Mio. EUR für zwei Projekte der europäischen Initiative zum Aufbau einer Batteriezellenfertigung endgültig zugesagt bekommen.Der Aktienkurs entwickelte sich seitdem positiv und stieg bis zum 06.07.2020 auf im Hoch 108,50 EUR. Aber wir hatten ja bereits vor einigen Tagen auf die Positionierung der Shorts hingewiesen, die trotz kräftig steigender Kurse ihre Positionen gehalten haben – über Monate. Und diese Anstiege führten nicht etwa zu einer Positionsreduktion, sondern zu einem weiteren Aufbau von Shortpositionen Am 08.07. gleich 3 mal Erhöhung der Shortpositionen:{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Produkt)}
Auch die Grundsteinlegung am 20.07.2020 für eine kräftige Erweiterung der Produktionskapazität führte zu keiner erkennbaren Reaktion.
Tiger Management nutzte die Hochs am 06.07.für eine erste Erhöhung auf 2,0% und legte dann am 08.07.- bei erkennbarer leichter Schwäche – „kräftig einen drauf“ auf 2,18% – in weiteren Schritten hoch bis auf 2,59% am 13.07. Und wird jetzt wohl etwas nervös – oder hat „Verlustgrenzen“ erreicht und muss reduzieren: Schrittweise geht man auf aktuell 2,11% (12.08.2020) zurück. Maplelane Capital sprang – nach 2 Monaten Gleichstand – auf den Zug auf und steigerte die Leerverkaufsposition auf 0,86% (von 0,70%) am 08.07 und dann noch mal am 14.07. auf 0,94%. Und der Dritte von der „Shortfront“ war D1 Capital, die am 08.07. erstmals meldepflichtig wurden mit 0,64% (vorher maximal 0,49 % oder weniger) und am 15.07. noch auf 75% hochgingen. Und Coltrane? Lange blieb man bei 0,94%, ging leicht hoch, wieder auf 0,94% runter und nach der letzten Anhebung auf 1,06% (03.08.) ging man wieder auf die bekannte (fast)0,95% am 10.08. zurück. Melvin bleibt seit dem 30.06.2020 bei 2,25% und Third Point erreichte den Höchststand von 2,20% am19.03.2020 und begannn seinen Rückzug am 04.08.2020 – nach der Samsung-Nachricht – in vielen Einzelschritten auf derzeit „nur noch“ 1,38% (13.08.2020). Lauerten und lauern alle auf eine Schwäche… Und wie reagierte die Aktie: sie steigt – wie wird es weitergehen?
NACHTRAG 14.08.2020, 11.10 Uhr: Gestern wurde es wohl Tiger Management zu gefährlich – weitere Positionsreduktion auf 2,08% (Vortag noch bei 2,11%). im Nachhinein wäre es vielleicht besser gewesen… Aber diese Transaktion bestätigt, das mittlerweile die Schmerzgrenze der Varta-Shorts erreicht oder annähernd erreicht ist. Könnte der Aktie helfen, auch bei den heute Morgen beginnenenden „Gewinnmitnahmen“, die mittlerweile wieder „etwas ruhiger“ ist – nach Tagestief von 110,00 EUR ist man jetzt wieder auf 120,00 EUR.
Aktuell (14.08.2020 / 08:36 Uhr) notieren die Aktien der Varta AG im XETRA-Handel mit einem Plus von +1,10 EUR (+0,88 %) bei 126,60 EUR. Auch diese Aktie können Sie für nur 0,00 EUR auf Smartbroker handeln