Der VARTA AG Konzern (ISIN: DE000A0TGJ55) hat nach ihrem Rekordlauf im vorigen Jahr unruhige Zeiten hinter und vor sich: Es begann mit einem Bericht –
vermutlich aus dem Umfeld eines Shorts – in Verbindung mit einer kritischen Sicht der Commerzbank-Analysten. Alleinstellungsmerkmal der Varta-Produkte beendet, mehrere chinesische Anbieter hätten bei festen Varta-Kunden – aufgrund von Lieferengpässen Vartas – gleichwertige Batterien geliefert. Und so werde Vartas Preissetzungsmacht bei einigen Produkten der Vergangenheit angehören. Widersprüche von Varta-Sprechern mit dem Hinweis auf Patentverletzungen der chinesischen Anbieter, die man nach Entdeckung verfolge und die trotzdem mit ihren Produkten nicht die Leistungsfähigkeit der Varta-Produkte erreichten, sprächen weiterhin für die Marktführerschaft Vartas.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google-300-250)}
„Die Preise werden fallen“
Ist die Spekulation, die aufgrund der Diskussionsbeiträge gemehrt wurde. Bisher war Varta’s einziges Problem möglichst schnell die Kapazitäten auszubauen, um die riesige Nachfrage zu befriedigen, die Margen waren und sind noch „fett“. Um diese Situation weiter zu erhalten, hat Varta letzte Woche noch stärkere Anstrengungen angekündigt, um die Kapazitäten schneller auszubauen – Lieferengpässe bringen die Konkurrenz ins Spiel und locken neue Wettbewerber an. Gefahr erkannt, gebannt ist nicht so einfach – wie die Kursentwicklung der letzten Tage zeigt.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Wasserstoff)}
Sind die goldenen Zeiten vorbei? Oder ist es nur ein Atemholen vor neuen Rekorden? Die ganze Situation erinnert ein wenig an die ehemals euphorisch gefeierte Solarindustrie, die zuerst die Nachfrage nicht befriedigen konnte, dann immer stärker die chinesische Konkurrenz spürte – zuerst mit geringerer Qualität und Leistungsfähigkeit, aber zu Discountpreisen, später mit ähnlichen oder sogar leistunsgfähigeren Produkten zu „nicht unterbietbaren“ Preisen. Droht Varta nun ein ähnliches Schicksal wie Solarworld, Solon und wie sie alle hießen? Kurz- und mittelfristig scheint man noch sehr weit vor der Konkurrenz zu sein, aber ….
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Jedenfalls tut man bei Varta gut daran, die Technologieführerschaft, von der man voller Stolz in jeder veröffentlichung spricht, zu erhalten und nach Möglichkeit auszubauen. Die Commerzbank kam mit einem reduzierten Kursziel in der letzten Woche nochmals in die Queere, andere schlossen sich an.
Wo fährt der Zug hin? Warum verkaufen Insider?
Die Kursrückschläge bei einer Aktie wie Varta, die eine Vervielfachung in den letzten Jahren hingelegt hat, ist nicht unbedingt so tragisch. Normale Korrektur ist vielleicht untertrieben, aber mehr Nachdenklichkeit entsteht wenn diverse Insider in der letzten Zeit ihre Positionen reduziert haben – klar bei Rekordständen „mal Kasse zu machen“ ist nicht verkehrt, auch legitim für Insider, weckt aber natürlich Ängste bei den sowieso schon verunsicherten Anlegern. Viel Unruhe, viel Unsicherheit und ein relativ ungewisser Ausgang, schwierige Gemengelage für eine fundierte Entscheidung, ob man Varta kaufen, halten oder verkaufen sollte…
Wird in nächster Zeit auf jeden Fall nicht langweilig um die Aktie. {loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Gold Sparplan)}
MAN HAT VERSTANDEN: Daher hat der Vorstand der VARTA AG entschieden,
die Produktionskapazität noch einmal erheblich, und schneller als ursprünglich geplant, auszubauen: Nachdem die Planungen auch schon im vergangenen Jahr auf mehr als 150 Millionen Zellen jährlich ab 2022 angehoben wurden, wird die VARTA AG die Produktionskapazitäten nun auf 200 Millionen Zellen jährlich ausbauen und die Erweiterung bis Ende 2021 umsetzen. Schon bis Jahresmitte 2020 wird eine Produktionskapazität von mindestens 100 Millionen Zellen jährlich zur Verfügung stehen.
Auch der nächste Innovationsschritt steht bevor: VARTA AG wird dieses Jahr eine Lithium-Ionen Zelle mit einer 15 % höheren Energiedichte und hoher Zyklenstabilität vorstellen. Damit setzt das Unternehmen weiterhin als Innovationsführer im Sektor den Industriestandard und sichert seinen Technologievorsprung.
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Herbert Schein, Vorstandsvorsitzender der VARTA AG, sagte dazu letzte Woche: „Unsere Zukunft liegt insbesondere im Bereich der Lithium-Ionen-Technologie. Hier setzen wir als Innovationsführer die Industriestandards. Auf diese Weise haben wir uns einzigartige Wettbewerbsvorteile erarbeitet, die wir durch Patente und schnelle Innovationsfortschritte absichern. Mit der heute angekündigten, beschleunigten Erweiterung unserer Produktionskapazitäten bauen wir nicht nur unsere starke Marktposition weiter aus, wir schaffen auch 600 weitere, neue Arbeitsplätze in unserer Region.“
Starker Cashflow ermöglicht hohe Investitionen
Die Kapazitätserweiterung erfordert ein zusätzliches Investitionsvolumen von rund 125 Millionen EUR (für zusätzlich 50 Mio. Zellen pro Jahr). Das Investitionsvolumen soll aus dem Mittelzufluss aus der operativen Geschäftstätigkeit, aus den erhaltenen Kundenanzahlungen sowie mittelfristig auch aus dem attraktiven Cash Flow des akquirierten VARTA Consumer Geschäftes finanziert werden. Darüber hinaus steht dem Konzern eine revolvierende Kreditlinie über 80 Mio. EUR zur Verfügung.
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Finanzvorstand (CFO) Steffen Munz ergänzt: „Wir verzeichnen weiterhin einen enorm hohen Auftragsbestand. Unsere sehr gesunde bilanzielle Situation erlaubt es uns, weiter stark zu investieren. Unser solider und steigender Cashflow wird seinen Teil dazu beitragen.“
600 neue Arbeitsplätze werden in Deutschland geschaffen
Die Investitionen werden an den beiden Hauptproduktionsstandorten für Lithium-Ionen Zellen in Deutschland, in Ellwangen und Nördlingen, vorgenommen. Am Standort Ellwangen wird neben der Lithium-Ionen Zellenproduktion die Elektrodenproduktion durch ein neues Produktionsgebäude massiv erweitert. Am Standort Nördlingen wird die Lithium-Ionen Zellenproduktion ebenfalls durch einen Neubau aufgestockt, der an die bestehende Produktion angrenzt.
Einhergehend mit den hohen Investitionen für den erneuten Ausbau der Produktionskapazitäten bei Lithium-Ionen Batterien wird der VARTA AG Konzern in diesem Bereich zusätzlich rund 600 Arbeitsplätze schaffen.
Aktuell (25.01.2020 / 09:23 Uhr) notieren die Aktien der Varta AG im Xetra-Handel zum Schluss Freitag mit einem Minus von -2,60 EUR (-3,07 %) bei 82,20 EUR.