1&1 Drillisch, eine Konzerntochter der United Internet AG (ISIN: DE0005089031) , hat in der gestern durch Zuschlag beendeten Auktion zur Vergabe von Mobilfunkfrequenzen in den Bereichen 2 GHz und 3,6 GHz gemäß der Entscheidung BK1-17/001 der Bundesnetzagentur erfolgreich insgesamt zwei Frequenzblöcke à 2 x 5 MHz im Bereich 2 GHz und fünf Frequenzblöcke à 10 MHz im Bereich 3,6 GHz ersteigert.
Der Gesamtzuschlagspreis beträgt 1,07 Mrd. EUR. Die erworbenen Frequenzblöcke im Bereich 2 GHz werden erst ab dem 1. Januar 2026 zur Verfügung stehen. Bis zu diesem Zeitpunkt hat 1&1 Drillisch die Möglichkeit, Frequenzen im Umfang von 2 x 10 MHz im Bereich 2,6 GHz auf Basis einer Selbstverpflichtung von Telefónica Deutschland im Rahmen der EU-Kartellfreigabe des Zusammenschlusses mit E-Plus anzumieten. Dieses Spektrum steht bis zum 31. Dezember 2025 zur Verfügung.{loadmodule mod_custom,Sentifi Text Widget}
Mit dem Frequenzerwerb legt 1&1 Drillisch den Grundstein für eine erfolgreiche und dauerhafte Positionierung der 1&1 Drillisch Gruppe als vierter Mobilfunknetzbetreiber in Deutschland. 1&1 Drillisch beabsichtigt, ein leistungsfähiges Mobilfunknetz aufzubauen. Ein mutiger und gleichzeitig notwendiger Schritt, um sich langfristig als vierter Anbieter zu etablieren. Die Investitionen werden für die nächsten Jahre den Spielraum für Drillisch bestimmt einschränken. Umso überraschender ist der heutige Schritt der United Internet AG bei der Hauptversammlung der 30% Beteiligung Tele Columbus ihren Einfluss auszubauen. Was liegt hier im Busch?
Gutes erstes Quartal
United Internet AG konnte ihre Ziele im 1. Quartal 2019 erreichen und Zukunftsthemen wie die Neupositionierung im Segment „Consumer Applications“ oder das Rebranding im Segment „Business Applications“ weiter vorantreiben.
Auch im 1. Quartal 2019 hat United Internet in neue Kundenverträge sowie den Ausbau bestehender Kundenbeziehungen und damit in nachhaltiges Wachstum investiert. Insgesamt konnte die Zahl der kostenpflichtigen Kundenverträge um 210.000 auf 24,06 Mio. Verträge gesteigert werden. Dabei kamen im Segment „Consumer Access“ 180.000 Verträge (170.000 Mobile Internet und 10.000 Breitband-Anschlüsse) hinzu. Aus dem Segment „Business Applications“ resultieren weitere 30.000 Verträge. Im Segment „Consumer Applications“ blieb die Zahl der Pay-Accounts unverändert, während die werbefinanzierten Free-Accounts um 340.000 Accounts zulegten.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Affilinet)}
Der Umsatz auf Konzernebene stieg im 1. Quartal 2019 von 1.270,7 Mio. EUR im Vorjahr um 1,2 % auf 1.286,1 Mio. EUR. Ursächlich für dieses auf den ersten Blick nur moderate Wachstum sind insbesondere unterjährig schwankende (margenschwache) Hardware-Umsätze (-18,0 Mio. EUR) im Segment „Consumer Access“ sowie die im April 2018 begonnene Werbeflächen-Reduktion (-5,1 Mio. EUR) im Rahmen der Neupositionierung im Segment „Consumer Applications“.
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) des 1. Quartals 2019 wurde durch die erstmalige Anwendung von IFRS 16 (+22,8 Mio. EUR) positiv beeinflusst. Gegenläufig wirkten sich im Segment „Consumer Access“ – neben angekündigten One-Offs (-2,1 Mio. EUR) – vorläufige Mehrkosten von -17,5 Mio. EUR aus, nachdem der zeitlich befristete Anpassungsmechanismus eines Vorleistungsvertrages zum Jahresende 2018 ausgelaufen ist. Entgegen den ursprünglichen Erwartungen wurde bislang noch nicht über einen Ersatz bzw. eine Kompensation für die ausgelaufene Regelung entschieden. Jedoch sind die entsprechenden Vorleistungspreise derzeit Gegenstand eines schiedsgutachterlichen Verfahrens, in dessen Rahmen es nach Ende der 5G-Frequenzversteigerung innerhalb weniger Monate eine verbindliche Entscheidung über die Art und Höhe einer dauerhaften Preisanpassung geben wird. Aus dieser gutachterlichen Entscheidung erwartet die Gesellschaft rückwirkend niedrigere Vorleistungspreise. Zudem wirkten sich plangemäß umgesetzte Zukunftsinvestitionen, wie die vorgenannte Neupositionierung des Segments „Consumer Applications“ (-4,1 Mio. EUR) sowie erhöhte Marketing-Ausgaben im Segment „Business Applications“ (-14,6 Mio. EUR), zunächst negativ aus. Ein Anteil von -7,0 Mio. EUR der erhöhten Marketing-Ausgaben entfiel auf One-Offs für Rebranding-Maßnahmen.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Affilinet)}
Insgesamt stieg das EBITDA des United Internet Konzerns im 1. Quartal 2019 von 278,3 Mio. EUR (gemäß IFRS 15) um 7,7 % auf 299,7 Mio. EUR (gemäß IFRS 16).
Das von der IFRS-16-Bilanzierung nahezu unbeeinflusste Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) sank von 182,9 Mio. EUR um 1,0 % auf 181,1 Mio. EUR. Auch im EBIT sind die vorgenannten Ergebnisbelastungen und One-Offs enthalten.
Das Ergebnis pro Aktie (EPS) ging von 0,42 EUR auf 0,24 EUR zurück. Ursächlich hierfür waren nicht-cashwirksame Wertminderungen in Höhe von -43,1 Mio. EUR (EPS-Effekt: -0,22 EUR) auf die gehaltenen Tele Columbus Aktien. Ohne Berücksichtigung der Wertminderungen belief sich das EPS auf 0,46 EUR – ein Anstieg um 9,5 % im Vergleich zum Vorjahr.
„Wir sind gut ins Geschäftsjahr 2019 gestartet und liegen auf Kurs, unsere Ziele für das Gesamtjahr 2019 zu erreichen“, fasste Mitte Mai Ralph Dommermuth, Vorstandsvorsitzender der United Internet AG, das 1. Quartal 2019 zusammen.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google)}
Ausblick 2019
Für das Geschäftsjahr 2019 erwartet der Vorstand der Gesellschaft unverändert einen Anstieg des Konzernumsatzes um ca. 4 % (2018: 5,13 Mrd. EUR). Das EBITDA soll um ca.8 % (2018: 1,20 Mrd. EUR) bzw. ca. 12 % (inkl. Effekten aus der erstmaligen Anwendung von IFRS 16) zulegen.
Aktuell (13.06.2019 / 09:55 Uhr) notieren die Aktien der United Internet AG im Xetra-Handel mit einem Plus von +1,59 EUR (+4,86 %) bei 34,28 EUR.