Die United Internet AG (ISIN: DE0005089031) beklagt sich und kritisiert die geplanten Bedingungen für die Vergabe der 5G-Mobilfunkfrequenzen, die die Bundesnetzagentur vorgelegt hat.
In dem finalen Entwurf für den Beirat der Behörde ist auch weiterhin keine Diensteanbieterverpflichtung oder verpflichtendes National Roaming vorgesehen.
„Die Regulierungsbehörde hat die Bedingungen verbessert, sie ist damit allerdings nicht konsequent genug und erschwert damit den Markteintritt eines neuen Anbieters“, erklärt Ralph Dommermuth, CEO der United Internet AG. „Mit dem jetzt vorgelegten Entwurf der Bundesnetzagentur kommen wir dem Ziel, Deutschland flächendeckend mit Mobilfunk zu versorgen, ein Stück näher. An dem Punkt sehen wir einen deutlichen Fortschritt. Für den Anspruch, 5G-Leitmarkt zu werden und die Technologieführerschaft zu übernehmen, reicht es aber noch nicht. Die Vorgabe, 1.000 statt 500 Antennen pro Anbieter umzurüsten oder zu bauen, erscheint nicht sehr ambitioniert, wenn beispielsweise in China pro Tag 500 Funkmasten aufgestellt werden.“
Dommermuth betont: „Wir hätten uns in den Vergabebedingungen ein stärkeres Bekenntnis zu mehr Wettbewerb gewünscht. Als Neueinsteiger würden wir direkt in ein leistungsfähiges 5G-Netz investieren – anders als das bestehende Oligopol der Netzbetreiber, die ihre vorhandenen Antennenstandorte schrittweise aufrüsten werden.“
Dommermuth ergänzt: „Für unsere Investitionen brauchen wir Verlässlichkeit. Dazu gehört, dass wir während der Aufbauphase eines eigenen 5G-Netzes – selbstverständlich gegen Mietzahlung – Zugang zu den bestehenden Netzen bekommen, damit wir unseren Kunden flächendeckend Empfang bieten können. Dieses National Roaming ist in vielen Ländern selbstverständlich und die zwingende Voraussetzung für den Einstieg eines vierten Netzbetreibers. Sollte dies nicht verbindlich angeordnet werden, bleiben nur kommerzielle Verhandlungen über die Mitnutzung vorhandener Netze unter Konkurrenten. Damit diese schnell abgeschlossen werden können, bedarf es im Streitfall schneller Verfahren und verbindlicher Schiedssprüche der Bundesnetzagentur.“{loadmodule mod_custom,Sentifi Text Widget}
Dommermuth appelliert an die Bundesnetzagentur und ihren Beirat, die Vergabebedingungen im Sinne des Wettbewerbs und der Zukunftsfähigkeit Deutschlands konsequenter anzupassen. „Beim Thema National Roaming hoffen wir, dass es bis zur Frequenzvergabe noch Bewegung gibt und dass Politik und Bundesnetzagentur bis zur endgültigen Entscheidung nachsteuern, damit wir unseren Kunden während den Jahren des Netzbaus flächendeckend Empfang bieten können.“
Telefonica Deutschland klagt nicht, sondern schafft Tatsachen
Telefonica Deutschland Holding AG (ISIN: DE000A1J5RX9) stellt sich auf für den Ausbau des 5G Netzes, indem es seine Hausaufgaben macht, um bei Lizenzerwerb schnell mit dem Ausbau beginnen zu können: Um den Netzausbau voranzutreiben, hat man nach dem nationalen Mobilfunkpakt vom Juli im September die Mobilfunkpakte in Bayern und Hessen unterzeichnet, um die Kooperation mit den anderen Netzbetreibern sicherzustellen. Politik, Netzbetreiber und kommunale Spitzenverbände wollen gemeinsam die Mobilfunkversorgung verbessern. Zusätzlich bündelt Telefonica ihre Kräfte mit der Deutschen Telekom, um gemeinsam den Ausbau der Mobilfunknetze noch weiter zu beschleunigen. Anfang Oktober vereinbarten die beiden Unternehmen, mindestens 5.000 Mobilfunkstandorte der Telefónica Deutschland an die Glasfaserinfrastruktur der Deutschen Telekom anzubinden. Um das Netzwerk darüber hinaus auf die Einführung von 5G vorzubereiten,betreibt Telefonica außerdem verschiedene, innovative Projekte mit unterschiedlichen Partnern, wie beispielsweise das 5G Connected Mobility Projekt mit Ericsson. Zusammen mit Samsung Electronics testet man in Hamburg Fixed Wireless Access (FWA) Technologie. FWA soll schnelle Übertragungsraten von mehreren Gigabyte pro Sekunde in den Haushalt ermöglichen und gleichzeitig die Notwendigkeit des aufwendigen Verlegens von Glasfaserleitungen bis in Haushalte minimieren. Insgesamt glaubt man so mit umfangreichen Netzmaßnahmen auf dem Weg zum „Mobile Customer and Digital Champion“(werbewirksamer Anspruch der Telefonica) in Deutschland also nicht nur ein vollintegriertes, modernes und leistungsfähigeres Netz, sondern auch das optimale Fundament für künftige Netztechnologien wie 5G zu schaffen.{loadmodule mod_custom,Sentifi Text Widget}
Die Telekom sieht sich gerüstet für 5G
Werbewirksam heisst es auf der Homepage: „Wir werden 99 Prozent der Bevölkerung im Jahre 2020 mit 50 MBit/s versorgen. Bis Ende 2022 verdoppeln wir die Bandbreite auf 100 MBit/s. Bis 2025 werden wir 99 Prozent der Bevölkerung und 90 Prozent der Fläche mit 5G versorgen. Wo Bedarf besteht, werden wir Geschwindigkeiten von einem Gbit/s anbieten. Wir werden die Autobahnen, Bundesstraßen und die Schienentrassen störungsfrei versorgen. Damit leisten wir deutlich mehr, als die Versorgungsauflagen der Behörden und die Selbstverpflichtungen der Industrie vorsehen. Das größte Glasfasernetz Deutschlands
Unsere Netze sind bereit für 5G: Wir haben mit 500.000 km Länge das größte Glasfasernetz in Deutschland – ohne Glasfaser kein 5G und keine Digitalisierung. Wir bauen jedes Jahr 60.000 weitere Kilometer. Wir sind die Glasfaser-Company. Mit rund 22.000 Mobilfunk-Stationen, die bereits heute an unser Glasfasernetz angeschlossen und damit „bereit für 5G“ sind. Wir betreiben heute schon ein 5G-Netz in Berlin. Einen schnelleren Mobilfunkausbau
Wir wollen jedes Jahr mehr als 2.000 neue Mobilfunk-Standorte bauen, das sind viermal so viele wie ursprünglich geplant. Viele davon schließen sogenannte weiße Flecken. Wir planen darüber hinaus den Bau von 10.000 kleineren Funkzellen zur besseren Versorgung an Stellen mit besonders starker Nachfrage oder in Gebäuden.Die gemeinsame Nutzung unserer Infrastruktur
Die für 5G nötige Infrastruktur wollen wir gemeinsam mit anderen Netzbetreibern nutzen – insbesondere auf dem Land. Daher öffnen wir unser Glasfasernetz für andere Anbieter. So wie wir das gerade mit Telefonica/o2 vereinbart haben. Alle unsere Mobilfunkmasten im ländlichen Bereich und entlang der Verkehrswege bieten wir unseren Wettbewerbern zur Mitnutzung an. Das wünschen wir uns auch von den anderen Netzbetreibern. Dies beschleunigt den Netzausbau und macht insbesondere den Ausbau im ländlichen Bereich einfacher und wirtschaftlicher. Wir versorgen gemeinsam die weißen Flecken.Den Aufbau einer 5G-Infrastruktur gemeinsam mit der deutschen Industrie
5G ist nicht einfach ein weiteres Netz, sondern wesentlicher Bestandteil der Wertschöpfung der Produkte unserer Kunden. Wir brauchen 5G für das Internet der Dinge, die Steuerung von autonomen Maschinen oder Smart Cities. Wir bieten der Industrie an, sich beim Aufbau einer europäischen, standardisierten Plattform zu beteiligen – mit Know-how und Eigenkapital. Wir wollen gemeinsam mit der Industrie diese Hochleistungs-Infrastruktur bauen. Deshalb laden wir die deutsche Industrie zu einer „5G Anwenderkonferenz“ ein, um zu klären, welche Qualitätsanforderungen sie bezüglich Versorgung, Latenzen und Bandbreiten konkret an unser Netz hat. Projekten, die für den Standort Deutschland erfolgskritisch sind, räumen wir Vorrang ein.“
Vodafone plant weltweit
Im Vodafone 5G Lab dreht sich ab sofort alles um die 5G Technologie. Denn alles was im weltweiten 5G Netz von Vodafone funken will, durchläuft zuvor in Düsseldorf den ultimativen 5G-Härtetest. Vom Handy bis zum Tablet. Vom IoT-Sensor bis zur neuen Antenne. Im neuen 5G Lab wird noch lange bevor die neuesten Top-Smartphones der Öffentlichkeit vorgestellt werden, geprüft ob sie mit dem Netz der fünften Mobilfunkgeneration harmonieren. Herzstück des 5G Labs ist die 5G Testing Area. Eine 20 Quadratmeter große und nach höchsten Sicherheitsvorschriften versiegelte Messkammer, in der schon heute ein echtes 5G Netz funkt. In Echtzeit und damit so schnell wie das menschliche Nervensystem.
„In Düsseldorf erhalten Innovationen Eintritt in die 5G-Welt. Sie bekommen hier den internationalen 5G-Stempel. Damit sind sie bereit für den Einsatz rund um den Globus“, so Vodafone Deutschland CEO Hannes Ametsreiter. Die Tests im Vodafone 5G Lab überlassen nichts dem Zufall – unter verschiedensten Voraussetzungen wird geprüft, ob die Smartphones und Antennen mit dem Netz der fünften Mobilfunkgeneration kompatibel sind. Düsseldorf und Deutschland rücken mit dem neuen 5G Lab weiter in den Fokus der neuen 5G Welt.
„5G ist die Basis für Anwendungen im Internet der Dinge, der Industrie 4.0 und auch der digitalen Mobilität. Gleichzeitig setzt die Technologie als Rückgrat auf eine flächendeckende Kabel- und Glasfaserinfrastruktur, so profitieren noch viel mehr Menschen von der neuen Technik. Entscheidend für die Umsetzung sind Geschwindigkeit und Entschlossenheit, deshalb freue ich mich über die Eröffnung des neuen 5G Labs in Düsseldorf“, so Thomas Jarzombek, Bundestagsabgeordneter der CDU.