Die Uniper SE (ISIN: DE000UNSE018) und Mitsui O.S.K. Lines, Ltd. haben sich darauf geeinigt, die Realisierung einer FSRU (Floating Storage und Regasifizierungs-Einheit) am Uniper-Standort in Wilhelmshaven gemeinsam voranzutreiben und zu intensivieren.
Die FSRU hat eine geplante Aussendeleistung von 10 Mrd. Kubikmetern pro Jahr und eine LNG-Speicherkapazität von 263.000 Kubikmetern (LNG = liquefied natural gas). Die Anlage könnte in der zweiten Jahreshälfte 2022 in Betrieb gehen. Das Projekt profitiert vom Standort in Wilhelmshaven, wo erforderliche Infrastruktur bereits vorhanden ist. Zudem ist Wilhelmshaven der einzige deutsche Tiefwasserhafen und kann ohne Gezeitenbeschränkungen von LNG-Tankern jeglicher Größe erreicht werden. Darüber hinaus liegt der Standort nahe der bestehenden Pipeline- und Gasspeicherinfrastruktur Deutschlands.{loadmodule mod_custom,Sentifi Text Widget}
Im Rahmen des Projekts beabsichtigt Mitsui O.S.K. Lines, die FSRU zu erwerben, zu betreiben und zu finanzieren. Uniper als Projektentwickler wird weiterhin eng mit den zuständigen Behörden zusammenarbeiten, um die Genehmigungen für den Betrieb der Anlage zu erhalten. Auch ist es erklärtes Ziel von Uniper, das Interesse zusätzlicher Marktteilnehmer für Regasifizierungskapazität in der FSRU Wilhelmshaven zu gewinnen.
Die FSRU-Technologie ist in der LNG-Industrie weit verbreitet. Im Vergleich zu einer On-Shore-Anlage kann eine FSRU kostengünstiger und schneller gebaut werden. Risiken aus der Bauphase werden reduziert. Die FSRU wird so konzipiert sein, dass die Beladung von kleineren Tankschiffen für den Einsatz von LNG als Schiffskraftstoff ermöglicht wird. Des Weiteren wird es möglich sein, LNG auf LKWs für den Weitertransport zu laden.
Keith Martin, Chief Commercial Officer der Uniper SE, sagte: „Wir freuen uns, dass wir bei der Entwicklung des ersten deutschen LNG-Terminals einen so erfahrenen Partner wie Mitsui O.S.K. Lines an Bord holen konnten. Unsere Partnerschaft mit MOL und die FSRU-Technologie sowie die herausragenden Eigenschaften des Standorts Wilhelmshaven führen dazu, dass hier LNG Lieferungen nach Deutschland am schnellsten und wirtschaftlichsten realisiert werden können. Das kommt auch den Endkunden zugute.“
Takeshi Hashimoto, Senior Managing Executive Officer von MOL, erklärte: „Wir unterstützen Uniper weiterhin durch unsere bestehende enge Beziehung und Zusammenarbeit, um die Realisierung des ersten LNG-Terminals in Wilhelmshaven in Deutschland zu ermöglichen.“
Ein LNG-Terminal in Deutschland, insbesondere mit der geplanten großen Regasifizierungskapazität in Wilhelmshaven, würde die Sicherheit der Gasversorgung in Deutschland entscheidend stärken und den Wettbewerb zum Nutzen der Endkunden verstärken. Es ermöglicht die Beschaffung großer Gasmengen aus dem globalen LNG-Markt und dient damit der Diversifizierung der Gasversorgung, die auch auf politischer Ebene in Deutschland und Europa verfolgt wird.
Zusätzlich zur Vereinbarung über die FSRU Wilhelmshaven haben Uniper und MOL einen verbindlichen Transportvertrag abgeschlossen. Demnach wird MOL Uniper LNG-Schiffskapazität äquivalent zu einem 180,000 Kubikmeter LNG Tanker zur Verfügung stellen. Der Vertrag beginnt im Dezember 2020. Uniper beabsichtigt, die zusätzliche Schiffskapazität zur Optimierung von LNG-Lieferungen aus dem US-amerikanischen Freeport und zur weiteren Ausweitung der LNG-Handelskapazitäten zu nutzen. Bereits 2015 hat Uniper amerikanische LNG-Exporte von rund 0,9 Millionen Tonnen pro Jahr unter Vertrag genommen. Der Vertrag hat eine Laufzeit von zwanzig Jahren. {loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel}
Uniper ist ein führendes internationales Energieunternehmen mit Aktivitäten in mehr als 40 Ländern und rund 12.000 Mitarbeitern. Sein Geschäft ist die sichere Bereitstellung von Energie und damit verbundenen Dienstleistungen. Zu den wesentlichen Aktivitäten zählen die Stromerzeugung in Europa und Russland sowie der globale Energiehandel. Der Hauptsitz des Unternehmens ist Düsseldorf, Deutschland.
Freitags schlossen die Aktien der Uniper SE im Xetra-Handel mit einem Minus von -0,46 EUR (-2,03 %) bei 22,22EUR.