Die Uniper SE (ISIN: DE000UNSE018) unter der Aegide Fortums setzt auf den Trend der Zeit: Erfolgreich wird ein grossses Steinkohlekraftwerk in der zweiten Ausschreibungsrunde zur Stillegung „angeboten“ und gleichzeitig will man unter dem Namen „Green Wilhelmshaven“ einen nationalen Knotenpunkt für Wasserstoff in Wilhelmshaven aufbauen. Ambitionierte Pläne zum Strukturwandel und für Decarbonisierung des gesamten Konzerns.
Der Ausstieg – zuerst am Standort Wilhelmshaven – setzt auch benötigte Flächen für die Wasserstoffzukunft frei
Und so wird Uniper im Steinkohlekraftwerk Wilhelmshaven (757 Megawatt) bereits bis zum 8. Dezember 2021 die kommerzielle Stromproduktion einstellen und es endgültig stilllegen. Dies sieht der Zeitplan nach dem Gesetz zur Reduzierung und Beendigung der Kohleverstromung vom 13. August 2020 für diejenigen Kraftwerke vor, die einen Zuschlag durch die Bundesnetzagentur in der zweiten Ausschreibung vom 4. Januar erhalten haben. Was bei diesem Werk der Fall ist – insgesamt wurden in dieser zweiten Runde 1,514 GW zur Stilllegung qualifiziert zu einem maximalen Stilllegungspreis von 59 TEURO je MW. Was den Ausstieg versüsst – insbesondere da Uniper mit Datteln 4 über wesentlich modernere, CO2-emissionsreduziertere Kraftwerkskapazitäten verfügt.
Erst der Anfang
Es ist vorgesehen, bis spätestens Ende 2025 zusätzlich die Steinkohle-Kraftwerksblöcke an den Standorten Gelsenkirchen Scholven, Heyden und Staudinger mit einer Gesamtleistung von rund 2.150 Megawatt stillzulegen. Das letzte im Uniper-Portfolio verbleibende Steinkohlekraftwerk in Deutschland wird das Kraftwerk Datteln 4 sein – zumindest eines der effektivsten und saubersten Kohlekraftwerke weltweit.
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Die Zukunft ist klar
Im Rahmen der Stilllegung des Wilhelmshavener Kraftwerks äusserte sich David Bryson, COO von Uniper: “Wir kommen mit dem Rückzug aus der Kohleverstromung gut voran und schließen dieses Kraftwerk nun schneller als ursprünglich angekündigt. Dennoch gehe ich davon aus, dass wir unsere Mitarbeiter bis Ende 2022 benötigen werden um die Stilllegung umzusetzen und den Standort für neue Aktivitäten vorzubereiten.
Unser Standort Wilhelmshaven bietet ausgezeichnete Chancen, auch nach der Beendigung der Steinkohle-Verstromung ein wichtiger Industriestandort zu bleiben und es gibt eine Reihe an energetischen Optionen zum Erhalt von Wertschöpfung und Arbeitsplätzen in der Region. Wir wollen die Neuausrichtung auf saubere Energieformen möglichst zügig vollziehen. Das Thema Wasserstoff bzw. Grüne Gase wird eine zentrale Rolle spielen. (…)“
Und passend dazu die Pläne für eine Elektrolysekapazität von 410 MW plus Import von grünem Ammoniak
Und Wilhelmshaven soll zentral für die „grüne Wasserstoffwirtschaft“ werden: Geplant ist ein Import-Terminal für grünes Ammoniak. Das Terminal soll einen so genannten Ammoniak-Cracker zur Herstellung von Wasserstoff erhalten und an das zukünftige Wasserstoff-Netz angeschlossen werden. Darüber hinaus ist eine Elektrolyse-Anlage in der Größenordnung von 410 Megawatt geplant. Importterminal und Elektrolyse gemeinsam würden rund 295.000 Tonnen Wasserstoff produzieren und damit rund zehn Prozent des Bedarfs für ganz Deutschland im Jahr 2030 decken können. Der erzeugte klimafreundliche Wasserstoff soll der Versorgung der lokalen Industrie dienen, aber auch in das geplante nationale Wasserstoff-Netz eingespeist werden können.
Natürlich auch mit Förderung
So wie gestern die Linde-Projekte mit Sasol oder Wacker Chemie in den Subventionswettlauf eingetreten sind, so wird auch Uniper nicht ohne Anschubfinanzierung auskommen:
“Green Wilhelmshaven” mit seiner Kombination aus Wasserstoffimport und -herstellung ist eines der Projekte, die Uniper zur Schaffung eines gemeinsamen europäischen Wasserstoffmarktes vorgeschlagen und vor wenigen Wochen beim Bundeswirtschaftsministerium als „Important Project of Common European Interest“ (IPCEI) eingereicht hat.
David Bryson, COO Uniper: „Deutschland und Europa müssen starke Industriestandorte bleiben. Wenn wir dies trotz der ehrgeizigen Klimaschutzziele schaffen wollen, brauchen wir Wasserstoff – im Stahlsektor, der Chemie oder im Lastverkehr, der Schifffahrt und dem Luftverkehr. Mit anderen Worten: Wir brauchen „grüne Elektronen“ und „grüne Moleküle“.
Der Wasserstoff muss raus aus den Laboren. Wir brauchen großskalierte Anwendungen und marktfähige, industrielle Lösungen. Wir müssen Wasserstoff mit seinen zahlreichen Anwendungen zu einer „Commodity“ machen.
Die kann auch durch den Import von Ammoniak und die Umwandlung in Wasserstoff erfolgen, wie wir es für Wilhelmshaven überlegen. Die geplante deutsche grüne Wasserstoffproduktion im Jahr 2030 wird derzeit mit 14 TWh prognostiziert, der Bedarf wird im gleichen Jahr jedoch auf 90 bis 110 TWh geschätzt – die Diskrepanz ist überdeutlich. Wir werden sehr stark auf Importe angewiesen sein, wenn wir unsere Klimaziele auch mit Hilfe von Wasserstoff erreichen wollen.“
Aktuell (15.04.2020 / 10:46 Uhr) notieren die Aktien der Uniper SE im XETRA-Handel nahezu unverändert bei 30,66 EUR.
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