Martina Merz wird am 1. Oktober den Vorstandsvorsitz (CEO) der thyssenkrupp AG (ISIN: DE0007500001) übernehmen.
Das hat der Aufsichtsrat der thyssenkrupp AG in einer außerordentlichen Sitzung am vergangenen Freitag einstimmig beschlossen. Die bisherige Aufsichtsratsvorsitzende wird für eine Dauer von maximal zwölf Monaten in den Konzernvorstand entsandt, danach kehrt sie in den Aufsichtsrat zurück. Mit dem bisherigen CEO Guido Kerkhoff hat sich der Aufsichtsrat auf die einvernehmliche Auflösung seines Vorstandsmandats geeinigt.{loadmodule mod_custom,Sentifi Text Widget}
Guido Kerkhoff: „Ich danke den Mitarbeitenden von thyssenkrupp für die Unterstützung, die ich besonders im letzten Jahr erfahren habe. Mein Ziel war immer, thyssenkrupp wieder erfolgreich zu machen. Es war deshalb für mich im vergangenen Jahr selbstverständlich, in einer besonders schwierigen Zeit Verantwortung für das Unternehmen zu übernehmen. Ich bin überzeugt, dass die strategische Neuausrichtung, die wir im Mai angekündigt haben, zum Erfolg führen wird. Das Unternehmen liegt mir am Herzen, deshalb wünsche ich Martina Merz, dem neuen Vorstand und allen Mitarbeitenden für den weiteren Weg alles Gute und dem Unternehmen eine erfolgreiche Zukunft.“
Ex-CEO Guido Kerkhoff wäre wahrscheinlich lieber länger Chef geblieben, jedoch wird ihm der Abschied mit einer üppigen Abfindung vergoldet. Man spekuliert über eine Summe von über sechs Millionen Euro.
Martina Merz: „Ich danke Guido Kerkhoff für seinen Einsatz für thyssenkrupp.Er hat im vergangenen Jahr in einer schwierigen Situation als CEO Verantwortung übernommen und sich nicht weggeduckt. Das verdient großen Respekt. Wir schauen jetzt nach vorn und setzen die strategische Neuausrichtung fort. Im neuen Vorstandsteam werden wir mit der erforderlichen Konsequenz die strukturellen Entscheidungen treffen, die jetzt anstehen. Es geht darum, thyssenkrupp so aufzustellen, dass wir im Ergebnis besser werden. Nur wenn uns das gelingt, können wir das Vertrauen in thyssenkrupp wieder stärken.“{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google)}
Mit der Entsendung von Martina Merz ist der Aufsichtsrat den Empfehlungen des Personalausschusses gefolgt. Außerdem hat der Aufsichtsrat mit Wirkung zum 1. Oktober Dr. Klaus Keysberg in den Vorstand der thyssenkrupp AG bestellt. Keysberg, der im Konzernvorstand für die Materialgeschäfte verantwortlich sein wird, ist seit 1996 in verschiedenen Funktionen bei thyssenkrupp tätig, seit Anfang des Jahres als CEO der Business Area Materials Services. Diesen Posten wird er bis zur Bestellung eines Nachfolgers in Personalunion weiter ausüben.
Nachfolger von Martina Merz an der Spitze des Aufsichtsrats wird Prof. Dr. Siegfried Russwurm. Der ehemalige Siemens-Vorstand gehört dem Aufsichtsrat seit April 2019 an.
Siegfried Russwurm: „Der Aufsichtsrat dankt Guido Kerkhoff für seinen Einsatz in mehr als acht Jahren für thyssenkrupp. Wir wünschen ihm für die Zukunft alles Gute. Wir als Aufsichtsrat sind überzeugt davon, dass Martina Merz jetzt die Richtige an der Spitze des Unternehmens ist. Sie hat langjährige Managementerfahrung und kennt das Unternehmen gut. Mit Klaus Keysberg haben wir zudem ein neues Vorstandsmitglied, das die Materialgeschäfte bei thyssenkrupp bestens kennt. Das neue Vorstandsteam wird das Vertrauen der Kapitalmärkte, der Anteilseigner sowie der Kunden und Mitarbeitenden in unser Unternehmen stärken. Davon bin ich fest überzeugt.“
Aktuell (30.09.2019 / 17:35 Uhr) notieren die Aktien der ThyssenKrupp AG im Frankfurter-Handel mit einem Minus von -0,17 EUR (-1,28 %) bei 12,70 EUR.