Thyssenkrupp AG (ISIN: DE0007500001) machte gestern einen Kurssprung um über 5% auf 11,75 EUR (XETRA) – kein Wunder.
Gestern kamen Gerüchte auf, dass Kone, die ja bereits voriges Jahr ihr Interesse an Thyssens-Aufzugsparte bekundet hatten, gemeinsam mit CVC rund 17 Milliarden EUR bieten würde, wohl auch um die anderen Bieter auszustechen und klarzustellen: Soviel gibt es nur bei einem Kontrollübergang, nicht bei einem – von den Thyssenverantwortlichen auch ins Auge gefassten und noch nicht endgültig abgelehnten – Teilbörsengang. Das die Aufzugsparte eine Ertragsperle ist und somit viele Bieter anziehen würde, war und ist klar, das man jetzt von 17 Milliarden EUR spricht überrascht schon, bisher ging man von rund 15 Milliarden EUR potentiellem Kaufpreis aus. Die Aufzugsparte scheint gut zu dem finnischen Konkurrenten zu passen – man wittert wohl große Synergieeffekte.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Wasserstoff)}
Aber die Überschneidungen – in Europa insbesondere – haben wohl den Partner CVC erforderlich gemacht, der gerüchteweise den Europäischen Teil übernehmen soll, um Kartellbedenken zu minimieren. Zerschlagung. Ob das bei dem noch immer von der Krupp-Stiftung beeinflussten Aktionariat eine Mehrheit findet? Wahrscheinlich wenn das Geld stimmt… Oder?
Oder ist der Bieterwettstreit erst eröffnet und jetzt kommen analog zu Osram weitere Bieter ins Feld? ThyssenKrupp kann sich hier entspannt zurücklehnen, wenn nicht der Investitionsbedarf der anderen Sparten drücken würde und die selbst gesetzten „Realisierungszeitpläne“ Entscheidungen erforderlich machen würden. Wenig überraschend wäre es,wenn auf der Hauptversammlung Ende der Woche erste Hinweise auf das weitere Vorgehen kämen: Zumindest Börsengang oder Verkauf oder Teilverkauf sollten in eine Rangfolge gestellt werden. Und dann kann man ernten bei ThyssenKrupp…{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google)}
Aber es gibt bis jetzt NUR EINE Ertragsperle – ist die weg, sollte gut bedachts ein, was man mit dem Geld macht oder eben nicht. Neben der Krupp-Stiftung gibt es da durchaus Aktionäre, die auch gerne kurzfristig Erfolge für ihr Investment sehen würden, das bisher eher enttäuschte…
abe rGeld verteilen zu können war bei ThyssenKrupp oft der anfang von Problemen.
Vorgeschichte mit Entscheidung auf der Hauptversammlung Ende der Woche?
Katastrophale Fehlentscheidungen des Managements – man wollte in Brasilien und in den USA Stahl in großem Umfang produzieren und versenkte viele Milliarden, mehr Geld als der gesamte Konzern heute an der Börse wert ist – Konsolidierung war danach angesagt, suche nach neuen Strategien. Die Eigentümerstruktur mit einer starken Krupp-Stiftung war hierbei nicht hilfreich. Stahlproduktion – einst Herzstück des Konzerns – sollte in ein Gemeinschaftsunternehmen eingebracht werden, Kartelluntersagung; Stahlhandel von Klöckner sollte dann zugekauft werden, geplatzt wegen „Abschied“ des Vorstandsvorsitzenden von Thyssen; Aufzugsparte sollte verkauft werden, Ärger über die Form (Verkauf, Teilbörsengang oä.) und die Mittelverwendung zwischen den verschiedenen Stakeholdern und auch innerhalb der Aktionäre. HALT. Hier gibt es jetzt wohl mehr oder weniger einen Konsens: Aufzugsparte soll auf jeden Fall „im Wert gehoben werden“, soll auf jeden Fall zur Finanzierung der „neuen“ Konzernaufstelllung herangezogen werden – ob Börsengang, Teilverkauf oder wie auch immer ist hierbei noch offen, ABER soll 2020 über die Bühne gehen! Und auf der jetzt anstehenden Hauptversammlung wäre zumindest ein guter Ort den weiteren Weg klarzustellen – wo wenn nicht dort.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google)}
Also Automotive geschenkt!
UND DIE STAHLSPARTE UND DIE MARINESPARTE UND DIE… Der Reihe nach: Der Automotive-Bereich kommt aus einer Position der Schwäche, ist durch die Umbrüche in der Automobilbranche teilweise gehemmt, teilweise Innovatooionstreiber (oder getriebener, Ansichtssache); jedenfall 5,4 Mrd EUR Umsatz für die Sparte plus für 2019/2020 wieder ein positives EBIT erwartet, „erwarten wir eine Erholung des Bereinigten EBIT auf einen wieder positiven Wert (Vorjahr: pro forma -22 Mio €) aus einer Steigerung des Umsatzes im mittleren einstelligen Prozentbereich (Vorjahr: pro forma 5,4 Mrd €) und Rückkehr zu einer positiven Marge (Vorjahr: pro forma -0,4 %). Dies folgt insbesondere aus dem weiteren Hochlauf der neuen Werke und Projekte für Lenkungen und Nockenwellenmodule und wird unterstützt durch Effizienzund Restrukturierungsprogramme. Belastend wirkt dabei der weiterhin negative Ergebnisbeitrag von Federn und Stabilisatoren, System Engineering strebt eine Verbesserung des Ergebnisses an, jedoch weiterhin negativ.“ EINE BEWERTUNG VON 1 Mrd. EUR plus x wäre hier bei dem hohen Ertragshebel durchaus vorstellbar auf Dauer…{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Cube)}
Und die „Industriekomponenten“ mit rund 2,5 Mrd. EUR Umsatz und einem bereinigten EBIT von 230 Mio. EUR, und die Stahlsparte, die als Zykliker gerade keine große Freude, abe rauch keine großen Verluste, sondern kleine Gewinne macht und die Marine mit ihren technologischen Assets, Plus/Minus Null laufend, und „Material Services“ mit rund 100 Mio. EUR EBIT und „Plant Technology“ in Restrukturierung… ALLES MIT PERSPEKTIVEN UND GERADE IM UMBAUPROZESS ZU MEHR PROFITABILITÄT…plus die Perle
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ThyssenKrupp will die Aufzugsparte…
… entweder verkaufen an einen der bisher 5 genannten ernsthaften Interessenten ODER an die Börse bringen und teilverkaufen. Am 11.12.2019 präsentierte ThyssenKrupp die Aufzugsparte auf einem Kapitalmarkttag in London. dort sagte Johannes Dietsch, CFO der thyssenkrupp AG: „Bei der Vorbereitung des Carve outs der Sparte liegen wir voll im Zeitplan. Wie attraktiv unser Elevator-Geschäft ist, zeigen die ersten indikativen Angebote von Finanz- und strategischen Investoren im Rahmen des laufenden Verkaufsprozesses. Am Ende werden wir uns für die Option entscheiden, die für den Konzern, seine Aktionäre, Kunden und Mitarbeiter, aber auch für das Aufzuggeschäft das Beste ist.“ {loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Gold Sparplan)}
Es wurde klar auch ein Zeitlimit vorgegeben, so dass sich die Anleger positionieren können: „Der Kapitalmarkttag in London ist ein wichtiger Meilenstein: Bis Ende 2019 wird der „Carve out“, also die eigenständige Aufstellung der Sparte, plangemäß abgeschlossen sein. Im Zuge seiner strategischen Neuausrichtung (newtk) hatte die thyssenkrupp AG im Mai 2019 bekanntgegeben, möglicherweise ihre Business Area Elevator Technology im Geschäftsjahr 2019/2020 im Zuge eines Initial Public Offering (IPO) an die Börse zu bringen, um so die finanziellen Voraussetzungen für die Weiterentwicklung der übrigen Geschäfte zu schaffen. Gleichzeitig prüft der Konzern einen potenziellen Verkauf oder Teilverkauf der Sparte. Eine Entscheidung darüber, ob Elevator an die Börse gebracht, in Teilen oder ganz verkauft wird, fällt im ersten Quartal 2020.“ {loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google)}
ODER WIE Peter Walker, CEO der thyssenkrupp Elevator AG sagte: „Der globale Markt für Aufzüge und Fahrtreppen ist äußerst attraktiv. Wir erwarten, dass der Markt langfristig wachsen wird. Bereits in der Vergangenheit hat sich dieser als robust gegenüber konjunkturellen Schwankungen erwiesen. Als einer der weltweit führenden Anbieter mit einem starken Fokus auf das Servicegeschäft glauben wir, dass wir in einer hervorragenden Ausgangsposition sind, um von diesem wachsenden Markt nachhaltig zu profitieren. Wir wissen, mit welchen Maßnahmen wir die Profitabilität unserer Geschäfte steigern können. Das setzen wir jetzt um.“
Aktuell (29.01.2020 / 08:32 Uhr) notieren die Aktien der ThyssenKrupp AG im Frankfurter-Handel mit Minus -1,43 % (-0,17 EUR) bei 11,72 EUR.