Die Symrise AG (ISIN: DE000SYM9999) hat sich in der ersten Jahreshälfte 2021 hervorragend entwickelt. Trotz der weltweit anhaltenden Corona-Pandemie steigerte das Unternehmen Umsatz und Ergebnis kräftig. Das organische Umsatzwachstum belief sich auf 9,7 %. In Berichtswährung – ohne Portfolio- und Währungseffekte – stieg der Umsatz um 4,8 % auf 1.908 Mio. € (H1 2020: 1.821 Mio. €). Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erhöhte sich um 6,8 % auf 420 Mio. € im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Besonders erfreulich entwickelte sich die EBITDA-Marge mit einem Wert von 22,0 % (H1 2020: 21,6 %). Der Periodenüberschuss erhöhte sich um 15,9 % auf 196 Mio. €. Vor dem Hintergrund der guten Leistungen in der ersten Jahreshälfte erhöht Symrise den Ausblick für das Gesamtjahr und strebt ein organisches Umsatzwachstum von über 7 % (bisher 5 bis 7 %) sowie eine EBITDA-Marge von über 21 % (bisher rund 21 %) an.
„Die Fortschritte in der Bekämpfung der weltweiten Corona-Pandemie haben sich im zweiten Quartal positiv auf unser Geschäft ausgewirkt. Die Nachfrage ist in vielen Bereichen deutlich angestiegen. Insbesondere Anwendungen für Kosmetika und Feinparfümerie sind wieder stärker nachgefragt. Auch Lösungen für Getränke und Lebensmittel haben sich sehr dynamisch entwickelt, da sinkende Corona-Zahlen den Außer-Haus-Verzehr ankurbeln“, sagt Dr. Heinz-Jürgen Bertram, Vorstandsvorsitzender der Symrise AG. „Auch wenn die Pandemie anhalten wird, sind wir nach der guten ersten Jahreshälfte zuversichtlich für die kommenden Monate und trauen uns mehr zu. Daher heben wir unsere Prognose sowohl für das organische Umsatz- als auch das Ertragsziel an.“
Starkes Wachstum im Konzern und den Segmenten
Der Symrise Konzern erzielte in Berichtswährung ein Umsatzwachstum von 4,8 % auf 1.908 Mio. € (H1 2020: 1.821 Mio. €). Die im April 2021 erfolgte Akquisition des Fragrance und Aroma Chemicals Geschäfts des US-amerikanischen Unternehmens Sensient steuerte 14,4 Mio. € bei. Auf organischer Basis fiel das Umsatzwachstum trotz pandemiebedingt schwächerer Vorjahreswerte noch stärker aus: In den ersten sechs Monaten erhöhte Symrise den Umsatz um 9,7 %. Neben Nachholeffekten im ersten Quartal infolge des Cyber-Angriffs im Dezember trug hierzu auch die gute Dynamik im zweiten Quartal bei. Infolge des anziehenden Geschäfts und höherer Nachfrage stieg der Umsatz zwischen April und Juni organisch um 8,8 %.
Zum 1. April 2021 hat die Symrise AG die Segmentberichterstattung geändert und veröffentlicht Ergebniskennzahlen nunmehr für die beiden Segmente Scent & Care und Flavor & Nutrition. Im Rahmen einer strategischen Neuausrichtung wurden die bis dato separaten Segmente Flavor und Nutrition nunmehr im gleichnamigen Segment Flavor & Nutrition zusammengeführt. Darin gebündelt sind die Aktivitäten für Getränke und Lebensmittel sowie die Anwendungen für Heimtiernahrung und Probiotika. Die Zusammenführung ermöglicht es, noch gezielter auf die Bedürfnisse der Kunden einzugehen und die Kundenbeziehungen auszubauen. Darüber hinaus werden durch die Bündelung von Kompetenzen und Technologien Prozesse optimiert.
Das Segment Scent & Care
Scent & Care, das Geschäft mit Duftstoffen, Parfümerie-Anwendungen und kosmetischen Wirkstoffen, erzielte im ersten Halbjahr 2021 ein sehr gutes organisches Umsatzwachstum von 9,0 %. Unter Berücksichtigung von Währungseffekten betrug der Umsatz in den ersten sechs Monaten 749 Mio. € und stieg damit deutlich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (H1 2020: 711 Mio. €). Das Fragrance und Aroma Chemicals Geschäft von Sensient trug 14,4 Mio. € dazu bei. Insbesondere im zweiten Quartal machte sich eine Normalisierung der Konsumentennachfrage infolge der Fortschritte in der Pandemiebekämpfung bemerkbar. Besonders der Umsatz in den Bereichen Feinparfümerie und Kosmetik stieg erfreulich an.
Die Fragrance-Aktivitäten erzielten insgesamt ein prozentual zweistelliges organisches Wachstum. Im Bereich Feinparfümerie erholte sich die Nachfrage in nahezu allen Regionen. Die Umsätze überstiegen teilweise sogar das Vor-Corona-Niveau. Die Bereiche Consumer Fragrance und Oral Care lieferten trotz der außergewöhnlich hohen Vorjahresumsätze jeweils ein hohes einstelliges organisches Wachstum.
Der Umsatz im Geschäftsbereich Aroma Molecules lag auf Vorjahresniveau. Die deutlichen Zuwächse im Anwendungsbereich Menthol glichen dabei die geringere Nachfrage nach Duftstoffen und deren gesunkene Marktpreise nahezu aus.
Der Geschäftsbereich Cosmetic Ingredients profitierte von der steigenden Nachfrage für hochwertige Körperpflegemittel und Kosmetik und steigerte den Umsatz zweistellig. Die Nachfrage nach Sonnenschutzprodukten blieb insgesamt hinter dem Vorjahr zurück, wobei sich seit dem zweiten Quartal eine steigende Reisetätigkeit bemerkbar macht.
Scent & Care steigerte das EBITDA inklusive des Beitrags aus der Sensient-Akquisition um 16 Mio. € auf 162 Mio. € (H1 2020: 146 Mio. €). Scent & Care erzielte eine EBITDA-Marge von 21,7 % (H1 2020: 20,6 %) und auf 19,9 % (ohne Einmaleffekt).
Das Segment Flavor & Nutrition
Das kombinierte Segment Flavor & Nutrition steigerte seinen Umsatz organisch um 10,1 %. In Berichtswährung stieg der Umsatz auf 1.159 Mio. € und übertraf damit deutlich den Wert des Vorjahres (H1 2020: 1.110 Mio. €). Im zweiten Quartal verzeichnete das Segment eine schrittweise Normalisierung des Konsumentenverhaltens. Der Anstieg des Außer-Haus-Verzehrs wirkte sich positiv auf die Nachfrage nach Getränkeprodukten aus. Gleichzeitig sorgte der Trend zu gesundem Kochen sowie die unverändert hohe Nachfrage im Bereich Heimtiernahrung für starkes Wachstum.
Der Anwendungsbereich Getränke verzeichnete ein sehr gutes organisches Umsatzwachstum im zweistelligen Prozentbereich. Die größten Zuwächse erzielten der US-amerikanische Markt, China, Brasilien sowie Deutschland, Großbritannien und Irland. Die Umsätze im Anwendungsbereich für würzige Produkte stiegen vor allem in den Ländermärkten Südafrika, Ägypten, Mexiko und Brasilien. Sie trugen maßgeblich dazu bei, die bereits starken Vorjahreswerte zu übertreffen.
Im Anwendungsbereich Süßwaren blieben die Umsätze konstant auf Vorjahresniveau. Ein deutliches Umsatzwachstum verzeichneten die Regionen Asien/Pazifik und Lateinamerika, während die Regionen EAME und Nordamerika nicht an das Vorjahresniveau anschließen konnten.
Der Anwendungsbereich Pet Food knüpfte an die starke Entwicklung im Vorjahr an und wuchs organisch prozentual zweistellig. Besonders dynamisch verlief die Umsatzentwicklung in den Ländermärkten Mexiko, Argentinien, China und in Südostasien.
Der Anwendungsbereich Food profitierte von der Nachfrageerholung in vielen Märkten, insbesondere Westeuropa. Organisch legte der Bereich erfreulich zu.
Die Umsatzentwicklung im Anwendungsbereich Aqua war von der weiterhin geringen Nachfrage für Futterlösungen im Aquafarming beeinflusst.
ADF/IDF entwickelte sich sehr gut und wuchs organisch zweistellig. Das Wachstum wurde maßgeblich getrieben von Synergieeffekten im Konzern und gutem Wachstum im Food sowie im Pet Food Bereich auf dem amerikanischen Heimatmarkt.
Probi verzeichnete ein hohes prozentual einstelliges organisches Umsatzwachstum und profitierte unter anderem von Produktneueinführungen in der Region EAME.
Das EBITDA des Segments Flavor & Nutrition stieg um 4,2 % auf 258 Mio. € (H1 2020: 247 Mio. €). Die EBITDA-Marge entwickelte sich mit 22,2 % auf Vorjahresniveau (H1 2020: 22,2 %).
Operatives Ergebnis
Symrise wirtschaftete im ersten Halbjahr 2021 trotz eines weltweit durch die Pandemie weiterhin angespannten wirtschaftlichen Umfelds hochprofitabel. Der Konzern erzielte ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 420 Mio. €. Dies entspricht einem Anstieg um 6,8 %, der maßgeblich durch das profitable Umsatzwachstum und anhaltend striktes Kostenmanagement sowie einen positiven Einmaleffekt in Höhe von 13,2 Mio. € aus dem Erwerb des Fragrance und Aroma Chemicals Geschäfts von Sensient getrieben war. Die EBITDA-Marge erhöhte sich um 0,4-Prozentpunkte auf hervorragende 22,0 % (EBITDA H1 2020: 21,6 %).
Periodenüberschuss und Ergebnis je Aktie
Der Periodenüberschuss stieg im Berichtszeitraum auf 196 Mio. € und lag damit 27 Mio. € über dem normalisierten Wert des Vorjahreszeitraums (H1 2020: 169 Mio. €). Das unverwässerte Ergebnis je Aktie stieg um 16 % auf 1,45 € nach 1,25 € im ersten Halbjahr des Vorjahres.
Operativer Cashflow
Der operative Cashflow lag mit 136 Mio. € um 83 Mio. € unter dem Vorjahreswert von 219 Mio. €. Dies ist im Wesentlichen auf erhöhte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie höhere Steuerzahlungen zurückzuführen. Der Business Free Cash Flow lag für die ersten sechs Monate des laufenden Geschäftsjahres bei 181 Mio. € (H1 2020: 191 Mio. €).
Solide Finanzlage
Die Nettoverschuldung erhöhte sich gegenüber dem Stichtag 31. Dezember 2020 um 184 Mio. € auf 1.531 Mio. €. Das Verhältnis aus Nettoverschuldung inklusive Leasingverbindlichkeiten zu EBITDA beläuft sich damit auf 2,0. Inklusive Pensions- und Leasingverbindlichkeiten betrug die Nettoverschuldung 2.145 Mio. €, was einem Verhältnis von Nettoverschuldung zu EBITDA von 2,8 entsprach.
Anfang Mai hat Symrise die bestehende revolvierende Kreditlinie über 300 Mio. € aus dem Jahr 2015 erfolgreich refinanziert. Die neue revolvierende Kreditlinie mit einem Volumen von 500 Mio. € und einer dreijährigen Laufzeit ist an nachhaltigkeitsbezogene Kennzahlen geknüpft: Gemessen werden etwa die weitere Reduzierung von Treibhausgas-Emissionen, die Stärkung verantwortungsvoller Beschaffungsprozesse sowie effizienter Wasserverbrauch.
Erhöhung der Prognose 2021
Mit seiner globalen Präsenz, dem stetig wachsenden, diversifizierten Portfolio und seiner breiten Kundenbasis sieht sich Symrise auch im derzeit anspruchsvollen und weiterhin durch die Corona-Pandemie geprägten Marktumfeld robust und verlässlich aufgestellt. Der Konzern ist weltweit in vollem Umfang operativ tätig und nachhaltig lieferfähig.
Das durch die Pandemie veränderte Konsumentenverhalten, das teilweise zu einer Nachfrageverschiebung geführt hatte, normalisiert sich aktuell. Insbesondere die wieder steigende Nachfrage im Bereich Anwendungen für Luxusprodukte sowie Produktlösungen für den Außer-Haus-Verzehr unterstützen den Wachstumskurs des Konzerns. Symrise blickt, ausgehend von der sehr guten Entwicklung im ersten Halbjahr, zuversichtlich auf die zweite Jahreshälfte 2021, auch wenn davon auszugehen ist, dass die pandemischen Rahmenbedingungen weitgehend unverändert bleiben werden. Symrise hebt die Zielsetzungen für das Geschäftsjahr 2021 an: Das organische Umsatzwachstum soll statt bisher 5 bis 7 % auf über 7 % gesteigert werden. Die angestrebte EBITDA-Marge soll anstatt bei rund 21 % nun bei über 21 % liegen.
Die Mittelfristziele bleiben unverändert bestehen. Das Unternehmen strebt bis 2025 an, seinen Umsatz auf 5,5 bis 6,0 Mrd. € zu steigern. Diesen Anstieg will Symrise durch ein jährliches durchschnittliches organisches Wachstum von 5 bis 7 % (CAGR) sowie ergänzende zielgerichtete Akquisitionen erreichen. Die Profitabilität soll sich langfristig in einem Zielkorridor von 20 bis 23 % bewegen.