MDAX | Ströer: Erfolgreich werben ist längst nicht mehr alles

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Das Unternehmen Ströer SE & Co. KGaA (ISIN: DE0007493991) ist nur wenigen Leuten bekannt, dabei kommen wir fast täglich mit seinen Dienstleistungen in Kontakt.

Denn Ströer ist vor allem im Bereich der Außenwerbung aktiv und hier Marktführer für Plakatwände und –aufsteller. Und auch wenn wir eher die Werbung als den kleinen Schriftzug am Rand des Werbemediums wahrnehmen, so lassen sie doch die Kassen von Ströer klingeln. Doch im Zeitalter zunehmender Digitalisierung muss auch Ströer sich die Frage stellen, ob man langfristig noch in einem aussichtsreichen Markt unterwegs ist, oder man sich nicht beizeiten neue Geschäftsfelder erschließen sollte.

Doch bevor wir auf Gegenwart und Zukunft blicken, schauen wir noch einmal kurz zurück. Denn Ströer erlangte traurige Berühmtheit, als man vor anderthalb Jahren Opfer einer sogenannten Short-Attacke wurde. Ein Short-Seller unter dem bezeichnenden Namen „Muddy Waters“ (Trübe Wasser) hatte eine große Short-Position aufgebaut und dann einen öffentlichen Report lanciert, mit dem dann Ströer angegriffen wurde in der Hoffnung, den Kurs einbrechen zu lassen und die zuvor leerverkauften Aktien dann viel billiger wieder zurückkaufen zu können.

Muddy Waters ist in der Szene bekannt und warf Ströer vor, seine Bilanzen zu manipulieren und darin enthaltene Werte in unzulässiger Weise massiv aufzublähen. Sie würden daher nicht als Grundlage für Anlegerentscheidungen taugen und erinnerten eher an das Vorgehen chinesischer Unternehmen, die vor einiger Zeit massenhaft durch Bilanzmanipulationen aufgefallen waren. Viele von ihnen mussten inzwischen Insolvenz angemeldet und die Anleger blieben auf einem Totalverlust sitzen.

Das Muster des Angriffs gegen Ströer glich den Short-Attacken bei Wirecard und auch Aurelius und da Unsicherheit ein großer Feind der Aktieninvestoren ist, geriet der Kurs damals schnell und massiv unter Druck. Die Anleger drückten auch bei der Short-Attacke gegen Ströer sofort und unlimitiert auf den Verkaufsknopf und schickten die Aktie um mehr als 25 Prozent in den Keller. Ströer selbst hat umgehend reagiert und die Vorwürfe allesamt als verleumderisch zurückgewiesen. Und wie auch bei Wirecard gab es sofort seitens der Insider aus Vorstand bzw. Aufsichtsrat starke Aktienkäufe, die als vertrauensbildende Maßnahme verstanden werden sollten. Nach dem Motto, die würden ja wohl kaum frisches Geld in Aktien des Unternehmens investieren, wenn an den Vorwürfen etwas Substanzielles dran wäre.

Muddy Waters hat sich nach der geglückten Attacke zurückgezogen und seine Leerverkaufsposition mit großem Gewinn geschlossen. Und der Aktienkurs hat sich auch wieder erholt. Für Anleger hat sich das Ruhebewahren also als richtig erwiesen. Doch die Geschichte lehrt uns, dass kein Unternehmen vor Short-Attacken sicher ist, auch keine MDAX-Unternehmen wie Ströer mit einer Marktkapitalisierung von immerhin 3 Milliarden Euro. Daher sollten Anleger bei der Aktienauswahl vor allem den Blick auf das Geschäftsmodell richten und auf die damit verbundenen langfristigen Aussichten.

Ströer entwickelt sich

Ströer teilt sein Out-of-Home-Werbegeschäft in die Sparte Deutschland und Ausland auf, wo man mehr als 300.000 Werbeträger bestückt. Aus der alten Litfaßsäule, die noch mit Papierplakaten belebt wurde, sind längst digitale Werbeständer geworden, die online mit wechselnden Motiven bespielt werden.

Darüber hinaus hat Ströer in den letzten Jahren massiv in den Bereich Digitales expandiert. Daher versteht sich das Unternehmen inzwischen als führendes digitales Multi-Channel-Medienhaus, das seinen werbungtreibenden Kunden individualisierte und voll integrierte Komplettlösungen entlang der gesamten Marketing- und Vertriebswertschöpfungskette anbietet. Ströer will europaweit Werbungtreibenden neue Möglichkeiten der gezielten Kundenansprache und mit eigenem Dialogmarketing umfassende Lösungen im performanceorientierten Vertrieb bieten. Im Klartext bedeutet dies, dass man in der Sparte Digital Publishing Premium-Inhalte über alle digitalen Kanäle publiziert, zunehmend auch über eigene Websites und Netzwerke.

 

Chart: Ströer SE & Co. KGaA | Powered by GOYAX.de

 

Lesen Sie den ganzen Artikel von Gastautor Michael C. Kissig zu „Ströer: Erfolgreich werben ist längst nicht mehr alles“ jetzt auf www.intelligent-investieren.net weiter.

 

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