Wie Steinhoff International Holdings N.V. (ISIN: NL0011375019) heute bekannt gab, hat Herr Jayendra Naidoo mit sofortiger Wirkung seinen Rücktritt
als Mitglied des Aufsichtsrates der Gesellschaft eingereicht. Als Vorsitzender der JSE, einer Tochtergesellschaft der Steinhoff Africa Retail Limited (STAR), soll er sich hier wieder verstärkt um das operative Geschäft kümmern.
Herr Naidoo kommentierte: „Ich freue mich darauf, mich noch stärker auf das STAR-Geschäft zu konzentrieren. Mein Ziel ist es weiterhin, mit meinen Vorstandskollegen und unseren verschiedenen Interessengruppen zusammenzuarbeiten, um sicherzustellen, dass STAR sich weiterhin als außergewöhnliches Unternehmen entwickelt, das Mehrwert bietet Afrikanische Verbraucher und alle anderen Interessengruppen“.
Frau Heather Sonn, stellvertretende Vorsitzende von Steinhoff International Holdings N.V., kommentierte: „STAR wird weiterhin ein wichtiger Teil der Steinhoff-Gruppe bleiben und es ist wichtig, ein fokussiertes Board und Management-Team zu haben, um das Potenzial des Geschäfts zu maximieren.“
Wie der Konzern weiter mitteilte, soll die Position von Herrn Naidoo durch eine neue, unabhängige Person besetzt werden und diese Personalie soll zu gegebener Zeit ernannt werden. Es soll somit die Unabhängigkeit des Aufsichtsrates gestärkt werden.
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Hier stellt sich nun die Frage, aus welchem tieferen Grund wieder ein Vorstands- bzw. Aufsichtsratsmitglied des Steinhoff-Konzerns „weggelobt“ wird?
So ist nach den Banken-Gesprächen vom 19. Dezember 2017 die Entscheidung gefallen, dass der damalige CFO, Ben la Grange, als CFO und als Mitglied des Vorstands sein Amt niedergelegt, um sich auf die Erhaltung und Beschaffung von Liquidität im Konzern zu konzentrieren. Den Posten des CFO hat Philip Dieperink von Ben la Grange kommissarisch bis zur formellen Bestellung in den Vorstand der Gesellschaft übernehmen.
Dann trennt man sich mit sofortiger Wirkung vom Hauptaktionär, Vorsitzenden des Aufsichtsrates und Delegierter des Aufsichtsratsvorsitzender, Dr. Christo Wiese. Dr. Christo Wiese hielt rund 25% der Anteile am Konzern und war somit größter Aktionär von Steinhoff. Die gelernte Investmentbankerin Heather Sonn, Mitglied des Aufsichtsrats und aktuell Mitglied des unabhängigen Unterkomitees, hat zugesagt, den Vorsitz vorerst zu übernehmen.
Und „last but not least“, trennte man sich überraschend und mit sofortiger Wirkung von seinem langjährigen Chef Markus Jooste, der über die zwei Jahrzehnte die Geschicke des Unternehmens leitete. Er musste sich den Vorwurf von Unregelmäßigkeiten in den Bilanz-Büchern gefallen lassen und brachte dieses ganze „Spektakel“ erst ins Rollen.
Die momentane Kursvolatilität und den Absturz des Kurses auf Pennystock-Niveau nutzen wohl viele für ein Glücksspiel. Anders sind wohl die rasanten Kurssprünge und das ungeheure Volumen an manchen Tagen nicht zu erklären. So konnte der Aktienkurs in der ersten Jahreswoche von 0,34 EUR auf 0,597 EUR zulegen, was ein Kursplus von knapp 75% ausmacht. In dieser Woche muss die Steinhoff-Aktie aktuell wieder leichte Verluste hinnehmen, notiert aber auf dem Niveau Vorwoche.
Aktuell (18.01.2018 / 11:39 Uhr) notieren die Aktien Steinhoff International Holdings N.V. im Frankfurter-Handel mit einem Minus von -0,03 EUR (-7,47 %) bei 0,421 EUR.
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